Wie Bereiten Sich Tiere Auf Den Winter Vor?

Wie Bereiten Sich Tiere Auf Den Winter Vor
D ie ungewöhnlichste Truppe, die sich jemals gefunden hat, um den Winter gemeinsam zu verbringen, sind sicher Manni das Mammut, Diego, der Säbelzahntiger und Sid, das Riesenfaultier. In „Ice Age” finden die drei Außenseiter zusammen, weil sie sich nicht wie alle anderen in Richtung Süden aufmachen.

  1. Im echten Leben hätten sie weniger Abenteuer erlebt: Sid hätte wahrscheinlich Winterschlaf gehalten und Manni sich in einer Höhle verkrochen.
  2. Nur Scrat, das Säbelzahn-Eichhörnchen, hätte sicher genauso überzeugt an seiner Nuss festgehalten.
  3. Wenn wir Menschen im Herbst immer weniger Lust bekommen, uns zu bewegen, und uns lieber mit Schokolade und einem Buch unter einer Decke vergraben, dann sind uns die Wildtiere meistens schon voraus.

Sie stecken dann mitten in der Vorbereitung für den Winter. Im Spätsommer fressen sie sich Winterspeck an, der ihnen bis zum Frühling reichen muss. Es gibt zwei Arten, den Winter zu überleben: Entweder man verkriecht sich und hält ihn aus, oder man flieht – ins Warme.

Die Flucht nach vorne treten vor allem Vögel an: Sie ziehen in großen Scharen in den Süden, aber nicht, weil sie lieber auf Mallorca leben würden, sondern weil es bei uns zu der Zeit fast keine Insekten und Samen gibt – ihr Hauptnahrungsmittel. Etwa die Hälfte der heimischen Vögel ist im Winter nicht in Deutschland sondern fliegt in wärmere Gegenden.

Die Langstreckenzieher wie der Kuckuck oder die Nachtigall fliegen bis weit nach Afrika hinein, sie überqueren sogar noch die riesige Sahara-Wüste. Die Kurzstreckenzieher haben es weniger weit: Vögel wie die Feldlerche oder der Kiebitz zieht es nach Südeuropa, in die Mittelmeerregion.

Manche Vögel bleiben aber auch hier und passen sich dem Wetter an: Diese Vögel sind im Frühling schneller vor Ort, um sich zu paaren und ein Nest zu bauen. Viele Meisen oder Amseln haben sich mit der Situation abgefunden: Weil im Winter der Boden gefroren ist und die Bäume kahl sind, ändern sie ihre Diät.

Es gibt dann Beeren oder Insekteneier zu essen. Der Ornithologe Lars Lachmann vom Naturschutzbund berichtet, dass viele Störche, die früher bis nach Afrika geflogen seien, heute in Spanien den Winter verbringen. Einige würden sogar gleich ganz in ihrer Heimat bleiben, ebenso wie viele Kraniche: Von 400.000 Kranichen bleiben 10.000 zuhause.

Andere, die früher bis Spanien geflogen sind, bleiben in Frankreich. Viele Wildtiere harren in der Kälte aus: Manche halten Winterschlaf, andere machen Winterruhe und wieder andere verfallen in eine Winterstarre. In Laubhaufen, Erdhöhlen oder Nestern aus Holz und Blättern verbringen die Tiere die kälteste Jahreszeit.

Im Winterschlaf verlangsamen sich bei Igeln, Haselmäusen, Murmeltieren oder Fledermäusen der Herzschlag, der Stoffwechsel und die Atmung. Die Körpertemperatur sinkt, und sie atmen nur wenige Male pro Minute. Gefährlich wird es für sie, wenn sie zu oft in ihrem Winterschlaf gestört werden – sie verbrauchen ihre Reserven dann schneller.

  • Im schlimmsten Fall sind diese vor Frühlingseinbruch aufgebraucht, und die Tiere könnten verhungern.
  • Einige Tiere halten lediglich Winterruhe: der Maulwurf und der Braunbär zum Beispiel, oder das Eichhörnchen.
  • Sie gehen alles ruhiger an, wachen aber immer wieder auf und lassen sich den Spaß nicht nehmen, ab und zu mal im tiefen Schnee herumzuhüpfen.

