Welche Tiere Sehen Uv Licht?
Leslie
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Ein Auge für Duftmarken Internationales Forscherteam entdeckt möglichen Zusammenhang zwischen Ultraviolett-Sehen und Urin-Duftmarken bei Nagetieren Menschen und die meisten anderen Säugetiere können ultraviolettes (UV-)Licht nicht sehen. Eine Ausnahme bilden manche Nagetiere.
- Eine chilenisch-deutsche Forschergruppe hat jetzt entdeckt, dass auch der südamerikanische Degu, ein entfernter Verwandter des Meerschweinchens, UV-Licht sehen kann.
- Bei der Suche nach den verhaltensrelevanten UV-Signalen im Lebensraum dieser Nager fanden die Wissenschaftler, dass frischer Degu-Urin im Gegensatz zu altem, eingetrocknetem Urin hauptsächlich die UV-Anteile des Lichtes reflektiert.
Die ausgesprochen sozialen Tiere verwenden Urin ausgiebig zur Duftmarkierung ihrer aktuell genutzten öffentlichen Wege und Sandsuhlen. Die Forscher vermuten nun, dass diese Markierungen für die Nager nicht nur eine Orientierungshilfe für die Nase, sondern eben auch für die Augen darstellen (Investigative Ophthalmology & Visual Science, Bd.44, S.2290-2296, Mai 2003).
Für Menschen und die meisten anderen Säugetiere reicht das sichtbare Farbspektrum von kurzwelligem Blau bis zu langwelligem Rot; ultraviolettes Licht ist für sie unsichtbar. Im Gegensatz dazu können viele Fische, Reptilien und Vögel UV-Licht sehen und nutzen dies auch zur gegenseitigen Erkennung: Manche Vögel, wie z.B.
Blaumeisen, unterscheiden Weibchen und Männchen am UV-Muster des Gefieders. Auch bei der Nahrungssuche spielt UV-Sehen eine Rolle so reflektiert der wachsartige Überzug vieler Beeren diese kurzwellige Strahlung. Ultraviolett-Sehen gehört zur Grundausstattung der Wirbeltiere und zahlreicher Wirbelloser, z.B.
Der Bienen. Die meisten Säugetiere aber haben diese Fähigkeit im Laufe der Evolution verloren. Jedoch nicht alle: Seit einiger Zeit weiß man, dass manche Nagetiere, wie etwa Ratten oder Mäuse, UV sehen können. Wozu dieser UV-Sinn den Nagern nützt, darüber gab es bislang allerdings nur Spekulationen. Eine plausible Erklärung haben jetzt Leo Peichl vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt/Main, Francisco Bozinovic von der Universidad Pontifica Catolica in Santiago (Chile) und Andrés Chávez und Adrián Palacios von der Universität Valparaíso (Chile) geliefert.
Das von ihnen untersuchte Nagetier war der in Chile häufig vorkommende Degu (Octodon degus), der wie sein entfernter Verwandter, das Meerschweinchen, inzwischen auch bei uns als Haustier bekannt ist. Im Freiland leben die tagaktiven Degus in offenem Buschland in kleinen Kolonien mit straffer sozialer Organisation.
Die Forscher untersuchten das Farbsehvermögen dieser Nager mit Hilfe von Elektroretinogrammen und fanden, dass sich das sichtbare Spektrum für diese Tiere bis in den UV-Bereich erstreckt. Um eine Antwort auf die Frage nach dem Nutzen dieser UV-Tüchtigkeit zu finden, wurde die natürliche Umgebung der Degus auf UV-Quellen hin durchsucht.
Die von den Tieren als Nahrung genutzten Pflanzen reflektierten nur geringe UV-Anteile, ebenso Erde, Sand und Steine. Fündig wurden die Forscher jedoch bei den Duftmarken, mit denen Degus ihre Umgebung markieren. In der Nähe der von Degu-Kolonien bewohnten Baue ziehen gemeinsam benutzte Hauptpfade durch das Gelände und zu den Sandsuhlen diese kommunalen Einrichtungen werden ausgiebig mit Urin und Kot markiert, teils zur eigenen Orientierung, teils zur Abgrenzung des Territoriums gegen Nachbarkolonien. Dieser Degu (Körperlänge etwa 10 cm) wurde zur Veranschaulichung auf eine Farbtafel gesetzt Die Messungen ergaben, dass frischer Degu-Urin die UV-Anteile des Lichtes viel stärker reflektiert als die längerwelligen Anteile. Im Gegensatz dazu reflektiert alter, eingetrockneter Urin hauptsächlich die längerwelligen Anteile und nur sehr wenig UV.
Dank ihrer UV-empfindlichen Augen können Degus frische und ältere Urinmarken auch optisch und nicht nur anhand ihrer Geruchsintensität unterscheiden. Sie können also sehen, wo kürzlich ein Artgenosse entlang gelaufen ist und wo die aktuellen Szenetreffs sind. Da Geruchssignale durch Luftbewegungen zerstreut werden und deshalb keine sehr präzisen Ortsmarken darstellen, böte die visuelle Ortung der Urinmarken einen signifikanten Zugewinn an Orientierungsgenauigkeit.
