Welche Tiere Sterben An Plastik?

Welche Tiere Sterben An Plastik
Seevögel, Meeresschildkröten, Wale, Delfine und Robben – sie leiden am meisten unter der Plastikkrise im Meer. Viele Tiere, die mit Plastik im Meer konfrontiert werden, sterben einen langsamen und qualvollen Tod. Bilder von an Plastikmüll erstickten Tieren berühren uns und sind nur schwer zu ertragen. Doch kann Plastikmüll im Meer sich auch auf den Bestand einer ganzen Art auswirken?

Wie sterben Tiere durch Plastik?

Abfälle bedrohen Vögel, Delfine und Co – Mehr als zehn Millionen Tonnen Abfälle gelangen jährlich in die Ozeane. Sie kosten Abertausende Meerestiere das Leben. Seevögel verwechseln Plastik mit natürlicher Nahrung, Delfine verfangen sich in alten Fischernetzen.

Plastiktüten treiben in den Ozeanen und bedrohen die Meeresbewohner – Foto: Gavin Parsons/Marine Photobank Jährlich sterben viele tausend Tiere am Müll im Meer – Foto: David Cayless/Marine Photobank Durch Müll im Magen verendet – Foto: Claire Fackler/Marine Photobank

Kaum eine Bedrohung der Meere ist heute so sichtbar wie die Belastung durch Plastikabfälle. In knapp 100 Jahren hat das anfänglich vielgelobte Material unseren blauen Planeten unwiederbringlich verändert. Wurden in den 1950er Jahren knapp 1,5 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr produziert sind es heute fast 400 Millionen Tonnen.

  • Und ein viel zu großer Teil davon landet im Meer.
  • Etwa 75 Prozent des gesamten Meeresmülls besteht aus Kunststoffen.
  • Der jährliche Eintrag von Kunststoff beträgt 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen.
  • Nach Angaben des Umweltprogramms der vereinten Nationen (UNEP) treiben inzwischen auf jedem Quadratkilometer Meeresoberfläche bis zu 18.000 Plastikteile unterschiedlichster Größe.

Doch was wir sehen ist nur die Spitze des Eisbergs, mehr als 90 Prozent der Abfälle sinken auf den Meeresboden und bleiben unserem Auge verborgen. Plastik ist im Meer nahezu unvergänglich, nur langsam zersetzt es sich durch Salzwasser und Sonne und gibt nach und nach kleinere Bruchstücke an die Umgebung ab.

  1. Die Überbleibsel unserer Wegwerfgesellschaft kosten jedes Jahr bis zu 135.000 Meeressäuger und eine Million Meeresvögel das Leben,
  2. Die Tiere verhungern mit vollen Mägen, da Plastik den Verdauungsapparat verstopft, Wale und Delfine, aber auch Schildkröten, verfangen sich in alten Fischernetzen, ertrinken oder erleiden schwere Verletzungen bei Befreiungsversuchen.

Ein besonderes Phänomen sind die sogenannten Müllstrudel. Hydrographische Wirbel sammeln hier gigantische Müllteppiche an. Der wohl bekannteste ist der “Great Pacific Garbage Patch” im Nordpazifik zwischen Hawaii und Kalifornien. Robbe im Netz – Foto: Ecomare/S. de Wolf Doch nicht nur physische Gefahren lauern. Bei den Zersetzungsprozessen werden gefährliche Inhaltsstoffe wie Bisphenol A, Phtalate oder Flammschutzmittel freigesetzt, die sich in der Nahrungskette anreichern und nachhaltig das Erbgut und den Hormonhaushalt mariner Lebewesen beeinflussen können.