Im Herbst vergraben Eichhörnchen Nüsse, Eicheln und Kastanien. Da sie nicht immer alle wiederfinden, wachsen an diesen Stellen im Frühling manchmal neue Bäume. Rehe, Wildschweine und Hirsche zum Beispiel sind an die kalten Temperaturen angepasst. Ihnen wächst ein dickes Winterfell mit Luftkammern, das sie warm hält.

  1. Sie sind weniger aktiv als sonst und ernähren sich von Wurzeln, Pilzen und kleinen Tieren in Winterstarre.
  2. In diese Starre verfallen Insekten, aber auch Frösche, Kröten, Eidechsen, Schlangen und Fische.
  3. Alle diese Tiere haben ihren eigenen Rückzugsort: Insekten überleben den Winter unter Baumrinden, Frösche in Erdlöchern oder im Schlamm und Fische an einem möglichst ruhigen Ort im Wasser.

Auch Fische sind wechselwarme Tiere: Ihre Körpertemperatur entspricht der Temperatur ihrer Umgebung. So können sie im eiskalten Wasser überwintern und wachen erst auf, wenn es um sie herum wieder wärmer wird. Sogar im Ameisenbau wird es im Winter ganz ruhig.

  • Und auch Schnecken machen Winterschlaf: Sie dichten mit Schleim ihr Häuschen zu.
  • Beeinflusst der Klimawandel das Verhalten der Tiere im Winter? „Nicht direkt und nicht dramatisch”, erklärt der Tierphysiologie Gerhard Heldmaier von der Universität Marburg.
  • Tierphysiologen interessieren sich für die Lebensvorgänge in Tieren, in ihren Organen, ihren Zellen und ihrem Gewebe.

Anders als meistens angenommen, sagt Professor Heldmaier, sei der Winter für die Tiere nicht wegen der Kälte eine schwierige Jahreszeit, sondern weil es wenig Essen zu finden gibt. Manche Tiere wie der Igel oder Feldhamster könnten auf den Winterschlaf verzichten, wenn es genügend Essen gäbe: Für sie würde also eine Veränderung der Temperatur und somit der Natur zu anderen Gewohnheiten führen.

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Für den Großteil der Tiere aber ist der Winter durch einen inneren Kalender als die Zeit der Ruhe abgespeichert. Der Winterschlaf kann sich höchstens um ein paar Wochen verschieben, wenn das Wetter besonders warm ist. Die Rekordhalter sind Siebenschläfer: Wenn sie merken, dass es nicht viel Nahrungsmittel zu finden gibt, verschlafen sie einfach den ganzen Sommer und bis zum Frühling im Jahr darauf.

So können sie 19 Monate verbringen und stehen erst auf, wenn es ihnen passt. Winterschlaf kann man das schon fast nicht mehr nennen. Noch mehr Antworten auf neugierige Kinderfragen Eine illustrierte Auswahl von Beiträgen unserer Kolumne „Wie erkläre ich’s meinem Kind?” ist bei Reclam erschienen. Zur Verlagsseite

Wie überleben Tiere in der kalten Zone?

Page 2 – Trotz extrem lebensfeindlicher Bedingungen sind in der Arktis – im Vergleich zur Antarktis – viele verschiedene Pflanzen und Tiere beheimatet. Alle Lebewesen dort haben sich an die widrigen Umstände angepasst: niedrige Temperaturen und starke Temperaturunterschiede, wenig Sonneneinstrahlung bis hin zu monatelangen Dunkelperioden, kurze Vegetationsperioden und niedrige Reproduktionsraten, Permafrostböden und extreme Wetterereignisse.

Das Gebiet um den Nordpol wird auch Polarwüste oder Hocharktis genannt und zeichnet sich durch permanenten Frost aus. An Land sind in den hohen Breiten nur etwa fünf Prozent der Bodenfläche bewachsen – vornehmlich mit Kräutern, Moosen und Flechten. Einen relevanten Anteil der Primärproduktion dieser kargen Region wird durch im Meereis lebende Bakterien und Algen beigetragen.

In südlicher Richtung schließt sich an die Polarwüste die sogenannte Kältesteppe oder auch Tundra an. Der Permafrostboden in diesen Gebieten lässt je nach Niederschlagsmenge und Jahresmitteltemperatur Flechten, Moose, Gräser und Zwergsträucher wachsen.

