Welche Tiere Können Ir Licht Wahrnehmen?
Leslie
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«Ich suche das Neue, Unentdeckte, Obskure.» Ursprünglich für militärische Zwecke entwickelt, hat die Infrarot-Fotografie längst ihren Weg in die Kunst und Popkultur gefunden. Der Blick in eine fürs menschliche Auge unsichtbare Welt hat einen besonderen Reiz für den Fotografen Christoph Kummer.
Herr Kummer, was sieht man auf Infrarotbildern, was man auf normalen Fotos nicht sieht? Bei den bekannten, schon fast «klassischen» digitalen Infrarotbildern sieht man weisse Bäume, dunkel-blauen Himmel und extrem kontrastreiche Wolken. Das sind typische Merkmale, die primär damit zu tun haben, dass verschiedene Dinge in unserer Umwelt Infrarotstrahlung unterschiedlich reflektieren und absorbieren.
Können Sie in einfachen Worten beschreiben, was da technisch passiert? Licht ist elektromagnetische Strahlung. Die Farbe, die wir sehen, entspricht unterschiedlichen Wellenlängen, die in Nanometer gemessen werden.450 nm entspricht Blau, 650 nm Rot. Der Mensch sieht bis zirka 700 nm.
Alles, was darüber ist, wird als Nah-infrarot bezeichnet und ist für uns unsichtbare Strahlung. Infrarotkameras «sehen» bis zirka 1000 Nanometer. Sie können also mehr aufzeichnen, als wir von blossem Auge sehen können. Andere Arten sehen die Welt anders. Haben Sie ein Beispiel? Bestimmte Tiere können Infrarotlicht sehen und nehmen ihre Umgebung entsprechend anders wahr.
Schlangen etwa können Ferninfrarot und damit Wärmestrahlung wahrnehmen. Das hilft ihnen bei der Jagd im Dunkeln. Lachse können Nahinfrarot sehen, was ihnen beim Schwimmen in trüben Gewässern hilft. Das alles hat mit der Evolution zu tun. Kann ich mit meiner gewöhnlichen Spiegelreflexkamera auch Infrarotaufnahmen machen? Das kommt aufs Modell an.
- Bei älteren Kameras reicht es meist aus, wenn man einen speziellen Filter vor die Linse schraubt.
- Dieser sperrt das sichtbare Licht aus und lässt nur Strahlung ab 720 nm zu.
- Dabei ist jedoch die Belichtungszeit sehr lang, weil jede Kamera einen internen Sperrfilter eingebaut hat, der das Infrarot blockiert.
Er dient dazu, dass die Bilder nur das zeigen, was wir auch sehen können. Viele Kameras kann man aber mit wenigen Handgriffen umbauen und von diesem Sperrfilter befreien. Dann hat man eine Kamera, die das volle Spektrum von Ultraviolett bis hin zu Nahinfrarot registriert.
- Zur Person Der Berner Oberländer Christoph Kummer ist hauptberuflich Redakteur an einer Hochschule und freier Journalist.
- Die Infrarotfotografie als Hobby und Leidenschaft entdeckte er vor rund zehn Jahren, als er auf Bilder des irischen Fotografen Richard Mosse stiess, der den Bürgerkrieg im Kongo mit einem alten Infrarot-Falschfarbenfilm dokumentierte.
«Das löste etwas in mir aus», sagt er heute. Er bestellte seine erste umgebaute Kamera, eine Nikon D70, und war von Beginn weg begeistert von der «Surrealität der Aufnahmen». Kummer bloggt zum Thema auf seiner Website: hiddenrealms.ch Verändert sich die Farbe Grün am stärksten? Einige Bilder zeigen ganz weisse Bäume, andere blutrote Tannen.
Woher kommt das? Nicht die Farbe Grün spielt eine Rolle, sondern die organischen Eigenschaften. Bei Pflanzen ist der Effekt am grössten, was mit der Photosynthese zu tun hat. Und die verschiedenen Farbpaletten kommen durch unterschiedliche Filter zustande. Sie machen vor allem Landschaftsaufnahmen. Ist die Infrarotfotografie dafür besonders geeignet? Ja, Landschaft oder auch Architektur eignen sich vielleicht am besten, aber das kann man nicht generell sagen.
