Wie Gelangt Der Radioaktive Kohlenstoff In Pflanze Und Tier?
Leslie
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Wie entsteht das Kohlenstoffisotop C-14 – Im Periodensystem befindet sich Kohlenstoff C unter der Periodennummer 6. Das bedeutet, dass ein Kohlenstoffatom 6 Protonen in seinem Atomkern besitzt. Die Anzahl der Neutronen im Atomkern spezifiziert, um welches Kohlenstoffisotop es sich dabei handelt.
Anzahl Neutronen | 6 Neutronen | 7 Neutronen | 8 Neutronen |
Anteil in der Erdatmosphäre | 98,89 % | 1,11 % | |
Stabilität | stabil/ klassische Form | stabiles Isotop | instabiles Isotop |
Das instabile Isotop hat ein Verhältnis von eins zu einer Billion (1 : 1.000.000.000.000) zu den anderen Kohlenstoffen. Das Kohlenstoffisotop C-14 entsteht in den oberen Schichten der Atmosphäre. Dort reagiert Stickstoff mit einem Neutron aus dem Atomkern. Der Stickstoff verliert ein Proton und wird zum radioaktiven Kohlenstoffisotop (mit 8 Neutronen und 6 Protonen im Atomkern). Die Reaktionsgleichung sieht dabei so aus: N 7 14 + n 0 1 → C 6 14 + p 1 1 Visualisiert, sieht die Reaktion folgendermaßen aus: Abb.1 – Zusammenstoß Neutron mit Kohlenstoffatom Der Kohlenstoff bindet an Sauerstoff in der Atmosphäre und gelangt als Kohlenstoffdioxid mithilfe der Photosynthese in den Kreislauf der Organismen. Das gilt sowohl für das Isotop, als auch für den klassischen Kohlenstoff. Daher gibt es sowohl Kohlenstoffdioxid mit stabilem Kohlenstoffisotop als auch Kohlenstoffdioxid mit instabilem Kohlenstoffisotop in der Atmosphäre. Das Verhältnis dieser Kohlenstoffdioxide bleibt in der Atmosphäre immer ungefähr gleich. Abb.2 – Verteilung des Kohlenstoffisotops im Kohlenstoffkreislauf der Erde Pflanzen und Bäume nehmen den Kohlenstoff durch Photosynthese auf. Menschen und Tiere atmen den Kohlenstoff in Form von Kohlenstoffdioxid ein. Außerdem gelangt der Kohlenstoff über Pflanzen und Tiere, die den Kohlenstoff aufgenommen haben, ebenfalls in einen Organismus. im Organismus halbiert, während der Anteil an klassischem, stabilen Kohlenstoff bestehen bleibt. Wenn das Kohlenstoffatom zu viele Neutronen enthält, entsteht eine Instabilität und die Radiokohlenstoffatome zerfallen zu Stickstoff. Durch einen Beta-Minus-Zerfall zerfällt das instabile Kohlenstoffisotop zu N 7 14,
- Beim β – -Zerfall w ird das überschüssige Neutron in ein Proton umgewandelt und emittiert dabei ein Elektron und sein Elektronen-Antineutrino ν e,
- Das Elektronen-Antineutrino v e ist ein sehr kleines Teilchen mit kleiner Ruhemasse und ohne elektrische Ladung.
- Es entsteht unter anderem bei Beta-Zerfallsprozessen.
C 6 14 → N 7 14 + e – + v ¯ e Ohne den Zerfallsprozess der instabilen C-14 Atome wäre kein Unterschied im Verhältnis zwischen diesem und den stabilen Kohlenstoffisotopen zu messen und damit keine Altersbestimmung möglich.
Wie kommt C14 in Lebewesen?
Wie funktioniert die C-14-Methode? Mit der 14 C-Methode – auch Radiokohlenstoffdatierung oder Radiokarbonmethode genannt – bestimmen nicht nur Archäologen das Alter von Funden. Auch den globalen Kohlenstoffkreislauf untersuchen Forscher mit dieser Methode.
Sie beruht auf dem Zerfall eines bestimmten Kohlenstoffisotops, das in den oberen Schichten der Atmosphäre entsteht und später von allen Lebewesen und den Ozeanen auf der Erde aufgenommen wird. Während des zweiten Weltkriegs entwickelte der Chemiker Willard Frank Libby die Radiokohlenstoffdatierung, als er die Effekte der sogenannten kosmischen Strahlung erforschte.
Permanent treffen diese extrem energiereichen Teilchen aus dem Weltall auf die Erdatmosphäre. Die kosmische Strahlung enthält unter anderem auch hochenergetische Neutronen – die gemeinsam mit Protonen die Bausteine von Atomkernen bilden. In der oberen Atmosphäre treffen die Neutronen wiederum auf Stickstoffatome.
Der Kern dieser Stickstoffatome besteht aus sieben Neutronen sowie sieben Protonen – und wird auch als 14 N bezeichnet, wobei N das Elementsymbol für Stickstoff ist und 14 für die Gesamtzahl der Kernbausteine steht. Verteilung des Kohlenstoffisotops C-14 „Die Neutronen aus der kosmischen Strahlung reagieren mit dem Stickstoff”, erklärt Gesine Mollenhauer vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven.
Dabei verliert 14 N ein Proton und es entsteht das Kohlenstoffisotop 14 C mit sechs Protonen sowie acht Neutronen. „ 14 C reagiert mit Sauerstoff zu CO 2 und geht so in den Kohlenstoffkreislauf ein”, so Mollenhauer. Doch 14 C ist – eines der Neutronen im Kern wandelt sich in ein Proton um, gibt dabei ein Elektron und ein Elektron-Antineutrino ab und sendet Betastrahlung aus.
- Das Kohlenstoffisotop zerfällt wieder zu Stickstoff und das mit einer Halbwertszeit von 5730 Jahren.
- Der Gehalt von 14 C in der Erdatmosphäre ist sehr gering.
- Das Verhältnis zu den zwei anderen natürlich vorkommenden, stabilen Kohlenstoffisotopen beträgt ungefähr eins zu einer Billion.
- Dennoch ist 14 C wie die beiden anderen Isotope 12 C und 13 C auf der Erde nachweisbar: Pflanzen nutzen es in Form von Kohlenstoffdioxid für die Photosynthese, Tiere und Menschen nehmen es über die Nahrungskette auf.
Gleichzeitig entweicht Kohlenstoff wieder in die Atmosphäre, etwa wenn Lebewesen atmen, Mikroorganismen Abfallprodukte zersetzen oder Gas aus den Meeren freigesetzt wird. Basierend auf dem radioaktiven Zerfall von 14 C sowie seiner Aufnahme in alle Lebewesen, erkannte Libby, dass sich über diesen Kreislauf das Alter von konservierten Pflanzenresten oder Knochen bestimmen lässt: Denn stirbt ein Organismus, nimmt er kein neues 14 C mehr auf, stattdessen sinkt die Zahl der Atome durch den radioaktiven Zerfall.
Was geschieht mit dem radioaktiven Kohlenstoff wenn die Lebewesen sterben?
Altersbestimmung mit der Radiocarbonmethode – Das Wichtigste auf einen Blick
- C‑14 ist ein natürliches radioaktives Kohlenstoffisotop, dass in jedem lebenden Organismus einen festen Anteil an allen Kohlenstoffisotope hat.
- Stirbt ein Organismus ab, so nimmt ab diesem Zeitpunkt der C‑14-Anteil entsprechend des Zerfallsgesetzes ab \(T_ \left(\text \right)=5730\,\rm \).
- Aus dem verbleibenden C‑14-Anteil bzw. der entsprechenden Aktivität kann mit \(t = \frac } }} \right) \cdot }}} }\) das Alter der Probe berechnet werden.
Abb.1 Entstehung von C-14 in der Atmosphäre Trifft die kosmische Strahlung auf die oberste Atmosphärenschicht der Erde, so entstehen kaskadenförmig viele verschiedene Teilchen, die sog. sekundäre Höhenstrahlung. Trifft nun ein Neutron der sekundären Höhenstrahlung auf einen Stickstoffkern, so geschieht manchmal die in Abb.1 dargestellte Kernumwandlung in das Kohlenstoffisotop \( ^ }\).
Dieses Isotop ist ein radioaktiver Betastrahler mit einer Halbwertszeit von \(5730\,\rm \). Die C‑14 Teilchen mischt sich mit den chemisch identischen und stabilen Kohlenstoffisotopen \( ^ }\) und \( ^ }\). Durch das normale Wettergeschehen werden die \( ^ }\)-Atome gleichmäßig in der gesamten Biosphäre der Erde verteilt.
Auf lange Sicht stellt sich zwei Gleichgewichte ein:
- Ein Gleichgewicht zwischen den der Biosphäre entzogenen oder zerfallenen und den in der oberen Atmosphäre neu entstehenden Atomen.
- Ein Gleichgewicht (fester Prozentsatz) zwischen \( ^ }\) und \( ^ }\) bzw. \( ^ }\)-Atomen der Biosphäre. Dabei ist der Anteil der C‑14-Atome sehr gering und beträgt etwa \( \left( }} \right) = 1 2 \cdot }\cdot \left( }_ }}}} \right)\).
At09kg : originalWattcle : vector graphics,, Änderungen von Stefan Richtberg Abb.2 Einbau von C-14 in Pflanzen durch Photosynthese Durch die in Abb.2 gezeigte Photosynthese wird der in der Luft als \( } }_2}\) vorkommende radioaktive Kohlenstoff \( ^ }\) überall im natürlichen Gleichgewichts-Verhältnis in die lebende Pflanze eingebaut.
Bei welchem Vorgang entsteht ständig radioaktiver Kohlenstoff?
Der C14-Anteil im lebenden Organismus bleibt konstant – Durch die beschriebenen Prozesse stellen sich auf lange Sicht zwei Gleichgewichte ein:
Ein Gleichgewicht zwischen den der Biosphäre entzogenen oder zerfallenen und den in der oberen Atmosphäre neu entstehenden Atomen Ein Gleichgewicht (fester Prozentsatz) zwischen 14 C – und 12 C – bzw.13 C – Atomen der Biosphäre
Der Anteil am gesamten Kohlenstoff in der Luft beträgt für 14 C etwa 1,2·10 -10 %, während 12 C mit etwa 98,9% den mit Abstand größten Anteil ausmacht. Der Anteil an 13 C beträgt etwa 1,1%. Durch die Fotosynthese wird der in der Luft als CO 2 vorkommende radioaktive Kohlenstoff überall im natürlichen Gleichgewichts-Verhältnis als Kohlenwasserstoff in die lebende Pflanze eingebaut und gelangt so in die gesamte Nahrungskette, also auch in den Körper von Tieren und Menschen.