Rentierflechte Quelle: Nadezhda Bolotina / Fotolia Weite Ebenen karger Landschaft: Nunavut, Kanada Quelle: Christopher Howey / Fotolia Denali (ehem. Mount McKinley) – höchster Berg Nordamerikas Quelle: Galyna Andrushko / Fotolia Farbenfrohe Herbstlandschaft in Alaska Quelle: porbital / Fotolia Vereinzelte Bäume in der russischen Tundra Quelle: kuzhilev / Fotolia

Müsste man für die Arktis ein Wappentier bestimmen, so würde man zweifellos den Eisbären auswählen. Die weißen Bären haben hier ihr einziges natürliches Verbreitungsgebiet und sind die größten an Land lebenden Raubtiere der Welt. Männliche Tiere wiegen im Durchschnitt etwa eine halbe Tonne und erreichen eine Schulterhöhe von etwa 160 cm.

Die Weibchen sind mit einem Gewicht von 150 bis 300 kg kleiner und leichter. Eisbären sind die Top-Prädatoren der Arktis. Für die Jagd auf Robben, die Aufzucht der Jungtiere und sogar für die Fortbewegung sind die Bären auf Meereis angewiesen – sie sind daher besonders anfällig für das Abschmelzen der Eisdecke auf dem Nordpolarmeer.

Der Eisbär mag zwar das berühmteste Tier der Arktis sein, aber bei weitem nicht das einzige: An Land leben schätzungsweise 6.000 Tierarten. Mehr als die Hälfte der Tierarten sind Insekten – Säuger sind mit einer Zahl von 75 Arten vergleichsweise gering vertreten.

Dazu zählen neben den bereits erwähnten Eisbären auch Polarwölfe, Polarfüchse, Vielfraße, Schneehasen, Lemminge, Moschusochsen, Karibus und Rentiere. In der Arktis sind 240 Vogelarten beheimatet – insbesondere während der Sommermonate, wenn zahlreiche Zugvogelarten in den hohen Norden kommen, um zu brüten, ist das Gebiet ein wahres Paradies für Ornithologen.

Enten, Gänse, Schwäne, Möwen, Skuas, Lummen, Schneehühner, Krabbentaucher, die Schnee-Eule und noch viele weitere sind im hohen Norden anzutreffen. Im Meer tummeln sich Ringel- und Bartrobben, Walrosse und verschiedene Walarten, wie der charismatische Narwal mit seinem 4 bis 5 Meter langen Stoßzahn.

  1. Zudem sind Grönlandhai, der Polardorsch, die arktische Äsche, der Weißlachs, Kabeljau, Heilbutte, Lachse, Plattfische, Wirbellose und Krebstiere in der Arktis zu finden.
  2. Viele dieser Arten sind bereits jetzt durch den ⁠⁠ und dessen Folgeerscheinungen in ihrem Fortbestehen beeinträchtigt.
  3. Sowohl für die ⁠⁠, als auch für die ⁠⁠ gilt: Die Artenvielfalt nimmt in Richtung Norden immer weiter ab.

Um den extremen Bedingungen im hohen Norden zu trotzen, haben die meisten Tierarten besondere Überlebensstrategien entwickelt. Hierzu zählt – insbesondere bei den Säugetieren – ein spezieller Körperbau: Im Vergleich zum Körpervolumen haben Tiere wie der Polarfuchs oder der Moschusochse eine relativ kleine Körperoberfläche und kurze Extremitäten, um die Wärmeabgabe so gering wie möglich zu halten.

  • Zusätzlich lagern viele Tiere dicke Fettschichten unterhalb der Haut zur Isolierung gegen Kälte an.
  • Säugetiere an Land verfügen über ein dichtes Unterfell, das die Funktion eines isolierenden Luftpolsters zwischen Haut und Umgebung übernimmt.
  • Vögel haben hierfür besonders zahlreiche Daunenfedern.
  • Unter seinem hell gefärbten Fell hat der Eisbär zum Beispiel eine schwarze Haut.

Sonnenstrahlen werden über die Haare zur Haut geleitet und helfen, den Körper zu wärmen. Auch das Auftreten im Pulk schützt einzelne Tiere verlässlich vor Auskühlung, so stehen Moschusochsen bei starker Kälte oftmals dicht beieinander, um sich gegenseitig zu wärmen.