Unter diesem evolutionären Druck könnten die Nager ihre UV-Tüchtigkeit bewahrt haben. Diese Hypothese lässt sich auch auf andere Nagetiere ausdehnen, von denen man weiß, dass ihr Urin ebenfalls UV reflektiert; dazu gehören Mäuse und Ratten. In früheren Studien an diesen Arten ist der Zusammenhang zwischen der Fähigkeit zur UV-Wahrnehmung und UV-reflektierendem Urin allerdings nicht näher untersucht worden.
- Dem evolutionären Vorteil steht indessen auch ein Nachteil gegenüber: Auch tagaktive Raubvögel sind UV-tüchtig und vor einigen Jahren haben finnische Forscher entdeckt, dass Turmfalken bei der Feldmausjagd bevorzugt dort ansitzen, wo frische Urinmarken einen aktuell benutzten Mäusepfad anzeigen.
- Diese Blöße, die sich die Nager mit ihren UV-reflektierenden Urinmarken geben, wird aber offenbar durch den Vorteil überwogen, den die visuelle Erkennung der Duftmarken für die innerartliche Kommunikation spielt: Er lohnt das erhöhte Risiko, Opfer eines Raubvogels zu werden.
Sonst hätte sich diese Evolutionsstrategie wohl kaum durchgesetzt. : Ein Auge für Duftmarken
Welche Tiere sehen UV und Infrarot?
Veröffentlicht am 24.07.2009 | Lesedauer: 4 Minuten Die wahre Vogelperspektive Diese Aufnahmen sind einzigartig. Forscher haben eine kleine Kamera an den Kopf eines Falken angebracht. Sie zeigt aus einer noch nie gesehenen Perspektive, wie gezielt die Raubtiere jagen.
Quelle: Journal of Experimental Biology Autoplay Menschen nehmen mit ihren Augen nur eine Fraktion der Außenwelt war. Fliegen sehen wie durch eine Zeitlupe, Bienen UV-Licht und Schlangen Infrarot. Ein Falke erspäht Tauben aus acht Kilometern Entfernung. Jedes optische System hat aber Nachteile: Bei Fliegen zum Beispiel ist der Blick nach hinten stark eingeschränkt.
D er Eindruck täuscht nicht: Stubenfliegen sehen die Fliegenklatsche wirklich kommen – in Zeitlupe. So bleibt ihnen genügend Zeit, die Fliege zu machen. Zu verdanken haben sie das ihrem Zeitlupenblick, Bei uns Menschen verschmelzen mehr als 18 Bilder pro Sekunde schon zu einem Bewegungsablauf, wohingegen Stubenfliegen ganze 250 Bilder in der Sekunde sauber von einander trennen können.
Der Vorteil: auch schnellste Bewegungen kommen ihnen gähnend langsam vor, es bleibt ausreichend Zeit auf das Wahrgenommene zu reagieren. Viele Tiere haben den Blick für das Besondere, nicht nur die Stubenfliege. Sie sehen die Welt oft mit ganz anderen Augen als wir. Dennoch sind auch sie in der Regel nicht perfekt und auch ihr optisches System hat seine Grenzen.
Die Stubenfliege etwa sieht vieles im wahrsten Sinne des Wortes kommen – aber nur von vorne. Ihr Blick nach hinten ist längst nicht so gut und selbst ihr eigener Körper verdeckt einen Teil des Sehfeldes der bis zu 3000 Einzelaugen, die zu Facetten zusammengefasst sind.
Welche Insekten reagieren auf UV-Licht?
UV-Licht lockt eine Vielzahl von Fluginsekten an. In erster Linie gehören Fliegen, Käfer und Motten bzw. Nachtfalter zu diesen Fluginsekten. Aber auch Insekten der Gruppen Wanzen, Zikaden, Eintagsfliegen, Köcherfliegen, Netzflügler und Hautflügler werden von UV-Licht angezogen.
- Dieser Sachverhalt ist die Basis der UV-Fluginsektenvernichter.
- Wenn die Insekten in den elektrischen Insektenvernichter gelangt sind, werden sie dort entweder durch elektrische Stromschläge oder Klebeflächen vernichtet.
- Primär werden die Insekten durch das UV-A-Licht der UV-Fluginsektenvernichter angelockt.
UV-A-Licht ist eine langwellige ultraviolette Strahlung, die auch mit dem Begriff Schwarzlicht bezeichnet wird und über Wellenlängen von 315 bis 400mm verfügt. Bei der Großen Stubenfliege liegt die maximale Attraktivität beispielsweise bei 350 bis 380mm.
Prinzipiell gilt: Je höher der Anteil des UV-A-Lichtes im ausgestrahlten Licht des UV-Fluginsektenvernichters ist, desto höher ist die Anziehungskraft der Leuchten für Insekten. Die technischen Datenblätter der UV-Röhren, die dem UV-Fluginsektenvernichter beiliegen, geben Auskunft über die Unbedenklichkeit der abgegebenen UV-A-Strahlung für den Menschen.
In diesen wird auf die Forderungen der Internationalen Kommission für den Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung (ICNIRP) eingegangen und erklärt, dass die Obergrenzen für UV-A-Strahlung nicht überschritten werden. In den UV-Fluginsektenvernichtern dienen Leuchtstoffröhren als UV-A-Lichtquelle. Die Innenwand dieser Leuchtstoffröhren ist mit speziellen Leuchtstoffen (Phosphor) beschichtet, welche die spezifischen spektralen Eigenschaften der Leuchtstoffröhre bestimmen.
