Wie Hören Tiere?
Leslie
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Das Gehör von Katzen und Hunden reicht von etwa 20 Hz bis 60.000 Hz (60 kHz). Sie hören sogar Ultraschall, den wir Menschen gar nicht wahrnehmen können. Andere Tiere wie Delfine, Fledermäuse und Elefanten hören sogar noch höhere Frequenzen.
Wie hören Tiere ohne Ohren?
Der Frosch: Hören ohne Ohren – Effizienz im Tierreich: Frösche hören nur, was für sie überlebenswichtig ist – und das mit dem Mund. Die Eigenheiten ihres Gehörs dienen auch den Experten bei Sonova als Vorbild für die Weiterentwicklung von Hörgeräten. Zikaden hören mit ihrem Hinterleib, Grillen mit den Vorderbeinen.
Auch Frösche haben keine Ohren, zumindest keine Hörmuscheln. Trotzdem können sie quaken – und das Gequake ihrer Artgenossen hören: Die Tiere nutzen ihren Mund als Resonanzraum, er verstärkt also Geräusche, wie Forscher mit speziellen Röntgenaufnahmen nachweisen konnten. Das funktioniert wegen des ungewöhnlich dünnen Gewebes zwischen Mundhöhle und Innenohr.
Dieses Gewebe hilft, Geräusche leichter über die Gehörknöchelchen an das Innenohr weiterzuleiten. „Wie beim Menschen bringen die ankommenden Schallwellen das Trommelfell zum Schwingen und werden im Innenohr von den Haarzellen in elektrische Signale verwandelt”, erklärt Sonovas Hörexperte Stefan Launer, Senior Vice President Science & Technology.
Dabei leistet der Frosch aber nur das Nötigste: Mehr als die Lautäusserungen anderer Frösche und ihrer Fressfeinde hört er nicht. Denn die Ohrdrüsen eines Frosches sind nur für die Frequenzen dieser (überlebens-)notwendigen Töne empfindlich, sein Hirn reagiert nur auf bestimmte Tonmuster, alle für ihn irrelevanten Geräusche blendet er aus.
Für ein Froschweibchen etwa ist das wichtigste Geräusch der Lockruf des Männchens. Seine Ohren sind so fein darauf ausgerichtet, dass es seine Stimme aus einem ganzen Froschorchester heraushören kann. So quakt etwa der in New Jersey lebende Grillenfrosch auf einer Frequenz von 3500 Hertz, während seine Artgenossen in South Dakota mit einer Frequenz von 2900 Hertz die Weibchen anzulocken versuchen.
- Weil ein Jersey-Frosch in Dakota die Lockrufe schlicht nicht hören würde, müsste er hier ebenso ein Singledasein fristen wie Artgenossen aus Dakota in New Jersey.
- Für diese Filterfähigkeit interessieren sich auch die Entwickler bei Sonova: Die beidohrige, also binaurale, Art zumindest beim Menschen zu hören hat viele Vorteile, sagt Sonova Hörexperte Launer: „Man kann etwa beide Ohren zusammenschalten und ein Signal stärker herausfiltern.
Oder das jeweils bessere Signal verwenden, also zum Beispiel von dem Ohr, das dem Geräusch zugewandt ist.” Mit so genannten binauralen Algorithmen, also mathematischen Berechnungsverfahren, wollen Forscher diese Fähigkeit der Frösche simulieren. „In unsere neue Produktplattform Phonak Marvel wurde beispielsweise auch ein breites Portfolio binauraler Algorithmen integriert”, erläutert Stefan Launer.
Das Gehör des Frosches diente als eines der ersten Modellsysteme, an dem das binaurale Hören untersucht wurde. „Kombiniert mit Studien zur binauralen Wahrnehmung beim Menschen haben wir daraus die Binauralen-Voice-Stream-Technologie von Sonova entwickelt, die heute in vielen Produkten eingesetzt wird”, erläutert Launer.
So wie der Frosch die für ihn unnötigen Geräusche ausblendet, fördern beispielsweise moderne Hörgeräte der Sonova Marke Phonak Interessant ist für Launer auch, wann Frösche ihre Sinnesorgane vor allem einsetzen: Frösche – und andere Tiere – nutzen vor allem die Dämmerung für ihr Quaken, weil der Schall um diese Zeit am weitesten reicht.
Welche Tier kann nicht hören?
Tintenfische können nichts hören – Tintenfische haben gar kein Gehörorgan. «Ihre Wahrnehmung funktioniert rein visuell», sagt Neuhauss. Oktopusse können nicht nur mit den Augen sehen, sondern auch über ihre lichtempfindliche Haut. Zwar kann die Haut keine Informationen direkt ans Gehirn weiterleiten, aber sie ermöglicht es den Tintenfischen, ihre Tarnung in Rekordgeschwindigkeit an die Struktur und Farbe der Umgebung anzupassen.
Welches Tier auf der Welt kann am besten hören?
Welche Tiere hören besser als Menschen? – Viele Tiere haben sogenannte „Superkräfte”, denn ihre Sinne sind sehr viel stärker entwickelt als zum Beispiel das Gehör des Menschen, Doch welches Tier hört am besten? In diesem Artikel geht es um das Gehör und um Tierarten, die besonders gut hören und damit eine bessere Wahrnehmung haben als der Mensch.
Fledermäuse sind die Säugetiere, die am besten hören, da sie sind in der Nacht aktiv sind und es in der Dunkelheit praktisch unmöglich ist, etwas zu sehen. Im Gegensatz zum Menschen geben sie Ultraschallrufe ab, um sich zu orientieren. Ihr Gehör ist dazu geschaffen, höhere Frequenzen wahrzunehmen. Wie hören Delfine? Diese verarbeiten Schall schneller als der Mensch und besitzen ein Gehör, welches ein viel größeres Frequenzspektrum wahrnimmt.