Auch sind in der Langzeitfolge schädliche Auswirkungen auf den Menschen nicht auszuschließen. Die kleinen Plastikpartikel ziehen dabei im Meerwasser gelöste Umweltgifte wie das Insektizid DDT oder PCBs an wie ein Magnet. Eine tödliche Mahlzeit für Filtrierer wie Muscheln oder Korallen. Erst in den letzten Jahren wurde bekannt, dass auch viele Kosmetikprodukte Plastikpartikel enthalten,

Laut der NABU-Studie zu Kosmetikprodukten und Putzmitteln werden jährlich durch die Nutzung ca.1.000 Tonnen Mikroplastik in das Abwassersystem eingeleitet. In Europa werden Jahr für Jahr Millionen Tonnen Plastik ganz selbstverständlich nach einmaligem Gebrauch weg geworfen.

Plastiktüten, Plastikflaschen und auch Zigarettenkippen gehören zu den häufigsten Fundstücken am Strand, Der meiste Abfall kommt dabei vom Land, achtlos wegegeworfen und über Flüsse und den Wind ins Meer getragen. Geschätzte 380 Tonnen Kunststoff schwemmt der Rhein jedes Jahr in die Nordsee. Daneben spielen regional auch die Einträge aus der Schifffahrt, der Fischerei und der Offshore-Industrie eine große Rolle.

Allein am Grund der Nordsee liegen vermutlich mehr als 600.000 Kubikmeter Müll, das entspricht 1,5 Mal dem Kölner Dom. Jede*r von uns kann helfen, die Meere sauberer zu machen – Meeresschutz fängt zu Hause an, Unser Konsum- und Wegwerfverhalten kann helfen, das Überleben der vielfältigen Meereswelt zu sichern.

Welche Tiere essen Plastik?

Warum fressen Tiere Plastik? – Weltweit wurden ungefähr 400 verschiedene Tierarten gefunden, die sich in Kunststoffabfällen verfangen haben. Die meisten davon waren Schildkröten, Fische und Vögel, aber auch wirbellose Tiere und Meeressäuger werden Opfer der Kunststoffabfälle, meist mit tödlichen Folgen.

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Neben dem Verfangen in Plastikteilen, stellt die Aufnahme von Kunststoff die größere Bedrohung für die Tierwelt dar. Nicht nur Mikroplastik wird von kleinen Fischen gefressen, weil es für Plankton gehalten wird, sondern auch Makroplastik wird aus Hunger, Verwechselung oder einfach aus Neugier von größeren Land- sowie Meeresbewohnern aufgenommen.

Seevögel beispielsweise erkennen ihre Nahrung am Geruch und verwechseln den, aufgrund von Algen und Bakterien, nach Schwefel riechenden Kunststoff mit Nahrung. Auch Fische lassen sich vom Geruch täuschen. So zeigen sich Sardellen zwar vom sauberen Plastik unbeeindruckt, werden jedoch von Mikroplastik angezogen, das nach ihrer Hauptbeute Krill riecht.

Im Gegensatz dazu richten sich Schildkröten viel mehr nach dem Aussehen ihrer Beute. Ein besseres Kriterium ist das nicht, denn zu oft werden Plastiktüten mit Quallen oder Wasserpflanzen verwechselt, Mit der Zersetzung des Plastiks kommen zusätzliche Gefahren auf, denn dabei werden gefährliche Stoffe wie z.B.

Bisphenol A freigesetzt.

Wie viele Fische sterben an Plastik?

Welche Tiere Sterben An Plastik Jährlich gelangen über 12,2 Millionen Tonnen Plastik in unsere Ozeane und führen damit zu irreparablen Schäden.1 Derzeit wird viel über Plastikmüll im Meer und andere Umweltverschmutzungen diskutiert. Doch wie bedroht sind unsere Ozeane tatsächlich? BeyondSurfing hat sich die Mühe gemacht und über 171+ Statistiken und Studien zum Thema Ozeanverschmutzung analysiert und ausgewertet.

