Was Kinder Von Tieren Lernen Können?
Leslie
- 0
- 4
Studien belegen, dass Kinder von ihren vierbeinigen Freunden viel lernen können : „ Kinder mit Tieren haben in Kindergarten und Schule weniger Anpassungsschwierigkeiten, sind umgänglicher, lernen Körpersprache besser zu deuten und eigene Wünsche zugunsten eines anderen Lebewesens zurückzustellen’, sagt Simon.
Was können wir von Tieren lernen?
Was wir von Tieren lernen können | Verlag Freies Geistesleben Tierisch gut! Tiere sind Gefährten mit Charakter. Sie bieten uns in der Begegnung Antworten auf die essenziellen Fragen von Nähe und Distanz, Freiheit und Kontrolle, Vertrauen und Verantwortung.
- In 24 Geschichten aus einem tierisch guten Leben erzählt Renée Herrnkind mit einer Mischung aus Tiefsinn und Leichtigkeit vom prägnanten Führungsstil der Ziege Emely, den unwiderstehlichen Erziehungsmethoden von Glucke Bertha oder dem würdevollen Altern ihrer Hündin Kira.
- Schmunzeln, ertappt fühlen, den Blick weiten – Tiere (und sich selbst) mit anderen Augen sehen, das sind erwünschte und geradezu unvermeidliche Nebenwirkungen der Lektüre sowie der Betrachtung der humor- wie liebevollen Illustrationen von Franziska Viviane Zobel.
Und welch große und wesentliche Verantwortung im Umgang mit Tieren für uns Menschen besteht, beschreibt in ihrem Vorwort die Journalistin und Autorin Dr. Tanja Busse – klar, schnörkellos und voll Liebe zu allen Lebewesen.
– 24 Geschichten über das Zusammenleben von Mensch und Tier – heiter und tiefsinnig erzählt, humor- und liebevoll illustriert.- Mensch und Tier – eine Verbindung mit Verantwortung und Lerneffekt auf beiden Seiten.- Der Umgang mit und die Haltung von Tieren sagt viel über uns Menschen aus.
: Was wir von Tieren lernen können | Verlag Freies Geistesleben
Warum sind Tiere gut für Kinder?
Ein Haustier in die Familie aufzunehmen, will gut überlegt sein. – Kinder können mit Haustieren einiges lernen. Ein Haustier in der Familie beeinflusst die Entwicklung der Kinder positiv. Kinder können eine sehr enge Beziehung zu dem Tier aufbauen. Wie nebenbei lernen sie, Verantwortung zu übernehmen.
Tiere zeigen Kindern durch ihr Verhalten, wo Grenzen liegen. Kinder haben in ihrem Tier einen Freund, dem man einfach alles anvertrauen kann. Ganz egal, was das Kind dem Tier erzählt, es wird jedes Geheimnis bewahren. Kinder lieben die Natur, und Tiere sind ein Teil davon. An Tieren gibt es viele spannende Dinge zu entdecken: Die Augen der Katze leuchten im Dunkeln, manche Vögel können so schön singen,
Immer neue Fragen werden aufgeworfen: Warum sind Hamster nachtaktiv? Wie schlafen Fische? Warum kann ein Vogel fliegen? Tiere verhalten sich anders als Menschen. So lernen Kinder, Eigenheiten von Lebewesen zu respektieren. Kinder nehmen sehr schnell wahr, dass ein Tier kein Spielzeug ist.
Sie erkennen, dass es ein eigenständiges Wesen ist, um das man sich kümmern und dessen Bedürfnisse man respektieren muss. Sie lernen, genau auf die Reaktionen des Tieres zu achten: Möchte die Katze nicht schmusen, wird sie dies deutlich zeigen. Kinder lernen Verantwortungsbewusstsein, denn ein Tier muss regelmäßig gefüttert werden und sauber gemacht werden.
Das Selbstwertgefühl wird gestärkt. Unruhige Kinder können ruhiger und ausgeglichener werden. So mancher Computerhocker wird durch das Gassigehen und Herumtollen mit dem Hund vom Bildschirm gelockt. Gerade für Stadtkinder sind Haustiere oft der einzige Bezug zur Tierwelt.
Was Kinder von Tieren lernen können Buch?
Wir fÌhlen genauso wie du Ganz lange haben die Menschen geglaubt, dass Tiere nicht fÌhlen können. Heute weiß man es aber lÀngst besser: Auch Tiere haben GefÌhle genau wie du. Sie empfinden Freude, Angst, Traurigkeit, Liebe und auch Ärger oder Wut.
- Sie lernen aus ihren Erfahrungen, pflegen Freundschaften, haben Eigenarten, können lieben, streiten sich und nehmen Abschied voneinander.
- Du kennst das ganz bestimmt: Es gibt Tage, da möchte man laut jubeln vor Freude, an anderen ist einem zum Toben zumute, dann wieder braucht man Geborgenheit und Trost.
WofÌr sind Ìberhaupt all diese GefÌhle, zu denen Lebewesen fÀhig sind, gut? Warum braucht man sie und was wollen sie einem sagen? Das und noch viel mehr erfÀhrst du in diesem Buch: Lerne von dem natÌrlichen Wissen der Tiere. Entdecke, warum jedes Lebewesen etwas Besonderes ist.
Was lernen Kinder von Hunden?
Hunde und Kinder: So werden sie ein Herz und eine Seele Keine Familie ohne Hund! Für viele Menschen ist diese Bedingung fester Bestandteil der Lebensplanung. Schließlich ist das vierbeinige Familienmitglied in vielerlei Hinsicht eine Bereicherung. Ganz nebenbei werden Kindern von klein auf Empathie und Verantwortung vermittelt.
Für Eltern ist das reibungslose Zusammenleben von Kind und Hund aber auch eine Herausforderung. Wir verraten Dir, wie aus Deinen Schützlingen ein echtes Dream-Team wird. Für Kinder bietet die Gesellschaft eines Hundes viele entwicklungsfördernde Effekte. Neben dem Umgang mit anderen Menschen lernen Kinder durch Hunde schon früh, anderen Lebewesen Empathie und Respekt entgegenzubringen und Verantwortung für sie zu übernehmen.
Im Idealfall finden Kinder den tierischen Freund, der mit ihnen durch dick und dünn geht. Stimmt die Chemie, entwickelt sich der Familienhund zum Vertrauten, der auffängt, Trost spendet und auf seine unvoreingenommene Weise das Selbstwertgefühl stärkt.
Was nutzen wir von Tieren?
Dürfen wir Tiere nutzen und töten? – Ein Streitgespräch zwischen der Philosophin und Tierrechtlerin Hilal Sezgin und der Präsidentin des Westfälisch-Lippischen Landfrauenverbandes Regina Selhorst. Ein Streitgespräch zwischen der Philosophin und Tierrechtlerin Hilal Sezgin und der Präsidentin des Westfälisch-Lippischen Landfrauenverbandes Regina Selhorst.
- Nutztiere begleiten den Menschen seit vielen Tausend Jahren.
- Sie liefern Fleisch, Milch, Wolle, Eier, werden als Zug-, Last- und Reittiere genutzt oder als Schutz- und Hütehunde eingesetzt.
- Und noch länger essen Menschen Fleisch.
- Warum ist das plötzlich problematisch? Sezgin: Lange Zeit konnten die Menschen gar nicht anders existieren.
Heute brauchen wir die Tiere nicht mehr als Arbeitstiere und auch nicht als Nahrungsgrundlage. Das wirft neue Fragen auf: Dürfen wir andere empfindungsfähige Lebewesen nutzen, sie einsperren, ihnen die Kinder wegnehmen, ihnen Körperteile amputieren und sie schließlich gewaltsam töten? Ich meine Nein.
