Welche Tiere Können Druse Bekommen?
Leslie
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Zwar überwindet die Mehrheit befallener Pferde Druse aus eigener Kraft, weil es dabei aber auch zu gefährlichen Komplikationen kommen kann, die nicht selten zum Tod führen, sollte man die Krankheit allerdings nie auf die leichte Schulter nehmen. © pholidito – fotolia.com Ein Artikel von PM/PS | 19.08.2014 – 09:01 Nach den zahlreichen Fällen der hoch ansteckenden Pferdekrankheit in den vergangenen Wochen fordern die Tierschutzorganisation Vier Pfoten und der Österreichische Pferdeschutzverband die Einführung einer Meldepflicht bei Druseerkrankungen. Zwar überwindet die Mehrheit befallener Pferde Druse aus eigener Kraft, weil es dabei aber auch zu gefährlichen Komplikationen kommen kann, die nicht selten zum Tod führen, sollte man die Krankheit allerdings nie auf die leichte Schulter nehmen. © pholidito – fotolia.com Die durch Streptokokken verursachte, hoch ansteckende Erkrankung grassiert derzeit wieder in Österreichs Ställen.
Nach Ober- und Niederösterreich haben nun auch Salzburg und die Steiermark Druse-Fälle gemeldet. Die Verbreitung erfolgt über direkten Kontakt zwischen den Pferden, z.B. bei Pferdetransporten, oder indirekt über das Pflegepersonal, also über Kontakt mit Händen, Kübeln, Trögen etc. Sogar Hunde oder Katzen, die frei im Stall herumlaufen, können für eine Verbreitung der Bakterien übertragen.
Eine Isolation der betroffenen Tiere sowie strenge Hygiene-Maßnahmen zählen damit zu den wichtigsten Schritten im Kampf gegen die Krankheit. „Problematisch ist, dass erkrankte Tiere schon Bakterien übertragen, bevor klar ersichtlich ist, dass es sich um Druse handelt”, erklärt Vier Pfoten-Tierärztin Andrea Zudrell.
Wer kann Druse bekommen?
Alles andere als eine einfache Erkältung oder „nur” Husten : Druse bei Pferden ist eine hoch ansteckende Erkrankung, die sich schnell im gesamten Stall ausbreiten und den Betrieb dort für einige Zeit lahmlegen kann. Wird die Druse nicht behandelt, kann sie sogar dramatisch verlaufen.
Aber was ist Druse überhaupt? Wie kannst du sie an deinem Pferd erkennen? Und wie kannst du sie in enger Zusammenarbeit mit deinem Tierarzt am besten behandeln? Was ist eigentlich Druse? Druse ist eine hochansteckende Pferdekrankheit. Dabei gelangt das Bakterium Streptococcus equi in den Organismus des Pferdes, und die oberen Atemwege entzünden sich stark.
Insbesondere die Lymphknoten im Hals-, Kehl- und Rachenbereich sind von der Entzündung betroffen. Die Lymphknoten schwellen stark an und es bilden sich eitrige Entzündungsherde. Diese bereiten deinem Pferd starke Schmerzen, können die Atmung einschränken und sogar zu Atemnot führen.
Junge Pferde sowie Senioren gehören zur Risikopferdegruppe, die häufiger an Druse erkranken, da ihr Immunsystem noch nicht oder nicht mehr stabil ist. Auch Pferde, die sehr anfällig für Krankheiten sind oder sich gerade erst von einer Krankheit erholen, gehören zu der Risikopferdegruppe, da ihr Immunsystem ebenfalls schwächer ist.
Bricht Druse im Stall aus, kann sich jedes Pferd anstecken. An Druse erkranken aber nicht immer alle Pferde in einem Stall. Einige Pferde bleiben durch ein besonders starkes Immunsystem und einer Grundimmunität von dieser Krankheit verschont. Ist Druse gefährlich? Druse kann für dein Pferd nur ernsthaft gefährlich werden, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt oder behandelt wird.
Gehe daher niemals leichtfertig mit Druse um und verständige bei den ersten Symptomen deinen Tierarzt. Fehlt eine fachgerechte Behandlung und wird dein Pferd nicht ausreichend geschont, breiten sich die eitrigen Entzündungen im Körper des Pferdes aus. Es kann zu weiteren schmerzhaften Abszessen in den inneren Organen kommen.
Diese schränken die Körperfunktion des Pferdes stark ein. In diesem Fall ist die Behandlung weitaus komplizierter als bei den ersten Entzündungen an den Lymphknoten. Fehlt die Behandlung auch hier vollkommen, kann die Druse lebenswichtige Organe wie z.B.
Ist Druse auf andere Tiere übertragbar?
Hochansteckend, die Übertragung erfolgt direkt von Pferd zu Pferd oder indirekt über Hände, Kleidung, Einstreu, Eimer, Futtertröge, Tränken, Gerätschaften, andere Tiere, wie Hunde und Katzen usw
Können sich Hunde mit Druse anstecken?
“Die Druse ist mit einer schlimmen Mandelentzündung beim Menschen zu vergleichen”, sagt Dr. Henrike Lagershausen, Leiterin der Abteilung Veterinärmedizin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Möchten Sie einem Menschen mit Mandelentzündung nahe kommen? Sicher nicht, Küssen ist definitiv verboten.
Und das gilt auch fürs Pferd. Der direkte Kontakt zu Artgenossen sollte unterbunden werden, um eine Ansteckung zu vermeiden. So lautet eine der Empfehlungen für den Umgang mit der Erkrankung Druse, die sich durch Fieber, Nasenausfluss, Husten und vor allem geschwollene, mit Eiter gefüllte Kopf-Lymphknoten zeigt.
Empfohlene Verhaltensweisen bei Druse gibt es, aber keine rechtlichen Vorschriften. Genauso wenig wie Konsequenzen für Pferdehalter, die beispielsweise mit einem kranken Pferd auf eine fremde Anlage fahren. Wer mit einem Druse-Patienten oder einem Pferd aus einem betroffenen Betrieb zum Turnier fährt, kann laut Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO) aber zur Verantwortung gezogen werden.
Dennoch handeln manche grob fahrlässig und verlassen den eigenen Betrieb. Reiter Revue International hat nachgefragt, wozu das führen kann und wie Sie Ihre Pferde vor dem Erreger Streptococcus equi subspezies equi schützen können. Die Behörden sind außen vor Um Maßnahmen vorschreiben zu können, muss eine Erkrankung anzeige- oder meldepflichtig sein.
Beide Begriffe haben unterschiedliche Bedeutungen: Anzeigepflichtige Tierseuchen werden mit staatlichen Maßnahmen bekämpft. Eine Konsequenz kann zum Beispiel das Töten aller betroffenen Tiere sein. „Anzeigepflichtig werden Krankheiten nur, wenn sie unter anderem die menschliche Gesundheit gefährden”, sagt Jennifer Reinhard vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
- Da der Druse-Erreger sehr affin auf die Lymphknoten am Kopf des Pferdes ist, besteht für den Menschen kein Risiko.
- Eine Anzeigepflicht gibt es demnach nicht.
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Das Ergebnis wäre eine Deutschlandkarte, die anzeigt, wo Druse aufgetreten ist. Bloß keine Panik „Da die Druse in den allermeisten Fällen gut behandelbar ist und die Pferde sich mit Ruhe und Pflege auskurieren, halten die Behörden eine Meldepflicht nicht für nötig”, meint Henrike Lagershausen.
Zugleich ruft sie dazu auf, offen mit einer Erkrankung umzugehen. „Es kann jeden treffen, kein Stallbetreiber kann sich sicher schützen.” Wenn die Krankheit im Stall ist, muss man sie ernst nehmen, sehr ernst – ohne in Panik auszubrechen. Vielmehr muss in der Stallgemeinschaft gemeinsam mit dem Tierarzt abgesprochen werden, welche Hygienemaßnahmen wie umgesetzt und welche Pferdebetriebe informiert werden müssen.