- Die Fangerfolge eines UV-Fluginsektenvernichters steht in bedeutender Abhängigkeit zur Qualität der Leuchtstoffröhre.
- Mit der Zeit kommt es durch die Abnutzung der Phosphorbeschichtung zu einer kontinuierlichen Abnahme der UV-A-Ausstrahlung bei den Leuchtröhren.
- Deshalb sollten die Röhren in regelmäßigen Abständen ausgewechselt werden.
Dabei sollte ein Zeitraum von einem Jahr nicht überschritten werden. Generell hat sich in der Praxis ein Wechsel der Leuchtstoffröhren in den elektrischen Insektenvernichtern zum Beginn einer neuen Saison bewährt.
Was wird im UV-Licht sichtbar?
· Haushaltshygiene und Reinigung – UV-Licht spielt weiterhin sowohl in der Medizin als auch in der Biologie eine Rolle. Mit Hilfe einer UV-Taschenlampe lassen sich Hygienemängel auf Bettwäsche, Teppichen oder anderen Textilien schnell erkennen. Auch eine Verunreinigung durch Urin im Toilettenbereich lässt sich so eindeutig sichtbar machen.
Welche Tiere nehmen Infrarot wahr?
«Ich suche das Neue, Unentdeckte, Obskure.» Ursprünglich für militärische Zwecke entwickelt, hat die Infrarot-Fotografie längst ihren Weg in die Kunst und Popkultur gefunden. Der Blick in eine fürs menschliche Auge unsichtbare Welt hat einen besonderen Reiz für den Fotografen Christoph Kummer.
- Herr Kummer, was sieht man auf Infrarotbildern, was man auf normalen Fotos nicht sieht? Bei den bekannten, schon fast «klassischen» digitalen Infrarotbildern sieht man weisse Bäume, dunkel-blauen Himmel und extrem kontrastreiche Wolken.
- Das sind typische Merkmale, die primär damit zu tun haben, dass verschiedene Dinge in unserer Umwelt Infrarotstrahlung unterschiedlich reflektieren und absorbieren.
Können Sie in einfachen Worten beschreiben, was da technisch passiert? Licht ist elektromagnetische Strahlung. Die Farbe, die wir sehen, entspricht unterschiedlichen Wellenlängen, die in Nanometer gemessen werden.450 nm entspricht Blau, 650 nm Rot. Der Mensch sieht bis zirka 700 nm.
- Alles, was darüber ist, wird als Nah-infrarot bezeichnet und ist für uns unsichtbare Strahlung.
- Infrarotkameras «sehen» bis zirka 1000 Nanometer.
- Sie können also mehr aufzeichnen, als wir von blossem Auge sehen können.
- Andere Arten sehen die Welt anders.
- Haben Sie ein Beispiel? Bestimmte Tiere können Infrarotlicht sehen und nehmen ihre Umgebung entsprechend anders wahr.
Schlangen etwa können Ferninfrarot und damit Wärmestrahlung wahrnehmen. Das hilft ihnen bei der Jagd im Dunkeln. Lachse können Nahinfrarot sehen, was ihnen beim Schwimmen in trüben Gewässern hilft. Das alles hat mit der Evolution zu tun. Kann ich mit meiner gewöhnlichen Spiegelreflexkamera auch Infrarotaufnahmen machen? Das kommt aufs Modell an.
- Bei älteren Kameras reicht es meist aus, wenn man einen speziellen Filter vor die Linse schraubt.
- Dieser sperrt das sichtbare Licht aus und lässt nur Strahlung ab 720 nm zu.
- Dabei ist jedoch die Belichtungszeit sehr lang, weil jede Kamera einen internen Sperrfilter eingebaut hat, der das Infrarot blockiert.
Er dient dazu, dass die Bilder nur das zeigen, was wir auch sehen können. Viele Kameras kann man aber mit wenigen Handgriffen umbauen und von diesem Sperrfilter befreien. Dann hat man eine Kamera, die das volle Spektrum von Ultraviolett bis hin zu Nahinfrarot registriert.
- Zur Person Der Berner Oberländer Christoph Kummer ist hauptberuflich Redakteur an einer Hochschule und freier Journalist.
- Die Infrarotfotografie als Hobby und Leidenschaft entdeckte er vor rund zehn Jahren, als er auf Bilder des irischen Fotografen Richard Mosse stiess, der den Bürgerkrieg im Kongo mit einem alten Infrarot-Falschfarbenfilm dokumentierte.
«Das löste etwas in mir aus», sagt er heute. Er bestellte seine erste umgebaute Kamera, eine Nikon D70, und war von Beginn weg begeistert von der «Surrealität der Aufnahmen». Kummer bloggt zum Thema auf seiner Website: hiddenrealms.ch Verändert sich die Farbe Grün am stärksten? Einige Bilder zeigen ganz weisse Bäume, andere blutrote Tannen.