- Am Ende werden Nutztiere immer geschlachtet – auch Legehennen und Milchkühe.
- Es ist daher kein Unterschied, ob wir nur Milch und Eier nutzen oder auch das Fleisch.
- Frau Selhorst, können Sie die Argumentation nachvollziehen? Selhorst: In keinster Weise.
- Mein Verständnis von Tierhaltung ist ein ganz anderes.
Die Nutztiere werden geboren, um den Menschen zu dienen, ihnen gesunde und sichere Lebensmittel zu liefern. Dass auch Legehennen und Milchkühe am Ende geschlachtet werden, halte ich auch für ein Gebot der Fürsorge. Würden wir das nicht tun, würden die Tiere leiden, bis sie unter Umständen unter Qualen an Altersschwäche eingehen.
- Sezgin: Wenn das stimmt, würde man auch Menschen einen Gefallen tun, wenn man sie nicht alt werden lässt.
- Selhorst: Da mache ich zwischen Tieren und Menschen einen sehr großen Unterschied! Menschen helfen einander, Tiere lassen sich im Stich.
- Sie haben kein Bewusstsein dafür, dem anderen Tier zu helfen.
Sezgin: Wir haben nicht das Recht, die Lebewesen in Nutzungskategorien einzuteilen. Und Tiere sind keine Gegenstände. Sie empfinden Trauer, Schmerzen oder Langeweile. Deshalb darf man ihnen nicht ohne Grund Leid zufügen. Selhorst: Das ist für mich selbstverständlich.
- Natürlich dürfen wir Tieren keine Schmerzen zufügen.
- Wir sind sogar verpflichtet, ihnen zu helfen, z.B.
- Wenn sie krank sind.
- Sezgin: Aber die Tiere leiden doch, wenn sie geschlachtet werden oder wenn sie als Ferkel oder Kalb der Mutter weggenommen werden.
- Das ist großer Stress für die Tiere.
- Selhorst: Das sehe ich völlig anders.
Die Landwirte und Schlachter gehen mit den Tieren so schonend wie möglich um, weil sie wissen, dass der Stress auf die Gesundheit der Tiere und die Qualität des Fleisches geht. Die eigentliche Frage lautet doch: Haben Tiere eigene Rechte? Sezgin: Nur Menschen, die Rechte verstehen, können diese auch verleihen und beachten.
Aber auch ein schmerz- empfindliches Lebewesen hat ein Recht darauf, keine Schmerzen zugefügt zu bekommen. Es hat ein Recht darauf, sein Leben ungehindert ausleben zu können. Das müssen wir Menschen beachten. Draußen in der Natur zwischen Wolf und Reh macht dieses Konzept keinen Sinn, weil der Wolf keine Rechte versteht.
Selhorst: Ich unterscheide ganz klar zwischen Tier- und Menschenrechten. Tiere haben ein Recht darauf, tiergerecht behandelt zu werden. Wir dürfen Tiere nicht vermenschlichen. Tiere haben einen Anspruch auf Futter und auf ein Umfeld, in dem sie sich wohlfühlen.
Aber sie haben nicht das Recht, als Mensch behandelt zu werden. Sezgin: Aber sie haben das Recht, sich artgerecht verhalten zu können. Hausschweine benähmen sich wie Wildschweine, wenn man sie ließe. Dann würden sie 75 % ihrer Wachzeit mit Wühlen verbringen. Sie würden suhlen und vieles mehr. Das können sie in unseren Ställen nicht und deshalb haben sie kein tier- und artgerechtes Leben.
Da klingt die Kritik von Frau Sezgin durch, dass es Ihren Schweinen im Stall möglicherweise nicht gut geht. Wann sind Ihre Schweine zufrieden? Selhorst: Das weiß ich sehr genau. Wenn sie mich mit wachen Augen angucken, wenn ihr Fell glatt ist und die Ohren stehen, wenn sie neugierig an meinen Stiefeln knabbern, wenn sie sich eng aneinanderkuscheln und wohlig ausstrecken.
- Ist das so viel anders als bei Ihren Schafen, Frau Sezgin? Sezgin: Das glaube ich schon.
- Meine Schafe können sich frei bewegen, sie können auf ihrer 2 ha großen Weide mit Bäumen und Sträuchern allen ihren Bedürfnissen nachgehen.
- Bei Frau Selhorst haben die Schweine nur ihr Spielzeug.
- Das ist eine kompensatorische Maßnahme, weil der Spaltenboden nichts anderes zulässt.
Ich bin sicher, dass meine Schafe mit ihren über Jahre gewachsenen sozialen Beziehungen ein besseres Leben haben als die Schweine von Frau Selhorst. Selhorst: Einspruch! Woher wissen Sie das? Nur weil sich unsere Schweine nicht in der Natur aufhalten, geht es ihnen nicht automatisch schlechter.
- Der Lebensraum Ihrer Schafe endet auch am Weidezaun.
- Sezgin: Natürlich.
- Aber ich darf ja auch nicht einfach in den Garten des Nachbarn laufen.
- Aber meine Schafe müssen keinen fremden Interessen dienen, sie sind keiner Gewalt oder Willkür unterworfen.
- Empfinden die Tiere dabei so etwas wie Glück und Lebensfreude? Sezgin: Ganz sicher.
Das kann man z.B. beobachten, wenn die Schafe aus purer Lebensfreude über die Weide jagen. Vielleicht sind sie beim Wiederkäuen nicht unbedingt euphorisch, aber zumindest zufrieden. In jedem Fall haben sie Empfindungen. Deswegen darf man ein Tier nicht einfach töten.
- Selhorst: Lebensfreude und Glück ordne ich ganz klar den Menschen zu.
- Ein Tier kann nach meinem Verständnis zufrieden, aber nicht glücklich sein.
- Das ist ein Zustand, den wir Menschen in das Verhalten eines Tieres hinein- interpretieren.
- Sezgin: Aber der Hund freut sich schon, wenn er Herrchen oder Frauchen wiedersieht.
Selhorst: Weil es eine intensive soziale Beziehung gibt. Das hat nichts mit Lebensfreude und Glück zu tun. Das ist eine natürliche Verhaltensweise. Die großen Weltreligionen, Christentum, Islam und Judentum, erlauben, Tiere zu nutzen und Fleisch zu verzehren, wenn besondere Regeln beachtet werden und die Produkte z.B.
- Halal bzw.
- Koscher sind.
- Ist das nicht ein ethisch-moralischer Fingerzeig, dass die Nutzung und Tötung von Tieren erlaubt ist? Sezgin: Das muss man im Kontext der damaligen Zeit sehen.
- Damals gehörten Tiere essenziell zur Nahrung.
- Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Religion nicht verbietet, Tiere zu nutzen und zu töten.
Gleichzeitig finden sich im Koran und in der Bibel Hinweise, die einen respektvollen Umgang mit Tieren einfordern. Selhorst: Das sehe ich ähnlich. Ich lege die Bibel so aus, dass wir Tiere nutzen dürfen – aber mit großem Respekt und in Dankbarkeit. Sezgin: Am Anfang der Genesis darf der Mensch noch keine Tiere essen.
- Gott erschafft am sechsten Tag sowohl die Tiere als auch die Menschen.
- Zunächst gibt er den Menschen nur die Pflanzen zur Nahrung frei.
- Erst nach der Sintflut, als Noah mit Gott einen Bund geschlossen hat, dürfen sie auch Tiere essen.
