Was Ist Winterstarre Bei Tieren?
Leslie
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Winterstarre (auch Kältestarre genannt) findest du bei wechselwarmen Tieren wie Fröschen und Schildkröten. Sie vergraben sich häufig im Boden, um sich vor Frost zu schützen. Die Körper der Tiere erstarren, wenn die Temperaturen sehr niedrig sind. Aus diesem Grund verbrauchen sie dann kaum noch Energie.
Was ist Kältestarre bei Tieren?
Tierische Überlebensstrategien: Kältestarre Sind gleichwarme Tiere durch die Regulierung ihrer Körpertemperatur in der Lage, Winterschlaf zu halten, so verfallen Amphibien und Reptilien als wechselwarme Tiere in die sogenannte Kältestarre. Dazu zählen Schlangen, Eidechsen, Schnecken, Frösche, Kröten und Molche.
- Im Zustand der Kältestarre werden die Stoffwechselfunktionen nahezu auf null herabgefahren, der Körper verbraucht dadurch fast keine Energie.
- Frösche und Eidechsen können bis zu sechs Monaten in diesem Zustand verharren.
- Für wechselwarme Tiere sind schneereiche Winter besser zu überstehen als klirrende Kälte ohne Niederschlag.
Denn eine dichte Schneedecke wärmt die Tiere und schützt sie vor dem Kältetod. Sinken die Temperaturen stark ab und haben sich die Tiere nicht tief genug im Erdreich eingegraben, so drohen sie zu erfrieren. Eiskristalle bilden sich in den Körperflüssigkeiten und zerstören die Zellen.
- Um dies zu verhindern, verfügen einige Tiere über die Fähigkeit, eine Art Frostschutzmittel zu produzieren.
- Örpereigene Alkohole, Zucker und Eiweiße werden gebildet, die der Entstehung von Eiskristallen entgegenwirken.
- Dadurch ist beispielsweise der Laubfrosch in der Lage, Temperaturen bis zu minus sieben Grad zu überleben.
Auch die Biene verfällt bei einer Temperatur unterhalb von sieben bis zehn Grad in Kältestarre. Um dies zu vermeiden, haben sie eine besondere Fähigkeit entwickelt. Das Bienenvolk überwintert in seinem Stock, der gemeinsam geheizt wird. Dazu bilden die Bienen ein Knäuel, die sogenannte Wintertraube, in deren Zentrum sich die Bienenkönigin befindet.
Die Bienen, die sich auf der Außenseite der Wintertraube befinden, erzeugen Wärme, indem sie pausenlos mit den Flügeln schlagen. Sind die Tiere am Außenrand erschöpft, schlüpfen sie ins Innere der Wintertraube und ein anderes Tier übernimmt ihre Aufgabe. So beträgt die Temperatur im Inneren der Wintertraube angenehme 25 Grad.
: Tierische Überlebensstrategien: Kältestarre
Wann gehen Tiere in Winterschlaf?
Wie lange dauert der Winterschlaf? – Die Dauer des Winterschlafs ist von Tier zu Tier unterschiedlich. In der Regel ziehen sich die Tiere für den Winterschlaf im November oder Dezember zurück und werden erst im Frühling wieder aktiv. Igel halten etwa ab Mitte November bis in den März oder April hinein ihren Winterschlaf, Siebenschläfer fallen meist schon ab Mitte September für rund sieben Monate in den Winterschlaf.
Wo halten Tiere ihren Winterschlaf?
D ie ungewöhnlichste Truppe, die sich jemals gefunden hat, um den Winter gemeinsam zu verbringen, sind sicher Manni das Mammut, Diego, der Säbelzahntiger und Sid, das Riesenfaultier. In „Ice Age” finden die drei Außenseiter zusammen, weil sie sich nicht wie alle anderen in Richtung Süden aufmachen.