  1. Andere, wie das Karibu wandern auf der Suche nach Nahrung jahreszeitenbedingt enorme Strecken.
  2. Der arktische Ziesel, eine Erdhörnchenart, hat eine andere ⁠⁠: während der kältesten Monate hält er Winterschlaf.
  3. Dabei sinkt seine Körpertemperatur unter den Nullpunkt – dennoch gefriert sein Blut nicht.
  4. Ähnliches ist bei einigen polaren Fischarten der Fall.
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Der Gefrierpunkt des Blutes liegt dank einer besonderen Beschaffenheit des Serums niedriger als der des umgebenden Wassers. : Flora und Fauna der Arktis

Wie halten sich Tiere warm?

10. Januar 2015 Tiere Bei Eis und Schnee draußen zu sein, kann viel Spaß machen – aber nur, wenn Du richtig “eingepackt” bist. Wie schaffen es die Tiere, die kalte Jahreszeit draußen zu verbringen? Nicht nur wir Menschen fühlen uns bei bestimmten Temperaturen besonders wohl – auch den Tieren geht es so.

Der menschliche Körper ist normalerweise ungefähr 37 Grad Celsius warm. Sind es mehr oder weniger, fühlen wir uns unwohl – wir haben Fieber oder sind unterkühlt. Wenn die Temperatur zu stark vom Normalen abweicht, wird es gefährlich. Denn der Körper kann dann nicht mehr richtig funktionieren. Verliert er zu viel Wärme, erfrieren wir.

Jedes Kind weiß: Bei Kälte muss man sich warm einpacken! Genau das tun auch viele Tiere. Vögel bekommen im Winter ein dichteres Federkleid. Auch das Fell vieler Säugetiere verändert sich, sie bekommen ein Winterfell. Federn und Felle verhindern, dass zu viel Wärme an die Luft in der Umgebung abgegeben wird. Unter dem Fell haben Eisbären eine schwarze Haut. Die hilft ihnen, die Wärme der Sonne einzufangen. (Bild: pixabay.com/Public Domain) Und die funktioniert so: Zwischen den feinen Haaren oder Federn wird viel Luft festgehalten. Luft leitet Wärme sehr schlecht, darum bezeichnet man sie auch als guten Isolator.

  1. Die Luft nah am Tierkörper wird durch die Körperwärme warm.
  2. Federn oder Fell halten sie fest, so dass die Wärme nicht durch den Wind fortgeweht wird.
  3. Und weil die Luft gut isoliert, wird die Wärme auch nicht in die Umgebung abgegeben.
  4. Sie hüllt den Körper warm ein.
  5. Gute Winterjacken sind genauso aufgebaut wie Winterfell oder Gefieder: Eine feste äußere Schicht hält Wind und Wasser ab.

Darunter, nah am Körper, liegt eine isolierende Schicht aus leichtem Material, das viel Luft einschließt. Besonders gut isolieren die feinen Daunenfedern, die bei Vögeln direkt am Körper sitzen. Darüber liegen festere Deckfedern, eine zusätzliche Schutzschicht. Die Daunenfedern der Kohlmeise enthalten viel Luft. Sie wird durch den Körper erwärmt und hüllt ihn ein. (Bild: “Meise 900” von Tbird ulm/Wikimedia Commons/CC BY-SA 3.0) Sicher hast Du schon einmal eine Amsel oder Meise beobachtet, die sich “aufgeplustert”hat. Wie gut das Fell eines Eisbären isoliert, zeigt dieses Wärmebild. Es wurde mit einer speziellen Kamera aufgenommen. Je mehr Rot und Gelb, desto wärmer ist die Stelle des Körpers. Kühlere Stellen sind blau. (Bild: arno/coen/Wikimedia Commons/gemeinfrei)

Was passiert mit dem Körper der Winterschlaf Tiere im Winter?

Warum halten Tiere Winterschlaf? – Einfach ausgedrückt: „Winterschlaf ist eine Form des Energiesparens”, sagt Kelly Drew. Die Neuropharmakologin der Universität von Alaska Fairbanks untersucht die Hirnchemie von überwinternden Arktischen Zieseln. Obwohl Winterschlaf meist als saisonales Verhalten auftritt, ist er kein exklusives Merkmal von Tieren in kalten Lebensräumen.