Der C14 – Gehalt von lebenden Pflanzen und Tieren ist damit weitgehend konstant. Stirbt eine Pflanze, ein Tier oder ein Mensch, wird von da an kein neuer radioaktiver Kohlenstoff mehr zugeführt. Der Kohlenstoff C14 baut sich mit einer Halbwertszeit von t H = 5730 Jahren ab, der andere Kohlenstoff baut sich nicht ab.
Da mit der Abnahme des C14 – Anteils immer weniger Kerne zerfallen, nimmt die Aktivität des toten Organismus mit der Zeit ab. Findet man einen Gegenstand wie ein Holzstück, Knochen, Mumie oder Muschel, lässt sich durch Isolieren des Kohlenstoffs und Bestimmung der Aktivität das Alter der Probe bestimmen.
Wie gelangt C14 in die Biosphäre?
Kohlenstoffkreislauf – Der in der Atmosphäre erzeugte Radiokohlenstoff verbindet sich mit vorhandenem Sauerstoff zu Kohlendioxid. Durch die Photosynthese der Pflanzen gelangt 14 C so anschließend in die Biosphäre. Da Lebewesen bei ihrem Stoffwechsel ständig Kohlenstoff mit der Atmosphäre austauschen, stellt sich in lebenden Organismen dasselbe Verteilungsverhältnis der drei Kohlenstoff-Isotope ein, wie es in der Atmosphäre vorliegt. Der hierfür entscheidende Zeitpunkt ist das Ende des Stoffaustauschs mit der Atmosphäre, also der Tod des Lebewesens. So ist das Verhältnis zwischen 14 C und 12 C eines organischen Materials ein Maß für die Zeit, die seit dem Tod eines Lebewesens – beispielsweise dem Fällen eines Baums und Verwendung dessen Holzes – vergangen ist.
- Mithin ist es ein Maß für das Alter des Materials.
- Auch in nicht-organische Stoffe kann biogener Kohlenstoff und damit Radiokohlenstoff gelangen, beispielsweise in geschmolzene Metalle oder mit anderen thermischen Verfahren gewonnene Werkstoffe.
- Das 14 C-Alter zeigt dann den Zeitpunkt der Herstellung an, evtl.
zuzüglich des Alters des verwendeten organischen Kohlenstoffs. Die Radiokarbonmethode ist somit die Messung des Verhältnisses der Mengen der Kohlenstoff-Isotope 14 C zu 12 C einer Probe sowie eines Standards, der das Verhältnis zu Beginn des Alterungsprozesses repräsentiert.
Wie kommt C14 in Pflanzen?
C14 Gleichgewicht In jeder Probe mit ausreichend Kohlenstoffdioxid-Molekülen befindet sich daher eine winzige Spur an C14-Kernen.). Dieser Kohlenstoffdioxid wird dann von den Pflanzen auf der Erde durch Photosynthese (bei Pflanzen gleichbedeutend mit dem Prozess der Kohlenstoffdioxid-Assimilation ) aufgenommen.
Wie nehmen Pflanzen 14C auf?
Wie entsteht das Kohlenstoffisotop C-14 – Im Periodensystem befindet sich Kohlenstoff C unter der Periodennummer 6. Das bedeutet, dass ein Kohlenstoffatom 6 Protonen in seinem Atomkern besitzt. Die Anzahl der Neutronen im Atomkern spezifiziert, um welches Kohlenstoffisotop es sich dabei handelt.
Anzahl Neutronen | 6 Neutronen | 7 Neutronen | 8 Neutronen |
Anteil in der Erdatmosphäre | 98,89 % | 1,11 % | |
Stabilität | stabil/ klassische Form | stabiles Isotop | instabiles Isotop |
Das instabile Isotop hat ein Verhältnis von eins zu einer Billion (1 : 1.000.000.000.000) zu den anderen Kohlenstoffen. Das Kohlenstoffisotop C-14 entsteht in den oberen Schichten der Atmosphäre. Dort reagiert Stickstoff mit einem Neutron aus dem Atomkern. Der Stickstoff verliert ein Proton und wird zum radioaktiven Kohlenstoffisotop (mit 8 Neutronen und 6 Protonen im Atomkern). Die Reaktionsgleichung sieht dabei so aus: N 7 14 + n 0 1 → C 6 14 + p 1 1 Visualisiert, sieht die Reaktion folgendermaßen aus: Abb.1 – Zusammenstoß Neutron mit Kohlenstoffatom Der Kohlenstoff bindet an Sauerstoff in der Atmosphäre und gelangt als Kohlenstoffdioxid mithilfe der Photosynthese in den Kreislauf der Organismen. Das gilt sowohl für das Isotop, als auch für den klassischen Kohlenstoff. Daher gibt es sowohl Kohlenstoffdioxid mit stabilem Kohlenstoffisotop als auch Kohlenstoffdioxid mit instabilem Kohlenstoffisotop in der Atmosphäre. Das Verhältnis dieser Kohlenstoffdioxide bleibt in der Atmosphäre immer ungefähr gleich. Abb.2 – Verteilung des Kohlenstoffisotops im Kohlenstoffkreislauf der Erde Pflanzen und Bäume nehmen den Kohlenstoff durch Photosynthese auf. Menschen und Tiere atmen den Kohlenstoff in Form von Kohlenstoffdioxid ein. Außerdem gelangt der Kohlenstoff über Pflanzen und Tiere, die den Kohlenstoff aufgenommen haben, ebenfalls in einen Organismus. im Organismus halbiert, während der Anteil an klassischem, stabilen Kohlenstoff bestehen bleibt. Wenn das Kohlenstoffatom zu viele Neutronen enthält, entsteht eine Instabilität und die Radiokohlenstoffatome zerfallen zu Stickstoff. Durch einen Beta-Minus-Zerfall zerfällt das instabile Kohlenstoffisotop zu N 7 14,
- Beim β – -Zerfall w ird das überschüssige Neutron in ein Proton umgewandelt und emittiert dabei ein Elektron und sein Elektronen-Antineutrino ν e,
- Das Elektronen-Antineutrino v e ist ein sehr kleines Teilchen mit kleiner Ruhemasse und ohne elektrische Ladung.
- Es entsteht unter anderem bei Beta-Zerfallsprozessen.
C 6 14 → N 7 14 + e – + v ¯ e Ohne den Zerfallsprozess der instabilen C-14 Atome wäre kein Unterschied im Verhältnis zwischen diesem und den stabilen Kohlenstoffisotopen zu messen und damit keine Altersbestimmung möglich.
Welche Auswirkungen hat radioaktive Strahlung auf Pflanzen?
Radioaktivität auf und in Pflanzen – Vor allem in Süddeutschland sind Pilze noch mit radioaktivem Caesium belastet – Foto: Rudolf Bindig/www.naturgucker.de Radioaktive Strahlung lagert sich in Form von Gasen und Partikeln auf und in Pflanzen ab. Dabei werden zunächst die Pflanzen selbst stärker kontaminiert als die Wurzeln.
Warum basiert alles Leben auf Kohlenstoff?
Mikroorganismen bilden elementaren Kohlenstoff Forschende identifizieren neuen Weg zur Bildung von reinem Kohlenstoff durch Mikroorganismen Kohlenstoff kommt auf der Erde in verschiedenen Strukturen und Formen vor. Elementarer Kohlenstoff entsteht meist durch hohen Druck und hohe Temperaturen. Probennahme aus den heißen Sedimenten der Hydrothermalquellen des Guaymas Beckens vor der mexikanischen Küste. Unter den weiß-gelben und orangefarbenen Bakterienmatten leben die Erdgas abbauenden Konsortien. Das Leben auf der Erde basiert auf Kohlenstoff.
- Im Laufe der Evolution haben Lebewesen erlernt, eine große Menge unterschiedlicher Kohlenstoffverbindungen zu bilden und verarbeiten.
- So ist Kohlenstoff der Angelpunkt der meisten biologisch erzeugten organischen Verbindungen wie Proteine, Kohlenhydrate, Fette und DNA.
- All diese Verbindungen enthalten neben Kohlenstoff viele weitere Elemente wie Wasserstoff, Stickstoff oder Sauerstoff.
Elementarer Kohlenstoff wird auf der Erde ohne das Zutun von Leben aus organischen Kohlenstoffverbindungen gebildet, wenn große Hitze und Druck alle anderen Elemente wie Wasserstoff und Stickstoff austreiben. So wird beispielsweise aus Holz tief im Boden bei erhöhten Temperaturen erst Kohle, dann bilden sich mit weiter zunehmendem Druck und steigender Temperatur reine Kohlenstoffverbindungen wie Anthrazit und Graphit.
Dies sind kristalline Formen des Kohlenstoffs. Werden Holz, Gas oder Öl verbrannt, bildet sich Ruß, eine weitgehend ungeordnete Form des Kohlenstoffs. Dass Lebewesen selbst elementaren Kohlenstoff bilden, war bisher nicht bekannt. Der Bremer Wissenschaftler Gunter Wegener kultiviert seit mehr als 15 Jahren Mikroorganismen, die Methan ohne Sauerstoff verbrauchen, um Energie zu gewinnen.
Diese den Archaeen zugerechneten Mikroorganismen leben mit bakteriellen Partnern in einer Symbiose. Viel Energie ist aus diesem Prozess für beide Partner nicht herauszuholen, und so wachsen die Konsortien mit für Mikroorganismen sehr langen Verdoppelungszeiten von mehreren Monaten.
Ist Kohlenstoff radioaktiv?
Was ist Radiokohlenstoff? – Kohlenstoff ist die Lebensbasis und ist in allen Lebewesen enthalten. Radiokohlenstoff oder Kohlenstoff 14 (auch als 14C bezeichnet), ist ein Kohlenstoffisotop, das unstabile und schwache Radioaktivität besitzt. Kohlenstoff 14 ist in allen Lebewesen in der sogenannten Minutenanzahl vorhanden.
Da es radioaktiv ist, löst es sich fortschreitend auf, bis es sich komplett ausgelöst hat. Kohlenstoff 14 entsteht in der oberen Erdatmosphäre und wird verursacht, wenn Neutronen entstanden durch solare radioaktive Strahlungen mit Nitrogenen in der Luft zusammen prallen. Eine Reaktion findet statt und eine kleine Anzahl dieses Aufpralls verwandelt Nitrogen in Kohlenstoff 14.
Dieses Kohlenstoff 14 beginnt sofort sich auszulösen, wird jedoch fortwährend wiederhergestellt. Radiokohlenstoff reagiert sofort mit Sauerstoff in der Luft und formt Kohlenstoffdioxid (CO2). Dieses Kohlenstoffdioxid vermischt sich rasch durch die Atmosphäre, in Bodenhöhe wird es von Pflanzen durch Photosynthese eingenommen.
- Dieser Prozess ist anhaltend, so dass zu jedem Zeitpunkt die Anzahl von Kohlenstoff 14 in lebenden Pflanzen die selbe ist, als die Anzahl von Kohlenstoff 14 in der Luft, die sie umgibt.