Kunststoffe machen 80 % aller untersuchten Meeresabfälle aus.2 Jeden Tag gelangen etwa 8 Millionen Plastikteile in unsere Ozeane.3 Derzeit treiben schätzungsweise 5,25 Milliarden Makro- und Mikroplastikteile im offenen Meer. Das entspricht ca.269.000 Tonnen Plastikmüll.4 300 Millionen Plastiktüten landen jedes Jahr im Atlantischen Ozean.5 Eine Plastiktüte braucht ca.20 Jahre, um sich im Meer zu zersetzen. Plastikflaschen brauchen bis zu 450 Jahre.6 Die größte Müllinsel im Ozean ist ca.1,6 Millionen Quadratkilometer groß und damit fast 5-mal so groß wie Deutschland.7 Die übermäßige Verschmutzung der Meere hat zur Entstehung von über 500 “toten Zonen” im Ozean beigetragen.8 Mehr als 1 Million Seevögel und000 Meeressäugetiere sterben jedes Jahr durch Plastik im Meer.9 Bereits 1 von 3 Fischen für den menschlichen Verzehr enthält Plastik.10 Liebhaber von Meeresfrüchten essen jedes Jahr rund000 Stück giftiges Plastik mit.11

Basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen beantwortet Beyondsurfing Ihnen nachfolgend die 3 spannendsten Fragen zum Thema. Eine umfangreiche Auswertung mit über 171+ aktuellen Zahlen, Daten und Grafiken zum Thema finden Sie auf der Webseite ( https://www.beyondsurfing.com/plastik-im-meer/ ).

  • Wie kommt das Plastik ins Meer? Bis zu 12,2 Millionen Tonnen Plastik gelangen jedes Jahr in unsere Ozeane.12 Zwei Drittel der Plastikverschmutzung stammen aus Abfällen von Städten und Gemeinden.
  • Der Rest gelangt durch illegale Ablagerungen, sowie schlecht verwaltete Mülldeponien und Industrien ins Meer.13 Wie viele Plastiktüten befinden sich im Ozean? Pro Sekunde werden 160.000 Plastiktüten benutzt, das entspricht 5 Milliarden Stück jedes Jahr.

Etwa 10 % davon landen in unseren Ozeanen. Während die Tüten im Durchschnitt nur 12 Minuten lang benutzt werden, brauchen sie bis zu 20 Jahre, um sich im Ozean zu zersetzen. Es wird vermutet, dass Plastiktüten jährlich für den Tod von über 100.000 Meerestieren verantwortlich sind.

  1. Aktuellen Hochrechnungen zur Folge wird es spätestens 2050 mehr Plastik als Fische im Ozean geben, sofern wir nichts an unserem Plastikkonsumverhalten ändern.14 Wie wirkt sich Plastik auf die Umwelt aus? Durch die Verschmutzung mit Giftstoffen wird die Meeresumwelt zu sogenannten toten Zonen.
  2. Inzwischen gibt es bereits 500 tote Zonen in unseren Ozeanen, die der Fläche des Vereinigten Königreichs (245.000 km²) entsprechen.

In diesen Gebieten nimmt der Sauerstoffgehalt so stark ab, dass es zum Aussterben von Wasserpflanzen kommt undMeerestiere dort nicht mehr überleben können.15 Zusätzlich lässt sich in immer mehr Fischen giftiges Mikroplastik nachweisen. Eine umfangreiche Auswertung mit über 171+ aktuellen Zahlen, Daten und Grafiken zum Thema finden Sie auf der Webseite https://www.beyondsurfing.com/plastik-im-meer/,

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Bericht und weitere Informationen: www.beyondsurfing.com Quellen:

