Was Für Tiere Leben In Der Arktis?

Was Für Tiere Leben In Der Arktis
Page 2 – Trotz extrem lebensfeindlicher Bedingungen sind in der Arktis – im Vergleich zur Antarktis – viele verschiedene Pflanzen und Tiere beheimatet. Alle Lebewesen dort haben sich an die widrigen Umstände angepasst: niedrige Temperaturen und starke Temperaturunterschiede, wenig Sonneneinstrahlung bis hin zu monatelangen Dunkelperioden, kurze Vegetationsperioden und niedrige Reproduktionsraten, Permafrostböden und extreme Wetterereignisse.

  1. Das Gebiet um den Nordpol wird auch Polarwüste oder Hocharktis genannt und zeichnet sich durch permanenten Frost aus.
  2. An Land sind in den hohen Breiten nur etwa fünf Prozent der Bodenfläche bewachsen – vornehmlich mit Kräutern, Moosen und Flechten.
  3. Einen relevanten Anteil der Primärproduktion dieser kargen Region wird durch im Meereis lebende Bakterien und Algen beigetragen.

In südlicher Richtung schließt sich an die Polarwüste die sogenannte Kältesteppe oder auch Tundra an. Der Permafrostboden in diesen Gebieten lässt je nach Niederschlagsmenge und Jahresmitteltemperatur Flechten, Moose, Gräser und Zwergsträucher wachsen.

Rentierflechte Quelle: Nadezhda Bolotina / Fotolia Weite Ebenen karger Landschaft: Nunavut, Kanada Quelle: Christopher Howey / Fotolia Denali (ehem. Mount McKinley) – höchster Berg Nordamerikas Quelle: Galyna Andrushko / Fotolia Farbenfrohe Herbstlandschaft in Alaska Quelle: porbital / Fotolia Vereinzelte Bäume in der russischen Tundra Quelle: kuzhilev / Fotolia

Müsste man für die Arktis ein Wappentier bestimmen, so würde man zweifellos den Eisbären auswählen. Die weißen Bären haben hier ihr einziges natürliches Verbreitungsgebiet und sind die größten an Land lebenden Raubtiere der Welt. Männliche Tiere wiegen im Durchschnitt etwa eine halbe Tonne und erreichen eine Schulterhöhe von etwa 160 cm.

Die Weibchen sind mit einem Gewicht von 150 bis 300 kg kleiner und leichter. Eisbären sind die Top-Prädatoren der Arktis. Für die Jagd auf Robben, die Aufzucht der Jungtiere und sogar für die Fortbewegung sind die Bären auf Meereis angewiesen – sie sind daher besonders anfällig für das Abschmelzen der Eisdecke auf dem Nordpolarmeer.

Der Eisbär mag zwar das berühmteste Tier der Arktis sein, aber bei weitem nicht das einzige: An Land leben schätzungsweise 6.000 Tierarten. Mehr als die Hälfte der Tierarten sind Insekten – Säuger sind mit einer Zahl von 75 Arten vergleichsweise gering vertreten.

  • Dazu zählen neben den bereits erwähnten Eisbären auch Polarwölfe, Polarfüchse, Vielfraße, Schneehasen, Lemminge, Moschusochsen, Karibus und Rentiere.
  • In der Arktis sind 240 Vogelarten beheimatet – insbesondere während der Sommermonate, wenn zahlreiche Zugvogelarten in den hohen Norden kommen, um zu brüten, ist das Gebiet ein wahres Paradies für Ornithologen.

Enten, Gänse, Schwäne, Möwen, Skuas, Lummen, Schneehühner, Krabbentaucher, die Schnee-Eule und noch viele weitere sind im hohen Norden anzutreffen. Im Meer tummeln sich Ringel- und Bartrobben, Walrosse und verschiedene Walarten, wie der charismatische Narwal mit seinem 4 bis 5 Meter langen Stoßzahn.

Zudem sind Grönlandhai, der Polardorsch, die arktische Äsche, der Weißlachs, Kabeljau, Heilbutte, Lachse, Plattfische, Wirbellose und Krebstiere in der Arktis zu finden. Viele dieser Arten sind bereits jetzt durch den ⁠⁠ und dessen Folgeerscheinungen in ihrem Fortbestehen beeinträchtigt. Sowohl für die ⁠⁠, als auch für die ⁠⁠ gilt: Die Artenvielfalt nimmt in Richtung Norden immer weiter ab.

Um den extremen Bedingungen im hohen Norden zu trotzen, haben die meisten Tierarten besondere Überlebensstrategien entwickelt. Hierzu zählt – insbesondere bei den Säugetieren – ein spezieller Körperbau: Im Vergleich zum Körpervolumen haben Tiere wie der Polarfuchs oder der Moschusochse eine relativ kleine Körperoberfläche und kurze Extremitäten, um die Wärmeabgabe so gering wie möglich zu halten.

  1. Zusätzlich lagern viele Tiere dicke Fettschichten unterhalb der Haut zur Isolierung gegen Kälte an.
  2. Säugetiere an Land verfügen über ein dichtes Unterfell, das die Funktion eines isolierenden Luftpolsters zwischen Haut und Umgebung übernimmt.
  3. Vögel haben hierfür besonders zahlreiche Daunenfedern.
  4. Unter seinem hell gefärbten Fell hat der Eisbär zum Beispiel eine schwarze Haut.

Sonnenstrahlen werden über die Haare zur Haut geleitet und helfen, den Körper zu wärmen. Auch das Auftreten im Pulk schützt einzelne Tiere verlässlich vor Auskühlung, so stehen Moschusochsen bei starker Kälte oftmals dicht beieinander, um sich gegenseitig zu wärmen.

  • Andere, wie das Karibu wandern auf der Suche nach Nahrung jahreszeitenbedingt enorme Strecken.
  • Der arktische Ziesel, eine Erdhörnchenart, hat eine andere ⁠⁠: während der kältesten Monate hält er Winterschlaf.
  • Dabei sinkt seine Körpertemperatur unter den Nullpunkt – dennoch gefriert sein Blut nicht.
  • Ähnliches ist bei einigen polaren Fischarten der Fall.

Der Gefrierpunkt des Blutes liegt dank einer besonderen Beschaffenheit des Serums niedriger als der des umgebenden Wassers. : Flora und Fauna der Arktis

Welches Tier lebt in der Antarktis?

Die Vegetation der Antarktis beschränkt sich auf etwa 350 Arten von zumeist Flechten, Moosen und Algen. Verschiedene Seevögel, Robben und Pinguine können hier jedoch, in zum Teil großer Anzahl, gesichtet werden. Zu den Tierarten, die wir in der Antarktis sichten können, gehören Kaiserpinguine, Adelie-Pinguine, Zügelpinguine, Eselspinguine, Schwertwale, Buckelwale, Weddellrobben und Seeleoparden,

Wie heißt das größte Raubtier der Arktis?