- Lebende Pflanzen sind aktive Komponente der allgemeinen Nahrungskette.
- Tiere fressen Pflanzen und/ oder andere Tiere, Menschen essen Pflanzen und Tiere.
Daraus folgt, dass alle lebenden Pflanzen, Tiere und Menschen, die selbe Anzahl an Kohlenstoff 14 zur selben Zeit in ihren Körpern besitzen. Ihre Körpern sind im „Gleichgewicht” mit Kohlenstoff 14 in der Luft. Obwohl sich die Radioaktivität von Kohlenstoff 14 im Körper auflöst, wird es immer durch neue Photosynthese oder die Aufnahme von Nahrung ersetzt, welches die Anzahl relativ ausgleicht.
- Wenn eine Pflanze stoppt Kohlenstoffdioxid aufzunehmen oder wenn ein Tier oder Mensch aufhört zu essen, stoppt die Aufnahme von Kohlenstoff 14 und das Gleichgewicht wird zerstört.
- Ab diesem Zeitpunkt, ist der einzige Prozess der im Körper wirkt der radioaktive Abfall.
- Letztendlich, verschwinden alle restlichen Kohlenstoff 14.
Dieses Prinzip gilt ebenso für eine sterbende Person, ein Getreidehalm der abgeschnitten wird, oder eine Sojabohnenpflanze die aus dem Boden gezogen wird. Wenn sie aufhören zu leben, stoppen sie Kohlenstoff 14 in der Luft um sie herum aufzunehmen und die Anzahl des restlichen Kohlenstoff 14 verschwindet allmählich.
Woher kommt die Radioaktivität in der Umwelt?
Aufnahme über den Atem – Der Großteil der natürlichen Strahlenbelastung geht auf das Einatmen des radioaktiven Gases Radon mit seinen Folgeprodukten zurück. Durch Radon sind wir im Durchschnitt pro Jahr einer Strahlenbelastung von 1,1 Millisievert ausgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter Radon.
Wie entsteht Radioaktivität leicht erklärt?
Was passiert beim Zerfall von Atomkernen? – Wenn ein Neutron auf einen Atomkern prallt, spaltet sich der Atomkern zu kleineren Atomkernen. Bei dieser Spaltung setzt sich Energie frei, die radioaktive Strahlung. Auch neue Neutronen entstehen, die wieder auf einen anderen Atomkern aufprallen.
Dies ist eine Kernreaktion. Die Energie, welche bei der Spaltung entsteht, nützt man zur Erzeugung von elektrischem Strom. Radioaktivität misst man mit dem sogenannten Geigerzähler. Dieses Gerät misst die Strahlenintensität in der Maßeinheit Becquerel. Ein Becquerel gibt die Anzahl der Atomkerne an, die in einer Sekunde zerfallen.
Zudem gibt es eine weitere Maßeinheit, die rem oder millirem. Diese Einheit misst die Strahlenbelastung auf Lebewesen.
Woher kommt die Radioaktivität aus der Umwelt?
Zum Inhalt springen Überwachung der Radioaktivität
26.02.2018
Radioaktive Stoffe sind in der Umwelt überall anzutreffen. Grundsätzlich ist jeder Mensch auf der Erde auf natürliche Weise ionisierender Strahlung ausgesetzt. Ursache dafür sind Quellen, die in der Natur unabhängig vom Menschen entstanden sind und existieren.
So nimmt der Mensch über die Atemluft und die Nahrung seit jeher natürliche radioaktive Stoffe in den Körper auf – wie das natürlich vorkommende Edelgas Radon. Die natürliche Strahlenbelastung beträgt verursacht im Durchschnitt in Deutschland eine Dosis von 2100 Mikrosievert. An den Mess- und Probeentnahmeorten im Land wird im Wesentlichen die vor Ort vorherrschende natürliche Radioaktivität gemessen.
Veränderungen in der natürlichen Radioaktivität können nur festgestellt werden, wenn sich diese deutlich vom natürlichen Hintergrund und seinen Schwankungen unterscheiden. Das ist der Hauptgrund, weshalb bei der Überwachung natürlicher Radioaktivität ein Richt- beziehungsweise Referenzwert von 1 Millisievert zu Grunde gelegt wird ( fachliche Begründung ).
Merkliche Unterschiede zum natürlichen Hintergrund lassen sich beispielsweise dort feststellen, wo Materialien, die natürliche Radionuklide enthalten, bearbeitet, verarbeitet und aufgearbeitet werden, und dabei die Natur gegebene Radioaktivitäts-Zusammensetzung erheblich verändert wird. Betriebe, die mit Materialien umgehen, die natürlich vorkommende radioaktive Stoffe enthalten, oder Arbeitsplätze aufweisen, an denen der Schutz vor dem radioaktiven Gas Radon sicherzustellen ist (zum Beispiel Bergwerke, Radon-Heilbäder, Wasserwerke), werden deshalb überwacht.
Rückstände (Abfälle), die eine erhöhte natürliche Radioaktivität aufweisen, sogenanntes Naturally Occuring Radioactive Material (NORM) muss beim Überschreiten festgelegter Grenzen vor der Verwertung oder Beseitigung von den Behörden aus der Strahlenschutzüberwachung entlassen werden.
Wie alt ist Ötzi C14?
Ötzis Alter wurde im Labor mit der Radiocarbonmethode bestimmt. Man fand heraus, dass der Anteil von C-14 ( Halbwertszeit 5730 Jahre ) auf 53 % des Ausgangswertes abgesunken war.
Warum ist die C 14 Methode ungenau?
Die C14-Illusion Archiv Die Chauvet-Höhle im Tal der Ardèche. Ein rotes Mammut tanzt auf einer Felsnase. Schwarze, massige Nashörner stürzen kämpfend ineinander. Fein schattierte Löwenköpfe lauern auf Beute, ein Pferd trabt gemächlich durch das Steppengras, Bisons wandern die Wand entlang. Von Dagmar Röhrlich | 21.03.2004 Die Zeichnungen in der Chauvet-Höhle sind perspektivisch, wunderbar, sogar die Gräser der längst verschwundenen Trockensavanne jener Tage sind gemalt. Aus einer Nashorn-Zeichnung haben die Archäologen einen Holzkohleflitter für die Datierung abgekratzt.
- Das Ergebnis war angesichts der künstlerischen Qualität eine Sensation.
- Dieses Bild ist uralt: 30- oder 32.000 Jahre.
- Damals, vor mehr als 30.000 Jahren, im “Aurignacien”, entstand in Europa die Kunst.
- Zu jener Zeit sollen hier zwei Menschenarten gelebt haben: der moderne Mensch und der Neandertaler.
- Wer war der Künstler von Chauvet? Das alte Bild des Neandertalers ist geprägt von diesem Mythos aus dem 19.
Jahrhundert. Ein Wilder, ein Barbar, ohne Kultur, ohne Sprache, mit der Keule bewaffnet, behaart und halbnackt. Christian Weniger, Leiter des Neandertalmuseums in Mettmann. Unzivilisiert, dumpf und grobschlächtig, da kommt der Neandertaler nicht als Schöpfer der Zeichnungen von Chauvet in Betracht.
- Zumal es ja mit den modernen Cro-Magnon-Menschen Kandidaten aus der jüngeren Linie gibt – oder? Olaf Jöris vom Römisch-Germanischen Zentrum in Mainz: Von den Fossilfunden ist die Verknüpfung des modernen Menschen mit dem Aurignacien sehr vage.
- Das wichtigste Indiz war die Fundstelle Cro-Magnon, ein Felsdach in der Dordogne, in Südwestfrankreich, und nach diesem Felsdach ist eben auch der Cro-Magnon-Mensch, der dort gefunden wurde, benannt worden.
Und nun haben eben jüngste Datierungen an einer Grabbeigabe, einer Muschel, gezeigt, dass der Cro-Magnon-Mensch, also das Typfossil des frühen homo sapiens sapiens, des frühen modernen Menschen, dass dieses eben wesentlich jünger datiert, nämlich auf 28.500 14C-Jahre vor heute.
Der Alte von Cro-Magnon, der immer dargestellt wird als das Gegenstück zum Neandertaler, wir wissen ja heute, der hat gar nichts mit diesem Übergang zu tun, obwohl er immer als Ikone präsentiert wird. Die Maschine ist schätzungsweise zehn bis 15 Meter lang und in ihrem Zentrum liegt eine Spannung von 2,5 Millionen Volt an. Von der oberen Atmosphäre muss das C14 dann in die Biosphäre gelangen, und das läuft vor allem über die Photosynthese,
Higham:Für die Einordnung steinzeitlicher Kunstwerke oder Fossilien muss ein gewaltiger apparativer Aufwand getrieben werden. Eines der Laboratorien, in denen das passiert, ist das archäologische Forschungslabor in Oxford, eine der drei Topadressen für die Altersbestimmung von Proben aus dieser Zeit.
Leiter Tom Higham führt sie stolz vor: “seine” AMS, ein Beschleuniger-Massenspektrometer zur absoluten Altersdatierung mit Radiokarbon. Sie füllt einen riesigen Raum im schlichten 70er-Jahre-Anbau des altehrwürdigen, viktorianischen Instituts. Die Maschine ist beeindruckend, mit all ihrem grau lackierten Metall, dazwischen blitzt Stahl, Kabel sind kilometerweise verlegt, im Nebenraum stehen die Rechner zur Steuerung.Die Zeichnungen in der Chauvet-Höhle haben ein Alter von 30- oder 32.000 Jahre.
Das klingt verlässlich wie ein Auszug aus dem amtlichen Geburtsregister. Jenseits der Geschichtsschreibung bringen Datierungen oft als einzige Licht ins Dunkel der Vergangenheit: Sie können Weltbilder schaffen – oder zerstören. Aber die Radiokarbonjahre sind Ergebnis von technisch höchst diffizilen Prozeduren – und vor allem sind sie Resultat von vielen, vielen Annahmen: Je weiter sie in die Zeit zurückweisen, um so größer wird die Unsicherheit.1960 erhielt Willard Frank Libby den Nobelpreis für Chemie – für die C14-Datierung.
- An einem Stück Akazienholz aus dem Sarg des Pharaos Djoser hatte er seine neue Methode erprobt.4600 Jahre alt war dieses Stück Holz- und damit waren der Pharao und seine Stufenpyramide datiert.
- Es war ein Meilenstein in der Archäologie.
- Jetzt gab es endlich naturwissenschaftlich-präzise Daten: Bis dahin half nur der Vergleich von Stilen bei der Entscheidung, was älter oder jünger war.
Aber: Wenn in einer fernen Zukunft nur ein Bild von Picasso und eines von Michelangelo übrig wäre – welches Werk würde als das frühere eingeordnet? Die C14-Datierung war eine Revolution: Sie legte das Alter absolut und unbestechlich fest. Wirklich?Chemisch gesehen basiert die Radiokarbondatierung darauf, dass es Kohlenstoff in mehreren Varianten gibt.