- Im Paradies gab es nur pflanzliche Kost.
- Selhorst: Ich bin keine Theologin, finde es aber schwierig, das Recht auf den Verzehr oder Verzicht von Fleisch mit der Schöpfungsgeschichte zu begründen.
Viele Katholiken haben zumindest früher jeden Freitag auf Fleisch verzichtet. Am Sterbetag Jesu sollte bewusst gefastet werden. Vor allem ältere Gläubige praktizieren das noch heute. Ist der Konsum von Fleisch für uns zu selbstverständlich geworden? Selhorst: Fleisch war früher ein Luxusgut.
Es heißt nicht umsonst Sonntags-Braten. Heute können sich auch Leute mit geringem Einkommen ein gutes Stück Fleisch leisten. Jeder hat die Freiheit zu entscheiden, wie er sich nach seinen Bedürfnissen gut und richtig ernährt. Das dürfen wir niemandem vorschreiben. Auch nicht den Christen. Ich bin gläubige Katholikin, esse aber trotzdem freitags auch mal ein Stück Fleisch.
Mir ist die Freiheit, das für mich und meine Familie entscheiden zu können, ganz wichtig. Andererseits finde ich es auch nicht richtig, dass Fleisch im Überfluss genossen wird. Wir brauchen eine gute Wertschätzung für unsere Lebensmittel. Das gilt besonders für Fleisch.
Sezgin: Ich finde es auch wichtig, dass die Menschen wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen. Viele würden aber nicht mehr so gerne Fleisch essen, wenn sie erführen, wie die Tiere gehalten werden. Wenn das Robert-Koch-Institut empfiehlt, Puten- und Hühnerfleisch nicht mehr ohne Handschuhe zu verarbeiten, weil da z.B.
die gefährlichen multiresistenten MRSA-Keime drin sind, kann doch etwas nicht stimmen. Wenn die Leute das wüssten, würden sie sich ganz schön ekeln. Selhorst: Vom Fleisch selber geht keine Gefahr aus, wenn es ordnungsgemäß behandelt und erhitzt wird und die Küchenhygiene stimmt.
- Sezgin: Allerdings gibt es die gefährlichen Keime, die in der Massentierhaltung ausgebrütet werden, trotzdem.
- Sie finden sich in der Luft, in der Gülle und in und auf den Menschen, die mit den Tieren umgehen.
- Selhorst: Aber bei weitem nicht nur dort.
- Es gibt auch andere Quellen.
- Mir geht es heute um die moralische und emotionale Seite der Tierhaltung.
Wie eng ist die emotionale Bindung zu Ihren Schafen, Frau Sezgin? Sezgin: Wir sind schon sehr vertraut miteinander. Einige Schafe wollen gekrault werden, andere halten Distanz. Manche kennen ihren Namen, manche nicht. Ich respektiere das. Meine Tiere werden nicht zwangsgestreichelt.
- Gelten für Hobby- und Nutztiere die gleichen Grundsätze? Selhorst: Alle Tiere müssen mit Respekt behandelt werden.
- Das gilt für Nutz- und Haustiere gleichermaßen.
- Sezgin: Das tun wir aber gerade nicht.
- Bei Hund und Katze halten wir es für Tierquälerei, wenn sie nicht genug Bewegung bekommen.
- Beim Schwein ist uns das nicht so wichtig, weil es eben ein Nutztier ist.
Tatsächlich ist das Leid für das Schwein genau dasselbe wie für den Hund oder die Katze. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Selhorst: Erstens leiden unsere Schweine nicht. Und zweitens müssen wir zwischen Haus- und Nutztieren unterscheiden. Ein Haustier, das als Luxustier gehalten wird, hat einen anderen Anspruch auf Zuwendung als ein Nutztier.
- Aber gut behandeln müssen wir beide.
- Sezgin: Das mögen die Menschen so sehen – die Tiere aber garantiert nicht! Entwicklungsgeschichtlich ist der Mensch ein Alles-Esser.
- Gehören damit zu einer ausgewogenen Ernährung nicht pflanzliche und tierische Produkte? Sezgin: Alles-Esser heißt nur, dass wir nahrungsmäßig sehr flexibel sind.
Solange wir noch keinen Ackerbau hatten und Vorräte anlegen konnten, gehörte Fleisch zwangsläufig auf den täglichen Speiseplan, vor allem im Winter. Das ist Geschichte. Alles-Esser heißt nicht, dass man alles essen muss. Man kann sich auch vegan gesund ernähren – selbst in Schwangerschaft und Stillzeit.
- Schaffen die Menschen das? Wir haben jede Menge Essstörungen.
- Selhorst: Da habe ich Zweifel.
- Wir haben heute schon viele fehlernährte Menschen.
- Viele wollen und können sich nicht mehr ausgewogen ernähren.
- Eine vegane Ernährung macht das noch komplizierter.
- Sezgin: Man kann sich mit und ohne Fleisch fehlernähren.
Dann müssen wir eben intensiver aufklären. Selhorst: Bisher zeigt die Politik kein großes Interesse daran. Deshalb fordert der Landfrauenverband auch die Einführung des Schulfachs „Ernährungs- und Verbraucherbildung”. Mit der veganen Ernährung für alle ist es nicht so einfach.
Laut FAO sind weltweit zwei Drittel der Agrarfläche Grünland, wenn man Steppen und Halbwüsten dazuzählt. Diese Flächen kann man nur mit Tieren nutzen. Was wird dann aus unseren Bergbauern? Sezgin: Wer betreibt denn heute noch reine Grünlandwirtschaft? Auch die Milchkühe bekommen Kraftfutter. Es gibt nur noch ganz wenige Bereiche, in denen ausschließlich Raufutter verwertet wird.
Dazu zählen die Schafe auf den Deichen. Die Deichpflege könnten wir fortsetzen, ohne die Tiere zu schlachten. Auf jeden Fall hätten wir genügend Ackerfläche, um die Einwohner Deutschlands zweifach zu ernähren, wenn wir das rein pflanzlich täten. Trotzdem haben wir 4,4 Mio.
- Ha Grünland.
- Was machen wir damit? Selhorst: Wir brauchen dieses Grünland, um die Menschen zu ernähren.
- Wir dürfen nicht nur an Deutschland denken.
- Die Weltbevölkerung wächst und wir werden jeden Hektar brauchen, um die wachsende Zahl der Menschen nach ihren Bedürfnissen und Wünschen angemessen zu ernähren.
Wir können uns da nicht einfach ausklinken. Wir stellen nur knapp 1 % der Weltbevölkerung. Mit welchem Recht geben wir vor, wie sich der Rest der Welt zu ernähren hat? Sezgin: Das tun wir doch gar nicht. Wenn wir die Nahrungsmittel besser in der Welt verteilen wollen, müssen wir bei uns sofort mit der Tierhaltung aufhören.
Wir verfüttern viele Mio. t Getreide und Soja an unsere Schweine, Hühner und Kühe. Das treibt weltweit die Preise so hoch, dass sich einige Entwicklungsländer die Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten können, vor allem wenn die Ernte mal schlecht ausfällt. Weil andere Industriestaaten und die Schwellenländer genauso handeln, werden die Flächen in Südamerika langsam knapp.
Jetzt geht man nach Afrika und die Probleme beginnen von Neuem. Nein, die Massentierhaltung sichert nicht die Ernährung der Armen. Im Gegenteil: Sie bedroht sie. Selhorst: Das ist doch eine völlig einseitige Sichtweise. Sie glauben doch nicht wirklich, dass die intensive Tierhaltung den Hunger in der Welt verstärkt? Politik, Korruption, Missmanagement und fehlendes Know-how spielen eine viel größere Rolle und verhindern in den Hungerregionen eine effiziente Landwirtschaft.