Wo werden Eisbären in der zoologischen Systematik eingeordnet? – Von Ordnungen, Familien und Arten Der Eisbär ( Ursus maritimus ) gehört in der Ordnung der Raubtiere zur Familie der Bären, Innerhalb dieser acht Bärenarten zählenden systematischen Gruppe bilden Eisbär, Braunbär, Amerikanischer Schwarzbär und Kragenbär die gemeinsame Gattung Ursus,

Der Eisbär ist am nächsten mit dem Braunbären verwandt. Ihre Linien haben sich vermutlich erst vor rund 400.000 Jahren getrennt. Hybride der beiden Arten kommen in den überlappenden Regionen der Verbreitungsgebiete vor. Bei Eisbären werden keine Unterarten unterschieden. Merkmale, Eigenschaften und Besonderheiten Eisbären sind die größte Raubtierart an Land.

Es gibt nur selten einzelne besonders große Braunbären, die größer sind als sie und einige Wasserraubtiere, wie zum Beispiel Seeelefanten. Die Körpergröße der Eisbären variiert je nach Region, Die Kleinsten kommen im östlichen Teil Grönlands, die Größten an der Beringsee vor.

Das Körpergewicht hängt außerdem von der Jahreszeit und dem damit verbundenen Ernährungszustand ab. Insgesamt beträgt die Kopfrumpflänge 180 bis 280 Zentimeter und die Schulterhöhe bis zu 170 Zentimeter. Männliche Eisbären wiegen 300 bis 1.000 Kilogramm, die Weibchen 150 bis 250 Kilogramm. Damit gehören sie zu den Säugetieren mit dem größten Gewichtsunterschied zwischen den Geschlechtern.

Eisbären besitzen wie alle Bären einen langgestreckten, stämmigen Körper, einen muskulösen Nacken, einen großen Kopf mit runden Ohren und langer Schnauze, kurze, kräftige Beine mit großen Tatzen und einen kurzen Stummelschwanz. Im Vergleich mit anderen Bären haben Eisbären einen längeren Hals, einen kleineren, flacheren Schädel, besonders kleine Augen und Ohren und besonders große, breite Tatzen.

Das Eisbärengebiss zählt 42 Zähne und ähnelt mehr dem der allesfressenden Bärenverwandten als dem anderer fleischfressender Raubtiere wie Katzen und Hunde. Die kräftigen Eckzähne dienen im Kampf gegen rivalisierende Artgenossen und zum Töten von Beutetieren. Das Fell der Eisbären erscheint weiß oder blassgelblich und weist keine weiteren Zeichnungen auf.

Allerdings sind sowohl die Deckhaare als auch die Unterwollhaare eigentlich durchsichtig, Nach einer Mahlzeit ist das Fell der Eisbären oft Blut verschmiert und ölig. Die Deckhaare sind hohl. So entsteht ein isolierendes Luftpolster im Fell der Eisbären.

  • Das Sommerfell ist kürzer als das Winterfell.
  • Die Haut ist schwarz.
  • So absorbiert sie gut die Sonnenenergie,
  • Unter der Haut befindet sich zum Schutz der Körpertemperatur bei eisiger Kälte eine rund zehn Zentimeter dicke Fettschicht,
  • Eisbären sind wie alle Bären Sohlengänger,
  • Im Trittsiegel der Vordertatze sind etwa die halbe Sohle sowie fünf Zehen und fünf Krallenabdrücke zu erkennen, Im Trittsiegel der Hintertatze sieht man häufig die ganze Sohle sowie fünf Zehen und fünf Krallenabdrücke.

Die Krallen der Eisbären sind kürzer und stärker gebogen als die der Braunbären und dienen auf glattem Untergrund als Spikes, Zusätzlich reduziert die starke Behaarung der Fußsohlen die Gefahr zu rutschen. Auch die zahlreichen kleinen, weichen Papillen unter den Füßen, die wie kleine Saugnäpfe funktionieren, unterstützen die Bodenhaftung.

  1. Die bis zu 30 Zentimeter breiten Tatzen wirken im tiefen Schnee wie Schneeschuhe, verbessern die Gewichtsverteilung auf zerbrechlichem Eis und dienen beim Schwimmen als Paddel.
  2. Zum Schutz vor einer Schädigung der Augen durch starke UV-Strahlung und Schneeblindheit verfügen Eisbären über eine Nickhaut, die wie eine Schneebrille funktioniert.

Alle Bären riechen extrem gut, noch besser als Hunde und vielleicht sogar am besten unter allen Säugetieren dieser Erde. Mit ihrer Superspürnase sind Eisbären sogar in der Lage Beutetiere unter dem Eis zu orten. Eisbären sind exzellente Schwimmer und können bis zu zwei Minuten tauchen.

An Land erreichen sie im Galopp Geschwindigkeiten von bis zu 40 Kilometer pro Stunde, Die soziale Organisation, Aktivität und Kommunikation Eisbären sind Einzelgänger, Während man früher dachte, dass Eisbären mehr oder weniger passiv mit dem Polareis driften, weiß man heute, dass sie trotz der Eisdrift feste Streifgebiete bewohnen.

Sowohl die Aufenthaltsorte als auch die Aktivität innerhalb der Streifgebiete variieren stark im Jahresverlauf. Im Unterschied zu den anderen Bären, sind bei Eisbären die Streifgebiete der Männchen etwa gleich groß wie die der Weibchen. Dadurch, dass die Streifgebiete mehrerer Weibchen stark überlappen, überlappen die der Männchen trotzdem mit denen mehrerer Weibchen.

Die Größe unterscheidet sich je nach Lebensraumqualität, Lebensraumstabilität und Lebensabschnitt und beträgt durchschnittlich 20.000 bis 250.000 Quadratkilometer, Eisbären zeigen besonders hohe Aktivität, wenn viele Beutetiere zu finden sind. Bei anderen Raubtieren ist der Zusammenhang typischerweise anders herum.

In der Hochsaison der Beuteverfügbarkeit fressen Eisbären übermäßig viel, um sich Fettreserven anzufressen, Wenn sich die Polareisgrenze im Frühjahr nordwärts und im Herbst südwärts verschiebt, legen die Eisbären größere Strecken zurück als im Winter und Sommer.

Wie ist das leben in der Arktis?