1 Quelle: https://www.eunomia.co.uk/reports-tools/plastics-in-the-marine-environment/ 2 Quelle: https://www.ecowatch.com/ocean-plastic-guide-2653277768.html#toggle-gdpr 3 Quelle: https://www.ospar.org/documents?v=38018 4 Quelle: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0111913 5 Quelle: https://www​.theworldcounts.com/challenges/planet-earth/waste/plastic-bags-used-per-year/story 6 Quelle: https://de.statista.com/infografik/17508/haltbarkeit-von-plastikmuell-im-meer/ 7 Quelle: https://www.nature.com/articles/s41598-018-22939-w, https://utopia.de/plastik-muell-strudel-pazifik-ocean-cleanup-84256/ 8 Quelle: https://web.archive.org/web/20200602112335/https://www.rubicon.com/blog/ocean-pollution-facts/ 9 Quelle: https://web.archive.org/web/20190726015849/https://oceancrusaders.org/plastic-crusades/plastic-statistics/ 10 Quelle: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0025326X12005668 11 Quelle: https://www.dailymail.co.uk/news/article-5138133/Seafood-lovers-eat-11-000-pieces-plastic-year.html 12 Quelle: https://www.eunomia.co.uk/reports-tools/plastics-in-the-marine-environment/ 13 Quelle: https://www.wwf.org.uk/updates/how-does-plastic-end-ocean, https://web.archive.org/web/20190616064048/https://www.worldoceannetwork.org/won-part-6/carem-wod-2014-4/thematic-reso urces-pollution/facts-figures-pollution/ 14 Quelle: https://www.theworldcounts.com/challenges/planet-earth/waste/plastic-bags-used-per-year/story, https://www.onegreenplanet.org/environment/plastic-bags-versus-microbeads-what-is-the-biggest-threat-to-marine-animals/ 15 Quelle: https://web.archive.org/web/20200602112335/https://www.rubicon.com/blog/ocean-pollution-facts/

Welche Tiere Sterben An Plastik

Welche Meerestiere fressen Plastik?

Sardellen sind eher als Pizzabelag bekannt als für ihre wichtige Rolle in der Nahrungskette des Meeres. Jetzt haben Wissenschaftler ein beunruhigendes neues Verhalten dieser kleinen Fische bestätigt, das größere Implikationen für die menschliche Gesundheit haben könnte: Sardellen fressen winzige Mikroplastikteilchen im Meer.

  1. Da sie selbst wiederum von größeren Fischen gefressen werden, könnten die Toxine aus dem Mikroplastik auch auf größere Speisefische übergehen.
  2. Sardellen verwechseln Mikroplastik mit Nahrung, da die kleinen Teilchen laut einer neuen Studie in der Zeitschrift „ Proceedings of the Royal Society B ” wie Nahrung riechen.

Der Befund wurde im Rahmen von zwei neuen Studien bestätigt, die den Einfluss von Mikroplastik auf die Meeresumwelt untersuchten. Die andere Studie, die in „Science Advances” erschien, erklärt zum Teil, wie Mikroplastik durch kleine Meerestiere namens Larvacea in die Tiefen des Ozeans gelangen.

  1. Mikroplastik entsteht, wenn sich größere Teile des Plastikmülls zersetzen.
  2. Sonnenlicht und die Wellenbewegungen des Meeres erzeugen Bruchstücke von der Größe von fünf Millimetern oder weniger.
  3. Die kleinen Teilchen haben den Ozean in eine „Plastiksuppe” verwandelt, wie Wissenschaftler es ausdrücken.
  4. Ihre Auswirkungen auf das Meeresökosystem sind aber noch nicht vollständig erforscht.

Eine Studie aus dem Jahr 2015 versuchte, eine Schätzung darüber zu liefern, wie viel Mikroplastik in den Weltmeeren umhertreibt. Das Ergebnis bestätigte die Beschreibung als Suppe: Im Jahr 2014 trieben geschätzte 15 bis 51 Billionen Teilchen Mikroplastik im Meer, die insgesamt zwischen 93.000 und 236.000 Tonnen wogen.

Aber es gibt noch andere offene Fragen. Wie lange dauert es, bis sich Plastik im Meer zersetzt? Was passiert während der Zersetzung mit den enthaltenen Toxinen? Etwa 700 Arten fressen Plastik, und aktuell wird noch untersucht, welche Auswirkungen das hat. Die Zahl der Forschungsarbeiten dazu nimmt rasch zu.