- Die EU verbietet die Umwandlung von Grünland zu Ackerland.
- Wenn wir es nicht nutzen, wird es zu Wald.
- Wollen wir das? Sezgin: Gegen mehr Wald ist nicht grundsätzlich etwas zu sagen.
- Natürlich müssten einige Bauern, die wirklich nur von Grünland leben, ihre Existenz umstellen.
- Aber eine gesellschaftliche Veränderung geht nicht ohne Einschnitte.
Darum sage ich ja immer: Das Ganze ist eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft, nicht nur für Einzelne! Denn den Verlierern müssen wir natürlich beim Aufbau einer neuen Existenz helfen. Einen Teil der Grünlandflächen, indem wir sie beweiden lassen, können wir weiterhin erhalten, aber ohne die Tiere zu schlachten.
- Wir betreiben schon heute Landschaftspflege durch Mähnutzung.
- Die kostet auch Geld.
- Macht es sich Frau Sezgin nicht zu einfach, wenn sie fordert, einige Landwirte müssten sich neu orientieren? Selhorst: Ganze Regionen wären nutzlos.
- Das wirft viele Fragen auf: Was machen wir mit dem überzähligen Grünland? Was machen wir mit Rindern und Schafen, die wir nicht mehr nutzen? Was machen wir mit den Bauern, die wir nicht mehr brauchen? Und wer soll das bezahlen? Fest steht, dass uns die Veredlung des Grünlands zu Milch und Fleisch deutlich günstiger kommt.
Und ich bleibe dabei. Wir brauchen sie auch für Ernährung und für die Erhaltung der Kulturlandschaft. Weltweit wächst die Nachfrage nach Fleisch. Dürfen wir den Chinesen zurufen: Macht es nicht so wie wir? Selhorst: Nein! Natürlich hat jedes Land die Freiheit, seine Landwirtschaft so zu gestalten, wie es das für richtig hält.
Das muss auch so bleiben. Sezgin: Aber vielleicht können andere aus unseren Fehlern lernen? Und wir müssen unser System nicht mit aller Kraft exportieren. Wir machen Imagekampagnen für Fleisch und Milch aus Deutschland, wir liefern Stalltechnik und Zuchttiere in die Welt und wir geben auch noch Hermes-Bürgschaften für Käfighaltungs-Systeme, die in der EU verboten sind.
Das ist der falsche Weg. Vor der Bundestagswahl gab es bei uns eine heftige Debatte über Veggie-Days. Darf der Staat uns vorschreiben, wann wir uns wie ernähren? Selhorst: Ganz klar Nein. Sezgin: Da sind wir nicht auseinander. Ich will kein Gesetz, das das Töten von Tieren verbietet.
Das ist in einer Demokratie die falsche Frage. Ich muss für meine Position werben, dafür eine Mehrheit gewinnen. Davon sind Sie aber noch weit entfernt. Die Zahl der Vegetarier und Veganer ist noch klein. Muss es da nicht Ihr erstes Ziel sein, die Haltung der Tiere zu verbessern? Nehmen Sie den Bauern ab, dass sie sich darum bemühen? Sezgin: Ich unterstelle nicht, dass die Landwirte aus Boshaftigkeit oder Gefühllosigkeit handeln.
Sie sind das schwächste Glied in der Wertschöpfungskette. Sie müssen zum Teil mit Mini-Margen von wenigen Cent auskommen. Dafür kann man keine tier- und artgerechte Tierhaltung erwarten. Wenn die Verbraucher nicht mehr Geld für Nahrungsmittel ausgeben wollen, kommen wir auch in Zukunft aus diesem Teufelskreis nicht heraus.
Das ist das Kernproblem und das muss die Gesellschaft kapieren. Nochmal: Das ist nicht die Schuld der Landwirte. Sie haben den geringsten Handlungsspielraum, von einigen schwarzen Schafen mal abgesehen. Kommt das bei Ihnen so an? Selhorst: Wir Landwirte fühlen uns stark unter Beschuss, obwohl wir eine ordnungsgemäße Tierhaltung betreiben.
Wenn unsere Tiere nicht gesund wären und entsprechend Leistung brächten, könnten wir gar nicht überleben. Natürlich wollen wir unsere Tiere noch besser halten. Dafür arbeiten wir eng mit der Wissenschaft zusammen. Sezgin: Ich sage gar nicht, dass unsere Nutztierhaltung nicht ordnungsgemäß ist.
Ich finde es nur schlimm, dass sie in dieser Form erlaubt ist. Im Übrigen ist das Argument, die Tiere bringen Leistung, also geht es ihnen gut, nicht richtig. Viele Legehennen leiden nach 13 Monaten und über 300 Eiern an Entzündungen des Legedarms. Auch die Schlachtbefunddaten zeigen, dass viele Schweine im Laufe ihres Lebens krank waren.
Das sind nur zwei Beispiele. Selhorst: Das ist doch kein Argument dafür, dass die Tiere nicht gut gehalten wurden. In der Freilandhaltung treten diese Probleme auch auf, manchmal in noch größerem Ausmaß. Natürlich müssen wir daran arbeiten, die Haltungen noch weiter zu optimieren.
- Dazu gibt es keine Alternative.
- Wenn wir in Deutschland keine Nutztiere halten, wird trotzdem Fleisch gegessen.
- Wo kommt das dann her? Wohl aus dem Ausland.
- Wir haben einen globalen Markt und irgendwo finden sich Landwirte, die das Fleisch für die Deutschen produzieren.
- Wir haben dann weder Einfluss auf die Qualität noch auf die Haltung.
Deshalb müssen wir unser System behutsam weiterentwickeln. Mit der Initiative Tierwohl tun wir das. Entscheidend ist, dass der Verbraucher den notwendigen Mehrpreis bezahlt. Wo stehen wir in 20 Jahren mit unserer Nutztierhaltung? Sezgin: Die Pessimistin in mir denkt, dass wir in 20 Jahren weltweit noch mehr Tiere halten und kein sauberes Wasser mehr haben.
- Die Optimistin wünscht sich dagegen das Ende der Ausbeutung und der Gewalt gegen Tiere.
- Schön, dass das heute ein Thema ist.
- Vor 10 Jahren war das noch anders.
- Selhorst: Ich wünsche mir, dass die Verbraucher unsere Lebensmittel wieder mehr wertschätzen.
- Dann bekommen wir auch faire Preise.
- Das ist der Schlüssel für eine wirtschaftlich tragfähige Tierhaltung, die auch dem Tierwohl bestmöglich Rechnung trägt.
Das müssen wir immer wieder klar machen. Dafür ist es wichtig, dass wir Landwirte mit den Verbrauchern ins Gespräch kommen und auch bleiben. Vielen Dank für das intensive und emotionale Gespräch.-sp-
Wie wirken Tiere auf Kinder?
Wie wirkt sich die Tier-Kind-Beziehung auf die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes aus? – Haustiere geben Selbstvertrauen, fördern das Verantwortungsbewusstsein und die Kommunikationsfähigkeit. Schon ganz kleine Kinder können vom Kontakt mit ihnen profitieren.
Kinder mit Hunden sind häufig umgänglicher, weniger aggressiv und kommen besser mit Misserfolgen zurecht. Darüber hinaus werden ihre Ausdauer und ihre Konzentrationsfähigkeit gestärkt. Eine Studie aus den USA untersuchte den Zusammenhang von Angststörungen bei Kindern und dem Zusammenleben mit einem Haustier.