Menschen in der Arktis Vor einigen tausend Jahren haben die Vorfahren der heutigen indigenen Völker die Arktis besiedelt. Sie haben sich angepasst und von der Natur gelernt, was ihnen das Überleben unter diesen schwierigen Bedingungen ermöglichte. Die indigene Bevölkerung lebt noch heute teilweise von Fischfang und Rentierzucht und pflegt eine traditionelle Lebensweise.

können Sie mehr über die Besiedelung der Arktis erfahren. Andere Menschen sind aus den unterschiedlichsten Gründen im hohen Norden anzutreffen. Seit Jahrhunderten hat es Abenteurer und Seeleute in arktische Regionen verschlagen, um in diesem Teil der Erde die weißen Flecken von den Landkarten zu tilgen.

Dazu kamen bald Wal- und Robbenfänger, Trapper, Fischer und später Bergmänner, die am Abbau von Rohstoffen wie beispielsweise Kohle und Diamanten beteiligt waren. Um einen Überblick über die Entdeckungsgeschichte von Europa aus zu erhalten, können Sie sich auf informieren.

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Für die Wissenschaft ist die Arktis ebenfalls hochinteressant. Die Forschungsschwerpunkte sind eng mit dem ⁠⁠ verknüpft: meteorologische, biologische, marine, geologische, medizinische und sozialpolitische Untersuchungen befassen sich unter anderem mit Ursachen und Auswirkungen der globalen Erwärmung.

Weitere Informationen zur Forschung in der Arktis finden Sie, Einige wissenschaftliche Untersuchungen sind auch aus wirtschaftlicher Sicht interessant. So steigt der Nutzungsdruck auf die Arktis aus ökonomischer Perspektive. Mit fortschreitender Erwärmung ergeben sich Chancen, die Ressourcen der arktischen Gebiete nutzbar zu machen – sei es die Schiffbarkeit durch das Nordpolarmeer, die Fischerei, die Ausbeutung fossiler Brennstoffe oder der Tourismus.

  1. Die verschiedenen Wirtschaftszweige haben wir für Sie genauer betrachtet.
  2. Menschliche Präsenz und vor allem die wirtschaftliche Ausbeutung der Arktis bergen nicht allein Chancen sondern auch Gefahren für die Umwelt und die dort lebenden Menschen.
  3. Bereits heute sind Habitate und Tiere – allen voran der Eisbär – in Gefahr, Luft- und Meeresverschmutzung sind wachsende Probleme mit globalen Ursachen und Auswirkungen, und die Exploration von Erdöl und Erdgas birgt stets große Risiken.

Über den Umweltschutz in der Arktis können Sie ausführlicher nachlesen. : Menschen in der Arktis

Warum ist die Arktis verboten?

Geografie: Zutritt verboten – 10 unzugängliche Regionen der Erde Was haben Nord-Sentinel, die Schlangeninsel Queimada Grande, Tschernobyl oder die Kristallhöhle von Naica gemein? Sie dürfen nicht oder nur unter strengen Auflagen betreten werden – um Mensch und Natur zu schützen.

  1. Und das gilt nicht nur für die Bewohner, sondern auch für Besucher, die ihr Leben riskieren würden.
  2. © iStock / birdigol (Ausschnitt) Mount Kailash – der Unbestiegene | Zu den höchsten Gipfeln, die zumindest offiziell noch nicht erklommen wurden, gehört der Kailash im tibetanischen Transhimalaja.
  3. Er hat für mindestens vier Religionen eine wichtige Bedeutung – so gilt er den Hindus als Sitz Shivas, der dort meditiert.

Und für die tibetanischen Buddhisten spielt er eine zentrale Rolle als Weltenberg. Seine Umrundung gehört zu den wichtigsten Pilgerreisen für Buddhisten, Hindus, Jainas und Anhänger der Bön-Religion, die in Tibet vorherrschte, bevor sich der Buddhismus ausgebreitet hat.

  1. Wegen dieser spirituellen Besonderheit vergibt die chinesische Regierung mittlerweile generell keine Genehmigung mehr, diesen Berg zu besteigen.
  2. Reinhold Messner hatte dies 1985 bewilligt bekommen, er verzichtete aber darauf; dem Spanier Jesús Martinez Novas wurde sie 2001 verwehrt – weitere offizielle Versuche sind nicht bekannt.

Der Legende nach hat damit der Yogi Milarepa, der zwischen 1052 und 1135 gelebt haben soll, als einziger seinen Fuß auf den Gipfel gesetzt: Immerhin verbrachte er die meiste Zeit seines Lebens als meditierender Eremit am Fuße des Kailash. © iStock / Connah (Ausschnitt) Vale do Javari – nur für Indigene | Tief im Westen Brasiliens, an der Grenze zu Peru, erstreckt sich das Vale do Javari – ein Schutzgebiet so groß wie Österreich für Indianervölker des Regenwaldes.

Streng abgeschirmt nach außen haben nur indigene Bewohner und ausgewählte Mitarbeiter der brasilianischen Indianerschutzbehörde FUNAI Zutritt zu dem Reservat, in dem mindestens 19 bislang unkontaktierte Ethnien leben: Hier lebt die größte Ansammlung von Menschen weltweit, die noch keine direkten Begegnungen mit der so genannten industriellen Zivilisation hatten.

Um deren Lebensweise zu bewahren und die Menschen vor Bedrohungen wie Goldwäscherei, Abholzung oder eingeschleppte Krankheiten zu schützen, dürfen nur wenige Außenstehende wie Ärzte oder Wissenschaftler die Region bereisen. Der strenge Schutz bewahrt zugleich eine riesige Artenvielfalt im Regenwaldökosystem.

Ilha da Queimada Grande – die Schlangeninsel | Ebenfalls in Brasilien, quasi am östlichen Ende des Landes befindet sich ein weiteres, aber dieses Mal sehr kleines Sperrgebiet: die nur etwas mehr als 40 Hektar große Insel Queimada Grande, die ebenfalls nur in gut begründeten Sonderfällen besucht werden darf.

Das soll aber nicht nur dem Schutz der Bewohner dienen, sondern auch verhindern, dass Menschen sterben. ; kaum eine andere Region weltweit weist auf so begrenztem Raum eine derart hohe Anzahl von Giftschlangen auf wie dieses Eiland. Nur hier lebt die endemische, deren Gift zu den stärksten Toxinen der Lanzenottern zählt.

Es muss extrem schnell wirken, da sich die Tiere vor allem von Zugvögeln ernähren, die Rast auf der Insel machen und nicht weit fliehen dürfen, damit die Schlangen ihrer Beute habhaft werden. In den bewaldeten Bereichen der Insel wurden angeblich schon Dichten von einer Schlange pro Quadratmeter beobachtet, allerdings schrumpfte der Bestand in den letzten Jahren beträchtlich: Sie wird von Reptilienzüchtern gesucht und illegal für den Tierhandel gefangen.