Dass der Hof für fremde Pferde gesperrt wird, sollte selbstverständlich sein. Die Verantwortung, eine Weiterverbreitung der Krankheit zu verhindern, obliegt dem Pferdehalter. „Wir wünschen uns aber, informiert zu werden”, sagt Lagershausen, „weil wir nur so weiter informieren und auch beraten können.” Beispielsweise wenn es um die Frage geht, ob ein Turnier abgesagt werden muss.
Turnierabsagen sind sinnvoll Mehrfach wurden in der Vergangenheit Turniere wegen Druse oder Druseverdacht gecancelt.2016 beispielsweise in Westfalen, Bremen, Weser-Ems, dem Saarland, Hannover, Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern. „Ob es reine Vorsichtsmaßnahmen waren oder auf den Betrieben Druse grassierte, können wir aber nicht sagen”, erklärt Lagershausen.
Tobias Puschmann, Tierarzt an der Tierärztlichen Klinik der Tierärztlichen Hochschule Hannover glaubt nicht, dass die Fallzahl in den Jahren zuvor gestiegen ist. Aber wie verbreitet sich die Krankheit eigentlich? „Der Nasenausfluss und der Eiter aus den Abszessen der erkrankten Tiere ist hochansteckend.
- Die Übertragung geschieht von Pferd zu Pferd, weshalb Nasenkontakt dringend zu unterbinden ist.
- Aber auch indirekt können Pferde sich gegenseitig anstecken.
- Beispielsweise über Hände, Kleidung, Einstreu, Hunde oder Tränken.
- Eine direkte Isolierung des erkrankten Pferdes ist deshalb zwingend erforderlich”, mahnt Henrike Lagershausen.
Zugleich rät sie besonders auf dem Turnier Vorsicht walten zu lassen: „Es mag zwar egoistisch klingen, aber ich würde keinen Eimer ausleihen.” Ansteckungsgefahr! Außerdem rät sie, Pferde nicht in fremde Boxen zu stellen oder aus fremden Trögen fressen zu lassen.
- Von kalter Druse und toten Pferden Ist die Druse erst einmal im Stall, muss der Zugang auf ein Minimum reduziert werden, kein Pferd sollte auf den Hof kommen, keines den Hof verlassen.
- Auch die Desinfektion und Reinigung der Ställe und aller Gebrauchsgegenstände ist Pflicht, um zu verhindern, dass sich weitere Pferde anstecken.
Ein infiziertes Pferd scheidet in der Regel zwei bis drei Wochen lang Erreger aus. Es gibt aber auch stille Träger, die die Krankheit besonders tückisch machen. Sie zeigen keine Symptome, scheiden aber Erreger aus. Eine andere Verlaufsform ist die kalte Druse.
- Alte Druse bedeutet, dass Pferde nach einer Infektion weiter vitale Drusebakterien ausscheiden ohne klinische Symptome einer Druseerkrankung zu zeigen.
- Dies ist möglich, da es in einigen Fällen nicht zu einer vollständigen Abheilung kommt.
- Die Zahl dieser ‚persistenten Ausscheider‘ wird mit circa zehn Prozent der an Druse erkrankten Pferde angegeben”, erklärt Veterinär Tobias Puschmann.
Die stillen Träger sind nur mit einer Tupferprobe auszumachen, weshalb es ratsam ist, auch nach dem vermeintlichen Ende der Erkrankung weitere Proben im Abstand mehrerer Tage zu ziehen. Nur so können Sie sicher sein, dass das Pferd keine Stallkollegen inifiziert.
- Stille Träger brauchen weiterhin Ruhe, müssen mit Antibiotika behandelt und isoliert unter Quarantäne gehalten werden.
- Das kann sich Monate hinziehen und ist eine unangenehme Situation, aber in der Regel keine allzu ernste.
- Nur bei falscher Pflege oder immungeschwächten Pferden, kann Druse tödlich sein.
Das Wichtigste für die Genesung ist Ruhe, damit das Pferd den Erreger bekämpfen kann. „Durch zu frühe Belastung werden Komplikationen begünstigt”, warnt Henrike Lagershausen. Problematisch wird es, wenn der Erreger sich nicht nur in den Lymphknoten im Kopfbereich ansiedelt.
- Abszesse im ganzen Körper beispielsweise im Bauchraum sind sehr gefährlich.
- Die Pferde zeigen dann häufig Koliksymptome.” Auch hier gibt es Parallelen zur Mandelentzündung des Menschen: Kuriert er sie aus, ist die Krankheit unangenehm aber ohne schwerwiegende Folgen, belastet er sich wieder zu früh, droht eine Herzmuskelentzündung.
Das gleiche gilt fürs Pferd. Fazit: Druse darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden, ist aber auch kein Grund zur Panik. Wichtig ist das richtige Management. Leitfäden zum Umgang mit Druse gibt es bei vielen Pferdesportverbänden und der FN. Dieser Artikel ist erstmals erschienen in Reiter Revue 7/2016.
Was macht der Tierarzt bei Druse?
Bei Verdacht auf Druse sollte das Pferd sofort isoliert und ein Tierarzt hinzugezogen werden. Es können verschiedene Proben wie Abszesstupfer, Spülprobe aus dem Nasen-Rachen Bereich oder dem Luftsack untersucht werden. Die Untersuchung erfolgt mittels PCR oder Anzüchten der Bakterien im Labor.
Kann Druse über Kleidung übertragen werden?
Auch in der Umwelt können die Bakterien be- sonders in feuchter, dunkler Umgebung vier bis acht Wochen lang infektiös bleiben und durch Gegenstände wie Eimer, Gabeln, Schubkarren, Putzzeug, Futterkübel, Schuhe und Kleidung übertragen werden.
Ist Druse heilbar?
Wie verursacht Streptococcus equi die Erkrankung? Die Bakterien können in der Erde etwa 3 Tage und im Wasser 4 – 6 Wochen überleben. Der Erreger wird von Pferd zu Pferd durch Nasensekret, Ausfluss aus den Lymphknoten und Husten verbreitet. Tiere, die die Bakterien ausscheiden, kontaminieren Gegenstände im Stall wie z.B.
Futter, Ausrüstung, Kleidung, Wasserbehälter, Pflegezeug und Einstreu. Die Verbreitung der Bakterien kann auch über Fliegen im Bestand erfolgen. Bei der klassischen Druse gelangen die Erreger über den Rachenring in die regionalen Lymphknoten. Innerhalb von 3 – 8 Tagen entwickeln sich klinische Symptome.
Wenn die Lymphknoten eröffnet sind und sich der Eiter entleert hat, genesen die Pferde in der Regel ohne Probleme innerhalb von 2 Wochen. Die Tiere können aber noch für Wochen infektiös sein und einige wenige Pferde scheiden die Erreger in Abständen sogar über Jahre aus, obwohl sie klinisch gesund erscheinen.
Nicht alle Pferde, die Kontakt mit dem Erreger haben, werden krank. Die Erkrankung ist abhängig von der aufgenommenen Erregermenge, vom Immunstatus der Pferde sowie anderen schwächenden Komponenten wie z.B. Stress, Wurmbefall, Nährstoffmängel und andere Krankheiten. Alle Altersgruppen von Pferden sind empfänglich, obgleich Fohlen und jüngere Tiere am häufigsten betroffen sind, da deren Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist.
Die Erkrankung wird vorrangig bei Pferden beobachtet, die Kontakt zu Tieren aus anderen Beständen haben (z.B. Turnierpferde, große Pferdeherden mit wechselnder Zusammensetzung).