Menschen wirken eher blass, die Haut samtig und irgendwie künstlich. Das kann aber auch gefallen. Bei Tieren kommt es auf Fell und Gefieder an. Was ist für Sie der besondere Reiz an Infrarotfotos? Mit Infrarotlicht kann man in eine fürs menschliche Auge unsichtbare Welt blicken.
- Man kann wirklich noch Entdeckungen machen und Neues kreieren, das fasziniert mich.
- Ich bin jemand, der das Besondere, Neue, Unentdeckte und Obskure sucht.
- Ausserdem bin ich gerne draussen in den Bergen und verbinde die Fotografie gerne mit Wandern.
- Sie schreiben auf Ihrer Website, Sie wollen mit Ihren Bildern die Fantasie der Betrachter anregen.
Inwiefern tun Sie das? Vielleicht erkennen sie, dass wir die Welt durch eine bestimmte Linse – unser Auge – betrachten und diese Linse nicht unbedingt die Realität widerspiegelt. Bei meinen Bildern geht es mir aber primär um die Landschaft und darum, überwältigende Szenerien wie Bergklippen, Gewitterwolken oder Wasserfälle noch überwältigender zu machen.
- Idealerweise sollen meine Fotos Emotionen wecken oder zu eigenen Kunstprojekten inspirieren.
- Mehr spannende Artikel rund um Tiere und die Natur? Dieser Artikel erschien in der gedruckten Ausgabe Nr 07/2022 vom 7.
- April 2022.
- Mit einem Schnupperabo erhalten Sie 6 gedruckte Ausgaben für nur 25 Franken in Ihren Briefkasten geliefert und können gleichzeitig digital auf das ganze E-Paper Archiv seit 2012 zugreifen.
In unserer Abo-Übersicht finden Sie alle Abo-Möglichkeiten in der Übersicht. Jetzt Schnupperabo abschliessen Zur Abo-Übersicht Matthias Gräub kümmert sich bei der TierWelt um die Wildtiere. Wenn er nach Feierabend davon noch nicht genug hat, geht er seinen Tierlidrang mit Zoobesuchen, Waldspaziergängen und Wanderungen in der Natur nach. Könnte er auswählen, bestünden seine Berner Stadtmusikanten aus Alpaka, Luchs, Laufente und Nacktmull. Das gäb ein Konzert!
Welche Tiere können UV und IR Licht wahrnehmen?
Ein “milchiges” Blau-Violett – Menschen hingegen können kein UV-Licht sehen: Die Strahlung erreicht unsere Netzhaut erst gar nicht, sie wird schon vorher komplett von der Augenlinse absorbiert. Prinzipiell kann aber auch der Mensch Sinneseindrücke von UV-Strahlen haben.
- Das zeigen Patienten, die nach Unfällen oder chirurgischen Eingriffen ihre Linsen verloren hatten.
- Sie beschrieben UV-Licht als weißliches, “milchiges” Blau-Violett.
- Fragen, wie UV-Licht aussieht, kann man Hunde, Katzen und andere Tiere leider nicht.
- Also blieb Ron Douglas und Glen Jeffery nichts anderes übrig, als die Angelegenheit möglichst objektiv zu überprüfen.
Dazu untersuchten sie die Linsen von 38 Säugetierarten, bei den meisten von ihnen wurde dies zum ersten Mal gemacht. Dass die Linsen von Mäusen, Ratten und anderen eher nachtaktiven Tieren große Mengen an UV-Strahlung auf die Netzhaut durchlassen, war schon bisher bekannt.
Wie nehmen Tiere Licht wahr?
Können Menschen UV-Licht wahrnehmen? – Bei den vielen Einsatzmöglichkeiten könnte man glatt neidisch werden. Das UV-Licht zeigt den Tieren, die es sehen können, alles an, was sie wissen müssen. Aber wie sieht das Ganze denn beim Menschen aus? Die Augen der Tiere, die ultraviolettes Licht sehen können, verfügen über die dafür nötigen Sinneszellen.
Für die Augen des Menschen gilt das nicht. Ihnen fehlen diese Zellen. Auch wenn es vielleicht schön wäre, so viel sehen zu können wie einige Tiere: unsere Augen können UV-Licht leider nicht wahrnehmen. Wenn also demnächst ein besonders saftiger Obstkorb oder ein schöner Blumenstrauß gefunden werden müssen – einfach mit gutem Gewissen einen UV-Licht-Experten aus dem Tierreich ansprechen.
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Welche Tiere sehen Infrarot Strahlen?