Die Lanzenottern gelten daher mittlerweile als bedrohte Art. Kristallhöhle von Naica – die Unbetretbare | Ursprünglich waren die Bergarbeiter der Naica-Mine im Norden Mexikos auf der Suche nach Blei, Silber und Zink, doch stießen sie im Jahr 2000 durch Zufall auf einen noch wertvolleren Schatz: die – eine Höhle mit den größten Kristallen der Erde.

Unter welchen Bedingungen und mit welcher Geschwindigkeit sich diese bis zu 14 Meter langen, zwei Meter dicken und 55 Tonnen schweren Gipskristalle bildeten,, Um zu derartigen Giganten wachsen zu können, mussten in der Umgebung der Gipskristalle über eine lange Zeit extreme Bedingungen herrschen: So liegen die Lufttemperaturen in der Höhle – die sich 300 Meter unter der Oberfläche befindet – bei über 50 Grad Celsius, während die Luftfeuchtigkeit mehr als 90 Prozent erreicht.

Die für Menschen gefühlte Temperatur überschreitet daher die 100-Grad-Celsius-Grenze, weshalb Wissenschaftler in der Höhle nur mit Spezialkühlanzügen arbeiten können. Lange war der Hohlraum mit einer hochkonzentrierten, aber nur minimal übersättigten Salzlösung gefüllt, in der langsam die Kristalle wuchsen.

  • Um die Riesenkristalle zu schützen – sie zersetzen sich unter Lufteinfluss langsam –, wurde die Höhle mittlerweile für die Außenwelt gesperrt.
  • Auch Wissenschaftler dürfen sie nur selten betreten, da ihre Sicherheit unter den Extrembedingungen kaum gewährleistet werden kann.
  • © Robert Simmon, SSAI / NASA, Goddard Space Flight Center (Ausschnitt) Surtsey – Leben auf dem Vulkan | Am 14.

November 1963 beobachtete ein isländischer Fischer eine Rauchsäule, die aus dem Atlantik aufstieg – nur wenige Stunden später ragte hier frisches Festland über den Meeresspiegel:, Seither gilt sie als eine Art Freilandlabor, auf der Forscher beobachten können, wie sich das Leben auf neuem Land entwickelt; erst wenige Dutzend Personen durften das Eiland während der letzten Jahrzehnte betreten.

  • Nur ein Jahr nach der Eruption wurde die erste Gefäßpflanze auf Surtsey registriert, bis 1998 dauerte es, bis das erste Holzgewächs gefunden wurde.
  • Rund 30 Pflanzenarten haben sich fest auf der Insel etabliert, insgesamt 69 wurden bis 2008 zumindest in Einzelexemplaren nachgewiesen.
  • Flächendeckend wachsen vor allem Moose und Flechten auf dem stürmischen Flecken Erde, denn sie kommen am besten mit den anfänglich extremen Bodenbedingungen auf dem vulkanischen Sediment zurecht.

Eine gewisse Bedeutung hat die 2,7 Quadratkilometer große Insel außerdem als Nist- und Rastplatz für See- und Zugvögel, die umgekehrt auch Samen sowie Nährstoffe eintragen und damit den Pflanzenbewuchs fördern. © Global Crop Diversity Trust (Ausschnitt) Svalbard Global Seed Vault – Schatzkammer der Menschheit | Nicht nur die natürliche Artenvielfalt der Erde ist bedroht, sondern ebenso die unserer Nutztiere und -pflanzen.

Weltweit setzen immer mehr Landwirte auf immer weniger Getreide- oder Obstsorten, lokale Varianten gehen verloren, weil sie beispielsweise nicht mit den hohen Erträgen der gezielt gezüchteten Leistungsvarianten mithalten können. Verloren gehen damit allerdings auch Gene, die die Pflanzen gegen bestimmte Umwelteinflüsse resistent machen – etwa Anpassungen an Dürren oder Resistenzen gegen bestimmte Schädlinge.

Damit diese Eigenschaften der Menschheit und der Pflanzenzucht erhalten bleiben, betreibt der in der Nähe der norwegischen Siedlung Longyearbyen auf der nordatlantischen Insel Spitzbergen den – eine Art Tresor für Saatgut. Bis zu 4,5 Millionen Samenproben sollen hier einmal lagern – das entspricht mehr als 2,2 Milliarden einzelnen Samen.120 Meter tief im Fels soll die wertvolle Fracht bei minus 18 Grad Celsius als Rückversicherung aufbewahrt werden.

  • Der Permafrost im umgebenden Untergrund schützt sie auch dann noch, sollte die Kühlung ausfallen.
  • Anders als in anderen Samenbanken wird mit dem Material hier aber nicht gearbeitet: Regelmäßig müssen die Proben daher ausgetauscht werden, damit sie ihre Keimfähigkeit nicht verlieren.
  • Nur wenige Wissenschaftler haben daher Zutritt zum Tresor.

© NASA Earth Observatory, Jesse Allen (Ausschnitt) Nord-Sentinel – Besucher unerwünscht | Unkontaktierte Völker leben nicht nur im südamerikanischen Regenwald (wo tatsächlich die überwiegende Mehrheit dieser Ethnien vorkommt), sondern unter anderem auch auf der Insel in den indischen Andamanen im Indischen Ozean.

  • Seit 1996 ist das Eiland ein streng bewachtes Sperrgebiet, um die heimischen wie auch abenteuerlustige Besucher zu schützen.
  • Denn auf Kontaktversuche reagierten die Bewohner Nord-Sentinels bislang sehr aggressiv und ablehnend: Anlandende Forscher oder Seeleute wurden immer wieder mit Pfeil und Bogen vertrieben.

Als ein Hubschrauber der indischen Küstenwache die Insel nach dem Seebeben und den Tsunamis am 26. Dezember 2004 überflog, um nach Überlebenden zu suchen, wurde die Besatzung mit Pfeilen beschossen. Wie viele Sentinelesen noch leben, weiß wegen des dichten Regenwaldes vor Ort niemand: Schätzungen reichen von rund 40 bis zu mehreren hundert Menschen, die sich in der dichten Vegetation gut verstecken können.

Höhle von Lascaux – die Kunstvolle | Die Höhlenmalereien von Lascaux – sie entstanden vor rund 17 500 Jahren während der jüngeren Altsteinzeit. Die damaligen Künstler verewigten mit Holzkohle, Mangan- und verschiedenen Eisenoxiden unterschiedliche Jagdszenen und Tiere, die damals noch in der Region lebten, darunter Wisente, Wildpferde, Auerochsen, ein Wollnashorn und womöglich eine Höhlenhyäne.

Entdeckt wurde die Höhle 1940 durch vier Jugendliche; ab 1948 war sie der Öffentlichkeit zugänglich. Doch der plötzliche Publikumsverkehr kam den Wandgemälden nicht zugute: Steigende Temperaturen und höhere Luftfeuchtigkeit ließen plötzlich Schimmelpilze und Flechten wuchern, welche den Fortbestand der einzigartigen Kunst bedrohten.

