Wieso Sterben Tiere Aus?

Wieso Sterben Tiere Aus
Ursachen für die Bedrohung der Tier- und Pflanzenarten Frei lebende Tier- und Pflanzenarten werden in Deutschland vor allem durch folgende Ursachen bedroht:

Die Zerstörung, Zerschneidung und Flächenverluste natürlicher Lebensräume. Wird ein Lebensraum durch menschliche Aktivitäten, beispielsweise durch Waldrodung, Bebauung oder Änderung, beziehungsweise Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung verkleinert oder verändert, verliert er seinen Artenbestand ganz oder teilweise. Übernutzung, zum Beispiel durch Überweidung, Überfischung und unkontrolliertes (illegales) Bejagen oder Sammeln, degradiert Ökosysteme, was mit einem Verlust an Arten einhergeht. Verschmutzung: Die mit den menschlichen Wirtschaften verbundenen Verschmutzungen belasten die Ökosysteme. Rückstände von Chemikalien aus der Produktion und dem Einsatz in Land- und Forstwirtschaft finden sich in den natürlichen und in den vom Menschen überprägten Ökosystemen. Auswirkungen auf natürliche Lebensgemeinschaften sind schwer abzuschätzen. Eine besondere Rolle beim Artenrückgang spielt der Eintrag von Stickstoff und Phosphor durch die Aktivitäten des Menschen in die Ökosysteme, da hierdurch bestimmten nährstoffliebenden Pflanzen ökologische Vorteile gegenüber anderen entstehen. So sind zum Beispiel viele der ausgestorbenen bzw. gefährdeten Pflanzenarten in Deutschland auf nährstoffarme Standorte angewiesen. Klimaveränderung: Veränderungen von Artarealen infolge klimatischer Veränderungen sind im Prinzip ein natürlicher Vorgang. Bedrohlich am vom Menschen verursachten Klimawandel ist zum einen das (in natürlichen Zeiträumen betrachtete) extreme Tempo der Veränderung, das die Anpassungsfähigkeit vieler Arten überfordert. Außerdem sind fatale Wechselwirkungen zwischen Klimaveränderungen und Habitat-Zerstörungen durch den Menschen zu verzeichnen. Mögliche Rückzugsräume stehen aufgrund menschlicher Nutzungen nicht zur Verfügung, oder sind durch Biotopzerschneidung nicht erreichbar. Zudem passt das Netz der ausgewiesenen Schutzgebiete möglicherweise nicht mehr zu den veränderten Arealen der Arten. Die Verdrängung einheimischer Arten durch invasive Arten: Invasive Arten treten mit den natürlich vorkommenden Arten in Konkurrenz um Lebensraum und Ressourcen. Sie können dadurch andere Arten oder ganze Artengemeinschaften verdrängen. Artenverluste durch eingeschleppte Arten haben auch in Deutschland Auswirkungen auf die natürlich vorkommende Fauna und Flora. Unter den Tieren wären beispielhaft der Kamberkrebs (Orconectes limosus) und die Bisamratte (Ondatra zibethicus) und bei den Pflanzen der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) oder der Sachalin-Knöterich (Reynoutria/Fallopia sachalinensis) zu nennen.

Lokal und regional kann die Artenvielfalt derzeit durchaus zunehmen. Dies ist kein Gegensatz zum Artensterben auf globaler Ebene und bedeutet nicht, dass das weltweite Artensterben zum Stillstand gekommen ist. Zahlreiche autochthone Wildpopulationen in Deutschland zu Wasser und zu Lande sind auf kleine und kleinste Populationsgrößen geschrumpft und unterliegen daher einer verstärkten Gefahr des Aussterbens.

Wie kommt es zum Aussterben der Tiere?

Intensive Landwirtschaft schadet der Artenvielfalt – Wie viele Tier- und Pflanzenarten es auf der Welt gibt, weiß niemand genau. Eine Zusammenstellung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) kam Mitte der 1990er-Jahre auf rund 1,75 Millionen beschriebene Arten.