«Ich suche das Neue, Unentdeckte, Obskure.» Ursprünglich für militärische Zwecke entwickelt, hat die Infrarot-Fotografie längst ihren Weg in die Kunst und Popkultur gefunden. Der Blick in eine fürs menschliche Auge unsichtbare Welt hat einen besonderen Reiz für den Fotografen Christoph Kummer.
- Herr Kummer, was sieht man auf Infrarotbildern, was man auf normalen Fotos nicht sieht? Bei den bekannten, schon fast «klassischen» digitalen Infrarotbildern sieht man weisse Bäume, dunkel-blauen Himmel und extrem kontrastreiche Wolken.
- Das sind typische Merkmale, die primär damit zu tun haben, dass verschiedene Dinge in unserer Umwelt Infrarotstrahlung unterschiedlich reflektieren und absorbieren.
Können Sie in einfachen Worten beschreiben, was da technisch passiert? Licht ist elektromagnetische Strahlung. Die Farbe, die wir sehen, entspricht unterschiedlichen Wellenlängen, die in Nanometer gemessen werden.450 nm entspricht Blau, 650 nm Rot. Der Mensch sieht bis zirka 700 nm.
- Alles, was darüber ist, wird als Nah-infrarot bezeichnet und ist für uns unsichtbare Strahlung.
- Infrarotkameras «sehen» bis zirka 1000 Nanometer.
- Sie können also mehr aufzeichnen, als wir von blossem Auge sehen können.
- Andere Arten sehen die Welt anders.
- Haben Sie ein Beispiel? Bestimmte Tiere können Infrarotlicht sehen und nehmen ihre Umgebung entsprechend anders wahr.
Schlangen etwa können Ferninfrarot und damit Wärmestrahlung wahrnehmen. Das hilft ihnen bei der Jagd im Dunkeln. Lachse können Nahinfrarot sehen, was ihnen beim Schwimmen in trüben Gewässern hilft. Das alles hat mit der Evolution zu tun. Kann ich mit meiner gewöhnlichen Spiegelreflexkamera auch Infrarotaufnahmen machen? Das kommt aufs Modell an.
- Bei älteren Kameras reicht es meist aus, wenn man einen speziellen Filter vor die Linse schraubt.
- Dieser sperrt das sichtbare Licht aus und lässt nur Strahlung ab 720 nm zu.
- Dabei ist jedoch die Belichtungszeit sehr lang, weil jede Kamera einen internen Sperrfilter eingebaut hat, der das Infrarot blockiert.
Er dient dazu, dass die Bilder nur das zeigen, was wir auch sehen können. Viele Kameras kann man aber mit wenigen Handgriffen umbauen und von diesem Sperrfilter befreien. Dann hat man eine Kamera, die das volle Spektrum von Ultraviolett bis hin zu Nahinfrarot registriert.
- Zur Person Der Berner Oberländer Christoph Kummer ist hauptberuflich Redakteur an einer Hochschule und freier Journalist.
- Die Infrarotfotografie als Hobby und Leidenschaft entdeckte er vor rund zehn Jahren, als er auf Bilder des irischen Fotografen Richard Mosse stiess, der den Bürgerkrieg im Kongo mit einem alten Infrarot-Falschfarbenfilm dokumentierte.
«Das löste etwas in mir aus», sagt er heute. Er bestellte seine erste umgebaute Kamera, eine Nikon D70, und war von Beginn weg begeistert von der «Surrealität der Aufnahmen». Kummer bloggt zum Thema auf seiner Website: hiddenrealms.ch Verändert sich die Farbe Grün am stärksten? Einige Bilder zeigen ganz weisse Bäume, andere blutrote Tannen.
Woher kommt das? Nicht die Farbe Grün spielt eine Rolle, sondern die organischen Eigenschaften. Bei Pflanzen ist der Effekt am grössten, was mit der Photosynthese zu tun hat. Und die verschiedenen Farbpaletten kommen durch unterschiedliche Filter zustande. Sie machen vor allem Landschaftsaufnahmen. Ist die Infrarotfotografie dafür besonders geeignet? Ja, Landschaft oder auch Architektur eignen sich vielleicht am besten, aber das kann man nicht generell sagen.
Menschen wirken eher blass, die Haut samtig und irgendwie künstlich. Das kann aber auch gefallen. Bei Tieren kommt es auf Fell und Gefieder an. Was ist für Sie der besondere Reiz an Infrarotfotos? Mit Infrarotlicht kann man in eine fürs menschliche Auge unsichtbare Welt blicken.