Unter den Kindern mit Tieren litten nur 12 % unter Angststörungen. Bei den Kindern ohne Tiere waren es hingegen 21 %. Die Erklärung der Forscher: Kinder entwickeln eine sehr starke Bindung zu ihren Haustieren. Dadurch wird das Selbstwertgefühl gestärkt und so Schüchternheit und Trennungsangst reduziert. Tiere können enge Vertraute von Kindern werden. Sogar verhaltensauffällige und traumatisierte Kinder können vom Zusammensein mit Tieren profitieren. Ein Hund enttäuscht nicht, ist immer da und verlässlich. Die Beziehung zu einem Tier kann somit eine stärkende und stützende Konstante darstellen.
Wieso sind Tiere so wichtig?
Aktuell : Warum gibt es so viele Arten von Lebewesen? – © NABU / Eric Neuling (Ausschnitt) Herr Kreiser, wie viele Arten von Lebewesen gibt es eigentlich auf der Erde? Viele Forscher gehen von etwa 10 Millionen Arten aus. Es werden aber ständig neue gefunden, und andere sterben aus, bevor sie entdeckt werden.
Bisher sind nur 1,5 Millionen Arten beschrieben worden, ein Großteil ist also nach wie vor unbekannt. Und das, obwohl Wissenschaftler pro Jahr über 5000 neue Arten finden. Allein bei den Insekten – der artenreichsten Gruppe von Lebewesen – geht man davon aus, dass 90 Prozent der Arten noch auf ihre Entdeckung warten.
Wo auf der Erde findet man die größte Artenvielfalt? Es gibt vermutlich deutlich mehr Arten an Land als im Meer, da sich die Lebensräume an Land stärker voneinander unterscheiden: 1,2 Millionen Arten von Landlebewesen stehen “nur” 200 000 Arten im Meer gegenüber.
- Am vielfältigsten sind sicherlich die tropischen Regenwälder – hier gibt es wahrscheinlich noch viele Arten zu entdecken, vor allem Insekten.
- Aber auch über die Tiefen der Meere weiß man bisher recht wenig.
- Statt Artenvielfalt spricht man heute auch oft von Biodiversität: Was versteht man unter diesem Begriff? Biodiversität ist noch ein bisschen mehr als Artenvielfalt: Es geht zum Beispiel auch um die Vielfalt innerhalb der Arten, also etwa um verschiedene Unterarten oder “Rassen”.
Andererseits meint der Begriff auch die Vielfalt der Lebensräume. Warum ist es eigentlich wichtig, dass es viele Arten gibt? Viele Tiere und Pflanzen sind von anderen abhängig, brauchen sie zum Beispiel als Futter. Wenn einzelne Arten verschwinden, sind daher auch immer viele andere Lebewesen, und nicht zuletzt der Mensch, betroffen – wie bei einem Netz, in das immer größere Löcher gerissen werden.
Tiere und Pflanzen versorgen auch uns Menschen mit vielen wichtigen Dingen, unter anderem mit Nahrung, Holz und Textilfasern. Sie beeinflussen außerdem das Klima und reinigen das Trinkwasser. Eine hohe Artenvielfalt führt auch dazu, dass sich Krankheiten nicht so schnell ausbreiten können. Nicht zuletzt kann der Mensch sich in der Natur vom Alltagsstress erholen.
Gibt es Arten, die eine besondere Rolle in diesem Netz spielen? Ja, man kann schon sagen, dass es Arten gibt, die eine etwas wichtigere Rolle spielen als andere. Aber das Problem ist, dass man noch viel zu wenig darüber weiß, welche Arten welche Funktionen erfüllen.
- Es wäre deshalb gefährlich zu glauben, man könnte auf irgendeine Art einfach verzichten, weil sie anscheinend keinen Nutzen bringt.
- Außerdem ist eine hohe Vielfalt von Lebewesen schon an sich für uns Menschen wertvoll – und daher erhaltenswert.
- Warum sind heute so viele Arten bedroht? Im Laufe der Erdgeschichte starben immer wieder zahlreiche Arten von Lebewesen aus, meist durch dramatische Klimaveränderungen oder durch Meteoriteneinschläge – ein bekanntes Beispiel ist das Ende der Dinosaurier.
Heute ist der Mensch gerade dabei ein weiteres Massenaussterben auszulösen: durch Zerstörung der Lebensräume, Überfischung, Einschleppung fremder Arten – und nicht zuletzt durch die vom Menschen verursachte globale Erwärmung. Viele Arten schaffen es nicht mehr, sich an die Geschwindigkeit des Klimawandels anzupassen.
- Wer die Artenvielfalt erhalten will, muss also auch das Klima schützen.
- Warum bedroht die globale Erwärmung so viele Lebewesen? Das Klima verändert sich zwar im Laufe der Erdgeschichte immer wieder, aber der Mensch hat das in jüngster Zeit durch den Ausstoß von Treibhausgasen enorm beschleunigt.
- Die Arten haben sich in ihren Lebensräumen an bestimmte klimatische Bedingungen – trocken oder nass, kalt oder warm – angepasst.
Wenn sich das Klima ändert, müssen sich die Arten schnell auf diese Veränderungen einstellen – wird es beispielsweise in Europa wärmer, müssen viele Arten nach Norden wandern. Oder sie siedeln in den Alpen in immer größeren Höhenlagen, was aber nicht unbegrenzt möglich ist.
- Auch für die Zugvögel wird der Klimawandel zum Problem: Wenn die Winter kürzer und nicht mehr so kalt sind, kehren sie früher aus Afrika zurück.
- Allerdings fehlt ihnen dann oft die Nahrung, da sich bestimmte Insekten so früh noch nicht entwickelt haben.
- Welche Lebewesen sind derzeit besonders vom Aussterben bedroht? Es gibt so genannte “Rote Listen” der Arten, die am meisten bedroht sind.
Bei uns in Europa sind Frösche und Molche ganz besonders betroffen – vor allem durch die Zerstörung ihrer Lebensräume. Aber auch die intensive Landwirtschaft führt zum Verschwinden vieler Arten, etwa von Wiesenvögeln und Schmetterlingen. In Europa sind die Großstädte erstaunlicherweise oft schon artenreicher als ihre landwirtschaftlich geprägte Umgebung.
Was kann man zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen? Jeder kann zunächst einmal bei sich selbst anfangen. Stichwort umweltbewusste Ernährung: weniger Fleisch essen und Produkte kaufen, die naturfreundlich hergestellt wurden. Wichtig ist es außerdem, Energie zu sparen, um das Klima zu schonen – indem man zum Beispiel weniger mit dem Auto fährt.
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ist einer der größten anerkannten Naturschutzverbände Deutschlands. In der Naturschutzjugend (NAJU) können sich auch Kinder und Jugendliche für den Umwelt- und Naturschutz engagieren. Weitere Infos findet ihr auf http://www.naju.de,
Wann interessieren sich Kinder für Tiere?
Warum Kinder Tiere so lieben: Schon mit sechs Monaten unterscheiden sie lebende Wesen von toten Gegenständen Wenn etwas ein Gesicht hat, wird es von Kindern sofort als lebendes Wesen erkannt Bereits ab dem sechsten Lebensmonat können Säuglinge Tiere von unbelebten Objekten unterscheiden.
- Dinge, die sich eigenständig bewegen und ein Gesicht haben, ziehen bei den Kleinen besondere Aufmerksamkeit auf sich.