Doch längst sind nicht alle Arten bekannt; gerade in unzugänglichen Gegenden wie dem Amazonasgebiet werden noch unbekannte Tiere und Pflanzen vermutet. Regelmäßig veröffentlicht die Weltnaturschutzunion ( IUCN ) ihre “Rote Liste” der bedrohten Arten. Im Juli 2020 enthielt die Liste mehr als 90.000 Arten, mehr als 32.000 davon waren laut IUCN vom Aussterben bedroht – mehr als jemals zuvor.

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Bei der geschätzten Gesamtmenge scheint das keine große Zahl zu sein. Doch das ökologische Gleichgewicht ist empfindlich. Stirbt beispielsweise eine Pflanze aus, von der sich eine bestimmte Insektenart vorwiegend ernährt, ist auch diese in ihrem Bestand gefährdet.

  1. Die Gründe für das Artensterben sind vielfältig.
  2. Aber fast immer ist der Mensch der Auslöser.
  3. Alleine der intensiven Landwirtschaft und der monokulturellen Bebauung der Ackerflächen sind viele Tier- und Pflanzenarten zum Opfer gefallen.
  4. Insektizide und Pestizide töten nie nur die Schädlinge, sondern schaden auch anderen Lebewesen und Pflanzen.

Wird ihr Lebensraum vergiftet, werden sie zurückgedrängt. Nur in den seltensten Fällen suchen sich die Arten neue Nischen und neue Lebensräume – und selbst wenn das geschieht, müssen aus den neu besiedelten Flächen wiederum andere Arten verdrängt werden.

Auch Wiesen und Weiden, auf denen sich früher verschiedene Arten tummelten, werden weiter vernichtet. Was nicht für die Landwirtschaft gebraucht wird, wird in Bauland umgewandelt oder für Verkehrswege verbraucht. Dazu kommt noch, dass in den Industrieländern immer weniger Obst-, Gemüse- und Getreidesorten kultiviert werden.

Die gängigen Kartoffel – und Apfelsorten, die überall zu kaufen sind, sind nur ein winziger Bruchteil des Sortiments. Doch die anderen Sorten geraten nach und nach in Vergessenheit – langsam sterben sie aus. Dieses Verhalten des Menschen nennt die Umweltorganisation Greenpeace “genetische Erosion”.

Was sind heutige Gründe für das Artensterben?

Lebensraumverlust durch sich immer weiter ausdehnende Landwirtschaft, Bergbau oder Städte, Übernutzung der natürlichen Ressourcen wie Überfischung und Wilderei, aber auch die Erderhitzung, Umweltverschmutzung sowie eingeschleppte, invasive Arten gefährden die ursprüngliche Artenvielfalt und verstärken sich dabei noch

Warum sind die Tiere gefährdet?

Warum sind Arten vom Aussterben bedroht? – Zwar ist das Aussterben von Arten ein natürlicher Prozess, doch durch menschliche Aktivitäten wird dieser Vorgang extrem beschleunigt – vor allem durch Eingriffe in die Natur. Ohne Einberechnung der Ozeane hat der Mensch bereits drei Viertel der Erdoberfläche „stark verändert”.

83 Prozent aller wildlebenden Säugetiere80 Prozent der Meerestiere 15 Prozent der Fische

Mitverantwortlich für das derzeitige Artensterben sind die Zerstörung von Lebensräumen, die menschengemachte Klimakrise, die Überfischung und die Wilderei. Wieso Sterben Tiere Aus Die Abholzung und Rodung des Amazonas zerstört die Lebensräume vieler Tierarten.

Wie oft sterben Tiere aus?

Mammuts, Terrorvögel, Säbelzahntiger, sieben Meter hohe Faultiere, gepanzerte Gürteltiere von der Größe eines Autos: Die Liste der Riesen, die noch im Pleistozän – also jenem Zeitalter, das vor etwa 10.000 Jahren endete – die Erde bevölkerten, ist lang.

  • Heute sind wir mit einer ziemlich verarmten Tierwelt zurückgeblieben, und wir verlieren weiter Arten”, heißt es in einem Themenschwerpunkt im Fachmagazin “Science”.
  • Es zeichne sich immer deutlicher ab, dass der Mensch für das Aussterben der Megafauna des Pleistozän verantwortlich war und auch weiterhin Arten ins Aus dränge.