- Das Gros stellt der stabile Kohlenstoff 12, in sehr viel geringeren Mengen gibt es auch ein radioaktives Isotop, den Kohlenstoff 14 – und mit seiner Hilfe wird datiert.
- Radiokarbon – also eben C14 – entsteht in der oberen Atmosphäre, wenn kosmische Strahlung auf Stickstoff trifft.erklärt Robert Hedges, Archäologe an der Universität Oxford.
Damit wird das Radiokarbon Teil der Nahrungskette. Solange ein Organismus lebt, nimmt er Radiokarbon auf und speichert es. Stirbt er, stoppt der Kohlendioxid-Austausch mit der Luft: Ab jetzt wirkt nur noch der Zerfall. C14 hat eine Halbwertzeit von 5730 Jahren.
- Geht man davon aus, dass man die C14-Konzentration in einem Lebewesen ungefähr kennt und misst Jahrtausende später, was noch übrig ist, lässt sich daraus das Alter des Fossils berechnen.
- Doch das hat so seine Tücken.
- Je weiter wir zurück in die Zeit gehen, desto weniger radioaktiver Kohlenstoff ist übrig, und man kommt an die Grenzen des Messbaren.
Zwischen 40 und 50.000 Jahren geht der Gehalt sehr schnell zurück. So altes Material können wir nur datieren, wenn es vollkommen frei ist von Verunreinigungen durch modernen Kohlenstoff, der schon in geringsten Mengen das Signal überdeckt. Und es gibt noch mehr Schwierigkeiten, wenn man bei Proben, die immer älter werden, genaue Datierungen bekommen will.
- So geht beispielsweise die Radiokarbon-Uhr ungenau.
- Statt absolut sind ihre Daten relativ – sind nur mehr oder weniger genaue Altersabschätzungen.
- Belastbar werden die Daten erst durch Hilfsgerüste.
- Der Radiokarbon-Datierung liegt die nur mehr oder weniger richtige Annahme zugrunde, dass etwa die C14-Entstehung in der oberen Atmosphäre konstant ist.
Das ist nicht so. Das Ausmaß variiert. Etwa, weil das einzig Konstante am Erdmagnetfeld seine Veränderlichkeit ist. Durch Prozesse tief im Erdinneren wird es mal stärker, mal schwächer. Das Magnetfeld aber schirmt die Erde vor der kosmischen Strahlung ab.
Je schwächer das Magnetfeld ist, desto tiefer dringt die Strahlung ein – und umso mehr Stickstoff wird in C14 umgewandelt. Vor allem im Aurignacien, der Zeit vor 30 bis 40.000 Jahren, als in Europa Neandertaler und moderne Menschen aufeinander treffen sollen, muss das Erdmagnetfeld sehr variabel gewesen sein, denn der Radiokarbon-Gehalt in der Atmosphäre schwankt immens.
In der Archäologie ist es jedoch ein besonders interessante Aufgabe, mit C14 die Bevölkerung Europas in der Zeit zwischen 30 und 40.000 Jahren zu datieren. Aber leider ist es recht schwierig herauszubekommen, wie sich das C14 während dieser ganzen Zeit in der Atmosphäre verhalten hat.
- Das macht gerade in diesem Kapitel der Menschheitsgeschichte Altersabschätzungen schwierig – besonders schwierig.
- C14-Daten sind prinzipiell interpretationsbedürftig.
- Weil der schwankende Radiokarbongehalt in der Atmosphäre die Ergebnisse verfälscht, müssen sie also geeicht werden: Es gibt so genannte Eichkurven, die zeigen, wie der C14-Gehalt in der Atmosphäre schwankte.
Das passiert für die letzten 11.850 Jahre über Baumringe. Für diese Zeit haben wir also eine recht gute Kalibrierung. Wenn wir weiter zurückgehen, gibt es andere Korrekturfaktoren, aber die sind unzuverlässiger. Das gelte sowohl für die Warwen, also Jahresschichten in Seesedimenten, als auch für die Eisbohrkerne aus Grönland oder Tiefseeablagerungen, die ebenfalls zur Korrelation herangezogen werden.
Sie alle haben Unzulänglichkeiten: Es gibt verschiedene Beweisketten, die wir verbinden, um bei der Eichung der C14-Datierungen weiter zurück zu kommen. Sie alle stimmen mehr oder weniger überein, aber leider nur mehr oder weniger: Sie streben weiter auseinander, als sie es dürften, um für eine sichere Korrelation zu taugen.
Inzwischen haben wir allerdings für die vergangenen 25.000 Jahre brauchbar gute Korrekturen. Aber bei allem, was älter ist, wird es schwierig. Ich glaube jedoch, dass wir dieses Problem in den nächsten fünf bis zehn Jahren lösen. Gerade ist es US-Forschern gelungen, einen Tiefsee-Bohrkern, der 55 000 Jahre weit zurückreicht, mit ebenso so weit zurückreichenden Eisbohrkernen aus Grönland zu korrelieren: Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einer Referenzkurve.
- Aber – noch ist diese Tabelle von der Forschergemeinschaft nicht abgesegnet worden.
- Mit allen Überprüfungen ist das wohl erst in zwei Jahren der Fall.Das Radiokarbon-Alter hat bewiesen, dass der Alte von Cro-Magnon – diese Ikone für die Überlegenheit des modernen Menschen über den Wilden Mann – zu jung ist, um im Aurignacien die Kunst erfunden zu haben.
Ein Weltbild stürzte in sich zusammen. Wer aber ist der Schöpfer der Felszeichnungen? Nachdem der Cro-Magnon-Mensch heraus gefallen ist, gibt es für diese kritische Zeit keine gesicherten Fossilien – weder für die eine, noch die andere Art. Die Vogelherdhöhle im Lonetal bei Ulm.
Diese schwäbischen Karsthöhlen haben Menschen schon vor mehr als 30.000 Jahren aufgesucht – und sie hinterließen uns hier die ältesten bekannten Kunstwerke der Menschheit: Knapp 20 Figürchen aus Mammutelfenbein, die meisten kleiner als ein Daumen. Einige der schönsten steckten im Bodenlehm der Vogelherdhöhle: Etwa ein Wasservogel mit einem lang gestreckten Körper, wie im Flug gespannt, mit angelegten Beinen, feinziselierten Federn und tief eingeschnitzten Augen, die schwarz und lebendig wirken.
Es sind Schnitzereien voller Dynamik. Die Radiokarbon-Datierung ergab ein Alter von vielleicht 30.000, vielleicht 36.000 Jahren. Vor fast 100 Jahren, 1912, hatte Gustav Riek in einer Karsthöhle im schwäbischen Lonetal den Schädel eines Cro-Magnon-Menschen und einige andere Schädelfragmente gefunden.
Werden diese Funde die “Ehre” des Alten von Cro-Magnon wiederherstellen? Weniger: Wir warten auf den Befund aus dem Vogelherd, der ja verbunden ist mit den wunderbaren Schmuckstücken, diesen kleinen Elfenbeinfigürchen, diesen Fund aus dem Vogelherd einmal direkt zu datieren, dass man weiß, gehört der zu diesen Objekten oder ist dieser anatomisch moderne Mensch vielleicht viel jünger, stammt der aus den jüngeren Schichten? Jöris: Das Problem ist, das Riek, der Entdecker dieser Funde, 1912, diese Funde in einem sehr schematischen Profil dargestellt hat, dort eben in die Profilskizze eben den Schädel reingezeichnet hat, aber eben die genaue Provenienz ist nicht ganz klar, und es wäre von Nutzen, diesen möglichen ältesten modernen Menschen in Europa eben direkt datieren zu kommen.
Genau das könnte unmöglich sein, weil der Schädel – wie damals üblich – zur Konservierung mit Schellack überzogen worden ist. Das hat wahrscheinlich alles ruiniert. Überhaupt: Es gibt viele Gründe, warum C14-Datierungen scheitern können. Etwa durch Verunreinigungen oder durch falsche Lagerung, durch die im Knochen das Kollagen – also das Material, das bei C14 datiert wird – zerfallen ist.
Außerdem steht vor der Datierung die Chemie. Viel Chemie. Um etwa an das Kollagen in den Knochen zu kommen, wird der Kalk mit Salzsäure gelöst, erläutert Bernhard Weninger, Leiter des C-14-Labors an der Universität Köln: Wir müssen sehr, sehr vorsichtig den Knochenkalk weglösen vor der Datierung, weil die Proben in aller Regel im Kalkuntergrund liegen, sodass ein Austausch stattgefunden hat, der Knochen enthält Kalk von dem Höhlenboden, und dieser Kalk enthält atmosphärisches Kohlendioxid, sodass wir in direkt eine Verjüngung des Alters kriegen.
Unsere Aufgabe im Labor besteht darin, die Proben so weit zu reinigen, dass wir allen modernen Kohlenstoff entfernen. Vor 20 Jahren ging man viel unkritischer mit den Proben um als heute. Die modernen, hochgenauen Datierungen, für die ein gewaltiger Reinigungsaufwand betrieben wird, bringen das alte Weltbild ins Wanken.
Bislang sind alle Fossilien von Homo sapiens sapiens jünger als gedacht – sie sind alle zu jung für das Aurignacien. Weniger: Wirklich direkt datiert und älter als 30.000 Jahre ist bis heute nur der Fund aus Kents Cavern, der anatomisch moderne Mensch. Und der hat in seiner Höhle in Devon keine Kunst hinterlassen.
Weninger: Alle anderen, wenn es um direkte Daten geht aus dem Zeitraum, sind letztlich Neandertaler. Es fehlt eigentlich nur noch der kleinen Sprung, dass wir zugeben oder ernsthaft diskutieren, ob nicht schon der Neandertaler Felszeichnungen angelegt hat.
Für Europa wird darüber gestritten, ob sich Neandertaler und moderner Mensch von Angesicht zu Angesicht begegnet sind. Für den Vorderen Orient ist das erwiesen. Dort haben beide 60.000 Jahre lang neben- oder vielleicht auch miteinander gelebt. Dabei zeigt sich etwas Aufschlussreiches: In den Fundstätten dort ähneln sich die Hinterlassenschaften von Homo sapiens neanderthalensis und homo sapiens sapiens sozusagen aufs Haar.
Weniger: Wenn man sich deren Fundstellen anschaut und ihre Hinterlassenschaften, dann kann man diese nicht trennen. Ich kann nicht entscheiden, ist das Material von Neandertalern hergestellt worden oder von anatomisch modernen Menschen? Diese Unterscheidung kann ich tatsächlich nur dann treffen, wenn ich Humanfossilien vergesellschaftet habe mit den anderen Funden.
- Ob Neandertaler oder moderner Mensch – beiden waren damals wohl schmutzig und rochen nicht gut: Sie müssten sich wohl verstanden haben, scherzen die Forscher.