  1. Es gibt auch tropische „Winterschläfer”, die beispielsweise der Hitze entgehen wollen.
  2. Aber Temperatur ist nicht immer der ausschlaggebende Faktor.
  3. Manche Arten halten als Reaktion auf einen Nahrungsmangel Winterschlaf”, so Drew.
  4. Australische Ameisenigel halten beispielsweise und warten darauf, dass sich die Nahrungsressourcen wieder erholen.

Neue Studien lassen sogar auf einen dritten möglichen Grund schließen: Schutz. Wer Winterschlaf hält, „riecht nicht, macht keinen Krach, bewegt sich nicht und ist für Fressfeinde daher sehr schwer zu entdecken”, sagt Thomas Ruf, ein Professor für Tierphysiologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

  • Zeigen, dass kleine Säugetiere im Vergleich zum Winterschlaf mit fünfmal größerer Wahrscheinlichkeit pro Monat sterben, wenn sie wach sind.
  • Um ihren Stoffwechsel zu verlangsamen, senken die Tiere ihre Körpertemperatur im Schnitt um fünf bis zehn Grad Celsius.
  • Die Arktischen Ziesel ( Spermophilus parryii ), mit denen Drew arbeitet, gehen sogar noch weiter und senken ihre Körpertemperatur auf bis zu drei Grad unter Null.

haben gezeigt, dass der Kühleffekt wahrscheinlich über die Adenosinkonzentration im Gehirn reguliert wird. Die Konzentration steigt bei Arktischen Zieseln im Winter nicht nur an, die Adenosinrezeptoren werden auch empfindlicher. Arktische Ziesel beim Winterschlaf an der Universität von Alaska Fairbanks.

  • Aber während ihrer Ruhephase verbleiben die Tiere nicht die ganze Zeit in ihrem kühlen, komatösen Zustand.
  • Etwa 80 Prozent ihrer Energie wird zwischendurch verbraucht, wenn sie aufwachen und sich aufwärmen.
  • Aber während ihrer Ruhephase verbleiben die Tiere nicht die ganze Zeit in ihrem kühlen, komatösen Zustand.
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Etwa 80 Prozent ihrer Energie wird zwischendurch verbraucht, wenn sie aufwachen und sich aufwärmen. Warum sie das tun, sei „eines der größten Mysterien” des Forschungsgebietes, so Ruf. Manche vermuten, dass sie ihr Immunsystem wieder hochfahren müssen, um Krankheiten zu bekämpfe, während andere glauben, dass sie einfach aufwachen, um zu schlafen.

Wie bereiten sich Eulen auf den Winter vor?

Beobachtungen an den Winter-Sammelplätzen der Waldohreule – Frost und Schnee lassen im Winter die Waldohreulen zusammen rücken. Am Boden sammeln sich die Speiballen der Eulen, mit denen sie unverdauliche Reste ihrer Beute ausspeien. In detektivischer Arbeit zerlegen Forscher Gewölle, um mehr über die Eulen zu erfahren. Waldohreule – Foto: Carsten Pusch Frost und Schnee lässt im Winter die Waldohreulen zusammen rücken. Sie verlassen ihre Verstecke und treffen sich an Wintersammelplätzen. Nicht selten liegen diese mitten in Großstädten. Trupps mit bis zu mehreren zig Vögeln verschlafen dann den Tag in Gärten, Friedhöfen und Parkanlagen.

  1. Oft sind es Nadelbäume, in denen die Eulen Schutz suchen.
  2. In entlaubten Bäumen schmiegen sie sich dicht an den Stamm, dass sie mit ihrem rindenbraunen Gefieder kaum auffallen.
  3. Von diesen oft jahrelang aufgesuchten Tagesruheplätzen gehen die Eulen in der Abenddämmerung auf Jagd nach Mäusen, Vögeln und Insekten.

An Sammelplätzen lassen sich die sonst versteckt und heimlich lebenden Waldohreulen leicht beobachten. Ruhig sitzen sie auf den Ästen und äugen zum Beobachter herab, denn Eulen sehen auch am Tag gut. Natürlich dürfen die ruhenden Vögel nicht gestört werden, aber einen kurzen Blick kann man wagen.