Können Katzen Druse übertragen?
Zwar überwindet die Mehrheit befallener Pferde Druse aus eigener Kraft, weil es dabei aber auch zu gefährlichen Komplikationen kommen kann, die nicht selten zum Tod führen, sollte man die Krankheit allerdings nie auf die leichte Schulter nehmen. © pholidito – fotolia.com Ein Artikel von PM/PS | 19.08.2014 – 09:01 Nach den zahlreichen Fällen der hoch ansteckenden Pferdekrankheit in den vergangenen Wochen fordern die Tierschutzorganisation Vier Pfoten und der Österreichische Pferdeschutzverband die Einführung einer Meldepflicht bei Druseerkrankungen. Zwar überwindet die Mehrheit befallener Pferde Druse aus eigener Kraft, weil es dabei aber auch zu gefährlichen Komplikationen kommen kann, die nicht selten zum Tod führen, sollte man die Krankheit allerdings nie auf die leichte Schulter nehmen. © pholidito – fotolia.com Die durch Streptokokken verursachte, hoch ansteckende Erkrankung grassiert derzeit wieder in Österreichs Ställen.
- Nach Ober- und Niederösterreich haben nun auch Salzburg und die Steiermark Druse-Fälle gemeldet.
- Die Verbreitung erfolgt über direkten Kontakt zwischen den Pferden, z.B.
- Bei Pferdetransporten, oder indirekt über das Pflegepersonal, also über Kontakt mit Händen, Kübeln, Trögen etc.
- Sogar Hunde oder Katzen, die frei im Stall herumlaufen, können für eine Verbreitung der Bakterien übertragen.
Eine Isolation der betroffenen Tiere sowie strenge Hygiene-Maßnahmen zählen damit zu den wichtigsten Schritten im Kampf gegen die Krankheit. „Problematisch ist, dass erkrankte Tiere schon Bakterien übertragen, bevor klar ersichtlich ist, dass es sich um Druse handelt”, erklärt Vier Pfoten-Tierärztin Andrea Zudrell.
Wie steckt man sich mit Druse an?
Wie macht sich die Krankheit bemerkbar? – Druse ist eine hoch ansteckende, fieberhafte Infektionskrankheit des Pharynx und der oberen Atmungswege, hervorgerufen durch das grampositive Bakterium Streptococcus equi subsp. equi. Die Bakterien adherieren an den nasalen, pharyngealen und Mundschleimhäuten, so dass nach einigen Stunden diese in die regionären Lymphknoten des Kopfes gelangen.
Vorkommen: Bei ein bis sechs Jahre alten Pferden und bei Fohlen älter als fünf Monate kommt Druse am häufigsten vor. Risikopferde sind schlecht gefütterte, unhygienisch gehaltene Pferde, Absetzer (Trennung von der Mutter, Transport in neue Umgebung, Kontakt mit fremden Fohlen), ältere Pferde aus Ställen mit häufigem Pferdewechsel und subklinisch infizierte Pferde.
Infektion: Pferde infizieren sich über direkten Kontakt, Futtertröge, Tränkebecken, Zaumzeug, Nasenbremsen, über Reiter, Stallpersonal (Händekontakt, Kleidung, Sattelzeug), Turniere oder Transportfahrzeuge. Ein infiziertes Pferd kann während der drei- bis vierzehntägigen Inkubationszeit schon andere Tiere anstecken.
Wie verbreitet sich Druse?
Der Erreger Die Verbreitung von Pferd zu Pferd ist vor allem durch den direkten Kontakt (v.a. Nase auf Nase, bzw. Maul und Nase) oder über sogenannte belebte/unbelebte Träger (Pflegepersonal, Gegenstände wie Wasserkübel, Futtertröge, Gebisse etc.) möglich.
Wie lange halten sich Druse Bakterien auf Kleidung?
Streptococcus equi mag’s kalt und feucht – Am längsten überlebte Streptococcus equi bei nassen, feuchten und kalten Bedingungen. Im nassen Plastikeimer konnte der Erreger im Winter 34 Tage nachgewiesen werden. Deutlich weniger widerstandsfähig war das Bakterium im Sommer bei warmen Temperaturen: zwei Tage bei trockenen, bis zu neun Tage bei nassen Bedingungen.
Das größte Bakterienwachstum stellten die Forscher in der Nasen-Schlund-Sonde fest. Hier überlebten die Keime im Winter bis zu 21 Tage lang. In Abetracht ihrer Beobachtungen kamen die Forscher zu dem Schluss, das Streptococcus equi deutlich länger gefährlich bleibt, als bislang angenommen. „Zwar war der Erreger in trockener, warmer Umgebung maximal zwei Tage lang nachweisbar, unter nass-kalten Bedingungen kann S.
equi jedoch mehr als 30 Tage lang für neue Infektionen sorgen”, so Durham.
Wie lange ist Druse ansteckend?
Wie lange ist Druse beim Pferd ansteckend? – Wirkt das Pferd gesund und zeigt kein Fieber, heißt das noch lange nicht, dass es nicht mehr ansteckend ist. Pferde, die mit Druse infiziert waren, können Wochen über das Ende der klinischen Symptome hinaus die Bakterien ausscheiden.
- Die Quarantäne zu schnell aufzuheben, kann schwerwiegende Folgen haben.
- Nachdem das Pferd eine Woche fieberfrei ist, kann der erste Nasentupfer genommen werden, um zu untersuchen, ob die Erreger noch nachweisbar sind.
- Liegen über einen Zeitraum von 2-3 Wochen drei negative Nasentupfer oder eine negative Luftsack-Untersuchung vor, kann das Pferd als „Druse-frei” bezeichnet werden.
Dieses Vorgehen ist bei allen erkrankten Tieren notwendig sowie bei allen Pferden, die in Kontakt mit infizierten Pferden waren. Danach kann ein Bestand als „Druse-frei” bezeichnet werden. Eine der größten Gefahren stellen die sogenannten stillen Träger dar.
Man geht davon aus, dass statistisch gesehen zwischen 1 % und 10 % der mit Druse infizierten Pferden zu chronischen Trägern werden. Das liegt daran, dass diese Pferde während der Erkrankung eine Luftsackentzündung entwickelten, durch Abszesse, welche sich in den Luftsack entleerten. Diese Pferde können noch bis zu 36 Monate nach Ende der klinischen Symptome den Erreger ausscheiden und stellen somit ein ständiges Risiko für den gesamten Bestand dar.
Meistens bricht Druse dann wieder aus, wenn neue Tiere in den Betrieb kommen, welche keine Immunität gegen Druse aufweisen. Es gilt, die stillen Träger zu identifizieren, zu isolieren und gegebenenfalls zu behandeln. Ansonsten kann Druse immer wieder ausbrechen oder das betroffene Tier die Krankheit durch Turniere oder Benutzung anderer Reitanlagen in andere Bestände bringen.
Kann gegen Druse geimpft werden?
Zur Minimierung des Risikos einer Druse kann man verschiedene Maßnahmen treffen – 1. Impfen! Mit der Impfung gegen Streptococcus equi kann das Auftreten von Druse in Pferdebeständen in den meisten Fällen komplett verhindert werden. Die Notwendigkeit für die Impfung ist abhängig vom individuellen Druserisiko eines Bestandes.
Kontakt mit Pferden unbekannter Herkunft und unbekanntem Gesundheitsstatus vermeiden keine Überbelegung der Stallabteilungeneine Quarantäne von 2 bis 3 Wochen für alle neu eingestallten Pferde
Wie lange dauert es bis Druse ausbricht?