Woher kommt das? Nicht die Farbe Grün spielt eine Rolle, sondern die organischen Eigenschaften. Bei Pflanzen ist der Effekt am grössten, was mit der Photosynthese zu tun hat. Und die verschiedenen Farbpaletten kommen durch unterschiedliche Filter zustande. Sie machen vor allem Landschaftsaufnahmen. Ist die Infrarotfotografie dafür besonders geeignet? Ja, Landschaft oder auch Architektur eignen sich vielleicht am besten, aber das kann man nicht generell sagen.
Menschen wirken eher blass, die Haut samtig und irgendwie künstlich. Das kann aber auch gefallen. Bei Tieren kommt es auf Fell und Gefieder an. Was ist für Sie der besondere Reiz an Infrarotfotos? Mit Infrarotlicht kann man in eine fürs menschliche Auge unsichtbare Welt blicken.
Man kann wirklich noch Entdeckungen machen und Neues kreieren, das fasziniert mich. Ich bin jemand, der das Besondere, Neue, Unentdeckte und Obskure sucht. Ausserdem bin ich gerne draussen in den Bergen und verbinde die Fotografie gerne mit Wandern. Sie schreiben auf Ihrer Website, Sie wollen mit Ihren Bildern die Fantasie der Betrachter anregen.
Diese 15 Tiere SEHEN Die Welt Ganz Anders Als Du
Inwiefern tun Sie das? Vielleicht erkennen sie, dass wir die Welt durch eine bestimmte Linse – unser Auge – betrachten und diese Linse nicht unbedingt die Realität widerspiegelt. Bei meinen Bildern geht es mir aber primär um die Landschaft und darum, überwältigende Szenerien wie Bergklippen, Gewitterwolken oder Wasserfälle noch überwältigender zu machen.
- Idealerweise sollen meine Fotos Emotionen wecken oder zu eigenen Kunstprojekten inspirieren.
- Mehr spannende Artikel rund um Tiere und die Natur? Dieser Artikel erschien in der gedruckten Ausgabe Nr 07/2022 vom 7.
- April 2022.
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In unserer Abo-Übersicht finden Sie alle Abo-Möglichkeiten in der Übersicht. Jetzt Schnupperabo abschliessen Zur Abo-Übersicht Matthias Gräub kümmert sich bei der TierWelt um die Wildtiere. Wenn er nach Feierabend davon noch nicht genug hat, geht er seinen Tierlidrang mit Zoobesuchen, Waldspaziergängen und Wanderungen in der Natur nach. Könnte er auswählen, bestünden seine Berner Stadtmusikanten aus Alpaka, Luchs, Laufente und Nacktmull. Das gäb ein Konzert!
Können Spinnen UV-Licht sehen?
Springspinnenart nutzt UV-B-Strahlung zur Partnerwahl –
Die Spinnenart phintella vitatta kann UV-B-Licht sehen (Foto: National University of Singapore) |
Singapur (pte023/05.05.2008/12:35) – Während die Ultraviolett-B-Strahlung für das menschliche Auge unsichtbar ist, nutzt eine bestimme Springspinnenart das UV-B-Licht möglicherweise bei der Partnerwahl. Das berichtet eine Forschergruppe um den Arachnologen Daiqin Li von der National University of Singapore www.nus.edu.sg,
Die Erkenntnisse der Forscher, die in der Fachzeitschrift Current Biology http://www.current-biology.com veröffentlicht wurden, nähren die Vermutung, dass vielleicht auch andere Tierarten im Stande sein könnten, diese besondere Wellenlänge im Spektrum des Lichts mit dem Sehsinn wahrzunehmen. Bisher wurde angenommen, dass keine Kreatur die UV-B Strahlung sehen kann.
Einige Insekten, Krustentiere, Vögel, Fische und Säugetiere können zwar UV-A-Licht sehen, dennoch geht die Wissenschaft davon aus, dass kein Tier UV-B-Strahlung wahrnehmen kann, da die Augen nicht in der Lage scheinen, die kürzere Wellenlänge zu erkennen.
- Im Rahmen einer Studie über Springspinnen, die UV-A-Licht bei der Partnerwahl nutzen, haben Li und seine Kollegen beobachtet, dass männliche Spinnen der Art Phintella vitatta besondere Flecken auf ihrem Bauch tragen, die UV-B-Strahlung reflektieren.
- Bei der Auswahl eines Geschlechtspartners spielen diese Flecken offenbar eine wichtige Rolle.
Um die Frage zu beantworten, ob die Spinnenart das UV-B-Licht denn auch sehen kann, untersuchten die Forscher das Verhalten der Spinnenmännchen und -Weibchen im Labor bei aktivem und inaktivem Lichtfilter. Dazu platzierten sie 20 Spinnenmännchen in Glaskästen, die mit Lichtfiltern ausgekleidet waren.
- Die Weibchen waren dann mehr von den Männchen und ihren Annäherungsversuchen angetan, wenn das UV-B-Licht in die Käfige gelangen konnte.
- In einem weiteren Versuch setzten die Wissenschaftler 14 Weibchen, die positiv auf die Avancen der Männchen bei normalen Lichtverhältnissen reagiert hatten, in Kästen mit UV-B-Filter.
Die Mehrheit der Weibchen zeigten daraufhin kein Interesse mehr am Paarungsgebaren der Männchen. Das bestätigt den Wissenschaftlern zufolge, dass es essentieller für die weiblichen Spinnen war, das UV-B-Licht zu sehen, als das jeweilige Balzverhalten der männlichen Tiere.