Man kann wirklich noch Entdeckungen machen und Neues kreieren, das fasziniert mich. Ich bin jemand, der das Besondere, Neue, Unentdeckte und Obskure sucht. Ausserdem bin ich gerne draussen in den Bergen und verbinde die Fotografie gerne mit Wandern. Sie schreiben auf Ihrer Website, Sie wollen mit Ihren Bildern die Fantasie der Betrachter anregen.
Inwiefern tun Sie das? Vielleicht erkennen sie, dass wir die Welt durch eine bestimmte Linse – unser Auge – betrachten und diese Linse nicht unbedingt die Realität widerspiegelt. Bei meinen Bildern geht es mir aber primär um die Landschaft und darum, überwältigende Szenerien wie Bergklippen, Gewitterwolken oder Wasserfälle noch überwältigender zu machen.
Idealerweise sollen meine Fotos Emotionen wecken oder zu eigenen Kunstprojekten inspirieren. Mehr spannende Artikel rund um Tiere und die Natur? Dieser Artikel erschien in der gedruckten Ausgabe Nr 07/2022 vom 7. April 2022. Mit einem Schnupperabo erhalten Sie 6 gedruckte Ausgaben für nur 25 Franken in Ihren Briefkasten geliefert und können gleichzeitig digital auf das ganze E-Paper Archiv seit 2012 zugreifen.
In unserer Abo-Übersicht finden Sie alle Abo-Möglichkeiten in der Übersicht. Jetzt Schnupperabo abschliessen Zur Abo-Übersicht Matthias Gräub kümmert sich bei der TierWelt um die Wildtiere. Wenn er nach Feierabend davon noch nicht genug hat, geht er seinen Tierlidrang mit Zoobesuchen, Waldspaziergängen und Wanderungen in der Natur nach. Könnte er auswählen, bestünden seine Berner Stadtmusikanten aus Alpaka, Luchs, Laufente und Nacktmull. Das gäb ein Konzert!
Können Fische IR sehen?
Studie der Universität Hohenheim zeigt: je trüber der Lebensraum, desto stärker ist die Fähigkeit von Fischen Infrarotlicht zu sehen. – Menschen nehmen es gar nicht wahr – doch manche Fische können sich anhand von Infrarotlicht auch in trüben, schlammigen Gewässern orientieren, so das Ergebnis einer aktuellen Studie der Universität Hohenheim.
- Das Besondere: Je trüber der Lebensraum einer bestimmten Fischart, desto besser sind die jeweiligen Arten an die Infrarotsicht angepasst.
- Laut den Autoren der Universität Hohenheim lässt dies auf eine lange evolutionäre Entwicklung schließen.
- Bis vor kurzem hatten Forscher noch ausgeschlossen, dass Fische überhaupt infrarotes Licht wahrnehmen können.
Die neuen Erkenntnisse bieten Wissenschaftlern völlig neue Beobachtungsmöglichkeiten für Verhaltensstudien. Erschienen sind die Ergebnisse im Open-Source-Magazin PLOS ONE dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0064429, Mosambik-Buntbarsch (Oreochromis mossambicus); Bildquelle: Universität Hohenheim Je trüber das Wasser, desto schlechter ist die Sicht. Der Grund hierfür: Teile des für uns sichtbaren Lichts werden an Mikropartikeln, die das Wasser trüben, gestreut und absorbiert.
Das langwelligere rote und infrarote Licht wird nicht so stark gestreut, daher erhöht sich sein relativer Anteil im trüben Wasser deutlich. „Ganz offensichtlich haben sich Fische diesen Umstand im Laufe der Evolution zunutze gemacht”, meint Dr. Denis Shcherbakov, Leiter der Arbeitsgruppe Magnetobiology and Animal Orientation.
Fische und Infrarot-Sehen: Ein neues Feld in der Wissenschaft Das Wissen, dass Fische überhaupt in der Lage sind, Licht im Bereich des nahen Infrarots zu sehen, ist noch sehr neu in der Biologie. „Dann fiel uns in Zusammenhang mit einem ganz anderen Experiment mit Mosambik-Buntbarschen auf, dass die Tiere auf das Infrarotlicht zu regieren schienen”, berichtet Dr.