Inkubationszeit bei Druse beträgt bis zu 14 Tage – Die Ansteckungsgefahr ist bei der Krankheit Druse aus verschiedenen Gründen sehr hoch. Einerseits sind die Erreger sehr langlebig, denn sie können sich bis zu vier Tage im Futter und bis zu acht Wochen im Wasser am Leben halten! Außerdem beträgt die Inkubationszeit bei Druse zwischen drei und 14 Tagen, Wenn Du aufgrund von Druse-Symptomen einen Tierarzt rufst, nimmt dieser zunächst verschiedene Tupferproben, also Schleim aus Nase, Rachen und dem Luftsack, Die Proben werden im Labor untersucht, dort kann das Druse-Bakterium zweifelsfrei identifiziert werden.
Bestätigt sich der Verdacht, müssen die befallenen Pferde sofort von den gesunden getrennt werden, im Stall sollte unverzüglich eine Quarantäne-Station für die erkrankten Pferde eingerichtet werden. Im Verlauf der Krankheit bilden sich in vielen Fällen eitrige Abszesse in den Lymphknoten des Pferdes im Kopfbereich.
Wenn diese dann platzen, entleert sich der Eiter meist über die Nase.
Wer haftet bei Druse?
Pferderecht: Was ist wenn das neue Pferd im Stall Herpes, Druse oder Influenza einschleppt? – Mein Pferd – Mein Freund Text: Andreas Ackenheil Foto: www.slawik.com Es ist Frühling, und so langsam beginnt die Turniersaison. Neue Einsteller kommen mit ihren Pferden, andere verlassen den Pferdepensionsstall.
- Auch neue Berittpferde ziehen in den Pensionsstall ein, um bestmöglich von den Bereitern auf die Turniersaison vorbereitet zu werden.
- Doch was ist, wenn ein neues Pferd den Stall bezieht, das nicht den erforderlichen Impfschutz mitbringt oder gar Symptome einer Virusinfektion aufweist? Gerade im Frühjahr hört man immer wieder von Viruserkrankungen, die in verschiedenen Ställen umhergehen oder die sich Pferde auf Turnieren von anderen Pferden einfangen.
Dabei stellt sich die Frage, welche Erkrankungen häufig vorkommen, was der Einsteller tun kann, um eine Erkrankung zu erkennen, ihr vorzubeugen, und gegen wen er Schadensersatzansprüche stellen kann, wenn sein Pferd erkrankt und dadurch einen Schaden erleidet.
Auch für den Pensionsstallbetreiber und den Halter des Pferdes, das die Infektion mitgebracht hat, ist es wichtig zu wissen, welche Maßnahmen sie ergreifen müssen, wenn in dem Stall eine solche Infektionswelle ausbricht, und welchen Schadensersatzansprüchen sie ausgesetzt sind. Welche Virusinfektionen treten am h äufigsten auf? Die häufigsten Virusinfektionen sind Influenza, Herpes und Druse.
Da die Erreger dieser Viruserkrankungen meistens durch Schmierinfektion oder Tröpfchen übertragen werden, kann sich der Virus schnell im ganzen Stall verbreiten. Gerade in Ställen mit viel und vor allem wechselndem Betrieb oder in der kalten Jahreszeit, in der sich die Pferde viel im Stall aufhalten, ist das Risiko einer Erkrankung größer.
Um Viruserkrankungen zu bekämpfen, sind bestimmte Impfungen beim Pferd Pflicht. Welche Impfungen bei Pferden müssen sein? Ein Muss gilt für die Influenza- und Tetanusimpfung sowie für die Tollwutimpfung in bestimmten Regionen Deutschlands. Die Grundimmunisierung erfolgt zweimal im Abstand von vier bis sechs Wochen und die Auffrischungsimpfung für Turnierpferde nach jeweils sechs Monaten.
Für Pferde, die nicht im Sport eingesetzt werden und einem geringeren Infektionsdruck ausgesetzt sind, ist eine Wiederholungsimpfung pro Jahr ausreichend. Wichtig ist, die Impfintervalle einzuhalten, damit der Körper des Pferdes mit einer bestmöglichen Impfantwort reagieren kann.
Außerdem dürfen nur gesunde Pferde geimpft werden. Das Pferd sollte daher vom Tierarzt genau untersucht werden, damit dieser feststellen kann, ob das Pferd impffähig ist. Die Impfung gegen Herpes ist nicht Pflicht, jedoch gerade für Turnierpferde und Zuchtstuten empfehlenswert. Warum ist die Influenza-Impfung so wichtig? Die Influenza ist eine Viruserkrankung, die sich auf den gesamten Atmungsapparat des Pferdes auswirkt und hochansteckend ist.
Besonders fatale Folgen kann sie für nicht geimpfte oder nicht korrekt geimpfte Pferde haben, da sie sich schnell überträgt. Die Influenza ist auch als Pferdegrippe bekannt, und betroffene Tiere zeigen, ähnlich wie beim Menschen, Grippesymptome wie hohes Fieber, Husten, Nasenausfluss und angeschwollene Lymphknoten.
- Problematisch ist bei diesem Virus, dass er die Fähigkeit besitzt, immer neue Stämme zu bilden, gegen die das Pferd nicht durch die Impfung geschützt ist.
- Daher ist es notwendig, erkrankte Pferde zu überprüfen, um noch nicht bekannte Virusstämme zu erkennen und gegebenenfalls neue Impfstämme in die Impfstoffe aufzunehmen.
Zurzeit gibt es nur die Influenza-Impfung mit zwei Erregerstämmen, die von der Welttiergesundheitsorganisation (OIE) empfohlen wird. Sollte ich mein Pferd gegen den Equinen Herpesvirus impfen lassen? Die Herpesviren verteilen sich auf verschiedene Stämme.
- Die Herpesimpfung beim Pferd deckt die Stämme 1 und 4 ab.
- Der Equine Herpesvirus Typ 1 (EHV-1) führt zu Fehlgeburten bei trächtigen Stuten.
- Gerade bei Gestüten mit vielen Zuchtstuten ist diese Impfung äußerst empfehlenswert.
- Der EHV-4-Stamm verursacht schwere Atemwegserkrankungen.
- Der derzeit einzige in Deutschland zugelassene Herpesimpfstoff basiert auf einem EHV-1-Lebendvirus.
Dieser bietet jedoch keinen absolut zuverlässigen Impfschutz, denn er bewirkt lediglich die Bildung von Antikörpern, die die Symptome einer Atemwegsinfektion abmildern. Die Erkrankung kann jedoch nicht vollständig verhindert werden. Da der Impfstoff nicht vor dem Ausbruch der Erkrankung schützt, besteht auch keine Impfpflicht für Herpes.
- Es ist dem Pferdehalter daher selbst überlassen, ob er sein Pferd gegen Herpes impfen möchte, um das Infektionsrisiko zumindest zu verringern.
- Jedoch ist das Infektionsrisiko nicht kalkulierbar, sowohl für geimpfte als auch für nicht geimpfte Pferde.
- Wie kann man derartigen Erkrankungen vorbeugen? Unterschieden werden muss eine Viruserkrankung zunächst von einem leichten grippalen Infekt.
Ein grippaler Infekt wird meist durch Rhinoviren (Nasenviren) übertragen. Eine Impfung ist nicht möglich, jedoch wird ein intaktes Immunsystem meist von allein mit den Viren fertig. Der Pferdehalter sollte daher bei ersten Anzeichen einer Infektion den Tierarzt rufen.
- Dieser kann diagnostizieren, um welche Art von Erkrankung es sich handelt.
- Im schlimmsten Fall handelt es sich tatsächlich um Influenzaviren, die die Gesundheit aller Pferde im Stall bedrohen können.
- Um Viruserkrankungen vorzubeugen, ist ein starkes Immunsystem des Pferdes entscheidend.