Im echten Leben hätten sie weniger Abenteuer erlebt: Sid hätte wahrscheinlich Winterschlaf gehalten und Manni sich in einer Höhle verkrochen. Nur Scrat, das Säbelzahn-Eichhörnchen, hätte sicher genauso überzeugt an seiner Nuss festgehalten. Wenn wir Menschen im Herbst immer weniger Lust bekommen, uns zu bewegen, und uns lieber mit Schokolade und einem Buch unter einer Decke vergraben, dann sind uns die Wildtiere meistens schon voraus.
Sie stecken dann mitten in der Vorbereitung für den Winter. Im Spätsommer fressen sie sich Winterspeck an, der ihnen bis zum Frühling reichen muss. Es gibt zwei Arten, den Winter zu überleben: Entweder man verkriecht sich und hält ihn aus, oder man flieht – ins Warme.
Die Flucht nach vorne treten vor allem Vögel an: Sie ziehen in großen Scharen in den Süden, aber nicht, weil sie lieber auf Mallorca leben würden, sondern weil es bei uns zu der Zeit fast keine Insekten und Samen gibt – ihr Hauptnahrungsmittel. Etwa die Hälfte der heimischen Vögel ist im Winter nicht in Deutschland sondern fliegt in wärmere Gegenden.
Die Langstreckenzieher wie der Kuckuck oder die Nachtigall fliegen bis weit nach Afrika hinein, sie überqueren sogar noch die riesige Sahara-Wüste. Die Kurzstreckenzieher haben es weniger weit: Vögel wie die Feldlerche oder der Kiebitz zieht es nach Südeuropa, in die Mittelmeerregion.
- Manche Vögel bleiben aber auch hier und passen sich dem Wetter an: Diese Vögel sind im Frühling schneller vor Ort, um sich zu paaren und ein Nest zu bauen.
- Viele Meisen oder Amseln haben sich mit der Situation abgefunden: Weil im Winter der Boden gefroren ist und die Bäume kahl sind, ändern sie ihre Diät.
Es gibt dann Beeren oder Insekteneier zu essen. Der Ornithologe Lars Lachmann vom Naturschutzbund berichtet, dass viele Störche, die früher bis nach Afrika geflogen seien, heute in Spanien den Winter verbringen. Einige würden sogar gleich ganz in ihrer Heimat bleiben, ebenso wie viele Kraniche: Von 400.000 Kranichen bleiben 10.000 zuhause.
Andere, die früher bis Spanien geflogen sind, bleiben in Frankreich. Viele Wildtiere harren in der Kälte aus: Manche halten Winterschlaf, andere machen Winterruhe und wieder andere verfallen in eine Winterstarre. In Laubhaufen, Erdhöhlen oder Nestern aus Holz und Blättern verbringen die Tiere die kälteste Jahreszeit.
Im Winterschlaf verlangsamen sich bei Igeln, Haselmäusen, Murmeltieren oder Fledermäusen der Herzschlag, der Stoffwechsel und die Atmung. Die Körpertemperatur sinkt, und sie atmen nur wenige Male pro Minute. Gefährlich wird es für sie, wenn sie zu oft in ihrem Winterschlaf gestört werden – sie verbrauchen ihre Reserven dann schneller.
Im schlimmsten Fall sind diese vor Frühlingseinbruch aufgebraucht, und die Tiere könnten verhungern. Einige Tiere halten lediglich Winterruhe: der Maulwurf und der Braunbär zum Beispiel, oder das Eichhörnchen. Sie gehen alles ruhiger an, wachen aber immer wieder auf und lassen sich den Spaß nicht nehmen, ab und zu mal im tiefen Schnee herumzuhüpfen.
Im Herbst vergraben Eichhörnchen Nüsse, Eicheln und Kastanien. Da sie nicht immer alle wiederfinden, wachsen an diesen Stellen im Frühling manchmal neue Bäume. Rehe, Wildschweine und Hirsche zum Beispiel sind an die kalten Temperaturen angepasst. Ihnen wächst ein dickes Winterfell mit Luftkammern, das sie warm hält.