- Eine Neugierde, die zu einem Teil in der Evolution begründet liegt und angeboren sein dürfte.
- Die Heidelberger Forscherin Sbaina Pauen untersucht seit einigen Jahren, wie Kinder und Säuglinge Objekte, insbesondere auch Tiere, wahrnehmen.
„Ist ein Igel ein Kaktus oder ein Tier?”, möchte der dreijährige Niklas wissen. Die stachelige Kugel vor seinen Augen rührt sich nicht. Sie zeigt weder ein Gesicht noch Beine. Genau wie der Schwiegermuttersessel im Gewächshaus. Aber die Gestalt zu Niklas Füßen ist ein Igel.
Hätte sich der stachlige Geselle von der Stelle bewegt und sein Gesicht nicht versteckt, sondern den Besucher neugierig beäugt, dann wäre für Niklas alles klar gewesen: Es ist ein Tier, natürlich, und sein Interesse wäre sicher geweckt gewesen. „Kinder können prinzipiell bereits ab dem sechsten Lebensmonat unbelebte Objekte von lebendigen unterscheiden”, sagt Sabina Pauen, Professorin für Bio- und Entwicklungspsychologie an der Universität Heidelberg.
In einem Experiment testete sie, ob Kinder Möbel von Tieren unterscheiden können. Die Kinder erhielten dazu unterschiedliche Möbelstücke aus einem Puppenhaus, mit denen sich die Kleinen jeweils 20 Sekunden lang beschäftigen konnten. Pauen beobachtete, wie lange die Blicke der Babys auf dem Objekt verweilen und beobachtete folgendes Muster: Am Anfang ist die Neugierde groß.
- Genau gucken die Kleinen an, was sie in Händen halten.
- Doch nach Sessel, Schrank und Kommode kommt allmählich Langeweile auf.
- Immer kürzer beachten die Kinder die Gegenstände.
- Sie sind ja offenbar alle ähnlich.
- Doch dann taucht eine kleine Giraffe aus Holz auf, die Babys sind wieder hoch interessiert.
- Die Mehrzahl der Kinder erkennt die Spielzeuggiraffe als Tier und reagiert mit großer Aufmerksamkeit”, berichtet Pauen.
Die Kinder bemerken durchaus, dass es sich nicht um ein echtes Tier handelt, sondern um die Darstellung eines Tieres. Es sind bestimmte Körpermerkmale, die den Kindern signalisieren, dass dieses oder jenes Objekt ein lebendiges Wesen oder das Abbild eines solchen ist.
„Beine, ein Gesicht, Flügel und natürlich Bewegung sind solche Merkmale”, sagt Pauen. Schon Säuglinge achten besonders auf diese Eigenschaften. Die Kleinen betrachten beispielsweise Gesichter besonders ausgiebig. Sechs Monate alte Babys können sogar die Gesichter von Affen unterscheiden. Diese Gabe geht mit dem Erwachsenwerden wieder verloren.
Hat ein Objekt nicht nur ein Gesicht, sondern kann sich auch bewegen, wird die Angelegenheit für die Kinder hochspannend. „Vor allem unvorhersagbare, nichtlineare Bewegung im Raum macht Kinder neugierig”, so Pauen. Viel interessanter als das regelmäßige Auf und Ab eines Mobiles sind daher beispielsweise zwei Affen im Zoo, die miteinander balgen.
Diese Präferenz für Bewegung und Gesichter hat ihre Gründe in der Evolution. Die Kinder müssen sich in der Welt zurechtfinden und wissen, ob ein Objekt auf sie zukommen kann und ob es gefährlich ist”, erklärt Pauen. Gesichter verraten am ehesten die Gefühle und Absichten des Gegenübers: Freund oder Feind, gut gelaunt oder zornig.
Wenn ein Objekt sich obendrein bewegen kann, so kann es den Kindern auch nahe kommen. Es kann mit ihnen spielen, sie aber vielleicht auch verletzen. Ob Spieltrieb oder Gefahr: Kinder reagieren auf sich bewegende Tiere teils mit Respekt, teils mit Neugierde, aber stets mit großer Aufmerksamkeit.
Sie lassen ihr Gegenüber nicht aus den Augen. Obwohl heutzutage auch zahlreiche unbelebte Objekte komplexe Bewegungen ausführen, etwa Autos oder Flugzeuge, scheinen Kinder relativ treffsicher die Ursache von Bewegung erkennen zu können. So zeigten die Heidelberger Psychologen Kindern ein wurmartiges Tier, das mehrfach einen Ball anstupst und diesem unmittelbar hinterherläuft.
In einer späteren Szene liegen Ball und Tier dagegen regungslos und getrennt voneinander da. An der Länge der Blicke können die Forscher erkennen, dass die Kinder von dem wurmartigen Gebilde eine Bewegung erwartet. Die Mehrzahl der Kinder starrt es an und wirft zwischendurch kurze Kontrollblicke zum Ball hinüber.
Warum immer Tiere in Kinderbüchern?
Warum sind Tiere die Helden in Kinderbüchern Barbara Jakob, warum sind meistens Tiere die Helden in Kinderbüchern? Mit Tieren lässt sich eine Geschichte gut verständlich erzählen. Tiere werden bestimmte Rollen zugewiesen, mit denen sich kleine Kinder leicht damit identifizieren können.
Zudem regt die Distanzierung durch ein Tier ihre Fantasie an: Kinder vergleichen, was Protagonisten wie Mäuse und Bären machen in einem zweiten Schritt mit ihren eigenen Erfahrungen. Auch Psychologen nehmen aus diesem Grund gerne Tiere als Beispiele, wenn sie mit Kindern arbeiten. Etwas fies zum Beispiel für den Wolf, der ist immer der Böse.
Eine gewisse Verflachung und Klischierung müssen die Autorin oder der Autor durch die Konzentration auf eine bestimmte Eigenschaft in Kauf nehmen. Dies hilft Kindern aber, zum Beispiel mit Ängsten umzugehen. Sie können sich einer Angst eher stellen, wenn diese durch ein Krokodil anstatt durch ein anderes fünfjähriges Mädchen dargestellt wird.
Und die Geschichten gehen in der Regel gut aus, das zeigt dem jungen Leser: Ich kanns ja doch aushalten. Spannend und häufig witzig sind auch unerwartete Rollenzuschreibungen. Zum Beispiel? Wenn etwa eine mutige Maus die Hauptrolle spielt. Oder wenn vielleicht mal ein Wolf, der sonst immer der Starke ist, einmal Angst hat.
So sieht das Kind: Es ist ok, selber auch mal ängstlich zu sein. Welche Tiere sind in den Kinderbüchern besonders beliebt? Zum 50-Jahr-Jubiläum unseres Instituts haben wir im Chronos-Verlag den «Atlas der Schweizer Kinderliteratur» herausgegeben. Darin ist zu lesen, welche Tiere in Schweizer Kinderbüchern am meisten vorkommen: Es sind der Reihe nach Katzen, Vögel, Hunde, Mäuse, Hühner, Bären, Hasen, Löwen, Wölfe und Schweine.
Sollten Kinder mit Tieren aufwachsen?
Bessere emotionale und soziale Entwicklung – Frühere Untersuchungen, wie etwa eine der Swedish University of Agricultural Sciences, haben bereits bewiesen, dass Haustiere nicht nur auf Erwachsene beruhigend wirken, sondern auch auf Kinder. Zudem können sie das Selbstbewusstsein der einzelnen Familienmitglieder stärken.