- Dies ist bei Pferden in robuster Offenstallhaltung oftmals eher vorhanden als bei Pferden in Boxenhaltung.
Offenstallpferde haben einen dicken Pelz, genügend Bewegung und frische Luft – dadurch sind sie weniger anfällig für Erkältungen. Als Halter eines Offenstallpferdes sollte man bedenken, dass diese viel Energie verbrauchen, weil sie sich viel bewegen und warm halten müssen.
Eine ausgewogene Fütterung mit Kraft- und Raufutter ist unerlässlich. Bei Boxenpferden sollte man auf ausreichend Licht und Luft achten. Durch die Sonneneinstrahlung produziert der Körper des Pferdes mehr Vitamin D und stärkt die Abwehr. Wichtig ist außerdem genügend frische Luft: Ammoniakdämpfe und Staub können bei geschlossenen Ställen in die Nase des Pferdes kriechen, sich absetzen und grippale Infekte auslösen.
Zudem sollte die Box auf zugige Ritzen untersucht werden. Auch auf ein ausgiebiges Trockenreiten und Abschwitzen der Pferde sollte geachtet werden. Im gesamten Betrieb sollte zudem regelmäßig entwurmt und geimpft werden. Die Futtermittel sollten sauber und ordentlich aufbewahrt werden.
- Pferde, die neu in den Stall hinzukommen, sollten vor dem Einzug vom Stallbetreiber in Bezug auf den Impfschutz überprüft werden – so reduziert man das Risiko, dass Krankheiten in gesunde Bestände eingeschleppt werden.
- Habe ich Ansprüche gegen den Stallbetreiber, wenn das neue Pferd im Stall den Virus einschleppt und mein Pferd ansteckt? In Ausbildungs- und Turnierställen kommt es – genau wie in Handelsställen – immer wieder vor, dass Pferde vorübergehend neben den Einstellerpferden einziehen.
Wird der Impfschutz der neuen Pferde dann ungenügend überprüft, kann es vorkommen, dass Pferde ohne Auffrischungsimpfung einziehen oder gar Viruserkrankungen einschleppen, die durch Stress erst im neuen Stall ausbrechen. Wenn ein solches Pferd dann im neuen Stall erkrankt und dies nicht früh genug erkannt wird, kann sich der Virus schnell im ganzen Stalltrakt ausbreiten.
- Je nach Pferd kann sich die Erkrankung stark auf den Körper des Pferdes auswirken und im schlimmsten Fall zum Tod führen.
- Hohe Tierarztrechnungen und Kosten für Quarantänemaßnahmen sind vorprogrammiert.
- Sind von der Erkrankung dann auch hocherfolgreiche Sportpferde betroffen, die für längere Zeit ausfallen, oder Zuchtstuten, die Fehlgeburten erleiden, kann das finanziell sehr problematisch für den Stallbetreiber oder den Einsteller werden.
Hierbei stellt sich die Frage, wer für den entstandenen Schaden aufkommen muss. Zunächst sollte sich der Einsteller vergewissern, welche Ansprüche ihm aus dem Pflichtenkatalog des Einstellervertrages zustehen. Gemäß § 688 BGB ist der Pensionsstallbetreiber, als Verwahrer des Pferdes, verpflichtet, die ihm übergebene Sache aufzubewahren.
Das bedeutet, dass es die Hauptpflicht des Pensionsstallbetreibers ist, das Pferd aufzubewahren, also die Obhut für das Tier zu übernehmen. Es besteht für den Stallbetreiber grundsätzlich die Pflicht, das Pferd gegen „Zerstörung, Beschädigung und Verlust” zu schützen. Zudem ist es wichtig festzustellen, ob der Stallbetreiber die Erkrankung hätte erkennen müssen.
Hierbei spielt die Inkubationszeit eine wichtige Rolle. Ist beweisbar, dass das Pferd in dieser Zeit Krankheitssymptome gezeigt hat, haftet der Betreiber für die mangelhafte Integration des Pferdes in den Stall. Der Stallbetreiber muss auch sicherstellen, dass keine Gefahren für das eingestellte Pferd, den Eigentümer, dessen Reitbeteiligungen und andere Einsteller drohen.
- Verletzt der Stallbetreiber eine solche Pflicht, beispielsweise wenn er ein krankes Pferd kauft und zu den gesunden Pferden stellt, dann führt das auch zu einer Schadensersatzpflicht des Reitstallbetreibers.
- Es genügt, dass die Verletzung der Obhutspflicht leicht fahrlässig gemäß § 276 II BGB herbeigeführt wurde, also wenn der Stallbetreiber sich nicht vergewissert, dass das Pferd gesund ist und den nötigen Impfschutz mitbringt.
Was muss der Pensionsstallbetreiber tun, wenn eine Viruserkrankung in seinem Stall ausbricht? Der Pensionsstallbetreiber muss im Fall eines erkrankten Pferdes sofort alle Einsteller benachrichtigen und schnellstmöglich das kranke Pferd von den noch gesunden Pferden isolieren.
Das ist leider in der Praxis nicht so einfach, da viele Pferde bereits infiziert sein können, auch wenn sie noch keine Symptome zeigen. Zudem sollten strenge Hygienestandards eingehalten werden. Je mehr Betrieb auf dem Hof herrscht, desto wichtiger sind sie! Wichtig ist es, neue Pferde zunächst ein paar Tage in einem gesonderten Stall zu halten.
In diesem Quarantänestall können die neuen Pferde beobachtet werden, und der Kontakt zu gesunden Pferden wird vermieden. Auch auf Pferde, die vom Turnier zurückkommen, sollte man ein Auge haben. Es ist nicht selten, dass sie sich in den Stallzelten etwas eingefangen haben.
- Ein gemeinsames und regelmäßiges Impf- und Entwurmungsmanagement sind unerlässlich.
- Auch die Mitarbeiter und alle Personen, die Zutritt zu den Pferden haben, sollten die tägliche Hygienepraxis wie Händewaschen, Desinfizieren etc.
- Durchführen.
- Der Pensionsstallbetreiber sollte sich außerdem über die Qualität des Futters und Wassers vergewissern.
Eine klare Trennung von Fütterungs- und Mistzubehör sollte selbstverständlich sein. Auch die Weiden und Ausläufe sollten regelmäßig abgeäppelt werden. Trägt allein der Stallbetreiber die Verantwortung für das Ausmaß der Erkrankung? Nein. Grundsätzlich haftet der Halter des Pferdes aus der Tierhalterhaftung gemäß § 833 BGB für die Schäden, die das Pferd verursacht.
Das bedeutet, dass der Pferdehalter, der sein Pferd zum Beritt in einen anderen Stall gibt, auch dafür Sorge tragen muss, dass das Pferd über den nötigen Gesundheitsschutz verfügt. Da es sich bei der Tierhalterhaftung um eine verschuldensunabhängige Gefährdungshaftung handelt, kann sich der Pferdehalter nicht entlasten, wenn er sich darauf beruft, dass das Pferd noch zu jung war und die Impfung deshalb nicht durchgeführt wurde.
Tipp vom Anwalt für Pferderecht Andreas Ackenheil Als Pferdepensionsbetreiber sollte man immer ein besonderes Augenmerk auf den gesundheitlichen Zustand des neu einzustellenden Pferdes legen. In vielen Einstellerverträgen befinden sich oftmals sogenannte Haftungsbeschränkungen, die als Allgemeine Geschäftsbedingungen anzusehen sind.