  1. Deutlich sind ihre langen Federohren erkennbar, die immer wieder zu Verwechslungen mit dem viel größeren Uhu führen und lediglich zum Drohen und Imponieren dienen, aber keine Funktion für das Gehör der Eule haben.
  2. Nach einem Blick in den Baum sollte man auch zum Boden sehen: Dort sammeln sich die Speiballen der Eulen, mit denen sie unverdauliche Reste ihrer Beute ausspeien.

Diese Gewölle bestehen aus einem zigarrenförmigen Haarballen, in dem Skelettreste der Beutetiere gut erhalten eingebettet sind. Eulen verschlingen ihre Beute ganz oder in großen Stücken und haben wenig aggressive Verdauungssäfte, so dass Haare, Federn, Knochen und Insektenteile unverdaut übrig bleiben und aus dem Magen hochgewürgt und durch den Schnabel ausgespieen werden. Waldohreulengewölle – Foto: Carsten Pusch In detektivischer Arbeit zerlegen Forscher Gewölle, um mehr über die Ernährung der Eulen sowie über die Kleinsäugerwelt der Umgebung zu erfahren. Auf diese Weise konnten bereits wichtige Erkenntnisse gewonnen werden.

  • Auch für Laien kann es spannend sein, Eulengewölle zu pulen.
  • Man zerlegt die Speiballen vorsichtig mit den Fingern oder schwemmt sie in Wasser auf, auf dass sich Haare und Knochen trennen.
  • Aus den Knochenteilen können mit etwas Glück komplette Mäuseskelette rekonstruiert werden.
  • Ganze Schädel, einzelne Unterkiefer, Schneide- und Backenzähne, Wirbelkörper, Rippen, Becken, Arm- und Beinknochen lassen sich identifizieren und auf einem Karton passgenau aufkleben.

Wer es ganz genau wissen will, besorgt sich Literatur und lernt vor allem anhand der Kiefer- und Zahnfunde die Kleinsäuger und Vögel zu bestimmen. Am häufigsten finden sich Vertreter der Wühlmäuse (Feld- und Schermaus), Langschwanzmäuse (Hausmaus, Wanderratte, Waldmaus) und Spitzmäuse, gelegentlich auch Schädel von Haussperlingen, Grün- und Buchfinken.

  1. Nicht nur Eulen produzieren Gewölle, auch Greife tun dies – ebenso Reiher, Kormorane, Möwen, Segler, Würger, Kuckuck, Eisvogel, einige Drosseln, Krähen, Watvögel und Störche.
  2. Die Gewölle enthalten je nach Art und deren Nahrungserwerb Fischgräten und Teile von Schneckenhäusern, Muscheln und Krebspanzern.

Übrigens: Viele NABU-Gruppen haben spezielle Schutzprojekte für Schleiereulen, Steinkäuze, Uhus und andere Eulen. Sie veranstalten dazu Vorträge, Exkursionen und manchmal auch ein “Gewölle-Pulen”. Stefan Bosch

Warum ist Winterschlaf eine Anpassung an die Kälte Jahreszeit?

Es wird kalt: Zeit für den Winterschlaf! Tiere, die halten, sind beispielsweise Igel, Murmeltier, Fledermaus und Siebenschläfer. Sie fressen sich bereits im Sommer und Herbst eine dicke Fettschicht an. Diese Fettschicht dient ihnen als Isolation und sorgt dafür, dass den Tieren nicht so schnell kalt wird.

Ausserdem dient die Fettschicht als Energievorrat. Nachdem sich die Tiere ihre Fettschicht angefressen haben, suchen sie sich einen Ort, an dem sie ihren Winterschlaf halten können. So verstecken sie sich zum Beispiel in Höhlen, Laubhaufen oder Baumstämmen. Sie polstern das Versteck zusätzlich mit Heu, Stroh, Blättern oder Haaren aus, damit es ihnen über den Winter nicht zu kalt wird.

Während des Winterschlafs sind die Funktionen des Körpers stark eingeschränkt. So ist die Atmung sehr schwach und das Herz schlägt langsamer. Winterschläfer verschlafen aber nicht den gesamten Winter. Ab und zu werden sie wach, um nach Nahrung zu suchen.