  • Schon 1963 wurden die Grotten daher wieder für den Publikumsverkehr geschlossen; nur Forscher durften danach die Höhlen betreten.
  • 2008 wurde Lascaux dann für drei Monate sogar komplett geschlossen, und nur eine autorisierte Person durfte einmal pro Woche nach dem Rechten sehen und die klimatischen Bedingungen kontrollieren.
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Anschließend wurden die Besuche noch stärker reglementiert, um weitere Schäden an den Bildern zu verhindern. Um das Interesse der Öffentlichkeit zu befriedigen, wurde eine getreue Nachbildung von Teilen der Höhle ganz in der Nähe errichtet – das gezeigte Bild stammt daraus.

© fotolia / BuckeyeSailboat (Ausschnitt) Black Hole, Andros – das Schwarze Loch | Es gibt Plätze auf der Erde, die sind tatsächlich so abgelegen und werden so selten besucht, dass sich selbst bei intensiver Suche in Fotodatenbanken kein wirklich gutes Bildmaterial findet: Das Schwarze Loch auf der Bahamasinsel Andros gehört dazu (weshalb hier auch eines der zahlreichen blauen Löcher des Eilandes zu sehen ist).

Dabei handelt es sich nicht um die kosmischen Schwerkraftzentren, sondern um wassergefüllte Dolinen – Lösungsformen im Kalkgestein, die umgeben sind von unzugänglichen Kalkschlammflächen.1999 wurde dann erstmals das Große Schwarze Loch auf Andros durch die Geomikrobiologin und Taucherin wissenschaftlich untersucht.

Das auf den ersten Blick trübe Wasser entpuppte sich in den ersten 17 Metern als kristallklar – bis zu einer Schicht, die wie schlammiger Seegrund wirkte. Schwabe steckte ihre Hand hinein, zog diese jedoch rasch wieder zurück, denn die Schicht war schleimig und heiß. Mutig tauchte sie hindurch und erreichte darunter wieder eine klare, kühle und nachtschwarze Lage.

Als sie – und andere Taucher – wieder an die Oberfläche zurückkehrten, waren alle mitgenommenen Metallgegenstände schwarz. Tatsächlich handelte es sich bei der wabbeligen Masse um verschiedene Arten von Schwefelbakterien in extremer Dichte, deren Stoffwechsel das Wasser aufheizt und saurer macht.

  • Sie schlucken alles Sonnenlicht, das bis in diese Tiefe vordringt.
  • Wegen der ökologischen Sonderrolle und der extremen Bedingungen dürfen hier nur Wissenschaftler mit Sondergenehmigung tauchen.
  • © iStock / fotokon (Ausschnitt) Tschernobyl – die radioaktive Wildnis | Tschernobyl – der Name steht bis heute für den atomaren Super-GAU, obwohl sich der Reaktorunfall im April 2016 schon zum 30.

Mal jährt. In den Wochen nach der Katastrophe wurde ein Gebiet mit hunderttausenden Menschen in einem Umkreis von rund 40 Kilometern um das Kernkraftwerk evakuiert und eine Sperrzone eingerichtet. Bis heute durften die einstigen Bewohner offiziell nicht zurückkehren, weshalb sich die Natur das Gebiet langsam zurückerobert.

Darunter befinden sich auch bedrohte Arten in hoher Dichte, : Mehrjährige Datenreihen belegten demnach, dass Rot-, Reh- und Schwarzwild in der Region seit dem Unglück stark zugenommen hat. Zudem leben rund um Tschernobyl sogar siebenmal mehr Wölfe als in den anderen Reservaten der Studie – das absolute Betretungsverbot und die Angst vor Verstrahlung sorgen dafür, dass die Raubtiere hier nicht gejagt werden.

, die zuvor in dem Gebiet ausgestorben waren und in der Zwischenzeit wieder zurückgekehrt sind. Andere Arten wie Wisente oder Przewalski-Wildpferde wurden dagegen gezielt in dem Reservat wieder angesiedelt, um die Artenvielfalt zu erhöhen. Gänzlich menschenleer ist das Gebiet aber nicht: Manche Anwohner kehrten heimlich wieder zurück; außerdem arbeiten weiterhin Tausende an den funktionsfähigen Kernreaktoren Tschernobyls sowie am neuen Sarkophag des havarierten Blocks – und es hat sich eine Art Katastrophentourismus etabliert, der offizielle Tagesfahrten in die Zone anbietet.

Wie lange gibt es die Arktis noch?

Geologische Entwicklungen vor Millionen von Jahren blättern sich auf. Mithilfe solcher Proben schreibt gerade ein internationales Forscherteam ein Stück Klimageschichte des Arktischen Ozeans neu. Unter der Leitung des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung ( AWI ), konnten Wissenschaftler belegen, dass die zentrale Arktis vor sechs bis zehn Millionen Jahren im Sommer vollkommen eisfrei und das Meer an seiner Oberfläche 4 bis 9 Grad Celsius warm war. Freude über eine gelungene Sedimentkern-Bohrung: Polarsternfahrtleiter Prof. Rüdiger Stein (blauer Helm) und sein Team posieren neben dem Kastenlot, welches den Sedimentkern enthält. © Alfred-Wegener-Institut/Audun Tholfsen, UoB Unter der Leitung des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung ( AWI ), konnten Wissenschaftler belegen, dass die zentrale Arktis vor sechs bis zehn Millionen Jahren im Sommer vollkommen eisfrei und das Meer an seiner Oberfläche 4 bis 9 Grad Celsius warm war.

  1. Im Frühjahr, Herbst und Winter schwammen dagegen Eisschollen auf dem Ozean, berichtet das Team in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Communications.
  2. Eine Polarstern-Expedition führte im Sommer 2014 in das arktische Meereis.
  3. Die ideale Stelle für die Probenentnahmen fanden die Forscher am Westhang des Lomonossow-Rückens, einem großen Unterseegebirge in der zentralen Arktis.

„An diesem Hang muss es in der Vergangenheit immer wieder gigantische Erdrutsche gegeben haben, wodurch die darunterliegenden sehr alten Sediment- und Gesteinsformationen auf einer Mächtigkeit von über 500 Metern freigelegt wurden”, erläutert AWI -Geologe, Expeditionsleiter und Studienerstautor Rüdiger Stein.

Die Sedimentkerne waren zwar nur vier bis acht Meter lang, einer davon erwies sich aber genau als eines jener Klimaarchive, nach denen die Wissenschaftler lange gesucht hatten. „Wir konnten mit Hilfe bestimmter Mikrofossilien, sogenannter Dinoflagellaten, eindeutig feststellen, dass der untere Teil dieses Kerns aus circa sechs bis zehn Millionen Jahre alten Sedimenten besteht”, erklärt Rüdiger Stein die Bedeutung des Funds.