- Sie sind weniger aktiv als sonst und ernähren sich von Wurzeln, Pilzen und kleinen Tieren in Winterstarre.
- In diese Starre verfallen Insekten, aber auch Frösche, Kröten, Eidechsen, Schlangen und Fische.
- Alle diese Tiere haben ihren eigenen Rückzugsort: Insekten überleben den Winter unter Baumrinden, Frösche in Erdlöchern oder im Schlamm und Fische an einem möglichst ruhigen Ort im Wasser.
Auch Fische sind wechselwarme Tiere: Ihre Körpertemperatur entspricht der Temperatur ihrer Umgebung. So können sie im eiskalten Wasser überwintern und wachen erst auf, wenn es um sie herum wieder wärmer wird. Sogar im Ameisenbau wird es im Winter ganz ruhig.
- Und auch Schnecken machen Winterschlaf: Sie dichten mit Schleim ihr Häuschen zu.
- Beeinflusst der Klimawandel das Verhalten der Tiere im Winter? „Nicht direkt und nicht dramatisch”, erklärt der Tierphysiologie Gerhard Heldmaier von der Universität Marburg.
- Tierphysiologen interessieren sich für die Lebensvorgänge in Tieren, in ihren Organen, ihren Zellen und ihrem Gewebe.
Anders als meistens angenommen, sagt Professor Heldmaier, sei der Winter für die Tiere nicht wegen der Kälte eine schwierige Jahreszeit, sondern weil es wenig Essen zu finden gibt. Manche Tiere wie der Igel oder Feldhamster könnten auf den Winterschlaf verzichten, wenn es genügend Essen gäbe: Für sie würde also eine Veränderung der Temperatur und somit der Natur zu anderen Gewohnheiten führen.
Für den Großteil der Tiere aber ist der Winter durch einen inneren Kalender als die Zeit der Ruhe abgespeichert. Der Winterschlaf kann sich höchstens um ein paar Wochen verschieben, wenn das Wetter besonders warm ist. Die Rekordhalter sind Siebenschläfer: Wenn sie merken, dass es nicht viel Nahrungsmittel zu finden gibt, verschlafen sie einfach den ganzen Sommer und bis zum Frühling im Jahr darauf.
So können sie 19 Monate verbringen und stehen erst auf, wenn es ihnen passt. Winterschlaf kann man das schon fast nicht mehr nennen. Noch mehr Antworten auf neugierige Kinderfragen Eine illustrierte Auswahl von Beiträgen unserer Kolumne „Wie erkläre ich’s meinem Kind?” ist bei Reclam erschienen. Zur Verlagsseite
Wie oft schlägt das Herz in der Winterstarre?
Der Winterschlaf – Die meisten Menschen müssen an Bären denken, sobald man über den Winterschlaf redet. In der Fantasie vieler schlägt sich ein Bär den ganzen Sommer lang den Bauch mit Lachs und Honig voll, wird schön dick und zieht sich mit dem nahenden Winter dann in seine Höhle zurück.
Dort verschläft er den Winter und tritt im Frühling rank und schlank wieder ins Grüne. Der Bär hält keinen Winterschlaf. Der Bär hält nur Winterruhe, doch dazu gleich mehr. Wer sind die echten Winterschläfer? Echte Winterschläfer sind Igel, Murmeltier, Fledermaus, Siebenschläfer (der Name lässt`s vermuten), Haselmaus und Hamster.
Der Bär gehört nicht dazu! Das Murmeltier ist der echte Langschläfer unter den Winterschläfern: Sechs bis neun Monate lang verbringt es in seiner Höhle, bevor es wieder ans Tageslicht kommt. Siebenschläfer schlafen sieben bis acht Monate lang, genauso wie die Haselmaus.
- Igel und Fledermaus schlafen fünf bis sechs Monate lang.
- Wie funktioniert der Winterschlaf? Während des echten Winterschlafs sind die Lebensfunktionen stark herabgesetzt, um die nahrungsarme Winterzeit in einem Zustand der Lethargie zu verbringen.