Shcherbakov. Mit einem speziell dafür entwickelten Verhaltensexperiment gelang ihnen der Nachweis. Im Test schwammen die Fische gezielt auf die infrarote Lichtquelle zu. Diese Ergebnisse wurden bereits im Jahr 2012 in der Zeitschrift “Zoology” veröffentlicht, Experimente mit Zierfischen und afrikanischen Speisefischen Ab diesem Zeitpunkt begann der Forscher mit systematischen Studien, um die ökologische Bedeutung des Infrarot-Sehens zu untersuchen.
Dazu wählten Dr. Shcherbakov und seine Mitarbeiterinnen fünf Fischarten aus verschiedenen Lebensräumen. Dabei verglichen sie drei Arten, die Klarwasser bevorzugen, mit zwei Fischarten aus trüben Gewässern. „Als Klarwasserfische wählten wir zwei beliebte Zierfische, Guppy und Schwertträger, und den als Forschungsobjekt sehr beliebten Zebrafisch” erklärt Mitarbeiterin Alexandra Knörzer.
Der Nilbuntbarsch und der Mosambik-Buntbarsch hingegen sind zwei wirtschaftlich wichtige Speisefische aus sehr trüben Gewässern”, ergänzt Mitarbeiterin Svenja Espenhahn. Empfindlichkeit für Infrarotlicht unterscheidet sich von Art zu Art Für die Experimente setzte der Biologe jeweils einen Jungfisch (insgesamt 30 pro Spektrum und Fischart) in einen kleinen runden Wasserbehälter und beleuchtete ihn mit einer infraroten Lichtquelle, die je nach Experiment unterschiedliche Spektren emittierte.
„Eine einzelne Lichtquelle wirkt auf Fische wie das Licht am Ende eines Tunnels auf uns” erklärt der Forscher. „Wenn sie es wahrnehmen, bewegen sie sich direkt darauf zu.” Dabei zeigte sich, dass die Fischarten sehr unterschiedlich reagierten. „Am lichtempfindlichsten waren Nil- und Mosambik-Buntbarsche, die beiden Spezies aus dem trüben Lebensraum. Zebrafisch (Danio rerio); Bildquelle: Universität Hohenheim Viel geringer sei jedoch die Lichtempfindlichkeit der Klarwasserfische gewesen: „Guppys und Zebrafische zeigten bereits ab Wellenlängen über 910 nm keinerlei Reaktion. Der Schwertträger reagierte sogar nur auf Wellenlängen bis zu 845 nm.” Diese Ergebnisse deuten auf eine klare evolutionäre Anpassung der jeweiligen Spezies an die vorherrschenden Lichtbedingungen in den von ihnen bewohnten Habitaten.
Ab jetzt auch Forschung im “Dunkeln” möglich Die Ergebnisse eröffnen außerdem völlig neue Beobachtungsmöglichkeiten für Verhaltensstudien. “Wenn wir die individuellen Sehgrenzen der verschiedenen Fischarten kennen, können wir die Fische bei Lichtwellen beobachten, die für Beobachtungskameras sichtbar sind, während sich der Fisch in völliger Dunkelheit wähnt.
Das ist für alle Studien wichtig, in denen eine störende Wirkung vom wahrnehmbaren Licht sicher ausgeschlossen werden muss.” “Für solche Experimente können dann spezielle LED-Lampen verwendet werden: Diese strahlen infrarotes Licht eines genau definierten Spektrums aus, welches die Fische sicher nicht wahrnehmen können”.
- Es herrscht Aufbruchsstimmung Die aktuelle Studie gibt Ausblicke über die generelle ökologische Rolle des Infrarot-Sehens, mit dem sich Fische im Laufe ihrer Evolution an bestimmte Lebensbedingungen anpassten.
- Jetzt sind weitere Forschungen notwendig, um die gesamte biologische Bedeutung detailliert zu erfassen.
Außerdem eröffnet die Entdeckung der infraroten Sensitivität am Modelorganismus Zebrafisch den Weg für weitere Studien auf der Suche nach den Genen, die für infrarote Sensitivität verantwortlich sind. Diese interessanten Ergebnisse bieten Grundlagen für weitere Forschung.
- Dr. Shcherbakov: „In unserer Arbeitsgruppe herrscht Aufbruchsstimmung.” Literatur: 1.
- Shcherbakov D, Knörzer A, Espenhahn S, Hilbig R, Haas U and Blum M (2013) Sensitivity Differences in Fish Offer Near-Infrared Vision as an Adaptable Evolutionary Trait.