Dies sei ein Zeitabschnitt des Miozäns, für den es bislang nur vage und sich widersprechende Informationen gegeben hätte.

Wie warm ist es zur Zeit in der Arktis?

Die Temperatur beträgt aktuell -13 Grad und geht in der Nacht auf rund minus 21 Grad zurück. Morgen ist es in der Region Arktis den ganzen Tag sonnig.

Ist in der Arktis Salzwasser?

Paläoklima: Als der Arktische Ozean ein Süßwassersee war Wie hier vor Grönland war das Meer in den zurückliegenden 150.000 Jahren mindestens zweimal von dickem Schelfeis bedeckt. Bild: dpa Der Arktische Ozean war mehrmals in der Erdgeschichte ein Süßwassersee, der von einer dicken Eisschicht bedeckt war.

  1. Das zeigen die Analysen deutscher Forscher von Meeressedimenten.
  2. W ie alle Weltmeere, so besteht auch der Arktische Ozean aus Salzwasser.
  3. Der Salzgehalt des Nordpolarmeeres schwankt geographisch zwischen drei und dreieinhalb Prozent.
  4. Es ist damit im Durchschnitt etwa genauso salzig wie der Atlantik oder der Pazifik.

Doch das war offenbar nicht immer der Fall. Nach Meinung einer deutschen Forschergruppe sei es durchaus möglich, dass der gesamte Arktische Ozean in den vergangenen 150.000 Jahren mindestens zweimal ein riesiger Süßwassersee war, den damals jeweils ein bis zu 900 Meter dicker Eispanzer bedeckte.

Selbst die arktischen Nebenmeere wie die Grönlandsee und das Europäische Nordmeer enthielten damals kein salziges, sondern nur frisches Wasser. Zu dieser verblüffenden Erkenntnis sind die Forscher vom in Bremerhaven und vom Meeresforschungszentrum Marum in Bremen gekommen, als sie Sedimentproben untersuchten, die an zehn Stellen aus dem arktischen Meeresboden erbohrt worden waren.

Die Bohrkerne stammten von mehrere hunderttausend Jahre altem Gestein in der Nähe des Nordpols, des Europäischen Nordmeers und im östlichen Teil des Arktischen Ozeans. Walter Geibert und seine Kollegen analysierten die Konzentration des radioaktiven Isotops Thorium-230 in den vielen Schichten der Bohrkerne.

Das Thorium-230 entsteht beim Zerfall von natürlichem Uran, das in winzigen Mengen in den Salzpartikeln des Meerwassers enthalten ist. Im Meersalz gibt es Uran, weil die Partikeln ursprünglich von den Gesteinen auf den Kontinenten stammen und dort von Flüssen erodiert und ins Meer geschwemmt wurden. Wenn das Uran in den Salzpartikeln zerfällt, sinken die entstehenden Thoriumisotope auf den Meeresgrund und lagern sich im Sediment ab.

Dabei hängt die Konzentration der Isotope vom Salzgehalt des Meerwassers ab. Salziges Wasser erzeugt mehr Thorium als Brackwasser. Deshalb nutzen Meeresforscher die Analyse der Thoriumkonzentration in Meeressedimenten schon seit langem, um den Salzgehalt des Wassers in früheren Zeiten der Erdgeschichte zu rekonstruieren.

Wie die Forscher um Geibert schreiben, fanden sie heraus, dass es in allen zehn von ihnen untersuchten Bohrkernen mehrere deutlich erkennbare Schichten gab, die überhaupt kein Thorium enthielten. Als man das jeweilige Alter dieser Schichten bestimmte, war die Überraschung groß. In allen Bohrkernen fielen die thoriumfreien Schichten nämlich in zwei enge Altersgruppen bei etwa 140.000 und 66.000 Jahren.

Diese Entdeckung ließ nur einen Schluss zu: Zu diesen Zeiten kann es im Arktischen Ozean kein Salz gegeben haben. Das Nordpolarmeer muss also völlig aus Süßwasser bestanden haben. Eine mögliche Erklärung für ihren Befund fanden die Forscher beim Blick in die Klimageschichte der Erde.

  • Die thoriumfreien Zeiten im Meerwasser fielen exakt in zwei großräumige und lange dauernde Vereisungen der Nordhalbkugel, nämlich in die Weichsel- und die Saale-Eiszeiten.
  • Weil damals sehr viel Wasser im Eis gebunden war, lag der Meeresspiegel um weit mehr als hundert Meter unter dem heutigen Niveau.

Die Beringstraße war damals trockengefallen, womit die hydrologische Verbindung zwischen dem Pazifik und dem Arktischen Ozean unterbrochen war. Auch die Koppelung zwischen dem Nordpolarmeer und dem Atlantik war gekappt, denn der dicke Eispanzer, der zu den Eiszeiten den Ozean über dem Nordpol bedeckte, reichte bis an die Spitzen jener untermeerischen Schwellen heran, welche die beiden Weltmeere voneinander trennen.

  1. Deshalb konnte weder Salzwasser von Pazifik noch vom Atlantik nach Norden fließen.
  2. Vielmehr reicherte sich im Laufe der Jahrtausende immer mehr Süßwasser im Arktischen Ozean an, bis dessen Salzanteil, und damit die Entstehung von Thorium, verschwindend gering wurde.
  3. Das riesige Ozeanbecken rund um den Nordpol wurde damit zu einem enorm großen Süßwassersee.

Als das Eis dann langsam schmolz, flossen plötzlich große Mengen an Süßwasser in die beiden großen Ozeane. Das Frischwasser veränderte die thermohalinen Zirkulationen sowohl im Atlantik als auch im Pazifik und führte damit zu drastischen Klimaschwankungen.

Nach Meinung der Bremer Forscher ist es durchaus möglich, dass auch die Klimakapriolen zum Ende der letzten Eiszeit vor etwa 11.000 Jahren von solchen dramatischen Süßwasserschüben verursacht wurden. Damals stieg die Temperatur über Grönland mehrere Male innerhalb weniger Jahre um acht bis zehn Grad an und kehrte erst Hunderte Jahre später zum normalen kalten Eiszeitniveau zurück.

: Paläoklima: Als der Arktische Ozean ein Süßwassersee war

Haben Eisfische Blut?

Eisfische leben in einer Umgebung, die eigentlich tödlich für sie sein müsste. Wie sie es trotzdem schaffen, dort zu existieren, und welche evolutionären Anpassungen sie dafür durchlaufen mussten, haben jetzt Wissenschaftler erforscht. Man möchte dort wahrlich nicht leben müssen: Im Eismeer rund um den Südpol liegt die Wassertemperatur bei knapp minus zwei Grad.