Bei 50 Fischarten wurde bereits bestätigt, dass sie Mikroplastik fressen, als Matthew Savoca mit seiner Sardellenstudie begann. Der Forscher arbeitet für das Southwest Fisheries Science Center der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) in Kalifornien.

  1. Als er seine Forschungen zwei Jahre später abschloss, hatte sich diese Zahl der Fischarten bereits verdoppelt.
  2. In den letzten fünf Jahren ist das wissenschaftliche Interesse an diesem Problem richtig explodiert”, sagt Savoca.
  3. In der öffentlichen Vorstellungen sind alle Plastikteile da draußen Dinge, die wir erkennen können.

Zahnbürsten, Feuerzeuge, Plastiktüten. Aber der überwiegende Großteil des Plastiks im Meer besteht aus diesen kleinen Fragmenten. Über 90 Prozent sind weniger als zehn Millimeter lang. Das ist wirklich kleines Zeug.” RIECHT WIE FUTTER Wenn größere Plastikteile im Meer zersetzt werden, setzten sich auch Algen an ihnen ab und sie nehmen einen Geruch an, der der Nahrung vieler Meerestiere ähnelt.

Savoys Sardellenstudie ähnelt einer Studie, die er 2016 veröffentlich hat. Darin zeigte er, dass auch Meeresvögel Plastikteile aufgrund des Geruchs mit Futter verwechseln. In jener Studie untersuchte Savoy alte Daten, führte aber keine Tests an lebenden Vögeln durch. Bei seiner Sardellenstudie hingegen testete er die Fische direkt.

Sein Fokus lag allerdings auf dem Verhalten der Fische. Die Sardellen bekamen aber kein Mikroplastik zu fressen. Stattdessen fing Savoy in der Monterey Bay in Kalifornien Schulen wilder Sardellen der Art Engraulis mordax, Denen bot er zwei Geruchslösungen an, von denen eine mit Plastikteilen aus dem Meer hergestellt wurde und die andere mit neuem Plastik.

  • Die Sardellen reagierten auf die Plastikmülllösung mit typischem Fressverhalten.
  • Auf das neue Plastik reagierten sie hingegen gar nicht.
  • Sardellen zählen laut dem Ergebnis der Studie zu den 700 Tierarten, die Plastikteilchen im Meer fressen.
  • Savoca hat diese Fische für seine Studie gewählt, weil sie in der Nahrungskette so eine wichtige Rolle spielen.
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„Sie sind ein wichtiges Bindeglied in Marinesystemen an der Küste”, sagt er. „Sie fressen Krill. Aber sie dienen auch als Nahrung für Buckelwale, Seelöwen, Robben, Meeresvögel und sogar Menschen.” DIE WANDERUNG DES PLASTIKS Die zweite Studie wollte Antworten auf ein anderes Rätsel des Mikroplastiks finden: Wie gelangen die Teilchen durch das Meeresökosystem selbst in so abgelegene Bereiche wie den Boden der Tiefsee oder das arktische Meereis? Kakani Katija, ein National Geographic Explorer und eine Meereswissenschaftlerin am Monterey Bay Aquarium Research Institute, hat die Antwort darauf gefunden.

Sie entdeckte, dass Mikroplastik in die Tiefen des Meeres getragen wird, nachdem es von kleinen wirbellosen Tierchen gefressen wurde, den Larvacea. Die Studie nutzte ferngesteuerter Fahrzeuge (ROVs), um nachzuverfolgen, wie die Larvacea das Mikroplastik aus dem Wasser filterten und in sich aufnahmen.

Die Plastikteilchen wurden dann in ihrem „Gehäuse” eingelagert, einem schleimigen Sekret, das die Filtrierer absondern und dann darin leben. Regelmäßig wird das Gehäuse erneuert – das alte sinkt dann samt den Plastikteilchen tief auf den Meeresboden hinab.