- Es ist manchmal schwierig, weil wir daran denken müssen, dass wir nur etwas messen können, was einmal gelebt hat.
- Bei einer Mumie ist so etwas kein Problem.
Aber wenn man nur eine winzige Elfenbeinschnitzerei hat und weiß, dass der organische Bestandteil bei nur fünf Prozent liegt, müsste man für eine genaue Bestimmung größere Proben nehmen, als es möglich ist. Außerdem verlieren Knochen und Zähne mit der Zeit ihr Protein, so dass schließlich nur noch wenig übrig ist, das wir datieren können.
- Oxford-Professor Robert Hedges bringt es auf den Punkt.
- Wenn die Probe 30- oder gar 40.000 Jahre hinter sich hat, lässt sie sich nur mit höchstem Technikeinsatz messen: durch ein Beschleuniger-Massenspektrometer, eine AMS, wie sie in Oxford steht.
- Die Methode beruht auf der Tatsache, dass die Kohlenstoffvarianten C12 und C14 unterschiedlich schwer sind, weshalb der Beschleuniger sie über die Schwerkraft voneinander trennt.
Das ist sehr viel genauer als die alten Methode, die den radioaktiven Zerfall von C14 gemessen hat. Das Beschleuniger-Massenspektrometer kommt mit winzigen Mengen aus: ein Splitter eines Fossils oder Flitter eines Kunstwerks reichen, um genügend Kohlenstoffatome für die Messung zu bekommen: Die Kohlenstoffionen werden direkt nach dieser Ionenquelle über ein kurzes Stück beschleunigt.
Dann fliegen sie durch eine Serie von Magneten und in den eigentlichen Beschleuniger. Hier werden die Ionen über eine Strecke von acht Metern beschleunigt. Sie erreichen dann sehr hohe Geschwindigkeiten. Die aktuellen Messungen finden direkt hinter dem großen Analysemagneten statt, wo wir den Kohlenstoff-12-Strahl in einem Faradayschen Käfig messen.
Der Kohlenstoff 14 wird gemessen, wenn er in ein dünnes Gas geleitet wird. Dabei gibt es einen Elektronenpuls, den wir zählen und durch den wir auch einige Eigenschaften der Atome messen können. So hochgenau die Messung auch ist: Je weniger C14-Atome in einer Probe noch übrig sind, desto anfälliger ist sie für Verunreinigungen.
- Wird von einer uralten Felsmalerei ein Flitterchen Holzkohle abgekratzt, ist diese Probe unvorstellbar klein – und die Zahl der C14-Atome in Relation zu den anderen ist noch viel winziger.
- Da reicht es, wenn einmal mit frischem Kohlendioxid gesättigtes Regenwasser über diesen Flitter gelaufen ist – und die Datierung ist verdorben.
Wenn das Material älter wird und immer weniger Radiokarbon darin ist, wird gleichzeitig die Kontamination durch modernes C14 beispielsweise aus der Luft immer wichtiger und schließlich dominant. Schon eine geringe Kontamination mit modernem Kohlenstoff verjüngt das Alter – und dann sind wir am Ende.
- Die Liste dessen, worauf die Forscher achten müssen, ist deshalb lang.
- Wie gut ist die Geländeaufnahme? Stammt diese Probe wirklich aus der Schicht, um die es geht? Wie ist das Material gelagert worden? Sind die Proben mit organischen Stoffen konserviert und damit verdorben worden? Dann das Labor: Wie gut ist die Aufbereitung? Bekommt man alle Kontaminationen heraus – und vermeidet man neue? Manchmal bleibe trotz Beschleuniger und Massenspektrometer ein mulmiges Gefühl, so Robert Hedges.
Um ehrlich zu sein: Wir sind uns nicht immer sicher, und zwar aus einer Reihe von Gründen. Etwa, weil das Kollagen mit der Zeit immer weniger wird und gleichzeitig die Einflüsse von außen stärker. Wir wissen, dass in der Höhle, oder wo auch immer die Knochen gefunden werden, Huminsäuren das Kollagen verändern können.
- Dieser Effekt wird so ab 30.000 Jahren spürbar.
- Bei noch älteren Fossilien kann schon ein Prozent modernen Materials das Alter ausradieren.
- Deshalb reinigen wir unsere Proben so aufwendig, um Kontaminationen unter dieses eine Prozent zu drücken.
- Aber wir wissen nie, ob es gelingt.
- Wir sind da ein wenig blind.
Ich hoffe, dass das Material, das unsere Proben kontaminiert, altersmäßig nicht so verschieden ist von dem, was wir messen wollen. Aber man kann sich in diesem Sinn nie sicher sein. Die Höhle XVI in Südwestfrankreich, am Zusammenfluss von Céou und Dordogne.
- Diese Höhle wurde vor 65.000 Jahren von den Neandertalern entdeckt.
- Dann, vor vielleicht 30.000 Jahren, machte es sich der moderne Cro-Magnon-Mensch hier gemütlich – und seine Nachfahren blieben bis zum Ende der jüngsten Eiszeit.
- Unzählige Generationen haben im Lehm des Höhlenbodens Tierknochen und Steinwerkzeuge hinterlassen.
Die Werkzeuge des Neandertalers sehen dabei genauso aus wie die des Cro-Magnon-Menschen Jahrtausende später. Beide jagten vor allem Rentiere, Hirsche, Pferde und Gemsen. Je kälter es wurde, um so öfter gab es Rentierfleisch. Die Menschen vor 12.000 Jahren erlegten nichts anderes.
- Auffällig sind die Schnittmarken an den Knochen: Ob Neandertaler oder Cro-Magnon-Mensch, beide verstanden sich aufs Metzgerhandwerk, und die Schnittmarken gleichen sich.
- Das ändert sich am Ende der jüngsten Eiszeit: Die Knochen wurden zerschmettert, das Fleisch grob heruntergesäbelt.
- Eine Spur von der sauberen Arbeit der Jahrzehntausende zuvor.
Die Menschen damals müssen halb verhungert gewesen sein. Aber: Was bei homo sapiens sapiens ein Zeichen für Stress gilt, wäre bei homo sapiens neanderthalensis als “mangelnde Feinmotorik” oder “primitive Werkzeuge” interpretiert worden. Homo sapiens neanderthalensis und Homo sapiens sapiens stammen vom Homo erectus ab.
- Der verließ vor zwei Millionen Jahren Afrika und breitete sich über die Steppen Asiens nach Westeuropa aus.
- Er passte sich den Eiszeiten an – und so entstand der Neandertaler: Weniger: Dann ist etwa vor 100.000, 120.000 Jahren der anatomisch moderne Mensch entstanden in den Savannen im Osten Afrikas, und hat sich von dort aus dann allmählich in den Norden bewegt, er war vom Körperbau her grazil, schlank, und nicht mehr so kompakt wie die Neandertaler.
Auf seiner langen Wanderung hat sich auch der moderne Mensch an die endlosen Kältesavannen angepasst. In Süd- und Westeuropa könnte er auf den Neandertaler getroffen sein – irgendwann in der Zeit vor 30- bis 40000 Jahren. Weninger von der Uni Köln: Wir sehen den modernen Menschen kommen, allerdings nicht direkt auffolgend auf den Neandertaler, sondern möglicherweise 10.000 Jahre später, und in dieser zwischen Periode von 10.000 Jahren haben wir eben das Forschungsproblem.
- Zum einen haben wir da keine Schädel, den einen oder anderen, wir können auch nicht zwischen den Artenfakten, zwischen den Geräten unterscheiden, wir haben ja keinerlei Aussage, dass wir sagen können, da sind Neandertaler oder das sind schon modernen Menschen.
- Überall in Europa gibt es aus der Zeit vor 40.000 Jahren Steingeräte, die dem Neandertaler zugeschrieben werden.
Darauf liegen die Schichten des Aurignacien, die vom modernen Menschen stammen sollen. Der hat Europa von Osten nach Westen erobert – und soll hier die Kultur des Aurignacien entwickelt haben. Das Aurignacien hat in Afrika keine Vorläufer, so Jöris: Wir können also nicht sagen, dass der moderne Mensch mit dem Aurignacien aus Afrika kommt, sondern er kommt nach Europa und macht dann in Europa die typischen Gerätschaften, also Knochen- und Steingeräte, sowie die Kunst des Aurignacien.
- Die ältesten Aurignacien-Fundstätten liegen einerseits in Ungarn und Tschechien und andererseits in Nordspanien und Südfrankreich.
- Dort datieren sie auf 38.300 bis 36.000 14C-Jahre vor heute, wenig jünger sind dann die Funde aus dem Vogelherd, wobei einzelne Daten auch sehr alt ausfallen, aber das kann auch mit Verlagerungen im Schichtkörper zu tun haben, die Masse der Daten liegt bei 33.000, 34.000 14C-Jahre vor heute.
Obwohl der “Kultur bringende” moderne Mensch aus dem Osten kam, sind die westeuropäischen Aurignacien-Fundplätze älter. Das ist ungewöhnlich: Wenn wir die ältesten Aurignacien-Fundplätze mit den jüngsten Neandertaler-Fundplätzen vergleichen, dann stellt man fest, dass die ältesten Aurignacien-Fundplätze genau dort liegen, in den Regionen, wo eben auch die jüngsten Neandertaler-Fundplätze liegen.
Das könnte dafür sprechen, dass das Aurignacien doch vielleicht aus dem späten Mittelpalolithikum, also Industrien, die wir mit dem Neandertaler verknüpfen, erwachsen ist. All’ diese Erkenntnisse und Ideen basieren auf Datierungen. Dabei werden viele ältere C14-Daten heute kritisch betrachtet. Weninger: Das Problem ist, dass 70, 80 Prozent aller 14-C-Daten im Altersbereich 30 bis 50.000 sind meines Erachtens unberechenbar unzuverlässig.
Das würde bedeuten, dass wir ungefähr 30 Jahre Forschung sehr, sehr kritisch angehen müssen. Aber die Datierungen können nicht wiederholt werden – und deshalb sind wichtige Informationen für immer verloren. Die Archäologen müssen also bei der Frage: Wer trug das Aurignacien? – mit dem leben, was sie haben.
- Immerhin haben die modernen C14-Datierungen zumindest Überraschungen gebracht:Weniger: Es gibt inzwischen mehrere Neandertaler-Funde, die jünger sind als 30.000 Jahre, die also diesen Zeitraum zwischen 27.000 und 30.000 Jahren datieren.
- Es streut über das gesamte Verbreitungsgebiet, dass es plötzlich sehr junge Neandertaler gibt.
Und auf der anderen Seite hat man inzwischen einige der frühen anatomisch modernen Menschen datiert, von denen man annahm, dass sie in den Zeitraum zwischen 30- und 40.000 Jahren nach Europa eingewandert sind, und die sind zum Teil bedeutend jünger geworden, die sind gar nicht mehr eiszeitlich, die sind mesolithisch oder sind noch jünger.