- PLoS ONE 8(5): e64429.
- Doi:10.1371/journal.pone.0064429.2.
Shcherbakov D, Knörzer A, Hilbig R, Haas U, Blum M (2012) Near-infrared orientation of Mozambique tilapia Oreochromis mossambicus. Zoology 115: 233-238. Text: Klebs Kontakt für Medien: Dr. rer. nat. Denis Shcherbakov, Universität Hohenheim, Arbeitsgruppe Magnetobiology and Animal Orientation Tel.: 0711 459-22525, E-Mail: [email protected] Zurück zu Pressemitteilungen Schwerpunkt Bioökonomie
Welche Tiere mögen Licht?
Phototaxis – Die Anziehungskraft des Lichts Bestimmte Insekten, wie beispielsweise Kakerlaken oder Regenwürmer, haben eine negative Phototaxis, dies bedeutet, dass sie von Licht verscheucht werden. Motten, Fliegen und viele andere Fluginsekten dagegen besitzen eine positive Phototaxis und werden von Licht angezogen.
Können Fische IR sehen?
Studie der Universität Hohenheim zeigt: je trüber der Lebensraum, desto stärker ist die Fähigkeit von Fischen Infrarotlicht zu sehen. – Menschen nehmen es gar nicht wahr – doch manche Fische können sich anhand von Infrarotlicht auch in trüben, schlammigen Gewässern orientieren, so das Ergebnis einer aktuellen Studie der Universität Hohenheim.
- Das Besondere: Je trüber der Lebensraum einer bestimmten Fischart, desto besser sind die jeweiligen Arten an die Infrarotsicht angepasst.
- Laut den Autoren der Universität Hohenheim lässt dies auf eine lange evolutionäre Entwicklung schließen.
- Bis vor kurzem hatten Forscher noch ausgeschlossen, dass Fische überhaupt infrarotes Licht wahrnehmen können.
Die neuen Erkenntnisse bieten Wissenschaftlern völlig neue Beobachtungsmöglichkeiten für Verhaltensstudien. Erschienen sind die Ergebnisse im Open-Source-Magazin PLOS ONE dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0064429, Mosambik-Buntbarsch (Oreochromis mossambicus); Bildquelle: Universität Hohenheim Je trüber das Wasser, desto schlechter ist die Sicht. Der Grund hierfür: Teile des für uns sichtbaren Lichts werden an Mikropartikeln, die das Wasser trüben, gestreut und absorbiert.
Das langwelligere rote und infrarote Licht wird nicht so stark gestreut, daher erhöht sich sein relativer Anteil im trüben Wasser deutlich. „Ganz offensichtlich haben sich Fische diesen Umstand im Laufe der Evolution zunutze gemacht”, meint Dr. Denis Shcherbakov, Leiter der Arbeitsgruppe Magnetobiology and Animal Orientation.
Fische und Infrarot-Sehen: Ein neues Feld in der Wissenschaft Das Wissen, dass Fische überhaupt in der Lage sind, Licht im Bereich des nahen Infrarots zu sehen, ist noch sehr neu in der Biologie. „Dann fiel uns in Zusammenhang mit einem ganz anderen Experiment mit Mosambik-Buntbarschen auf, dass die Tiere auf das Infrarotlicht zu regieren schienen”, berichtet Dr.
Shcherbakov. Mit einem speziell dafür entwickelten Verhaltensexperiment gelang ihnen der Nachweis. Im Test schwammen die Fische gezielt auf die infrarote Lichtquelle zu. Diese Ergebnisse wurden bereits im Jahr 2012 in der Zeitschrift “Zoology” veröffentlicht, Experimente mit Zierfischen und afrikanischen Speisefischen Ab diesem Zeitpunkt begann der Forscher mit systematischen Studien, um die ökologische Bedeutung des Infrarot-Sehens zu untersuchen.
Dazu wählten Dr. Shcherbakov und seine Mitarbeiterinnen fünf Fischarten aus verschiedenen Lebensräumen. Dabei verglichen sie drei Arten, die Klarwasser bevorzugen, mit zwei Fischarten aus trüben Gewässern. „Als Klarwasserfische wählten wir zwei beliebte Zierfische, Guppy und Schwertträger, und den als Forschungsobjekt sehr beliebten Zebrafisch” erklärt Mitarbeiterin Alexandra Knörzer.