Fünf Mal gab es in den vergangenen 540 Millionen Jahren gewaltige Artensterben, zeigen Fossilienfunde. Forscher sehen eine sechste Welle in vollem Gange. Allein seit dem Jahr 1500 seien mehr als 320 terrestrische Wirbeltiere ausgestorben, die Bestände der verbliebenen seien im Schnitt um ein Viertel geschrumpft, schreiben Wissenschaftler um Rodolfo Dirzo von der Stanford University in “Science”.

  • Ähnlich düster sieht es demnach bei den Wirbellosen wie etwa Insekten aus.
  • Das Ausmaß des Artenschwunds könnte mit den fünf bisherigen großen Aussterbewellen der Erdgeschichte vergleichbar sein.
  • Aus evolutionärer Sicht sei das Aus einzelner Arten von großer Bedeutung.
  • Dabei werde aber leicht übersehen, dass schon ein Rückgang einzelner Spezies und eine veränderte Artenzusammensetzung in einem Gebiet immense Auswirkungen haben könnten.
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Jährlich gehen 11.000 bis 58.000 Arten verloren Derzeit gingen von den – vorsichtig geschätzt – fünf bis neun Millionen Tierarten weltweit jährlich 11.000 bis 58.000 verloren, heißt es in dem “Science”-Überblick. Das Verschwinden oder der Rückgang von Arten nur in einzelnen Regionen sei dabei nicht berücksichtigt.

  • Und es betreffe nicht alle Tiergruppen gleichermaßen: So seien 41 Prozent der Amphibienarten, aber nur 17 Prozent der Vogel-Spezies bedroht.
  • Zudem gebe es regionale Unterschiede – groß sei die Zahl gefährdeter Arten vor allem in tropischen Gegenden.
  • Science”-Autor Erik Stokstad beschreibt in einem weiteren Artikel den erschreckenden Niedergang des Lambir-Hills-Nationalparks im Westen der Insel Borneo.

Dieser sei einer der vielfältigsten Wälder der Welt gewesen. In den vergangenen drei Jahrzehnten aber verschwanden demnach etliche größere Tiere wie Flughund, Malaienbär, Gibbon und Rhinozeroshornvogel aus dem Park. Übrig blieben vor allem Tiere mit weniger als einem Kilogramm Gewicht: kleine Vögel, Nager, Geckos, für die vielen illegalen Jäger als Beute uninteressant.

  1. Die Penan, eine indigene Volksgruppe Borneos, hätten als Nomaden das Gefüge des Waldes über lange Zeit nicht beeinflusst, so Stokstad.
  2. Von 1970 an aber seien immer mehr Menschen von außerhalb in das Gebiet gezogen: Nahe des Parks liegt die Stadt Miri, Zentrum der Ölindustrie Malaysias.
  3. Viele Einwohner hätten die Jagd zu ihrem Hobby gemacht.

Schildhornvögel in Lambir Hills fast verschwunden Bis in die Achtzigerjahre hinein habe zunächst nur ein rumpeliger Weg für den Holztransport zum Park geführt, das Rauschen der Schwingen großer Schildhornvögel habe die Luft erfüllt. Inzwischen sei die Straße asphaltiert und der Park eine einsame Insel in einem Meer von Palmölplantagen.

Schildhornvögel gibt es in Lambir Hills nicht mehr, ebenso kaum mehr Bartschweine und andere größere Pflanzenfresser. Auch in vielen anderen Wäldern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas gebe es nur noch kleine, für Jäger uninteressante Tiere, schreibt Stokstad. Das sei nicht nur traurig, sondern auch folgenreich.

“Ein leerer Wald ist ein verlorener Wald”, wird Kent Redford von der University of Florida zitiert. Eine weitere Erkenntnis der Forscher: Die Verteilung der Baumarten verändert sich. Spezies, deren Samen vom Wind verbreitet werden, hätten nun einen Vorteil gegenüber solchen mit Früchten, die auf die Verbreitung durch Tiere angewiesen seien.