- Dennoch können sich die Forscher derzeit noch nicht erklären, wie die Spinnen die besonderen Wellenlängen des Lichts sehen können und ob ihre Augen von den schädlichen Auswirkungen, die die UV-B-Strahlung haben kann, in irgendeiner Weise geschützt sind.
- Durch die UV-B Strahlung können sowohl direkte DNS-Schäden, die beim Menschen zu Sonnenbrand führen, als auch eine vermehrte Melaninproduktion verursacht werden.
Zudem führen hohe UV-B-Dosen zu einer Trübung der Augenlinsen. Neben der untersuchten Spinnenart gebe es möglicherweise noch andere Tierarten, die das UV-B-Licht sehen können, sagt Li. So besäßen auch andere Springspinnen und die Haustaube UV-B-reflektierende Flächen auf ihrem Körper.
Aussender: | pressetext.austria |
Ansprechpartner: | Claudia Misch |
Tel.: | +43-1-81140-316 |
E-Mail: | [email protected] |
Werden Mücken von UV-Licht angelockt?
❌ Stimmt nicht: Mücken werden von Licht angezogen Stechmücken sind nicht phototaktisch positiv, das heißt sie reagieren überhaupt nicht auf Licht. Sie orientieren sich ausschließlich mit ihrem Geruchssinn. Dabei werden sie besonders von Schweiß und dem CO2 in unserer Atemluft angezogen.
Deshalb nützen elektronische Insektenfallen, die mit UV-Licht arbeiten nichts gegen Mücken. Sie schaden viel mehr anderen Insekten, die tatsächlich von Licht angezogen werden. Das Licht generell auszuschalten hält zwar Motten fern, Mücken allerdings nicht. Übrigens : Nur die Mückenweibchen stechen uns, weil sie die Proteine aus unserem Blut benötigen, damit ihre Eier reifen.
Quellen: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), NABU Diesen Faktencheck gibt’s auch, Sie wollen diesen Faktencheck griffbereit haben? Desktop-Version: Klicken Sie auf die Grafik und wählen Sie im Anschluss mit einem Rechtsklick “Bild speichern unter” aus.
Werden Spinnen von UV-Licht angezogen?
Leuchtendes Liebesspiel Spinnen flirten im UV-Licht – Bei einem heißen Flirt passiert so manches, was Umstehenden verborgen bleibt – besonders wenn Springspinnen beteiligt sind. Forscher haben jetzt die geheimen Signale entdeckt, mit denen die Tiere turteln – und wie man sie ärgern kann, indem man das Licht ausknipst.26.01.2007, 11.27 Uhr slideshow”> 1 / 3 Springspinne Cosmophasis umbratica: Unter UV-Licht beginnen bestimmte Körperteile zu fluoreszieren – und erregen das Interesse des anderen Geschlechts Foto: Science / Matthew L.M. Lim / Daiqin Li
2 / 3 Hell und dunkel: Springspinnen verfügen im Vergleich zu anderen Gliederfüßern über exzellente Augen, mit denen sie die UV-Signale ihrer Artgenossen erkennen können Foto: Science
3 / 3 Männchen (links) und Weibchen der Art Cosmophasis umbratica: Die Tiere tragen auf dem Körper und im Gesicht Stellen, die unter UV-Licht fluoreszieren Foto: Science
Können sich Katzen Gesichter merken?
Erkennt meine Katze mich? Ihre Katze ist für Sie wahrscheinlich etwas ganz Besonderes. Aber wie ist es andersherum: Erkennen Katzen ihre Halter überhaupt und können sie sie von anderen Menschen unterscheiden? Wir können oft nur schwer einschätzen, was Katzen fühlen. In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, ob Katzen Menschen erkennen und wie sich die Beziehung zu ihnen verbessern lässt.
- Ihre Katze bedeutet Ihnen sehr viel? Das teilen Sie mit den meisten Katzenhaltern.
- Menschen bauen zu ihren Haustieren gewöhnlich eine enge emotionale Beziehung auf und sorgen für ihr Wohlergehen.
- Sie freuen sich, Ihre Katze um sich zu haben, kennen ihren Charakter und würden sie jederzeit unter einer großen Zahl anderer Katzen erkennen.
Haben Sie nacheinander oder gleichzeitig mehrere Katzen, so können Sie sie problemlos auseinanderhalten. Katzen sind für uns Individuen mit besonderen Eigenschaften. Vielleicht interessiert es deshalb so viele Menschen, ob Katzen umgekehrt auch Menschen erkennen und auseinanderhalten können.
Katzen zeigen ihre anders als beispielsweise Hunde. Nicht immer verstehen wir die, Viele Menschen finden sogar, dass Katzen unergründlich sind und sie nie wissen, was diese denken oder empfinden. Viele Katzenhalter sind sich andererseits ganz sicher: Ihre Katze kennt sie ganz genau. Dass es Katzen nicht einerlei ist, welche Menschen mit ihnen zusammen im Haushalt leben, zeigt sich besonders deutlich, wenn Sie im Urlaub sind und jemand anders sich um Ihre Katze kümmert.