In ihnen versucht der Stallbetreiber seine Haftung nur auf Vorsatz und grob fahrlässiges Verhalten zu beschränken. Derartige Klauseln sind oftmals rechtswidrig! Sie benachteiligen den Einsteller und richten sich gegen die Natur des Vertrages, weil sie den Vertragszweck gefährden. Welche Haftungsbeschränkungen rechtssicher in einem Pferdepensionsvertrag aufnehmbar sind und wie Sie als Einsteller oder als Pferdepensionsbetreiber am besten zu Ihrem Recht kommen, kann Ihnen ein auf Pferderecht spezialisierter und erfahrener Anwalt näher erläutern.
UNSER EXPERTE: Andreas Ackenheil veröffentlicht als Spezialist für Pferderecht regelmäßig in zahlreichen Fachzeitschriften und Online-Portalen juristische Fachbeiträge sowie Kommentare zu neuen Rechtsentscheidungen und hält Vorträge und Seminare. Zudem veröffentlichte der Rechtsanwalt einen großen Ratgeber für Tierrecht mit einem umfangreichen Kapitel über Pferderecht.
Ist Druse im Blut nachweisbar?
Druse – ein Wort, bei dem in vielen Reitställen die Panik ausbricht, Warum Panik nicht die richtige Reaktion ist, sondern man sich viel mehr auf einen gemeinsamen verantwortungsvollen Umgang mit dieser Erkrankung verständigen sollte, soll in diesem Beitrag erläutert werden. Der Übeltäter – Streptococcus equi equi: Streptococcus equi equi ist ein Bakterium, das eng verwandt ist mit Streptococcus equi zooepidemicus, welcher natürlicherweise auf der Rachenschleimhaut des Pferdes lebt und nur bei Vorschädigungen (z.B. ein Virusinfekt) zu Infektionen führen kann, z.B.
einer eitrigen Bronchitis. Der Drusekeim dagegen ist kein natürlicher Mitbewohner und hochansteckend. Wie stecken sich die Pferde an? Die Ansteckung kann direkt von Pferd zu Pferd oder indirekt passieren. Die indirekte Übertragung kann durch den Menschen erfolgen, aber auch über Gegenstände. Die direkte Übertragung geschieht bei Nüsternkontakt oder durch Anschnauben, die indirekte Ansteckung z.B.
an gemeinsam genutzen Anbindeplätzen, Koppelzäunen oder Futterstellen. Als Hauptansteckungsquelle gelten jedoch vor allem Wasserstellen. Studien haben gezeigt, dass der Erreger in Tränken bis zu drei Wochen überleben kann. Grundsätzlich gilt, dass der Erreger in einer feuchten und kühlen Umwelt länger überlebt, als im Sommer bei Wärme und Trockenheit.
Der Erreger kann außerdem auch innerhalb der Pferde überleben, weshalb es bis zum heutigen Tage auch weltweit nicht möglich war die Krankheit Druse “auszurotten”. Nach einer überstandenen Erkrankung können sich im Luftsack Eitersteine („Chondroide”) bilden und obwohl das Pferd augenscheinlich komplett gesund ist, wird es immer wieder den Erreger ausscheiden und möglicherweise andere Pferde anstecken.
Solche Pferde werden “stiller Träger” oder „Ausscheider” genannt. Daher ist es oft so, dass bei einem Ausbruch nicht das neue Pferd im Bestand die Druse mitgebracht hat, sondern es erkrankt als erstes, weil innerhalb seiner neuen Herde ein “stiller Ausscheider” lebt, der ihn ansteckt.
Die anderen Pferde dagegen haben vermutlich eine gewisse Immunität und sind daher bisher nicht erkrankt. Dies sollte immer bedacht werden, bevor man mit dem Finger auf “den Neuen” als “den Schuldigen” zeigt. Nichtsdestotrotz kann es natürlich auch mal vorkommen, dass ein Pferd den Erreger in den neuen Bestand mitbringt, wenn es selber aus einem betroffenen Bestand kommt.
Deshalb sind Quarantänemaßnahmen bei Neuzugängen wichtig, damit es in diesen Fällen nicht zu einem Ausbruch kommt. Am besten ist es, wenn neue Pferde für 14 Tage getrennt gehalten und getestet werden, bevor sie mit anderen Pferden Kontakt bekommen. Welche Pferde erkranken? Meist erkranken vor allem die jungen Pferde unter fünf Jahren besonders schwer an Druse, da hier noch keine Immunität vorliegt und das Immunsystem mit vielen weiteren Einflüssen beschäftigt ist.
- In dieser Altersgruppe erkranken daher häufig alle Pferde einer Herde.
- Ältere Pferde dagegen haben oft nach einer bereits durchgemachten Druse in ihren jüngeren Jahren schon eine Immunität gegen den Erreger ausgebildet.
- Die Ausbildung einer Immunität während einer Druseerkrankung erfolgt in ca.75% der Fälle sehr effektiv und hält für drei bis fünf Jahre oder sogar länger an.
Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass während der Behandlung auf die Gabe von Antibiotika verzichtet werden konnte. Denn dies verhindert meist die Ausbildung einer stabilen Immunität oder reduziert diese zumindest. Eine andere Möglichkeit eine Immunität gegen den Erreger aufzubauen ist die Impfung.
- Leider ist der verfügbare Impfstoff nur bedingt praktikabel.
- Die Pferde müssen zweimal im Abstand von vier Wochen geimpft werden und sind erst zwei Wochen nach Abschluss dieser Grundimmunisierung geschützt, sprich sechs Wochen nach der ersten Spritze.
- Und der dann entstandene Schutz hält auch leider nur drei Monate an.
Zudem handelt es sich um einen sogenannten Lebendimpfstoff (Equilis® StrepE), weshalb mit vermehrten Nebenwirkungen zu rechnen ist. Die Verabreichung erfolgt in die Maulschleimhaut, was dann häufig eine lokale Schwellung und Entzündung nach sich zieht.
- Schwerwiegendere Nebenwirkungen, wie zum Beispiel eine Abszessbildung, sind dagegen selten.
- Nichtsdestotrotz kann der Einsatz zum Beispiel sinnvoll sein, wenn es darum geht einen Bestand zu schützen, der in einem Gebiet mit vielen Druseerkrankungen im Umkreis liegt.
- Dass nicht alle Pferde in einem betroffenen Bestand (offensichtlich) erkranken, liegt also unter anderem daran, dass einige Individuen bereits eine spezifische Immunität gegen den Erreger aufweisen.
Doch das ist nicht der einzige Grund. Auch die Stärke des Immunsystems allgemein kann entscheidend dafür sein, dass ein Pferd keine offensichtlichen Symptome entwickelt, auch wenn es Kontakt zum Erreger hatte, und das wiederum erklärt, warum Neuzugänge oft erkranken, denn deren Immunsystem ist ohnehin durch den Stallwechsel schon geschwächt.
- Außerdem entscheidet der Keimdruck darüber, ob ein Pferd klinisch erkrankt und wenn ja, wie stark.
- Eimdruck beschreibt die Menge an Keimen, welchen ein Pferd ausgesetzt wird.
- Stehen zum Beispiel ein 10-jähriges gesundes Pferd, sowie ein erkranktes 4-jähriges Pferd mit eitrigem Nasenausfluss nebeneinander, so ist davon auszugehen, dass das junge Pferd über seinen Nasenausfluss enorm viele Keime ausscheidet, sprich das 10-jährige Pferd wird einem enormen Keimdruck ausgesetzt und damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass es ebenfalls klinisch an einer Druse erkrankt.