  1. Menschen hätten dort keine Überlebenschancen, und auch für die meisten Fischarten ist das zu kalt: Ihr Blut würde schlicht und ergreifend einfrieren, Eiskristalle würden ihre roten Blutkörperchen – die Erythrozyten – zum Platzen bringen.
  2. Und trotzdem gibt es eine Fischart, die sich auch unter solch lebensfeindlichen Bedingungen wohlfühlt und die sich dort vermehrt: die sogenannten Eisfische aus der Familie Nototheniidae,
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Ein international zusammengesetztes Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat jetzt untersucht, welche genetischen Anpassungen dafür verantwortlich sind, dass Eisfischen selbst extreme Kälte nichts ausmacht, und ist dabei auf eine Reihe charakteristischer Veränderungen gestoßen.

Daran beteiligt war der Genetiker Manfred Schartl, Inhaber des Lehrstuhls für Physiologische Chemie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Ecology & Evolution stellen die Forscher die Ergebnisse ihrer Untersuchungen vor. Leben bei Minustemperaturen In ihrer Studie haben Manfred Schartl und Hyun Park zusammen mit John Postlethwait, der 2009 als Humboldt-Preisträger am Biozentrum der JMU geforscht hat, und weiteren Forscherinnen und Forschern aus Korea und USA das Genom des antarktischen Schwarzflossen-Eisfisches, Chaenocephalus aceratus, sequenziert und dort nach speziellen Veränderungen gesucht, die für die einzigartige Physiologie verantwortlich sind.

Dabei erhielten sie auch Einblicke in die Entwicklung dieses Fisches im Laufe der Evolution. „Eisfisch-Populationen sind zum ersten Mal am Ende des Pliozäns aufgetreten, nachdem die Oberflächentemperaturen der Antarktis um 2,5 Grad Celsius abgesunken waren”, erklärt Schartl.

Vor etwa 77 Millionen Jahren hatten sie sich von der Linie ihrer Vorfahren – den Stichlingen – wegentwickelt und anschließend immer besser kälteangepasste Phänotypen ausgebildet. Ursprüngliche Nototheniiden waren rotblütig, hatten aber keine Sauerstoff bindenden Proteine, sogenannte Myoglobine, in ihrem Skelettmuskel.

Außerdem lebten sie auf dem Meeresboden und besaßen keine auftriebserzeugende Schwimmblase. Als die Antarktis abkühlte und vor etwa zehn bis 14 Millionen Jahren schließlich Temperaturen von knapp minus zwei Grad Celsius erreichte, öffneten sich neue ökologische Nischen, die Eisfische dank spezieller Anpassungen besetzen konnten.

  1. Acht Fischarten aus der Familie der Notothenioiden, darunter auch die Eisfische, sahen außerdem die Chance, das Nahrungsangebot in einer größeren Höhe – weg vom Meeresboden – für sich zu nutzen.
  2. Blut ohne rote Blutkörperchen Es ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, das Eisfischen das Überleben in großer Kälte ermöglicht.

Der auffälligste darunter: Den Tieren fehlen die roten Blutkörperchen – und damit Hämoglobin; ihr Blut ist deshalb quasi durchsichtig. Dass sie trotzdem nicht an Sauerstoffarmut leiden, erklärt Manfred Schartl so: „Bei den tiefen Temperaturen ist die Sauerstoffsättigung des Meerwassers und damit auch aller Körperflüssigkeiten der Fische so hoch, dass der Sauerstofftransport durch das Hilfsmolekül Hämoglobin nicht mehr nötig ist.” Gleichzeitig ist bei Eisfischen das Blutvolumen doppelt so groß wie das vergleichbarer Fischarten in gemäßigten Breiten, ihr Herz ist vergrößert und auch die Blutgefäße weisen einen größeren Durchmesser auf.

  1. Auch die Zahl der Energielieferanten der Zellen – der Mitchondrien – ist bei Eisfischen erhöht.
  2. Eine weitere evolutionäre Errungenschaft dieser Gattung ermöglicht das Überleben bei Minusgraden: Eisfische produzieren spezielle Eiweiße, die sie vor dem Kältetod bewahren.
  3. Während Frostschutz-Glykoproteine bei Fischlarven und erwachsenen Tieren die Eisbildung im Körper verhindern, umgeben eisresistente Eierchorion- oder Zona-pellucida-Proteine Embryonen und schützen diese vor dem Einfrieren.

Deutliche Veränderungen im Erbgut Im Erbgut der Eisfische haben all diese Veränderungen deutlich sichtbare Spuren hinterlassen: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Anzahl der Gene, die am Schutz vor Eisschäden beteiligt sind, einschließlich der Gene, die Frostschutz-Glykoproteine kodieren, im Eisfisch-Genom stark expandiert sind”, erklärt Manfred Schartl.

  1. Auch die hohe Sauerstoffkonzentration sowohl in den kalten antarktischen Gewässern als auch im Körper der Eisfische hat zu Anpassungen im Erbgut geführt.
  2. Da Sauerstoffradikale Zellschäden verursachen, besitzen die Tiere vermehrt Gene für Enzyme, die solche Schäden eindämmen helfen.
  3. Noch an anderer Stelle im Erbgut der Eisfische stießen die Wissenschaftler auf Veränderungen, die mit dem anspruchsvollen Lebensraum im Verbindung gebracht werden können: So fehlen ihnen einige wichtige Regulatoren, die bei anderen Tierarten den Tag-Nacht-Rhythmus steuern.

Die Forscher vermuten, dass die Extreme der fast permanenten Tage der Winterdunkelheit und der langen antarktischen Sommer den Nutzen einiger dieser Regulatoren und damit auch den evolutionären Druck, sie zu behalten, verringert haben könnten. Um diese Frage endgültig zu beantworten, seien jedoch Verhaltensstudien an antarktischen Eisfischen und anderen verwandten Arten notwendig.

Vorbild für eine Reihe von Krankheiten Ihre besonderen Eigenschaften machen Eisfische für die biomedizinische Forschung interessant. „Sie haben unter natürlichen Bedingungen Phänotypen entwickelt, die menschlichen Krankheiten entsprechen”, sagt Manfred Schartl. Das Fehlen der Erythrozyten komme beispielsweise einer totalen Anämie gleich.

Außerdem haben die Tiere im Laufe ihrer Evolution die Knochenverkalkung aufgegeben, um so ihre Dichte zu verringern. Das war notwendig geworden, um sich vom Meeresboden lösen und wieder im freien Wasser schwimmen zu können. Dafür mussten sie vor allem ihr Körpergewicht reduzieren.