Manche Katzen reagieren darauf, indem sie sich verstecken und auch durch Rufen nicht anlocken lassen. Es kann sogar vorkommen, dass Katzen während des der Halter schlecht fressen und unsauber werden. Das sind eindeutige Anzeichen, dass die neuen Menschen Stress auslösen. Katzen haben auch in der Familie ihre Lieblingsmenschen Auch innerhalb ihres Haushalts verhalten sich Katzen unterschiedlich gegenüber den jeweiligen Familienmitgliedern. Zu ihr haben sie das größte Vertrauen, legen sich auf ihren Schoß und folgen ihr durchs Haus.
Andere Familienmitglieder müssen sich das Vertrauen der Katze erst regelrecht erwerben. Wie auch immer diese Vorlieben entstehen – sie zeigen deutlich, dass Katzen sehr genau zwischen unterschiedlichen Personen unterscheiden können. Dabei spielen wahrscheinlich die Stimme und der Geruch eine große Rolle, während das Aussehen weniger entscheidend ist.
Wissenschaftler haben dazu verschiedene Versuche durchgeführt und sind zu eindeutigen Ergebnissen gekommen. In der Regel bauen Katzen zu der Person, die am häufigsten füttert, die stärkste Bindung auf. Um genauer zu erforschen, wie Katzen ihre Umwelt wahrnehmen, führen Wissenschaftler spannende Untersuchungen durch.
Die folgenden drei Beispiele bestätigen, was viele Katzenhalter schon ahnten: Katzen können Menschen an ihren Stimmen erkennen, haben ein Gedächtnis für Dinge und Orte und erkennen nicht nur Menschen, sondern sogar ihre Emotionen und Stimmungen. Katzen erkennen ihre Besitzer – auch noch nach langer Zeit.
Katzen können Stimmen auseinanderhalten Die beiden japanischen Wissenschaftlerinnen Atsuko Saito und Kazutaka Shinozuka untersuchten in einer 2013 erschienenen, ob Katzen die Stimmen ihrer Halter erkennen. Sie spielten den Tieren dazu Aufnahmen von verschiedenen Stimmen vor.
- Das Ergebnis: Die Katzen konnten die Stimmen auseinanderhalten und reagierten deutlich auf die Stimmen ihrer Halter.
- Atzen haben ein Gedächtnis Genau wie andere Säugetiere haben Katzen ein Gedächtnis und erinnern sich an Dinge, die sie in der Vergangenheit gelernt haben.
- Azuo Fujita untersuchte ihr mit Kollegen und stellte fest: Katzen erinnern sich an Sachverhalte („Was?”) und Orte („Wo?”).
Katzen erkennen die Emotionen von Menschen Für Tiere oder Menschen, die in Gruppen leben, ist es wichtig, dass sie die Emotionen anderer Gruppenmitglieder erkennen. Marcello Siniscalchi untersuchte mit, ob Katzen Emotionen erkennen und verstehen. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Katzen Laute und visuelle Signale erkennen und ihr Verhalten an die Emotionen ihrer Menschen anpassen. Möchten Sie ein besseres Verhältnis zu einer Katze aufbauen, hat dies nur Aussicht auf Erfolg, wenn Sie ohne Zwang arbeiten. Halten Sie eine Katze auf keinen Fall gegen ihren Willen fest, um sie zu streicheln. Katzen sind sehr freiheitsliebend und möchten alles aus freien Stücken tun.
- Mit ein bisschen Geduld kann es aber gelingen, das Vertrauen einer Katze zu erlangen.
- Am besten klappt es, wenn Sie sich ruhig und unaufgeregt verhalten und die Katze locken.
- Ein kleiner wirkt oft Wunder.
- Ganz wichtig: Lassen Sie die Katze selbst bestimmen, wie lange sie bei Ihnen ist.
- Denn dann erinnert sie sich positiv an dieses Erlebnis und beim nächsten Mal klappt es schon besser.
: Erkennt meine Katze mich?
Welche Tiere können Infrarot sehen?
Erster Nachweis bei Tieren: Infrarot beim Beutefang Ein männlicher Smaragdprachtbarsch schnappt nach einem Bachflohkrebs Bild: Denis Meuthen Afrikanische Smaragdprachtbarsche können Strahlung im Nah-Infrarot-Bereich mit dem Auge wahrnehmen. Diese Fähigkeit wurde jetzt erstmals im Tierreich nachgewiesen.
- W enn der Smaragdprachtbarsch nach Beute späht, ist er nicht auf das für den Menschen sichtbare Licht angewiesen.
- Vielmehr kann diese in Afrika heimische und hierzulande als Zierfisch beliebte Art (Pelvicachromis taeniatus) noch Strahlung im infraroten Bereich mit dem Auge wahrnehmen.
- Das hat eine Gruppe von Biologen der Universität Bonn herausgefunden.
Wie Sebastian Baldauf zusammen mit den anderen Forschern in der Zeitschrift „Naturwissenschaften (Bd.99, S.1063) berichtet, ist damit erstmals eine Nutzung von Nah-Infrarot im Tierreich nachgewiesen worden. Dieser Befund wirft die nicht minder interessante Frage auf, wie eine derart langwellige Strahlung wahrgenommen werden kann.
- Von der Sonnenstrahlung, die auf die Erde trifft, ist nur ein Teil dem Auge von Mensch und Tier zugänglich.