Das heißt, die C14Methode hat uns mit diesem neuen Verfahren jetzt ganz andere Chancen aufgetan und auch das Weltbild, das wir bisher hatten, ordentlich durcheinander gebracht. Vorläufig – und den C14-Isotopen zufolge – und vielleicht stürzen die Messungen ja das Weltbild vom Neandertaler als Wildem Mann.
: Die C14-Illusion
Wann ist Ötzi gestorben Rechnung?
Anwendungen der Kernphysik a) Das Verhältnis \(\frac \left( ^ }} \right)}} \left( ^ }} \right)}}\) in der Atmosphäre ist einigermaßen konstant, da das radioaktive \( ^ }}\) in der Atmosphäre ständig neu entsteht und auch wieder zerfällt (Gleichgewicht).
\( ^ }}\) wird mittels des radioaktiven \( ^ } }_2}}\) von den Pflanzen aufgenommen und gelangt über die Nahrungskette auch in die Körper von Tieren und Menschen. Somit besitzen alle Organismen zu Lebzeiten immer dasselbe Verhältnis aus \( ^ }}\) und \( ^ }}\) in sich. Stirbt ein Organismus, so endet sein Stoffwechsel.
Das Verhältnis \(\frac \left( ^ }} \right)}} \left( ^ }} \right)}}\) beginnt sich zu ändern, weil \( ^ }}\) mit einer Halbwertszeit von \( }}\) zerfällt. Im Organismus herrscht demnach nun ein Verhältnis \(\frac ^ }} \right)}} \left( ^ }} \right)}}\).
- Um nach langer Zeit das Alter des toten Materials zu bestimmen, vergleicht man das aktuelle Verhältnis von \( ^ }}\) zu \( ^ }}\) mit dem bekannten Wert der Atmosphäre.
- Hieraus erhält man das Verhältnis \(\frac ^ }} \right)}} \left( ^ }} \right)}}\).
- Mit Hilfe des Zerfallsgesetzes kann man damit die seit dem Absterben des Organismus vergangene Zeit (das „Alter”) bestimmen.
b) Das Diagramm ergibt sich zu Die im Diagramm eingezeichneten blauen Linien geben das ungefähre Alter von Ötzi an: Ötzi ist vor ca.5200 Jahren gestorben. (Ein rechnerische Lösung liefert 5248 Jahre.) c) Siehe im Diagramm eingezeichneten grünen Linien: ca. \(0,16 = 16\% \) (rechnerische Lösung: \(16 3\,%\)). : Anwendungen der Kernphysik
Woher kommt der Kohlenstoff in Pflanzen?
Von der Atmosphäre in die Biosphäre: Wie Kohlenstoff aus der Luft in eine Pflanze gelangt – Innerhalb des Systems Erde ist der Kohlenstoff keineswegs an ein einzelnes Teilsystem oder etwa eine einzige Form gebunden. Vielmehr gibt es zahlreiche Wege, auf denen Kohlenstoff von einem Teilsystem in ein anderes gelangt. In der Atmosphäre ist Kohlenstoff hauptsächlich in Form von Kohlendioxid (CO 2 ) vorhanden. In die Biosphäre gelangt dieser Kohlenstoff über den Prozess der Photosynthese ; dabei werden unter Verwendung von Sonnenlicht aus CO 2 und Wasser Zuckerverbindungen hergestellt. Doch nicht alle Lebewesen können Photosynthese betreiben – dies ist den Pflanzen, Algen und gewissen Bakterien vorbehalten. Bei der Photosynthesereaktion werden aus sechs Molekülen Wasser und sechs Molekülen CO 2 ein Zuckermolekül und sechs Sauerstoffmoleküle hergestellt.6 H 2 O + 6 CO 2 → 6 O 2 + C 6 H 12 O 6 Dabei wird ersichtlich, dass Stoffe aus der Umwelt – in diesem Fall CO 2 und Wasser – zu Stoffen umgewandelt werden, welche im Lebewesen verbleiben – in diesem Fall Zucker. Eine solche Akkumulation von Stoffen aus der Umwelt in einen Organismus wird in der Fachsprache als Assimilation bezeichnet. Lebewesen, welche die Fähigkeit zur Bildung von energiereichen Verbindungen aus CO 2 haben, nennt man autotroph, Im Gegensatz dazu erhalten heterotrophe Organismen wie Tiere und Menschen den Kohlenstoff zur Energiegewinnung und zum Aufbau von körpereigenen Stoffen aus ihrer Nahrung.
Woher kommt der Kohlenstoff in der Pflanze?
Mikroventile regeln Photosynthese und Wasserhaushalt – Ist genügend Licht da, öffnen Pflanzen die Poren in ihren Blättern, um Kohlendioxid (CO 2 ) aufzunehmen, das sie dann mittels Photosynthese in Kohlenhydrate umwandeln. Gleichzeitig entweicht durch die Mikroventile etwa hundertmal mehr Wasser als Kohlendioxid nach innen strömt.
- Bei guter Wasserversorgung ist das kein Problem.
- Wenn aber, wie im Hochsommer, der Boden austrocknet, heißt es „Wasser sparen”.
- Die Pflanzen öffnen ihre Poren dann nur solange für die Photosynthese, wie es zum Überleben gerade notwendig ist.
- Das Öffnen und Schließen der Poren übernehmen dabei spezialisierte Schließzellen, die jede Pore paarweise umgeben.
Die Einheiten aus Poren und Schließzellen werden als Stomata bezeichnet.
Warum braucht die Pflanze Kohlenstoff?
Ist mehr CO2 gut für die Pflanzen? Seit der Industrialisierung nehmen Pflanzen weltweit mehr Kohlendioxid auf. Forscher untersuchen, welchen Einfluss das auf das Wachstum der Pflanzen hat. Das Molekül CO 2 spielt für das Leben auf der Erde eine wichtige Rolle. Pflanzen benötigen für die Photosynthese, den Kohlenstoff benutzen sie als Baumaterial für ihre Zellen.
Ein erhöhtes Angebot des Treibhausgases CO 2 in der Luft kann diesen Mechanismus anregen, die Rate der Photosynthese und damit das Wachstum der Pflanzen steigern. Im Jahr 2016 stellte eine satellitengestützte Studie einen weltweiten Trend zum »Ergrünen« fest, die Forscher nannten den gestiegenen CO 2 -Anteil in der Luft als einen Grund für das offenbar vermehrte Pflanzenwachstum.
Der Effekt ist demnach aber begrenzt: Er schleift sich ab, wenn eine Pflanze ihren Stoffwechsel an das erhöhte CO 2 -Angebot angepasst hat. Ob und wie stark eine Pflanze wächst, hängt außerdem auch vom Angebot anderer Nährstoffe im Boden ab, etwa Phosphor.
Wenn nicht genug davon vorhanden ist, helfen alle Wachstumsimpulse durch ein Mehr an CO 2 nichts. Leider lässt sich aus dem Zusammenhang zwischen CO 2 und Pflanzenwachstum auch nicht so etwas wie eine »positive Seite des Klimawandels« konstruieren. Wissenschaftler sind sich einig, dass dessen negative Effekte auf Pflanzen durch Temperaturstress und häufigere Extremwetterlagen den »düngenden« Effekt des deutlich überwiegen.
Darüber hinaus haben neue Studien ergeben, dass ein höheres CO 2 -Angebot in der Luft auch negative Auswirkungen auf die Pflanzen hat, vor allem was die Qualität von Nahrungspflanzen angeht: Mit Kohlenstoffdioxid gedüngtes Getreide reichert weniger Protein in den Körnern an, ist also weniger nahrhaft. Spannende Berichte aus Forschung und Technik von heute und morgen. © 2023 ® Lizenz der Marke „P.M.” durch Gruner + Jahr Deutschland GmbH : Ist mehr CO2 gut für die Pflanzen?
In welcher Form nimmt die Pflanze Kohlenstoff auf?
Was sind Kohlenstoffspeicher? – Kohlenstoff, oder auch einfach nur „C” als chemisches Element, ist überall um uns herum präsent: Es ist unter anderem das Grundelement für Zucker, Fette, Holz, Proteine und vieles mehr. Deshalb ist überall dort, wo Leben ist, auch ein Kohlenstoffspeicher.
- Wobei die Zeit, in der der Kohlenstoff in einem Organismus gebunden bleibt, ganz unterschiedlich lang sein kann.
- Wenn in chemischen Molekülen Kohlenstoff vorkommt, sprechen wir in der Regel von organischer Chemie, weil Kohlenstoff die Grundlage allen Lebens ist.
- Als solcher wird er permanent umgewandelt und durchläuft einen ständigen Kreislauf, den Kohlenstoffkreislauf,
Pflanzen nehmen Kohlenstoff aus der Atmosphäre in Form von Kohlenstoffdioxid (also CO2) auf und wandeln ihn mithilfe von Photosynthese in Zucker um, wobei Sauerstoff sozusagen als „Abfallprodukt” entsteht. Der Zucker dient entweder als Energielieferant für den Stoffwechsel oder er wird weiterverarbeitet zu anderen kohlenstoffhaltigen Produkten.
- Diese Produkte nehmen dann wieder wir oder andere Lebewesen als Nahrung zu uns.
- Durch unsere Atmung oder durch das Verrotten von beispielsweise herabgefallenen Laub wird Kohlenstoff dann wieder in Form von CO2 frei.
- Auch bei Bränden wird Kohlenstoff freigesetzt.
- In manchen Umwandlungsprozessen entsteht auch das Treibhausgas Methan,
Aber nicht aller Kohlenstoff wird wieder freigesetzt. Einiges an Kohlenstoff verbleibt auch an Ort und Stelle, im Boden, in den Bäumen oder anderswo gebunden. Das sind dann Kohlenstoffspeicher, in denen das CO2 bleibt – manchmal über Jahrzehnte oder Jahrhunderte.
Wie können Pflanzen Kohlenstoff fixieren?
Die RibulosebiphosphatCarboxylase (RuBisCo) ist das für die Fixierung des CO2 verantwortliche Enzym bei der Photosynthese. Landpflanzen fixieren weltweit jährlich schätzungsweise 120 Gigatonnen Kohlenstoff aus CO2. Dies ist etwa ein Sechstel des gesamten atmosphärischen CO2 und entspricht ca.
dem 17- bis 20-fachen der jährlich durch anthropogene Aktivitäten in die Atmosphäre freigesetzten CO2-Menge. Davon bleiben derzeit jährlich etwa 1–2 Gigatonnen Kohlenstoff durch Akkumulation von Biomasse und von organischer Substanz im Boden netto in den terrestrischen Ökosystemen gespeichert. Der Rest wird durch autotrophe und heterotrophe Atmung wieder in die Atmosphäre abgegeben.