Vor allem Bäume mit großen Früchten wüchsen oft nur noch nahe den Elternbäumen heran. Bestäuber schwinden weltweit Die Folgen des Verlustes an Biodiversität seien denen von Umweltverschmutzung und Überdüngung vergleichbar, schreibt Dirzos Team. Mit jeder Veränderung werde eine Kaskade von Folgeveränderungen in Gang gesetzt.

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Ein eindrucksvolles Beispiel sei die Bestäubung durch Insekten – wichtig für drei Viertel aller vom Menschen angebauten Nahrungspflanzen. “Bestäuber scheinen weltweit zu verschwinden – sowohl hinsichtlich ihrer Zahl als auch ihrer Artenvielfalt.” Eine weitere Kaskade betreffe die für den Pflanzenanbau relevanten Schädlinge: Fielen deren Fressfeinde – etwa kleine Wirbeltiere – weg, könnten verheerende Massenvermehrungen folgen.

Insekten und andere Arthropoden seien für 8 bis 15 Prozent der Ernteverluste bei den wichtigsten Feldfrüchten verantwortlich. “Ohne natürliche biologische Kontrolle könnte dieser Anteil auf 37 Prozent steigen”, so die Forscher. Allein in den USA werde der ökonomische Wert solcher Fressfeinde auf 4,5 Milliarden US-Dollar jährlich geschätzt.

Der Verlust an Tierarten werde sich auch auf vielen anderen Wegen auf den Menschen auswirken, betonen die Forscher. Demnach gelten zwischen 23 und 36 Prozent der vom Menschen als Nahrung genutzten Vögel, Säugetiere und Amphibien als bedroht. Indirekt könne vor allem das Aussterben kaum wahrgenommener Begleiter wie Fadenwürmer, Käfer oder Fledermäuse schwerwiegende Folgen haben.

  • Der Klimawandel, das Anwachsen der Weltbevölkerung und der steigende Pro-Kopf-Ressourcenverbrauch verstärkten diese Effekte noch.
  • Tiere werden Verlierer sein ” “Die Geschwindigkeit, mit der Tierarten von unserem Planeten verschwinden, ist ein Kennzeichen dieses Zeitalters, ebenso sicher ein Zeichen der menschlichen Dominanz wie unser Einfluss auf den Stickstoff-, Phosphor- und Kohlenstoffkreislauf.” Zu diesem Schluss kommen Joshua Tewksbury, Direktor des Luc-Hoffmann-Instituts der Umweltschutzorganisation WWF in Gland, und Haldre Rogers von der Rice University im texanischen Houston.

“Tiere sind den Menschen wichtig, im Vergleich aber nicht so wichtig wie Essen, Arbeit, Geld und wirtschaftliche Entwicklung”, schreiben sie in “Science”. “Solange wir Tiere in Ökosystemen weiter als irrelevant für diese Grundbedürfnisse halten, werden Tiere die Verlierer sein.” Schon bald werde es acht bis neun Milliarden Menschen auf der Erde geben, die Mittelklasse wachse auf drei Milliarden an, die von Städten vereinnahmte Fläche verdopple sich.

Welche Artensterben aus?

Update der Roten Liste vom Juli 2020: – “Es ist das größte Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier” kommentiert Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland die neuen Zahlen. Unter anderem der Feldhamster gilt nun weltweit als vom Aussterben bedroht.

  1. Ebenso der Atlantische Nordkaper, ein Glattwal, und mehrere Lemuren-Arten.
  2. Wir Menschen spielen beim weltweiten Arten-Gau eine gefährliche Doppelrolle.
  3. Einerseits zerstören wir Lebensräume von Arten und feuern damit das Artensterben an.
  4. Auf der anderen Seite ist Artenvielfalt die Grundlage für funktionierende Ökosysteme, von denen wir Menschen am Ende selbst abhängen”, so Heinrich.

„Eine intakte und vielfältige Natur gibt uns Nahrung, sauberes Wasser und andere Rohstoffe, reguliert das Klima und fungiert als Bollwerk gegen Krankheiten und Pandemien, Die Naturzerstörung geht vor allem zu Lasten von Milliarden von Menschen im globalen Süden, ihr Leben hängt oft unmittelbar von der Nutzung natürlicher Ressourcen ab.”