Wie nennt man Geschichten mit Tieren?
Wissenschaftliche Definitionsversuche – Es liegt keine einheitliche und damit verbindliche wissenschaftliche Definition für das Tiermärchen vor. Dennoch werden einige Merkmale als typisch und international gültig für das Genre angesehen. Das wichtigste dieser Merkmale sind die tierischen Protagonisten, wie es unter anderem Mizuyo Ashiya in Bezug auf das japanische Tiermärchen, Isidor Levin in Bezug auf das tadschikische Tiermärchen beschreiben und Jack Haney für das russische Tiermärchen beschreibt: “Animal tales are stories in which human beings are not the main actors.
Animals, less commonly birds and fish, are the chief ‘movers and shakers’.” „Tiermärchen sind Erzählungen, in denen die Hauptfiguren keine Menschen sind. Tiere, weniger häufig auch Vögel und Fische, sind die Hauptakteure.” Auch Wilhelm Solms geht in seiner Analyse der Grimmschen Tiermärchen von dem tierischen Personal aus, fügt jedoch noch weitere Merkmale an: „1.
Die Hauptfiguren oder Träger der Handlung, also die Helden und zumeist auch ihre Gegenspieler, sind jeweils Tiere.2. Das Geschehen wird in einem schwankhaften Ton berichtet, der den Zuhörer erheitert.3. Die Erzählungen sind Variationen desselben Themas: der Kleine vermag durch Mut und Klugheit dem Großen zu widerstehen oder ihn sogar zu überwinden.” Die beiden letzten Charakteristika sind jedoch offenbar nicht absolut universal gültig.
So ist laut Ashiya der Ton japanischer Tiermärchen „dem Charakter der Einwohner entsprechend meistens leicht, gutmütig, heiter und einfach.” Haney spricht den russischen Tiermärchen sogar jede Heiterkeit ab: “The tales are told in neither comic nor tragic fashion but in that matter-of-fact, accepting way that has often been ascribed to the Russian peasant.” „Die Märchen sind weder in einem komischen noch in einem tragischen Stil erzählt, sondern auf diese sachliche, pragmatische Art, die den russischen Bauern häufig zugeschrieben wird.” Und er formuliert auch Solms dritten Punkt ins Negative, wenn er von “duplicity” („Falschheit”) als dem Thema russischer Tiermärchen spricht, die „the length to which the actors in the tale will go to obtain their daily needs” („die Extreme, zu denen die Akteure der Märchen gehen, um ihre täglichen Bedürfnisse zu stillen”) behandelten.
Insgesamt jedoch die Merkmale des schwankhaften Tons und des David-gegen-Goliath-Themas in der internationalen Forschung auf Zustimmung, wie etwa die Ausführungen des mongolischen Folkloristen Chorloo zeigen.
Was sind die 7 grundkommandos?
Zentral für McMillans Arbeit sind die sieben Grundkommandos »Sitz«, »Bleib«, »Platz«, »Komm«, »Aus«, »Bei Fuß«, »Nein« und wie man sie einem Hund Schritt für Schritt beibringt.
Warum Kinder Katzen brauchen?
Katzen und Kinder – Katzen füllen oft eine wichtige Funktion für Kinder aus: Sie sind ein ständiger Ansprechpartner, behalten Geheimnisse für sich und hören zu. Das Schnurren beruhigt und dem Tier beim Spielen zuzusehen, macht Freude. Kinder haben so eine sinnvolle Beschäftigung und lernen gleichzeitig Rücksicht und Verantwortung.
Warum Hunde für Kinder wichtig sind?
Interaktionen mit einem Hund fördern die sozialen Fähigkeiten Ihres Kindes – haben bewiesen, dass sich Haustiere positiv auf die kindliche Entwicklung auswirken. Der Umgang mit einem Hund fördert bei Kindern die sozialen Fähigkeiten – das Kind zeigt dem Hund gegenüber schnell ein Verantwortungsgefühl und Einfühlungsvermögen.
Wächst ein Kind mit einem Hund auf, dann lernt es, sich mitfühlend und wertungsfrei in das Tier hineinzuversetzen. So bildet das Kind die Grundlage für eine ehrliche Beziehung zum Haustier. Außerdem konnten Forscher feststellen, dass ständige Interaktionen mit dem Hund die soziale Kommunikationsfähigkeit der Kinder fördern.
Insgesamt nimmt es einen positiven Einfluss auf das Sozialverhalten, wenn ein Kind mit einem Hund aufwächst.
Welche Tiere passen auf Ihre Kinder auf?
Wale – Orcas – auch Schwertwale genannt – kümmern sich ein Leben lang um ihre Kinder. Die Mütter haben eine sehr enge Beziehung zu ihren Kindern. Vor allem die Männchen bleiben für immer bei ihrer Mutter – auch wenn die wieder neuen Nachwuchs bekommt.
Wie nennt man Kinder von Tieren?
Hier erfährst du, wie man die Jungen bestimmter Tierarten nennt! – Den Nachwuchs von Tieren kann man als Baby, Junges oder Jungtier bezeichnen. Viele haben darüber hinaus sogar ihre eigenen Namen, Dass ein junges Pferd Fohlen heißt, ist den meisten bekannt. Pandababys – Foto: Hung Chung Chih/Shutterstock
Welches Kleintier ist für Kinder geeignet?
Meerschweinchen und Kaninchen sind beliebte Haustiere bei Kindern. Kaninchen müssen immer mindestens einen Artgenossen an ihrer Seite haben, denn selbst, wenn du dich außerordentlich viel mit dem Tier beschäftigst, ersetzt du als Mensch niemals die Artgenossen.
Gefährten der gleichen Art sind wichtig für das Sozialverhalten und sorgen dafür, dass die Tiere sich nicht einsam fühlen. Meerschweinchen leben normalerweise in der Gruppe und benötigen ebenfalls mindestens einen bis acht Artgenossen an ihrer Seite. Beide Tierarten sind mit behutsamer Fürsorge leicht zu zähmen und können echte tierische Freunde für Kinder werden.
Allerdings lassen sich Meerschweinchen und Kaninchen nicht gerne auf den Arm nehmen. Meerschweinchen sind zudem nur mit viel Geduld dazu zu bewegen, sich freiwillig streicheln zu lassen. Es ist wichtig, dass du deinen Kindern beibringst, behutsam und langsam mit Leckerlis eine Bindung zu den Tieren aufzubauen und sie nie zu bedrängen.
- Denk auch daran, dass Kaninchen und Meerschweinchen sehr viel mehr Platz und Auslauf benötigen, als man früher dachte.
- Erkundige dich deshalb vor dem Kauf danach, wie viel Platz du in deiner Wohnung für das Gehege und den Auslauf der Tiere brauchst.
- Als Haustiere eignen sich diese beiden Arten für Kinder ab sechs Jahren.
Die Eltern müssen aber stets darauf achten, dass die Kinder die Tiere vorsichtig behandeln.
Was ist das wichtigste Nutztier?
Themenübersicht – In Deutschland ist das Haushuhn das häufigste Nutztier. Daneben finden sich mehrere andere Geflügelarten, die außer den Puten jedoch eher Nischen besetzen. Die Haltungsformen für Legehennen haben sich in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich verbessert: Einer der Hauptgründe ist, dass seit 2012 die Haltung in konventionellen Käfigen europaweit verboten ist.
Legehennen werden seitdem nur noch in so genannten ausgestalteten Käfigen, in Boden- und Freilandhaltung sowie in ökologischer Erzeugung gehalten. Domestiziert vor mindestens 9.000 Jahren, ist das Schwein eines der ältesten Nutztiere des Menschen. Heute ist es der wichtigste Fleischlieferant Deutschlands und eine tragende Säule der heimischen Landwirtschaft.