- Während der Zeit des Winterschlafes leben die Tiere von im Sommer angefressenen Fett- und Glykogen-Reserven.
Zwischen langen Schlafphasen erwachen die Tiere immer mal wieder, oft nur für kurze Zeit, um dann direkt weiterzuschlafen. Andere Male erwachen sie, um von den angelegten Nahrungsvorräten in der Höhle zu essen oder sich sogar kurz heraus zu wagen. Die Körpertemperatur sinkt auf ein Minimum nahe der Umgebungstemperatur, da die Aufrechterhaltung der Körperwärme am meisten Energie benötigt.
- Die Körpertemperatur bei Igeln sinkt zum Beispiel bis auf acht Grad Celsius ab, bevor die körpereigene Wärmeproduktion wieder einsetzt, um die Tiere auf Minimaltemperatur zu halten und so vor dem Erfrieren zu schützen.
- Während der Zeit des Winterschlafes leben die Tiere von im Sommer angefressenen Fett- und Glykogen-Reserven.
Minimaltemperatur und kritische Temperatur, bei der die Erfrierung droht, unterscheiden sich bei den verschiedenen Tieren. Der Kalorienumsatz von Tieren im Winterschlaf beträgt nur noch zwei Prozent des Sommerumsatzes. Eine eingeschränkte Schilddrüsenfunktion sorgt dafür, dass alle Stoffwechselvorgänge im Körper der Tiere heruntergefahren werden und nur noch ein Bruchteil der sonst benötigten Energie verbraucht wird.
- Der Kalorienumsatz von Tieren im Winterschlaf beträgt nur noch zwei Prozent des Sommerumsatzes.
- Die Atemfrequenz der sich im Winterschlaf befindlichen Tiere sinkt auch.
- Es kommt zu Atempausen von bis zu einer Stunde, gefolgt von mehreren schnellen Atemzügen.
- Sind die Pausen am Anfang des Winters noch kürzer, gewinnen sie mit fortschreitender Zeit immer mehr an Länge.
Auch die Herzfrequenz sinkt extrem. Das Herz eines Igels schlägt normalerweise 200 Mal in der Minute, während des Winterschlafes nur noch fünf Mal die Minute. Die steigenden Temperaturen im Frühling sorgen dafür, dass die Tiere wieder erwachen. Der Körper der Tiere schüttet verstärkt Adrenalin aus, dieses sorgt für einen erhöhten Abbau der Glykogen-Reserven (Zucker) und führt somit zu einem erhöhten Blutzucker.
- Diese plötzlich bereitstehende Energie nutzt der Körper.
- Die Atmung wird beschleunigt, Muskeln fangen an zu zittern und setzen Wärme frei, sodass nach kurzer Zeit (wenige Minuten bis zu einer Stunde) wieder willkürliche Bewegungen möglich sind.
- Zusammengefasst ist der echte Winterschlaf also ein sehr tiefer Schlaf mit extrem heruntergesetztem Körperfunktionen, um Energie zu sparen.
Kurze Wachphasen sind möglich, finden jedoch nur sporadisch statt.
Wo halten Schildkröten Winterstarre?
Schildkröten richtig überwintern / Bundestierärztekammer e.V. BTK Berlin (18.09.2013) Langsam verabschiedet sich der Sommer, die Temperaturen sinken – der Herbst steht vor der Tür. Für die Besitzer von Landschildkröten heißt es nun, ihre gepanzerten Mitbewohner auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten, doch das ist nicht ganz unproblematisch. © fotolia Schildkröten richtig überwintern (BTK Berlin) Langsam verabschiedet sich der Sommer, die Temperaturen sinken – der Herbst stehtvor der Tür. Für die Besitzer von Landschildkröten heißt es nun, ihre gepanzerten Mitbewohner auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten, denn die jährliche Winterruhe ist für die Gesundheit dieser Tiere von großer Bedeutung: Sie hat Einfluss auf den Hormonhaushalt und das Immunsystem und verhindert, dass Jungschildkröten zu schnell wachsen.