- Der Nilbuntbarsch und der Mosambik-Buntbarsch hingegen sind zwei wirtschaftlich wichtige Speisefische aus sehr trüben Gewässern”, ergänzt Mitarbeiterin Svenja Espenhahn.
- Empfindlichkeit für Infrarotlicht unterscheidet sich von Art zu Art Für die Experimente setzte der Biologe jeweils einen Jungfisch (insgesamt 30 pro Spektrum und Fischart) in einen kleinen runden Wasserbehälter und beleuchtete ihn mit einer infraroten Lichtquelle, die je nach Experiment unterschiedliche Spektren emittierte.
„Eine einzelne Lichtquelle wirkt auf Fische wie das Licht am Ende eines Tunnels auf uns” erklärt der Forscher. „Wenn sie es wahrnehmen, bewegen sie sich direkt darauf zu.” Dabei zeigte sich, dass die Fischarten sehr unterschiedlich reagierten. „Am lichtempfindlichsten waren Nil- und Mosambik-Buntbarsche, die beiden Spezies aus dem trüben Lebensraum. Zebrafisch (Danio rerio); Bildquelle: Universität Hohenheim Viel geringer sei jedoch die Lichtempfindlichkeit der Klarwasserfische gewesen: „Guppys und Zebrafische zeigten bereits ab Wellenlängen über 910 nm keinerlei Reaktion. Der Schwertträger reagierte sogar nur auf Wellenlängen bis zu 845 nm.” Diese Ergebnisse deuten auf eine klare evolutionäre Anpassung der jeweiligen Spezies an die vorherrschenden Lichtbedingungen in den von ihnen bewohnten Habitaten.
- Ab jetzt auch Forschung im “Dunkeln” möglich Die Ergebnisse eröffnen außerdem völlig neue Beobachtungsmöglichkeiten für Verhaltensstudien.
- Wenn wir die individuellen Sehgrenzen der verschiedenen Fischarten kennen, können wir die Fische bei Lichtwellen beobachten, die für Beobachtungskameras sichtbar sind, während sich der Fisch in völliger Dunkelheit wähnt.
Das ist für alle Studien wichtig, in denen eine störende Wirkung vom wahrnehmbaren Licht sicher ausgeschlossen werden muss.” “Für solche Experimente können dann spezielle LED-Lampen verwendet werden: Diese strahlen infrarotes Licht eines genau definierten Spektrums aus, welches die Fische sicher nicht wahrnehmen können”.
- Es herrscht Aufbruchsstimmung Die aktuelle Studie gibt Ausblicke über die generelle ökologische Rolle des Infrarot-Sehens, mit dem sich Fische im Laufe ihrer Evolution an bestimmte Lebensbedingungen anpassten.
- Jetzt sind weitere Forschungen notwendig, um die gesamte biologische Bedeutung detailliert zu erfassen.
Außerdem eröffnet die Entdeckung der infraroten Sensitivität am Modelorganismus Zebrafisch den Weg für weitere Studien auf der Suche nach den Genen, die für infrarote Sensitivität verantwortlich sind. Diese interessanten Ergebnisse bieten Grundlagen für weitere Forschung.
- Dr. Shcherbakov: „In unserer Arbeitsgruppe herrscht Aufbruchsstimmung.” Literatur: 1.
- Shcherbakov D, Knörzer A, Espenhahn S, Hilbig R, Haas U and Blum M (2013) Sensitivity Differences in Fish Offer Near-Infrared Vision as an Adaptable Evolutionary Trait.
- PLoS ONE 8(5): e64429.
- Doi:10.1371/journal.pone.0064429.2.
Shcherbakov D, Knörzer A, Hilbig R, Haas U, Blum M (2012) Near-infrared orientation of Mozambique tilapia Oreochromis mossambicus. Zoology 115: 233-238. Text: Klebs Kontakt für Medien: Dr. rer. nat. Denis Shcherbakov, Universität Hohenheim, Arbeitsgruppe Magnetobiology and Animal Orientation Tel.: 0711 459-22525, E-Mail: [email protected] Zurück zu Pressemitteilungen Schwerpunkt Bioökonomie
Wie nehmen Menschen IR und UV-Licht wahr?
Ultraviolettes Licht wird auch als UV-Licht, Ultraviolett-Strahlung oder UV-Strahlung bezeichnet. Es ist ebenso wie das infrarote Licht für den Menschen mit den Sinnesorganen nicht wahrnehmbar, hat aber auf den Menschen deutlich spürbare Wirkungen.