Zur Fixierung sind 0,2 % des auf der Erde vorkommenden Gesamtproteins erforderlich (auf jeden Erdenbürger entfallen, gleichmäßig verteilt, 10 kg RuBisCO). RuBisCO überträgt aufgenommenes CO2 auf ein Zuckermolekül (Ribulose-1,5-bisphosphat = RuBP). Dabei hilft Energie aus der Lichtreaktion der Fotosynthese.
- Am Ende mehrerer Reaktionswege steht die Produktion von Stärke, aus der Pflanzenfresser ihre Energie beziehen.
- Weil RuBisCO diese wichtige Aufgabe erfüllt, können Pflanzenblätter bis zu 50 Prozent daraus bestehen.
- Damit ist es das häufigste Protein der Erde.
- Es ist übrigens das Einzige Molekül, das von der Natur überhaupt im Laufe der Evolution gefunden wurde, um CO2 zu fixieren.
Mit einer Wechselzahl von 17/s (in der lebenden Zelle: 3/s) und der verlustreichen Nebenreaktion der Photorespiration erscheint die RuBisCO widersinnigerweise als eines der am schlechtesten optimierten Enzyme. Daher hat es nicht an Versuchen gefehlt, seine Eigenschaften auf dem Wege der Gentechnologie zu verändern, um theoretische Ertragssteigerungen von bis zu 100 % zu erzielen.
Allerdings zeigten diese Versuche bald, dass jede Erhöhung der Wechselzahl zu Lasten der Spezifität ging: Das Enzym konnte schlechter zwischen Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid unterscheiden, was die Photorespiration begünstigte. Es scheint, dass RuBisCO einer jeweiligen Spezies trotz seiner oben erwähnten Nachteile nahezu vollständig an den vorliegenden Umweltbedingungen (Konzentration an O2 und CO2, Temperatur) optimiert ist.
Das erste Produkt der CO2-Fixierung ist ein C3-Körper, 3-Phosphoglycerat (daher C3-Pflanzen). Die RuBisCO kann allerdings nicht nur CO2, sondern auch Sauerstoff binden. Das dabei entstehende Produkt wird von der Pflanzenzelle nicht weiterverwertet, es geht vielmehr Energie und CO2 wieder verloren.
Diesen Prozess nennt man Lichtatmung. Die Lichtatmung steigt mit höheren Temperaturen an, so dass C3-Pflanzen über 28-30° C keine Nettophotosynthese mehr betreiben. Im Laufe der Evolution sind Pflanzen entstanden, die diese Effizienzverluste bei der Fotosynthese ausgleichen können. So wird bei C4-Pflanzen das Kohlenstoffdioxid räumlich getrennt in einer anderen Zelle vorfixiert (Malat, eine C4 -Verbindung wird in den Mesophyllzellen vorfixiert und dann in den Bündelscheidenzellen von RuBisCo weiterverarbeitet.), CAM-Pflanzen speichern CO2 zeitlich getrennt nachts.
Die Evolution des C4-Stoffwechsels ist eine biochemische Anpassung auf die sinkende CO2-Konzentration der Atmosphäre (ab Oligozän, vor 30 Mio. Jahren). Durch den C4-Stoffwechsel mit seiner aktiven CO2-Pumpe genießt die Pflanze damit mehrere ökologische Vorteile gegenüber C3-Pflanzen, da unter Energieverbrauch die Kohlenstoffdioxidkonzentration um RuBisCO stark erhöht wird.
- Dies mindert zum einen erheblich photorespiratorische Verluste.
- Während C3-Pflanzen mindestens 30 % des photosynthetisch gewonnenen Kohlenstoffdioxids verlieren, können C4-Pflanzen die Photorespiration selbst unter steigenden Temperaturen vermeiden.
- Dieser ökophysiologische Vorteil kommt besonders bei Temperaturen über 25 °C zum Tragen, so dass C4-Pflanzen in heißen Klimazonen große Verbreitung finden.
Bei steigender Temperatur löst sich Sauerstoff besser im Vergleich zu CO2, so dass es bei C3-Pflanzen zu größeren Verlusten durch Photorespiration aufgrund der Oxygenaseaktivität der RuBisCO kommt, die bei C4-Pflanzen reduziert bis vollständig unterdrückt werden kann.
- In diesen Gegenden beginnen die negativen Auswirkungen der Photorespiration von C3-Pflanzen damit am stärksten zu wirken.
- C4-Pflanzen sind den meisten C3-Pflanzen dadurch überlegen, dass sie durch ihre Kohlenstoffdioxidanreicherung Wasser ökonomischer nutzen können (WUE, water use efficiency, dt.: Wassernutzungseffizienz): Die optimale Wachstumstemperatur liegt zwischen 30 und 40 °C, für C3-Pflanzen dagegen bei 20 bis 30 °C.
C4-Pflanzen können ihre Stomata über einen längeren Zeitpunkt weitgehend, aber nicht vollständig schließen, um damit den Wasserverlust ohne Gefährdung der Kohlenstoffbilanz zu senken. Während C4-Pflanzen zur Bildung von 1 g Trockenmasse 230 bis 250 ml Wasser benötigen, liegt der Bedarf für C3-Pflanzen zwei- bis dreimal so hoch.
C4-Pflanzen können zur Produktion von Biomasse für die Energiegewinnung genutzt werden. Chinaschilf erreicht Erträge von 15 bis 25 Tonnen Trockenmasse je Hektar und Jahr. In den USA dient Mais, in Brasilien hauptsächlich Zuckerrohr als Grundlage für Biokraftstoff. Alternativ werden kältetolerante C4-Gräser wie Rutenhirse zur Herstellung von Cellulose-Ethanol diskutiert.
Unter künstlich optimierten Bedingungen, beispielsweise durch ausreichende Bewässerung, lassen sich generell die Produktivitätsraten von C4-Pflanzen steigern. So zählen Mais- oder Zuckerrohrplantagen, falls ausreichend gedüngt und bewässert, zu den produktivsten landwirtschaftlichen Ökosystemen.
Ein Problem der wachsenden Weltbevölkerung (Überbevölkerung) ist die Verknappung der Lebensmittelvorräte, zumal immer weniger Land für eine landwirtschaftliche Nutzung verfügbar sein wird. Eine Möglichkeit, um die Ernteerträge zu steigern, könnte durch die C4-Photosynthese realisiert werden. Insbesondere in wärmeren Regionen der Welt ist sie von Vorteil, da dort C3-Pflanzen, wie beispielsweise Reis, C4-Pflanzen immer in ihrer Photosytheseproduktivität unterlegen sind.
Ein Ansatz hierfür liegt darin, bereits in der Natur vorhandene, jedoch nicht landwirtschaftlich nutzbare C4-Pflanzen wie Hühnerhirse zu Reis-ähnlichen Getreide zu züchten.
Wie nehmen Bäume Kohlenstoff auf?
Nehmen Bäume ständig mehr CO2 aus der Luft auf, als sie CO2 abgeben? Kohlendioxid CO 2 ist ein ganz normaler Bestandteil unserer Luft. Bäume und auch alle anderen grünen Pflanzen nehmen das Gas über die Stomata, die Spaltöffnungen auf der Oberfläche der Blätter und Nadeln auf und bauen daraus Zucker auf.
Fotosynthese: CO 2 + Wasser + Sonnenlicht → Zucker + Sauerstoff |
Parallel zur Fotosynthese findet der umgekehrte Prozess statt, die sogenannte Zellatmung. Die Pflanzenzellen der Bäume verbrennen einen Teil des Zuckers zusammen mit Sauerstoff zu CO 2 und Wasser. Dabei entsteht Energie, die sie benötigen, um andere für den Baum lebenswichtige Stoffe aufzubauen. Das frei gesetzte CO 2 wird wieder an die Luft zurückgegeben.
Atmung: Zucker + Sauerstoff → CO 2 + Wasser + Energie |
Solange ein Baum lebt und wächst, nimmt er durch die Fotosynthese mehr Kohlendioxid auf, als er durch die Atmung abgibt. Der Baum wächst und speichert den Kohlenstoff (C) aus dem Kohlendioxid (CO 2 ) in Form von Zucker und anderen Kohlenstoffverbindung in seinem Holz.
Stirbt der Baum jedoch, zersetzt sich das Holz langsam. Die Kohlenstoffverbindungen wandeln sich wieder zu CO 2 um, das an die Luft zurückgegeben wird. Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus eines Baumes von der Keimung des Sämlings bis zur vollständigen Zersetzung des abgestorbenen Holzes, nehmen Bäume gleich viel CO 2 auf wie sie abgeben.
Das Gleiche gilt, wenn der Baum gefällt und sein Holz verbrannt wird, um Energie zu produzieren oder um zu heizen. Auch hierbei nimmt der Baum während des Wachstums gleich viel CO 2 auf wie durch die Verbrennung freigesetzt wird. Holz wird daher auch als CO 2 –neutraler Rohstoff oder Energielieferant bezeichnet.
- Mit ihm werden andere, fossile, Brennstoffe wie Erdöl oder Erdgas, eingespart.
- Damit hilft der Wald den CO 2 -Ausstoss zu vermeiden.
- Damit er CO 2 -neutral bleibt, ist wichtig, dass wir immer nur so viel Holz fällen, wie im Wald nachwachsen kann.
- Diese Form der Holznutzung bezeichnet man als nachhaltige Waldwirtschaft.
In den letzten hundert Jahren hat der CO 2 –Gehalt in der Luft ständig zugenommen. Die Wissenschaft geht davon aus, dass die erhöhte Konzentration die Hauptursache für die Klimaerwärmung ist. Forscher auf der ganzen Welt untersuchen daher, welche Prozesse CO 2 aus der Luft aufnehmen oder auch an die Luft abgeben.
Warum verringert sich die Menge an 14c in einem Organismus?
Die Radiokarbonmethode, auch Radiokohlenstoffdatierung, 14 C, C14-Datierung oder Radiokarbondatierung bzw. Radiocarbondatierung, ist ein Verfahren zur radiometrischen Datierung kohlenstoffhaltiger, insbesondere organischer Materialien. Der zeitliche Anwendungsbereich liegt etwa zwischen vor 300 und etwa 60.000 Jahren.
- Das Verfahren beruht darauf, dass in abgestorbenen Organismen der Anteil an gebundenen radioaktiven 14 C-Atomen gemäß dem Zerfallsgesetz abnimmt.
- Lebende Organismen sind von diesem Effekt nicht betroffen, da sie ständig neuen Kohlenstoff aus der Umwelt aufnehmen, der wieder den normalen Anteil an 14 C-Atomen einbringt.
Dieser „normale Anteil” ist trotz des ständigen Zerfalls nahezu konstant, da 14 C ständig in der oberen Atmosphäre neu gebildet wird. Entwickelt wurde die Radiokarbondatierung 1946 von Willard Frank Libby, der für diese Leistung 1960 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde.
Wie entstehen C14 Isotope?