Um die niedrigen Temperaturen zu überstehen, fallen Europäische Landschildkröten in eine Kälteoder Winterstarre. Dies ist ein allmählicher Prozess, der bei wechselwarmen Tieren in Anpassung an die Umgebungstemperatur erfolgt. „Wenn es kälter wird, sinkt die Körpertemperatur des Reptils. Stoffwechselfunktionen, Herzschlag und Atemfrequenz werden auf ein Minimum gedrosselt”, erklärt Prof.
Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer. In der Regel dauert diese Ruhephase drei bis fünf Monate, bei Tieren im ersten Lebensjahr genügt oft eine verkürzte Winterruhe von sechs bis acht Wochen. Da diese Phase erhebliche Bedeutung für die Gesundheit der Tiere hat, sollte man sich unbedingt von einem spezialisierten Tierarzt beraten lassen.
Damit die Schildkröte diese Zeit gut übersteht, hier einige Tipps: • Ist das Tier gesund, bei Terrarienhaltung Licht und Temperatur schrittweise über ca. drei Wochen reduzieren und Fütterung einstellen; Trinkwasser kann weiterhin angeboten werden. Bäder in lauwarmem Wasser sind zur Entleerung des Darms ratsam.
• Wenn die Aktivität der Schildkröte weiter abnimmt, sollte sie in einer Überwinterungskiste (z.B. Kunststoffbox) untergebracht werden; diese muss so groß sein, dass sich das Tier vollständig eingraben kann (etwa das Vierfache der Panzerfläche). • Die Kiste am besten mit einer Erdschicht füllen, auf die ein Gemisch aus Buchenlaub und Moos gehäuft wird; auch Torfmoos hat sich bewährt, denn es hält die Feuchtigkeit sehr gut.
- Unbedingt für gute Durchlüftung sorgen, sonst kann es zu Schimmelbefall kommen! • Die Überwinterungskiste an einen möglichst dunklen Ort stellen, die Temperatur muss bei konstanten 4-6 Grad Celsius liegen.
- Die Überwinterung im – aus hygienischen Gründen separaten – Kühlschrank ist die beste und sicherste Methode.
Die Temperatur lässt sich exakt einstellen und mit einem elektronischen Thermometer gut überprüfen. Durch ein- bis zweimaliges Öffnen der Kühlschranktür pro Woche ist außerdem für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr gesorgt. • Die Überwinterung im Keller, auf dem Balkon oder in der Garage ist problematischer, da die Temperaturen nicht konstant gehalten werden können.
Ein Eingraben der Schildkröte im Garten oder Freigehege kann Risiken bergen: Frost dringt leicht in die Überwinterungsverstecke ein, zu hohe Temperaturen treiben die Tiere aus ihrem Unterschlupf; auch ist eine Kontrolle der Schildkröte meist nur schwer möglich. • Etwa alle vier Wochen sollte das Tier herausgenommen, gewogen und kontrolliert werden, sofern es im Haus überwintert; Insgesamt darf es nicht mehr als zehn Prozent seines Körpergewichts verlieren.
Achtung: Rote Verfärbung am Bauchpanzer sind ein Alarmzeichen – sofort den Tierarzt aufsuchen! • Wenn es draußen wieder wärmer wird, die Temperatur über einige Tage langsam anheben; warme Wasserbäder helfen, die „Lebensgeister” des Panzertieres wieder zu wecken.
Was machen Schildkröten in der Winterstarre?