Laut Katija konnten die Wissenschaftler aber nicht errechnen, wie viel Mikroplastik auf diese Weise durch das Meer bewegt wird. Das Vorhandensein der Teilchen in größeren Tiefen weist aber auf die Dimensionen des Problems hin. Neben ihrer Transportfunktion für das Plastik dienen die Larvacea auch als Nahrungsquelle für viele größere Meeresbewohner.

So verteilt sich das Mikroplastik weiter durch das Netz aus Nahrungsketten im Meeresökosystem. „Man hat lange Zeit gedacht, dass Plastik größtenteils ein Oberflächenproblem ist”, sagt Katija. „Jüngere Arbeiten haben aber Plastikablagerungen am Meeresboden gefunden, wo auch immer Wissenschaftler nachgesehen haben.

Welche Tiere sind am meisten von Plastik betroffen?

Seevögel, Meeresschildkröten, Wale, Delfine und Robben – sie leiden am meisten unter der Plastikkrise im Meer. Viele Tiere, die mit Plastik im Meer konfrontiert werden, sterben einen langsamen und qualvollen Tod. Bilder von an Plastikmüll erstickten Tieren berühren uns und sind nur schwer zu ertragen. Doch kann Plastikmüll im Meer sich auch auf den Bestand einer ganzen Art auswirken?

Wie lange dauert es bis Plastik zersetzt ist?

Plastikflaschen, Zahnbürsten und Zigarettenkippen – mehr als zehn Millionen Tonnen Abfälle landen jedes Jahr in den Ozeanen. Um die Plastikmüllberge einzudämmen, hat das EU-Parlament nun ein Verbot für Einweg-Plastikprodukte in die Wege geleitet. Plastikteller, Trinkhalme und Wattestäbchen sollen künftig aus dem Handel verschwinden.

Es ist zumindest ein erster Schritt, um die Weltmeere endlich vor weiteren Plastikmassen zu schützen. Nicht nur die Masse, auch die lange Haltbarkeit des Unrats macht den Meeren zu schaffen. Die Statista-Grafik zeigt die durchschnittliche Zersetzungszeiten von Müll im Meer. Eine Plastiktüte braucht laut Angaben des NABU 20 Jahre, bis sie zerfällt, eine Getränkedose 200 Jahre, eine Plastikflasche sogar 450 Jahre.

Angelschnur bleibt bis zu 600 Jahre lang im Meer bestehen. Für die Natur ist der Plastikmüll eine ernste Bedrohung. Delfine und Meeresschildkröten verfangen sich in Teilen abgerissener Fischernetze und verenden qualvoll, Seevögel verwechseln Plastik mit Nahrung und Fische haben den Bauch voller Mikroplastik. Beschreibung Die Grafik zeigt die Zersetzungszeiten von Müll im Meer (in Jahren). Melden URL für Referenzlink :

Warum essen Vögel Plastik?

Galerie: Fotos von Tieren in einem Meer voller Plastik – Die gesundheitlichen Auswirkungen von Plastik auf die Meeresvogelbestände wurden noch nicht vollständig erfasst. Aber die gesammelten Beobachtungsdaten seien Wilcox zufolge schon beunruhigend genug.

  1. Scharfkantige Plastikteile töten Vögel, indem sie ihre inneren Organe punktieren.
  2. Einige Meeresvögel fressen so viel Plastik, dass in ihrem Darm kaum noch Platz für Nahrung ist, was sich auf ihr Körpergewicht auswirkt und ihre Gesundheit gefährdet.
  3. Ein Vogel, der von der Wissenschaftlerin Denise Hardesty untersucht wurde, hatte 200 Plastikteile verschluckt.

„Wenn immer mehr Plastik in den Darm gelangt, wird das irgendwann ins Gewicht fallen”, so Wilcox. „Der Trend lässt vermuten, dass zunehmen wird.” aus dem Jahr 2015 fand heraus, dass die Meeresvogelpopulationen zwischen 1950 und 2010 um 67 Prozent geschrumpft sind.