Anders würde es sich zum Beispiel verhalten, wenn neben dem 10-jährigen ein 12-jähriges erkranktes Pferd steht, welches nur fiebert, jedoch (noch) keine Abszesse ausgebildet hat. Dann wäre der Keimdruck deutlich geringer, denn gerade der Eiter enthält eine große Menge an Erregern. Ist der Erreger über die Maul- oder Nasenschleimhaut in den Körper eingedrungen hängt es nun von den oben genannten Faktoren (Immunität, Immunsystem, Keimdruck) ab, inwieweit er sich manifestieren, also eine klinische Erkrankung auslösen, kann. In jedem Fall kann die Inkubationszeit, sprich die Zeit vom Eindringen in den Körper bis zur Ausbildung klinischer Symptome bis zu 14 Tage betragen. Meistens bekommen die Pferde zunächst hohes Fieber, bevor die klassische Lymphknotenschwellung und -abszedierung im Kopfbereich auffällig wird. Meistens sind hier die von außen gut sichtbaren Mandibularlymphknoten im Kehlgang betroffen und/oder die versteckt im Inneren des Kopfes liegenden Retropharyngeallymphknoten. Wenn die Abszesse letzterer aufbrechen, entleert sich der Eiter in die Luftsäcke und fließt aus denen über den Rachenraum aus der Nase ab, so dass dann eitriger Nasenausfluss sichtbar wird. Auch kleinere Lymphzentren, wie zum Beispiel die der Ohrspeicheldrüse, können mit betroffen sein. Zusätzlich leiden erkrankte Pferde meist unter einer ausgeprägten Entzündung der Rachenschleimhaut, welche in Kombination mit Schwellung der Retropharyngeallymphknoten auch zur fast vollständigen Verlegung der Atemwege führen kann. Dies sind dann die seltenen Fälle, in denen die Druse lebensbedrohlich wird, denn dann drohen die Pferde zu ersticken, und nur die rechtzeitige Durchführung eines Luftröhrenschnittes kann hier Abhilfe schaffen. Einige Pferde fallen vor allem bei der Futteraufnahme durch eine gestreckte Kopf-Hals-Haltung auf, um sich mehr Platz im geschwollenen Rachenraum zu schaffen. Manchmal verschlucken sie sich häufig und müssen dann husten. Bei schweren Schluckbeschwerden kann auch futtriger Nasenausfluss (Dysphagie) beobachtet werden. Bronchitiden oder Lungenentzündungen kommen hingegen in der Regel nicht vor. In seltenen Fällen treten auch verschiedene atypische Verläufe auf, die man unter dem Begriff “metastatische Druse” zusammenfasst. Dazu gehört die Bildung von Abszessen in Körperhöhlen (z.B. im Bauch), im Gehirn, am Euter oder auch mal eine Bindehautentzündung. Außerdem kann die Druse in Einzelfällen zu schwerwiegenden, lebensbedrohlichen Komplikationen führen, welche immunvermittelt sind und erst zwei bis vier Wochen nach der Erkrankung auftreten. „Immun-vermittelt” heißt, dass das Immunsystem auf unangemessene Weise auf den Keim reagiert und dabei dem eigenen Organismus schadet. Zum Beispiel kommt es manchmal zu einer schweren Muskelentzündung, die aufgrund einer genetischen Komponente eher bei Quarter Horses auftritt. Eine weitere immun-vermittelte Komplikation ist das sogenannte Petechialfieber oder Morbus maculosus, bei dem es durch die Bildung von Immunkomplexen zu einer Gefäßentzündung der kleinen Blutgefäße im ganzen Körper kommt. Wie stellt man fest, dass ein Pferd an Druse erkrankt ist? Die klinischen Symptome einer Druse sind meistens schon recht eindeutig, aber natürlich kann und sollte man die Diagnose auf einen Test stützen. Dazu stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Man kann Proben auf DNA, also Erbgut, des Erregers untersuchen oder aber man züchtet den Erreger in einer Kultur an. Die Untersuchung auf DNA gilt als wesentlich zuverlässiger, weil kleinste Keimpartikel für einen Nachweis reichen. Zusätzlich besteht die Frage von welchem Material man die Proben nimmt. Besteht eitriger Nasenausfluss oder Abfluss von Eiter aus einem aufgebrochenen äußerlichen Abszess, kann man direkt davon eine Probe nehmen. Gerade im Frühstadium, wenn die Pferde “nur” fiebern, ist ein Nasentupfer jedoch nicht aussagekräftig genug. In solchen Fällen nimmt der Tierarzt am besten eine Spülprobe aus dem Nasen-Rachen-Raum. Trotzdem ist bei Tests im Frühstadium Vorsicht geboten, denn diese können auch falsch negativ ausfallen, kein Test ist 100% zuverlässig. Wenn man Fälle von Petechialfieber bestätigen will oder der Verdacht auf eine metastatische Druse vorliegt (anhaltendes hohes Fieber ohne sichtbare typische Abszessbildung im Kopfbereich), gibt es noch die Möglichkeit auf Antikörper im Blut zu untersuchen. In jedem Fall sollte man sich vor Verharmlosung schützen – wenn eine Infektion mit eitrigem Nasenausfluss, Fieber und Husten mehrere Pferde in einem Stall betrifft, sollte man von einer Druse ausgehen, bis das Gegenteil bewiesen ist! Wie wird mein Pferd mit Druse am besten behandelt? Idealerweise genügt es in der Mehrheit der Fälle den Pferden lediglich bei Bedarf (Fieber über >39,0 oder 39,5°C – situationsabhängig) fiebersenkende und gleichzeitig entzündungshemmende Medikamente zu verabreichen. Natürlich möchte jeder seinem Pferd die Erkrankung ersparen, weshalb oft gleich Antibiotika (in der Regel Penicillin) eingesetzt werden. Wie bereits zu Beginn erwähnt, verhindert der Einsatz von Antibiotika jedoch die Ausbildung einer stabilen Immunität und sollte daher vielleicht lieber vermieden werden.
Ein weiterer negativer Effekt des Antibiotikaeinsatzes bei Druse ist die Verzögerung der Abszessreifung. Ist noch kein Abszess in der Entstehung, sprich die Pferde fangen gerade erst an zu fiebern, will man natürlich genau das erreichen – keine eitrigen Abszesse. Ist jedoch bereits ein Abszess in der Entstehung, also irgendwo schon ein Lymphknoten betroffen, führt das Antibiotikum nur zu einer Verzögerung der Abszessreifung, und die Erkrankung dauert letztendlich länger, oder flammt nach Absetzen des Antibiotikums wieder auf.
Dennoch gibt es außer dem absoluten Frühstadium noch weitere Fälle, wo es sinnvoll sein kann, Antibiotika einzusetzen, zum Beispiel bei sehr schweren Verläufen, wenn die Pferde ein massiv gestörtes Allgemeinbefinden haben und auch in allen Fällen metastatischer Druse.
Ansonsten kann man manchmal die Abheilung und Genesung beschleunigen, in dem man schon gereifte, aber noch nicht aufgebrochene Abszesse eröffnet. Pferde mit Atem- oder Schluckbeschwerden gehören in eine Klinik, wo man sie jederzeit im Blick hat. Wenn notwendig, muss ein Luftröhrenschnitt durchgeführt werden.
Um zu sehen wie stark die Einengung im Rachenraum ist, wird zuerst eine endoskopische Untersuchung durchgeführt. Dabei führt man beim stehenden sedierten Pferd eine kleine Kamera durch die Nase ein und schaut sich Rachenraum und Luftsäcke an. Desweiteren ist es dabei manchmal möglich mit über den Arbeitskanal des Endoskops geführten Instrumenten oder Laserfasern abszedierte Retropharyngeallymphknoten zu eröffnen, so dass der Eiter in den Luftsack und über die Nase abfließen kann und wieder mehr Raum zum Atmen geschaffen wird.