Ihre Knochen beziehungsweise Gräten sind deshalb heute in einem Zustand, wie er bei Osteoporose-Patienten zu finden ist. Antarctic blackfin icefish genome reveals adaptations to extreme environments. Bo-Mi Kim, Angel Amores, Seunghyun Kang, Do-Hwan Ahn, Jin-Hyoung Kim, Il-Chan Kim, Jun Hyuck Lee, Sung Gu Lee, Hyoungseok Lee, Jungeun Lee, Han-Woo Kim, Thomas Desvignes, Peter Batzel, Jason Sydes, Tom Titus, Catherine Wilson, Julian M.

Catchen, Wesley C. Warren, Manfred Schartl, H. William Detrich III, John H. Postlethwait and Hyun Park. Nature Ecology & Evolution, https://doi.org/10.1038/s41559-019-0812-7 Kontakt Prof. Dr. Manfred Schartl, T: 49 931 31-84149, [email protected]

Kann man die Arktis noch retten?

Die Ökosysteme im äußersten Norden verändern sich derart schnell, dass sich die Eisbären nicht anpassen können. Die einzige Chance zum Überleben sind Schutzgebiete. Erwärmt der Mensch die Erde weiter wie bisher, werden die Eisbären zu den ersten Opfern der Erderhitzung werden.

Wie überlebt man in der Arktis?

Unschlagbare Inuit-Kleidung aus Tierfellen – Menschen benötigen Kleidung, um die Körperwärme zu konservieren. Für die Inuit, die Ureinwohner der Arktis, ist die passende Kleidung in der extremen Kälte überlebenswichtig. Während der Jagdsaison sind sie oft mehrere Tage lang ununterbrochen in der Eiseskälte unterwegs.

Kleidung aus Tierfell gehört zum unverzichtbaren Bestandteil ihrer Alltagsgarderobe. Ein warmes und schweres Bärenfell ist für langes Verweilen in der Kälte geeignet, wenn sich der Jäger während des Lauerns auf Beute nicht bewegen sollte. Robbenfell hingegen ist extrem wasserdicht. Damit können die Inuit sogar kurze Zeit im eiskalten Wasser überleben.

Rentierfell ist warm und leicht. Es hat sich deshalb bei ausgedehnten Wanderungen jahrhundertelang bewährt. Natürlich kleiden sich die Inuit heutzutage auch mit modernen Textilien. Aber immer noch kommen Kleidungsstücke aus Hightech-Kunstfaser, mit ihren dünnen, leichten und kälteresistenten Stoffen, nicht an die hervorragenden Eigenschaften der traditionellen Inuit-Kleidung heran.

War die Arktis mal grün?

Teaserbild-Quelle: J.W. Palmstruch, gemeinfrei Die Arktis war vor Tausenden von Jahren grün. Dies legt die Studie von der Universität von Colorado Boulder nahe. Im Zuge der Klimaerwärmung dürfte es bald wieder so sein. Quelle: Zairon, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 War es einst auch so grün viel weiter nördlich? Zwergbirken beim Svartifoss auf Island. Während der Zwischeneiszeit vor rund 125‘000 Jahren war die Arktis nicht weiss, sondern grün. Waldartiges Gehölz überzog das Land bis in den Norden der arktischen Küste Kanadas hinab.

Zu diesem Resultat kommt ein Forschungsteam der University of Colorado Boulder in einer Studie. Diese Erkenntnisse gewähren nicht nur einen Blick in die Vergangenheit sondern auch in die Zukunft: Weil sich die Arktis von allen Erdregionen im Zuge des Klimawandels am Schnellsten erwärmt, zeigen sie auch auf, wie sich die Landschaft dort dereinst verändern könnte.

Die Studienresultate böten einen einzigartigen Einblick in die vermutlich letzte Periode, in der die Temperaturen in der Arktis höher waren als heute, sagt Sarah Crump, Institut für Arktis- und Alpenforschung (INSTAAR) von der Universität von Colorado Boulder,

Wo leben Robben Arktis oder Antarktis?

Verbreitung und Lebensraum – Verbreitung der verschiedenen Robbenarten Die Hawaii-Mönchsrobbe gehört zu den wenigen tropischen Robben. Nahezu alle Robben bewohnen das Meer. Da sie zu vielen Tätigkeiten immer wieder an Land kommen müssen, entfernen sie sich aber nicht allzu weit von der Küste und sind daher nicht auf hoher See anzutreffen.

Nur eine kleine Zahl von Robben tritt (1) fakultativ, (2) mit Präferenz als Unterart oder sogar (3) permanent als Endemit in Binnengewässern auf: (1) Der gemeine Seehund, überwiegend ein Meerestier, lebt in Kanada auch an Seeufern. (2) Zwei Unterarten der Ringelrobbe kommen hauptsächlich in Süßgewässern vor, die Ladogaringelrobbe ( P.h.

ladogensis ) im russischen Ladogasee und die Saimaa-Ringelrobbe ( P.h. saimensis ) im finnischen Saimaa -See. (3) Zwei endemisch vorkommende Arten leben ausschließlich außerhalb des Meeres, die Baikalrobbe ( P. sibirica ) und die Kaspische Robbe ( P. caspica ).

Die wahrscheinlichste Erklärung sind Binnenlandwanderungen der arktischen Ringelrobbe ( Pusa hispida ) während einer Kaltzeit etwa vor 400.000 Jahren, was ihrer genetischen Distanz zur Baikalrobbe entspricht. Dazu müssten die Vorfahren der Baikalrobbe 3800 km der Angara folgend von der Arktis zurückgelegt haben.

Allerdings bestand während starker Kaltzeiten immer wieder eine Verbindung zum (derzeit nicht existierenden) Gletscherstausee, genannt Komisee, zuletzt vor etwa 60.000 bis vor 50.000 Jahren. Im Fall der Kaspischen Robbe besteht im jetzigen Interstadial keine Flussverbindung zwischen dem Kaspischen Meer und dem Arktischen Ozean, wohl gab es aber eine Verbindung zum Schwarzen Meer.

Der Großteil der Robben lebt in polaren und subpolaren Breiten. Die Meere der Arktis und Antarktis haben einen bemerkenswerten Arten- und Formenreichtum. Hier bilden viele Robben große Kolonien an den Küsten unbewohnter Inseln. Hingegen nimmt die Artenzahl zu den gemäßigten Meeren hin schnell ab, und in den Tropen gibt es fast keine Robben.

Auch hier gibt es allerdings Ausnahmen, zum Beispiel die Mönchsrobben und den Galápagos-Seebär, Großregionen, in denen es überhaupt keine Robben gibt, sind die Küsten des tropischen Afrikas, die asiatischen Küsten des Indischen Ozeans und die Inselwelt des westlichen Pazifik,