Die Schweinehaltung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten rasant gewandelt: Zunehmend prägen diesen Produktionszweig hoch spezialisierte Betriebe mit großen Tierbeständen. Die Biene ist das kleinste Haustier der Welt – und doch leistet sie Herausragendes! Sie sorgt für Vielfalt in der Natur und auf unseren Tellern, denn sie bestäubt die allermeisten Wild- und Kulturpflanzen und verhilft ihnen so zu mehr Früchten.
- Mit Honig, Bienenwachs und Gelée royale liefert die Biene außerdem wertvolle Naturstoffe.
- Etwa die Hälfte aller Landwirte in Deutschland hält Rinder, um Milch, Fleisch oder beides zu erzeugen.
- Damit sind Rinder ökonomisch gesehen die wichtigsten Nutztiere der deutschen Landwirtschaft.
- Während die Zahl der Rinderhalter sinkt, steigen die Herdengrößen: Über zwei Drittel der Rinder leben in Betrieben, die mindestens 100 Tiere halten.
Schafe und Ziegen zählen aufgrund ihrer vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten zu den ältesten Nutztieren. Mit viel Passion und Fleiß haben sich Menschen der Zucht und Haltung verschiedener Schaf- und Ziegenrassen verschrieben. Diese Tierhalter leisten damit einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Landwirtschaft und zum Erhalt der biologischen Vielfalt.
Was ist das Besondere an Tieren?
Tierische Fähigkeiten: Wie denken und empfinden Tiere? Bildrechte: picture-alliance/dpa-report Schimpansen besitzen erstaunliche Fähigkeiten. Was denken und empfinden sie wirklich? Tiere sind schlau und intelligent, betonen Forscher. Sie besitzen Fähigkeiten, die noch wenig bekannt sind. Beobachtungen von Delfinen, Elefanten und Schimpansen zeigen, wie Tiere voneinander lernen, sich erinnern und ihren Totenkult zelebrieren.
Haben wir Menschen die Fähigkeiten von Tieren unterschätzt oder übersehen? Verhaltensbiologen machen immer erstaunlichere Entdeckungen, die das Denken und Empfinden von Tieren in ein neues Licht rücken. Meeresbiologen konnten zum Beispiel nachweisen, dass Delfine ein lebenslanges Gedächtnis besitzen.
In einem Experiment wurde einer Delfingruppe ein Pfiff von einem Artgenossen vorgespielt, der vor 20 Jahren seine Gruppe verlassen hatte. Die Reaktion der Delfine war so eindeutig, dass die Forscher davon ausgingen, der Pfiff habe eine Erinnerung an den ehemaligen Artgenossen ausgelöst.
Denn von ihren Müttern diesen ganz eigenen Ruf und wandeln ihn dann individuell um. Verhaltensforscher vergleichen diesen Identifikationspfiff mit einem Namen. “Delfine haben mit großer Wahrscheinlichkeit ein lebenslanges Gedächtnis, erinnern sich also an andere Individuen, mit denen sie dann bei Bedarf eine Allianz eingehen.
Das ist eine Sache, die kann man nicht so einfach beobachten, dazu muss man sie jahrelang, jahrzehntelang beobachten und das dann statistisch auswerten. Das sind Dinge, die sich uns jetzt erst langsam erschließen, die wir vorher gar nicht beobachten konnten.” Dr.
Was wird alles aus Tieren gemacht?
Von wegen vegan – hier steckt Tier drin Artikel Kopfzeile:
Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Facebook. Facebook-Beiträge immer entsperren
Über das Video: Wer als Veganer:in grundsätzlich auf tierische Produkte und Zusätze verzichten will, der hat es nicht leicht. Nicht jedes Restaurant, jeder Imbiss oder jede Kantine bietet vegane Lebensmittel an — ganz im Gegenteil. Auch im Supermarkt kann die Wahl schwierig werden, wenn nicht ausdrücklich “vegan” auf der Verpackung steht.
- Aber bei Gemüsechips muss man doch nicht unbedingt auf die Inhaltsstoffe gucken, oder? Doch, sogar bei Turnschuhen und anderen Kleidungsstücken.
- Prinzipiell ist es ja nicht schlecht, dass Tiere, die sowieso für die Fleischproduktion getötet werden, wenigstens mit all ihren Bestandteilen genutzt werden.
So nutzen Menschen nicht nur das Fleisch, sondern verarbeiten von den Tieren zum Beispiel das Bindegewebe von Schweinen und Rindern zu Gelatine. Die wiederum lässt sich für Weingummi oder aber die Produktion von Pillen benutzen. Wer nun aber grundsätzlich auf alle tierischen Zusätze verzichten möchte, hat es schwer.
Wer vermutet schon, dass in einem Medikament tierische Zusatzstoffe stecken? Doch das Sortiment mit tierischen Resten ist noch viel größer. Industrielle Backwaren enthalten mitunter beispielsweise eingebackene Tierbestandteile, etwa die Aminosäure L-Cystein. Sie wird aus Schweineborsten oder Federn gewonnen.
Die Aminosäure soll den Teig für die Verarbeitung geschmeidiger machen. Wer das ausschließen möchten, der greift zu Brot und Teigwaren einer Biobäckerei. Denn nach der Bioverordnung ist L-Cystein tabu. Die weitverbreitete Gelatine kommt übrigens auch zum Klären von Fruchtsäften zum Einsatz.
- Initiativen haben zum Beispiel für Deutschland festgestellt, dass etwa jeder dritte Apfelsaft hierzulande mit tierischer Gelatine hergestellt wird.
- Einige Hersteller setzen mittlerweile aber auf alternative, tierfreie Verfahren.
- Dazu gehören mechanische “Ultrafiltration” oder pflanzliche Gelatine.
- Über das Video: Auch in Textilien, also Kleidung oder Schuhen, können tierische Produkte zum Einsatz kommen – Leder mal ganz außen vor gelassen.
Für den Kleber von Schuhen beispielsweise setzen die Hersteller auch Schlachtabfälle ein. Dazu zählen Knochen, Haut und Kasein. Das steht aber nirgends. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, dann musst du dich daher selbst beim Hersteller erkundigen.
- In Textilien kommt auch sogenannte Milchfaser zum Einsatz.
- Diese kann aus weggeworfenen Milchresten produziert werden.
- Das verbraucht ab dann zwar weniger Wasser als eine neue Baumwollfaser.
- Trotzdem ist die Faser, die auch für Hightechkleidung genutzt wird, eben tierischen Ursprungs.
- Auch hier findest du oft keine Angaben, wenn du im Laden stehst.
Wer denkt, dass Bier generell vegan ist, der liegt leider ebenfalls falsch. Beim Bierbrauen wird häufig Fischblase (“Hausenblase”) zur Klärung eingesetzt. Sie fängt übrige Hefepartikel ab, die das Bier trüben. Da die Fischbestandteile eigentlich nicht im Bier zurückbleiben sollen, müssen sie nicht als Zusatz aufgelistet werden.
Was fasziniert uns an Tieren?
Viele Tiere können Gerüche unterscheiden, Form und Aussehen der Umwelt anpassen, wenn es die Situation erfordert. Die Natur hat wahre Wunder geschaffen. Vom einfachsten Lebewesen, etwa einem räuberischen Haarstern im Wasser bis zum komplexen Lebewesen wie dem blauen Eisvogel.