- Beim Menschen erstreckt sich der Bereich von Violett bei knapp 400 Nanometer Wellenlänge bis Rot mit höchstens 780 Nanometern.
- Im Tierreich wird ein breiteres Spektrum genutzt.
- Viele Insekten und Vögel etwa können auch im Ultravioletten sehen.
Eine chinesische Springspinne setzt bei der Kommunikation mit Artgenossen sogar noch auf das besonders kurzwellige Ultraviolett-B mit 280 bis 315 Nanometer Wellenlänge. Eine größere Hürde türmt sich bei der visuellen Wahrnehmung langwelligen, tiefroten bis infraroten Lichts auf.
- Die Pigmente in den Zapfen der Netzhaut stoßen wegen wärmebedingten Rauschens an ihre Grenzen.
- Die Folge sind unspezifische Signale.
- Einige Tiere nutzen Strahlung großer Wellenlänge nicht visuell, sondern auf andere Weise.
- So verfügen manche Schlangen über Organe, die auf die langwellige Wärmestrahlung von Beutetieren ansprechen, und dem Schwarzen Kiefernprachtkäfer hilft ein entsprechendes Sinnesorgan, nach Waldbränden geeignete Stellen für die Fortpflanzung zu finden.
Die Bonner Biologen in der Arbeitsgruppe von Theo Bakker interessieren sich schon lange für die visuelle Wahrnehmung des Smaragdprachtbarsches, spielt sie doch bei der Kommunikation dieser und verwandter Buntbarscharten eine große Rolle. Heimisch ist der zierliche, einige Zentimeter große Fisch in seichten Flüssen und Küstenzonen Westafrikas.
- In nährstoffreichem Wasser mit Phytoplankton und organischen Schwebstoffen kann Licht des Nah-Infrarotbereichs recht weit vordringen.
- Auch eine hohe Umgebungstemperatur begünstigt das.
- Daher erschien es den Forschern plausibel, zu prüfen, ob die Tiere einen Vorteil aus dieser Strahlung ziehen können.
- Bei der Untersuchung im Labor war eine Nah-Infrarotlichtquelle die einzige Beleuchtung.
Nach einer Eingewöhnungszeit präsentierte man den Fischen in zwei abgetrennten, durchsichtigen Kammern lebendige Bachflohkrebse als verlockende Beute. Eine dieser Kammern war mit einem Filter versehen, der nur Nah-Infrarotstrahlung passieren ließ, vorwiegend solche zwischen 800 und 900 Nanometer Wellenlänge.
Die Wand der anderen Kammer indessen war für Licht kürzerer Wellenlänge durchlässig, wie es etwa durch Biolumineszenz entstehen könnte. Die Fische entwickelten umgehend eine klare Vorliebe. Sie hielten sich bevorzugt vor der Kammer mit den von Nah-Infrarotlicht beschienenen Bachflohkrebsen auf und schnappten nach den – wenn auch unerreichbaren – Happen.
Befand sich hingegen keine potentielle Beute dort, schwand das Interesse der Fische. Das belegt nach Überzeugung der Forscher, dass Smaragdprachtbarsche die Nah-Infrarotstrahlung zur Beutejagd verwenden können. Was die möglichen Rezeptoren betrifft, tappen die Biologen noch im Dunkeln.
Man könne „nur Vermutungen anstellen”, sagt Baldauf. Eine Möglichkeit wären Zapfen in der Netzhaut, deren Absorptionsbereich stark ins langwellige Rot hinein verschoben ist. Vielleicht, so spekuliert der Forscher, findet sich sogar ein bislang unbekanntes, auf Nah-Infrarot ansprechendes Pigment. Auch Rezeptoren, die nicht wie Zapfen arbeiten, könne man in Erwägung ziehen.
So hat man herausgefunden, dass Mäuse ohne Stäbchen und Zapfen im Auge ihren Biorhythmus nach dem Licht einstellen und auch die Pupillenweite ändern. Ermöglicht wird das Baldauf zufolge durch Ganglienzellen in der Netzhaut, die über ein lichtempfindliches Pigment verfügen.
Welche Tiere sehen Infrarotstrahlen?
«Ich suche das Neue, Unentdeckte, Obskure.» Ursprünglich für militärische Zwecke entwickelt, hat die Infrarot-Fotografie längst ihren Weg in die Kunst und Popkultur gefunden. Der Blick in eine fürs menschliche Auge unsichtbare Welt hat einen besonderen Reiz für den Fotografen Christoph Kummer.
- Herr Kummer, was sieht man auf Infrarotbildern, was man auf normalen Fotos nicht sieht? Bei den bekannten, schon fast «klassischen» digitalen Infrarotbildern sieht man weisse Bäume, dunkel-blauen Himmel und extrem kontrastreiche Wolken.
- Das sind typische Merkmale, die primär damit zu tun haben, dass verschiedene Dinge in unserer Umwelt Infrarotstrahlung unterschiedlich reflektieren und absorbieren.
Können Sie in einfachen Worten beschreiben, was da technisch passiert? Licht ist elektromagnetische Strahlung. Die Farbe, die wir sehen, entspricht unterschiedlichen Wellenlängen, die in Nanometer gemessen werden.450 nm entspricht Blau, 650 nm Rot. Der Mensch sieht bis zirka 700 nm.