Pferde, die nicht in der Lage sind zu trinken und zu fressen, werden in der Klinik mittels Infusionen unterstützt. In Fällen immunvermittelter Komplikationen kommt hochdosiertes Kortison zum Einsatz. Wie gehe ich mit der Diagnose bei meinem Pferd um? Wie können die anderen Pferde geschützt werden? Leider wird in vielen Ställen das Thema Druse weiterhin tabuisiert, obwohl es keinen Grund dafür gibt.
Ganz im Gegenteil, ein offener Umgang mit Druse kann andere Pferde und Ställe schützen. Bereits einen Verdacht auf Druse bei Ihrem Pferd sollten Sie dem Stallbetreiber mitteilen. Die sinnvollste Reaktion ist dann die sofortige Isolation Ihres Pferdes, auch wenn das für Ihr Pferd unter Umständen eine vorübergehende Boxenruhe bedeutet.
Desweiteren sollte bei allen anderen Pferden des Bestandes täglich Temperatur gemessen werden. Tritt bei einem weiteren Pferd Fieber auf, sollte auch dieses isoliert werden usw. Es gibt verschiedene Modelle wie man eine Isolation und eine Gruppenbildung während eines Druseausbruches sinnvoll gestalten kann.
Am wichtigsten ist in jedem Fall die rechtzeitige Erkennung und konsequente Isolierung von erkrankten Pferden und von Verdachtsfällen. Leider ist eine Gruppenbildung und Trennung nicht in alle Ställen möglich, vor allem in Aktivställen und ähnlichen Herdenhaltungen kann eine Gruppenbildung eine organisatorische Herausforderung sein! Aus Fairness anderen Beständen gegenüber, sollte man umliegende Ställe informieren, sowie dem eigenen Stall eine Ein- und Ausgangssperre auferlegen.
Alle wieder gesund? Was nun? Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr für andere Pferde, kann man nach einer Druse die Isolation erst wieder aufheben, wenn auch der Test negativ ausfällt. Die lange Inkubationszeit und noch längere mögliche Ausscheidungszeit der Druse bedingt, dass eine abschließende Testung der Pferde erst Sinn macht, wenn mindestens drei Wochen nach Abklingen der Symptome beim letzten betroffenen Pferd vergangen sind.
Nun stehen wieder verschiedene Methoden zur Verfügung, wobei nur die Entnahme von Rachenspülproben oder Luftsackspülproben wirklich zu empfehlen sind. Rachenspülproben haben eine hohe Wahrscheinlichkeit Erreger mit zu erfassen, die aus dem Luftsack ausgeschieden werden, denn diese münden in den Rachenraum.
Rachenspülproben sollten dreimal im Abstand von einer Woche erfolgen. Der Grund dafür ist, dass der Erreger nach Rückzug in die Luftsäcke aus diesen nicht kontinuierlich ausgeschieden wird, was bedeutet, dass bei nur einem Test der Erreger übersehen werden könnte. Noch sicherer als die Rachenspülprobe ist die endoskopische Beprobung der Luftsäcke.
Hier schaut man sich mit der Kamera beide Luftsäcke von innen an, man kann sich also visuell davon überzeugen, dass keine Eitersteine oder Eiterreste vorliegen. Zusätzlich werden beide Luftsäcke beprobt. Sollte der Erreger noch nachweisbar sein, kann man den betroffenen Luftsack drei Tage antibiotisch spülen.
Bei Vorliegen von Eitersteinen, ist die endoskopische Entfernung mit anschließender antibiotischer Spülung möglich. In Einzelfällen können die Luftsäcke so voll von Chondroiden sein, dass die chirurgische Entfernung notwendig sein kann. Die abschließende Beprobung der Pferde sollte natürlich bei jedem Pferd im Bestand auf die gleiche Art und Weise erfolgen.
Doch hier herrscht oft keine Einigkeit. Die haustierärztliche Betreuung der Pferde teilt sich üblicherweise auf verschiedene Kollegen auf, und auch Stallbetreiber und Pferdebesitzer sind sich oft nicht einig, was gemacht werden soll, häufig natürlich auch aus Kostengründen.
Die Kosten für die Beprobung sind nicht unerheblich und Pferdebesitzer, deren Pferde erkrankt waren, sind bereits durch die tierärztliche Behandlung der Pferde finanziell belastet. Außerdem wird die Notwendigkeit von abschließenden Tests häufig nicht gesehen, denn dem eigenen Pferd geht es ja wieder gut.
Allerdings wird es auf diesem Wege nie möglich sein, die Druse einzudämmen. Wir als Klinik möchten dies jedoch unbedingt unterstützen, auch um Bestände vor einem erneuten schlimmen nervenaufreibenden Ausbruch zu bewahren. Daher bieten wir bei uns in der Klinik die Endoskopie und Probennahme zu einem Sonderpreis an.
Kann gegen Druse geimpft werden?
Zur Minimierung des Risikos einer Druse kann man verschiedene Maßnahmen treffen – 1. Impfen! Mit der Impfung gegen Streptococcus equi kann das Auftreten von Druse in Pferdebeständen in den meisten Fällen komplett verhindert werden. Die Notwendigkeit für die Impfung ist abhängig vom individuellen Druserisiko eines Bestandes.
Kontakt mit Pferden unbekannter Herkunft und unbekanntem Gesundheitsstatus vermeiden keine Überbelegung der Stallabteilungeneine Quarantäne von 2 bis 3 Wochen für alle neu eingestallten Pferde
Wie macht sich Druse bemerkbar?
DRUSE wird durch Bakterien der Spezies Streptococcus equi subspezies equi (Strep. equi spp. equi) verursacht. Klinisch äußert sich die Infektion vor allem als Rachenentzündung mit Fieber sowie mit einer eitrigen Entzündung der Lymphknoten.
Wie lange ist ein Pferd mit Druse ansteckend?
Wie lange ist Druse beim Pferd ansteckend? – Wirkt das Pferd gesund und zeigt kein Fieber, heißt das noch lange nicht, dass es nicht mehr ansteckend ist. Pferde, die mit Druse infiziert waren, können Wochen über das Ende der klinischen Symptome hinaus die Bakterien ausscheiden.
- Die Quarantäne zu schnell aufzuheben, kann schwerwiegende Folgen haben.
- Nachdem das Pferd eine Woche fieberfrei ist, kann der erste Nasentupfer genommen werden, um zu untersuchen, ob die Erreger noch nachweisbar sind.
- Liegen über einen Zeitraum von 2-3 Wochen drei negative Nasentupfer oder eine negative Luftsack-Untersuchung vor, kann das Pferd als „Druse-frei” bezeichnet werden.
Dieses Vorgehen ist bei allen erkrankten Tieren notwendig sowie bei allen Pferden, die in Kontakt mit infizierten Pferden waren. Danach kann ein Bestand als „Druse-frei” bezeichnet werden. Eine der größten Gefahren stellen die sogenannten stillen Träger dar.
- Man geht davon aus, dass statistisch gesehen zwischen 1 % und 10 % der mit Druse infizierten Pferden zu chronischen Trägern werden.
- Das liegt daran, dass diese Pferde während der Erkrankung eine Luftsackentzündung entwickelten, durch Abszesse, welche sich in den Luftsack entleerten.
- Diese Pferde können noch bis zu 36 Monate nach Ende der klinischen Symptome den Erreger ausscheiden und stellen somit ein ständiges Risiko für den gesamten Bestand dar.
Meistens bricht Druse dann wieder aus, wenn neue Tiere in den Betrieb kommen, welche keine Immunität gegen Druse aufweisen. Es gilt, die stillen Träger zu identifizieren, zu isolieren und gegebenenfalls zu behandeln. Ansonsten kann Druse immer wieder ausbrechen oder das betroffene Tier die Krankheit durch Turniere oder Benutzung anderer Reitanlagen in andere Bestände bringen.