Foto: Zubro (CC BY-SA 3.0) Auf ihre Verlässlichkeit bauen wissenschaftliche Weltbilder. Mit der Radiokarbonmethode bestimmen Forscher das Alter von kohlenstoffhaltigen Materialien wie Knochen, Holz, Keramik, Textilien oder Eisen. Doch der menschengemachte CO2-Ausstoß könnte die Aussagekraft der Methode schwächen.
Ist die Mumie tatsächlich die Tochter des persischen Königs Xerxes I.? Wurde das Turiner Grabtuch gefälscht? Wann starben die Neandertaler aus? Antwort auf diese Fragen gibt eines der wichtigsten Verfahren zur Altersbestimmung in Archäologie, Kunstgeschichte und Kriminologie: Die Radiokarbon- bzw. C14-Methode.
Mit ihr lesen Wissenschaftler eine Art Uhr ab, die in allen organischen Materialien läuft. Der Tod startet die Uhr Das radioaktive Kohlenstoffisotop C14 entsteht ständig durch kosmische Strahlung in der oberen Atmosphäre. Auf etwa eine Billion „normaler” stabiler Kohlenstoffatome (C12) kommt ein radioaktives C14-Atom.
- Beide Isotope oxidieren sofort zu Kohlenstoffdioxid CO2.
- Das wird von Pflanzen aufgenommen und über die Nahrungskette gelangt der Kohlenstoff auch in alle anderen Lebewesen.
- Dabei bleibt das Verhältnis von C14 zu C12 ungefähr das gleiche wie in der Atmosphäre.
- Bis die Organismen sterben, dann nehmen sie keinen neuen Kohlenstoff, also auch kein C14, mehr auf.
Das schon vorhandene radioaktive C14 zerfällt mit einer Halbwertszeit von 5730 Jahren. Gewissermaßen fängt eine Sand-Uhr an zu laufen: Anhand der verbliebenen Menge C14 (genauer: des Verhältnisses von C14 zu C12) in einer Materialprobe, kann so deren Alter berechnet werden.
Nach neun Halbwertszeiten, also etwa 50.000 Jahren, ist nicht mehr genug radioaktiver Kohlenstoff für eine Messung übrig – die C14-Uhr ist abgelaufen. Wer hat an der Uhr gedreht? Zum Leidwesen der Forscher schwankt der C14-Gehalt der Atmosphäre im Laufe der Zeit. Änderungen des Erdmagnetfelds und der Sonnenaktivität beeinflussen, wie viele neue C14-Atome in der Atmosphäre entstehen.
Folglich ist die „Sanduhr”, die mit dem Tod eines Organismus zu laufen beginnt, beim Start nicht immer gleich gefüllt. Solche Schwankungen führen zu Ungenauigkeiten oder mehreren Altersschätzungen für eine Probe. Für die kommenden 85 Jahre prognostiziert eine Studie von Heather Graven, Physikerin am Imperial College London, eine deutliche Abnahme der C14-Konzentration in der Atmosphäre.
Ihre C14-Vorhersagen berechnete Graven anhand verschiedener Szenarien des Weltklimarats für den zukünftigen CO2-Ausstoß. Denn der Kohlenstoff im CO2, das beim Verbrennen von Erdöl, Kohle und Erdgas in die Luft geblasen wird, ist Millionen Jahre alt – sämtliches C14 darin ist inzwischen zerfallen. Dieser „alte” Kohlenstoff verdünnt das C14 in der Atmosphäre.
Organismen, die Kohlenstoff aus einer solchen „alten” Atmosphäre aufnehmen, enthalten weniger C14 und werden von der Radiokarbonmethode älter geschätzt, als sie eigentlich sind. Ihre „interne Sanduhr” ist quasi von Beginn an zu wenig gefüllt. Wird das der Radiokarbonmethode zum Verhängnis, wie Publikumsmedien titeln? Ronny Friedrich, Laborleiter des Klaus-Tschira-Archäometrie-Zentrums, relativiert: „Die C14-Datierung wird natürlich weiterhin sinnvoll sein.
Dass fossile Emission die C14-Konzentration der Atmosphäre verändert, ist nichts Neues; und Schwankungen gab es ja auch in der Vergangenheit. Neu an Gravens Studie ist, dass wir nun eine Vorstellung von der zukünftigen Größe der Veränderung je nach Emissionsszenario haben; und von ihrer Auswirkung auf die Messungen.” Die Kunst des Uhrenlesens Für die Genauigkeit einer Datierung ist es also entscheidend, die C14-Schwankungen in der Atmosphäre so gut wie möglich einzuschätzen.
„Wir korrigieren die gemessenen C14-Werte anhand von Kalibrierungskurven, die immer wieder verbessert werden”, erklärt Wolfgang Kretschmer, Leiter des C14-Labors der Uni Erlangen-Nürnberg, Diese Kurven beruhen auf dem C14-Gehalt von Sedimentschichten alter Seen und Baumringen, deren absolutes Alter bekannt ist und Zehntausende bzw.
- Tausende von Jahren betragen kann.
- Für die nächsten 35 Jahre prophezeit Heather Graven: Reduziert die Menschheit ihren CO2 Ausstoß nicht, so wird frisches organisches Material im Jahr 2050 genauso wenig C14 enthalten wie altes aus dem Jahre 1000.
- Allein mit der C14-Methode wird 2050 ein neues, gefälschtes Seidentuch nicht zu unterscheiden sein von einem Seidentuch der Königin Editha (910-946), Gemahlin Ottos des Großen.
Allerdings haben die meisten zu datierenden Proben einen archäologischen Kontext. Sie werden in einer spezifischen Grabungsschicht oder zusammen mit anderen Artefakten gefunden. Kunstwerke können oft kunsthistorisch eingeordnet werden, lassen sich chemisch analysieren oder haben eine Herkunftsgeschichte.
- Ein Worst-Case-Szenario bleibt, räumt Ronny Friedrich ein: „Problematisch wird es, wenn man keinen Kontext zu den Proben hat.
- Bei Echtheitsuntersuchungen und kriminologischen Fällen gibt es dann Mehrdeutigkeiten bei der Datierung.” Forscher versus Fälscher Wie die Wissenschaft auch ohne Kontextinformation eine mehrdeutige Datierung auflöst, berichtet Wolfgang Kretschmer: In Pakistan wurde im Oktober 2000 die angeblich erste persische Mumie entdeckt.
Die Inschrift auf dem Doppelsarkophag identifizierte die mit Gesichtsmaske und Brustplatte aus Gold geschmückte Leiche als Tochter des Großkönigs Xerxes (5. Jahrhundert v. Chr.). Auffälligkeiten bei der Einbalsamierungstechnik und altpersischen Keilschrift irritierten – die ersten C14-Datierungen offenbarten das Todesdatum der vermeintlichen Prinzessin – ungefähr 1958 oder ungefähr 1992.
Wer hat die C14 Methode angewendet?
Eine Möglichkeit der radioaktiven Altersbestimmung ist die C-14-Methode, die auch als Radiokohlenstoffmethode oder als Radiokarbonmethode bezeichnet wird. Sie wurde von dem amerikanischen Physiker WILLARD FRANK LIBBY (1908 – 1980) entwickelt. Er erhielt dafür 1960 den Nobelpreis für Chemie.
Die C-14-Methode kann angewendet werden, wenn man das Alter organischer Stoffe ermitteln will. Genutzt wird dabei folgender Sachverhalt: Infolge des ständigen Beschusses von Stickstoff in der Atmosphäre mit Neutronen der Höhenstrahlung entsteht durch Kernumwandlung das Radionuklid C-14, also ein Isotop des Kohlenstoffs.
Dieser Prozess geht schon seit vielen Jahrtausenden vor sich. Damit war und ist der Anteil an dem radioaktiven C-14 in der Atmosphäre weitgehend konstant. Nun nehmen alle Pflanzen bei der Assimilation das radioaktive C-14 und das nicht radioaktive C-12 auf.
- Pflanzen werden von Tieren gefressen.
- Menschen essen pflanzliche und tierische Produkte.
- Man kann folglich davon ausgehen, dass es bei allen Lebewesen ein annähernd festes Verhältnis von C-14 und C-12 gibt.
- Mit dem Tod eines Lebewesens oder einer Pflanze hört die Aufnahme von Kohlenstoff auf.
- Der Anteil an C-14 nimmt mit einer Halbwertszeit von 5 730 Jahren ab.
Aus dem Mengenverhältnis von C-14 und C-12 in einer Probe kann auf das Alter dieser Probe geschlossen werden. Beträgt z.B. der Anteil an C-14 nur noch 50 % des heutigen Anteils, so kann man folgern: Seit Beendigung der Kohlenstoffaufnahme ist eine Halbwertszeit vergangen, also 5 730 Jahre.
- Beachte: Wie alle Messungen ist auch diese mit Messfehler n und Messunsicherheiten behaftet, die verschiedene Ursachen haben: Immerhin führt eine Messungenauigkeit von 1 % zu einer Altersunsicherheit von ± 83 Jahren,
- Man kann also mit dieser und anderen Methoden radioaktiver Altersbestimmung nie ein genaues Alter ermitteln, sondern immer nur ein ungefähres Alter.
Bei der C-14-Methode rechnet man mit einem durchschnittlichen Fehler von ± 200 Jahren, Weitere Methoden Neben der C-14-Methode gibt es weitere Methoden der radioaktiven Altersbestimmung.
Warum ist C14 instabil?
Strahlungsarten – Beim radioaktiven Zerfall handelt es sich um eine Kernreaktion, Das heißt, dieser Vorgang betrifft nicht die Elektronen in der Atomhülle wie sonst in der Chemie, sondern die Protonen und Neutronen innerhalb des Kerns. Ein Kern wird ab einer Protonenzahl von 83 instabil. Zerfällt ein Kern, wird Strahlung frei und das Element wird meist in ein neues Element umgewandelt. Dabei können verschiedene Arten von Strahlung frei werden. Es gibt zum einen die alpha-Strahlung, Diese besteht aus Heliumkernen, welche eine Massenzahl von 4 und eine Protonenzahl von 2 aufweisen.
Radium ist alpha-Strahler. $^ _ Ra \longrightarrow~ ^ _ Rn + ^4_2He$ Eine weitere Art der Strahlung ist die beta-Strahlung, Sie wird auch Elektronenstrahlung genannt. Dabei zerfällt ein Neutron in ein Proton und ein Elektron. Dadurch erhöht sich die Ordnungszahl des zerfallenen Elements um 1. $n \longrightarrow p^+ + e^-$ Außerdem tritt bei den vorher genannten Zerfallsprozessen gleichzeitig noch eine andere Strahlungsart auf, die gamma-Strahlung,
Dies ist eine hochenergetische, elektromagnetische Strahlung mit sehr kurzer Wellenlänge, Aufgrund des hohen Energiegehalts ist sie für Lebewesen sehr gefährlich, da sie sehr durchdringend ist und abnormale Veränderungen in Gewebe und Organen verursachen kann.