Schildkröten richtig überwintern / Bundestierärztekammer e.V. BTK Berlin (18.09.2013) Langsam verabschiedet sich der Sommer, die Temperaturen sinken – der Herbst steht vor der Tür. Für die Besitzer von Landschildkröten heißt es nun, ihre gepanzerten Mitbewohner auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten, doch das ist nicht ganz unproblematisch. © fotolia Schildkröten richtig überwintern (BTK Berlin) Langsam verabschiedet sich der Sommer, die Temperaturen sinken – der Herbst stehtvor der Tür. Für die Besitzer von Landschildkröten heißt es nun, ihre gepanzerten Mitbewohner auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten, denn die jährliche Winterruhe ist für die Gesundheit dieser Tiere von großer Bedeutung: Sie hat Einfluss auf den Hormonhaushalt und das Immunsystem und verhindert, dass Jungschildkröten zu schnell wachsen.
„Um die niedrigen Temperaturen zu überstehen, fallen Europäische Landschildkröten in eine Kälteoder Winterstarre. Dies ist ein allmählicher Prozess, der bei wechselwarmen Tieren in Anpassung an die Umgebungstemperatur erfolgt. „Wenn es kälter wird, sinkt die Körpertemperatur des Reptils. Stoffwechselfunktionen, Herzschlag und Atemfrequenz werden auf ein Minimum gedrosselt”, erklärt Prof.
Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer. In der Regel dauert diese Ruhephase drei bis fünf Monate, bei Tieren im ersten Lebensjahr genügt oft eine verkürzte Winterruhe von sechs bis acht Wochen. Da diese Phase erhebliche Bedeutung für die Gesundheit der Tiere hat, sollte man sich unbedingt von einem spezialisierten Tierarzt beraten lassen.
- Damit die Schildkröte diese Zeit gut übersteht, hier einige Tipps: • Ist das Tier gesund, bei Terrarienhaltung Licht und Temperatur schrittweise über ca.
- Drei Wochen reduzieren und Fütterung einstellen; Trinkwasser kann weiterhin angeboten werden.
- Bäder in lauwarmem Wasser sind zur Entleerung des Darms ratsam.
• Wenn die Aktivität der Schildkröte weiter abnimmt, sollte sie in einer Überwinterungskiste (z.B. Kunststoffbox) untergebracht werden; diese muss so groß sein, dass sich das Tier vollständig eingraben kann (etwa das Vierfache der Panzerfläche). • Die Kiste am besten mit einer Erdschicht füllen, auf die ein Gemisch aus Buchenlaub und Moos gehäuft wird; auch Torfmoos hat sich bewährt, denn es hält die Feuchtigkeit sehr gut.
- Unbedingt für gute Durchlüftung sorgen, sonst kann es zu Schimmelbefall kommen! • Die Überwinterungskiste an einen möglichst dunklen Ort stellen, die Temperatur muss bei konstanten 4-6 Grad Celsius liegen.
- Die Überwinterung im – aus hygienischen Gründen separaten – Kühlschrank ist die beste und sicherste Methode.
Die Temperatur lässt sich exakt einstellen und mit einem elektronischen Thermometer gut überprüfen. Durch ein- bis zweimaliges Öffnen der Kühlschranktür pro Woche ist außerdem für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr gesorgt. • Die Überwinterung im Keller, auf dem Balkon oder in der Garage ist problematischer, da die Temperaturen nicht konstant gehalten werden können.
- Ein Eingraben der Schildkröte im Garten oder Freigehege kann Risiken bergen: Frost dringt leicht in die Überwinterungsverstecke ein, zu hohe Temperaturen treiben die Tiere aus ihrem Unterschlupf; auch ist eine Kontrolle der Schildkröte meist nur schwer möglich.
- Etwa alle vier Wochen sollte das Tier herausgenommen, gewogen und kontrolliert werden, sofern es im Haus überwintert; Insgesamt darf es nicht mehr als zehn Prozent seines Körpergewichts verlieren.
Achtung: Rote Verfärbung am Bauchpanzer sind ein Alarmzeichen – sofort den Tierarzt aufsuchen! • Wenn es draußen wieder wärmer wird, die Temperatur über einige Tage langsam anheben; warme Wasserbäder helfen, die „Lebensgeister” des Panzertieres wieder zu wecken.