- Alles, was darüber ist, wird als Nah-infrarot bezeichnet und ist für uns unsichtbare Strahlung.
- Infrarotkameras «sehen» bis zirka 1000 Nanometer.
- Sie können also mehr aufzeichnen, als wir von blossem Auge sehen können.
- Andere Arten sehen die Welt anders.
- Haben Sie ein Beispiel? Bestimmte Tiere können Infrarotlicht sehen und nehmen ihre Umgebung entsprechend anders wahr.
Schlangen etwa können Ferninfrarot und damit Wärmestrahlung wahrnehmen. Das hilft ihnen bei der Jagd im Dunkeln. Lachse können Nahinfrarot sehen, was ihnen beim Schwimmen in trüben Gewässern hilft. Das alles hat mit der Evolution zu tun. Kann ich mit meiner gewöhnlichen Spiegelreflexkamera auch Infrarotaufnahmen machen? Das kommt aufs Modell an.
Bei älteren Kameras reicht es meist aus, wenn man einen speziellen Filter vor die Linse schraubt. Dieser sperrt das sichtbare Licht aus und lässt nur Strahlung ab 720 nm zu. Dabei ist jedoch die Belichtungszeit sehr lang, weil jede Kamera einen internen Sperrfilter eingebaut hat, der das Infrarot blockiert.
Er dient dazu, dass die Bilder nur das zeigen, was wir auch sehen können. Viele Kameras kann man aber mit wenigen Handgriffen umbauen und von diesem Sperrfilter befreien. Dann hat man eine Kamera, die das volle Spektrum von Ultraviolett bis hin zu Nahinfrarot registriert.
- Zur Person Der Berner Oberländer Christoph Kummer ist hauptberuflich Redakteur an einer Hochschule und freier Journalist.
- Die Infrarotfotografie als Hobby und Leidenschaft entdeckte er vor rund zehn Jahren, als er auf Bilder des irischen Fotografen Richard Mosse stiess, der den Bürgerkrieg im Kongo mit einem alten Infrarot-Falschfarbenfilm dokumentierte.
«Das löste etwas in mir aus», sagt er heute. Er bestellte seine erste umgebaute Kamera, eine Nikon D70, und war von Beginn weg begeistert von der «Surrealität der Aufnahmen». Kummer bloggt zum Thema auf seiner Website: hiddenrealms.ch Verändert sich die Farbe Grün am stärksten? Einige Bilder zeigen ganz weisse Bäume, andere blutrote Tannen.
Woher kommt das? Nicht die Farbe Grün spielt eine Rolle, sondern die organischen Eigenschaften. Bei Pflanzen ist der Effekt am grössten, was mit der Photosynthese zu tun hat. Und die verschiedenen Farbpaletten kommen durch unterschiedliche Filter zustande. Sie machen vor allem Landschaftsaufnahmen. Ist die Infrarotfotografie dafür besonders geeignet? Ja, Landschaft oder auch Architektur eignen sich vielleicht am besten, aber das kann man nicht generell sagen.
Menschen wirken eher blass, die Haut samtig und irgendwie künstlich. Das kann aber auch gefallen. Bei Tieren kommt es auf Fell und Gefieder an. Was ist für Sie der besondere Reiz an Infrarotfotos? Mit Infrarotlicht kann man in eine fürs menschliche Auge unsichtbare Welt blicken.
Man kann wirklich noch Entdeckungen machen und Neues kreieren, das fasziniert mich. Ich bin jemand, der das Besondere, Neue, Unentdeckte und Obskure sucht. Ausserdem bin ich gerne draussen in den Bergen und verbinde die Fotografie gerne mit Wandern. Sie schreiben auf Ihrer Website, Sie wollen mit Ihren Bildern die Fantasie der Betrachter anregen.
Inwiefern tun Sie das? Vielleicht erkennen sie, dass wir die Welt durch eine bestimmte Linse – unser Auge – betrachten und diese Linse nicht unbedingt die Realität widerspiegelt. Bei meinen Bildern geht es mir aber primär um die Landschaft und darum, überwältigende Szenerien wie Bergklippen, Gewitterwolken oder Wasserfälle noch überwältigender zu machen.
Idealerweise sollen meine Fotos Emotionen wecken oder zu eigenen Kunstprojekten inspirieren. Mehr spannende Artikel rund um Tiere und die Natur? Dieser Artikel erschien in der gedruckten Ausgabe Nr 07/2022 vom 7. April 2022. Mit einem Schnupperabo erhalten Sie 6 gedruckte Ausgaben für nur 25 Franken in Ihren Briefkasten geliefert und können gleichzeitig digital auf das ganze E-Paper Archiv seit 2012 zugreifen.
In unserer Abo-Übersicht finden Sie alle Abo-Möglichkeiten in der Übersicht. Jetzt Schnupperabo abschliessen Zur Abo-Übersicht Matthias Gräub kümmert sich bei der TierWelt um die Wildtiere. Wenn er nach Feierabend davon noch nicht genug hat, geht er seinen Tierlidrang mit Zoobesuchen, Waldspaziergängen und Wanderungen in der Natur nach. Könnte er auswählen, bestünden seine Berner Stadtmusikanten aus Alpaka, Luchs, Laufente und Nacktmull. Das gäb ein Konzert!