Da die Hörrinde von Delfinen besonders hochentwickelt ist, hören sie sehr gut. Die großen Ohren dienen Elefanten zur Kanalisierung von Schallwellen – auch derer mit niedriger Frequenz – und helfen ihnen so, über große Entfernungen zu hören. Zu den Tieren mit sehr feinem Gehör gehören auch Tauben,
Können alle Tiere hören?
In diesem Artikel stellen wir dir sieben Tiere mit ungewöhnlichem Hörsinn vor! – Spannende Infos über Ohren und den Gehörsinn im Tierreich! Was die Ohren und den Gehörsinn angeht, hat das Tierreich viel Außergewöhnliches zu bieten. Tiere haben oft ein unglaublich feines Gehör.
Welche Tier hat kein Gehirn?
Sprungbrett der Evolution > > > > Was Hohltiere vom Werden der Menschen verraten von Thomas Holstein In der Hauptsache bestehen sie aus Wasser, und innen sind sie hohl. Auf den ersten Blick scheinen Hohltiere nicht gerade viel versprechende Objekte molekularer Forschung zu sein. Und doch kann die Wissenschaft viel von ihnen erfahren, zum Beispiel, worauf die außergewöhnliche Regenerationsfähigkeit der schlicht gebauten Wesen beruht, die sich nahezu beliebig regenerieren können – selbst dann noch, wenn man sie in 100 Stücke zerteilt. Diese erstaunliche Regenerationskraft ist längst nicht die einzige bemerkenswerte Fähigkeit der faszinierenden Tiere. Von ihnen ist auch Erstaunliches über das Wirken der Evolution zu erfahren, die wichtige Gengruppen als Sprungbrett benutzt hat – bis hin zum Menschen. Sie haben kein Blut, kein Hirn und kein Herz und sind doch Organismen der Superlative: die Nesseltiere, wissenschaftlich Cnidaria genannt, gemeinhin wohl besser als Seeanemonen, Quallen und Korallen bekannt. Sie haben jeden Lebensraum unter Wasser erobert, von der Antarktis bis in die Tropen, von der Tiefsee bis ins Süßwasser, ihre Fähigkeit zur Regeneration ist legendär, und neueste Befunde zeigen, dass die Komplexität ihres Erbguts dem der Wirbeltiere erstaunlich nahe kommt. Was weiß man noch über die vermeintlich schlichten Wesen und ihre bemerkenswerten Fähigkeiten?Nesseltiere bestehen zu 99 Prozent aus Wasser und gehören zu den ältesten heute noch lebenden Tieren. Sie sind lebende Fossilien und stehen an der Basis der Evolution aller höheren Tiere, nahe dem Übergang von der einzelligen zur mehrzelligen Organisationsstufe. Nachgewiesen wurden Nesseltiere bereits in den Fossilien der Ediacara-Fauna vor 600 Millionen Jahren, lange bevor die Mehrheit aller heute bekannten Tierstämme in der so genannten kambrischen Explosion entstanden ist.Nesseltiere bleiben in ihrer Entwicklung auf dem so genannten Gastrula-Stadium stehen: Sie besitzen nur eine Körperachse, die zu einem Sackdarm führt, in den Nahrung hineinfließt und aus dem in umgekehrter Richtung Unverdauliches ausgeschieden wird. Höher entwickelte Tiere durchlaufen diese Entwicklungsstufe nur als kurzes Zwischenstadium, aus dem heraus sich ein Organismus mit Mund- und Darmöffnung entwickelt. Nesseltiere besitzen ein primitives Nervensystem, das als einfaches neuronales Netz organisiert ist. Ein zentrales Nervensystem fehlt, manche verfügen allerdings bereits über komplexe Augen und andere Sinnesorgane.Nesseltiere treten häufig in zwei Formen auf: als festsitzende Polypen und als freischwimmende Quallen (Medusen), deren grazile Schönheit der berühmte Zoologe Ernst Haeckel in seinem Buch „Kunstformen der Natur” eindrucksvoll dokumentiert hat. Viele Polypenstöcke der Korallen haben als Gestein und Riff bildende Formen im wahrsten Sinne des Wortes unsere Erdgeschichte geprägt. Berühmt ist auch die seit der Antike bekannte, nahezu unbegrenzte Regenerationsfähigkeit der Tiere: Ähnlich der aus der griechischen Mythologie bekannten vielköpfigen „Hydra von Lerna” können viele Polypen ihre mit giftigen Nesselzellen besetzten Köpfe regenerieren. Manche Nesseltiere zählen zu den giftigsten Tieren der Welt. Ein Beispiel ist die tropische Seewespe, eine Würfelqualle, die sich von Fischen ernährt – ein Kontakt mit ihr kann auch für den Menschen tödlich enden. Aber auch schon die Begegnung eines Schwimmers mit weitaus weniger gefährlichen Quallen oder Polypen kann bekanntlich sehr schmerzhafte Spuren hinterlassen. Entladung in NanosekundenDie toxische Wirkung der Nesseltiere ist auf die Zellen zurückzuführen, denen sie ihren Namen verdanken: die Nesselzellen. Dabei handelt es sich um hoch spezialisierte Sinneszellen, die jeweils ein komplexes kleines Organ, die Nesselkapsel beherbergen, wissenschaftlich korrekt „Nematocyste” oder „Cnide” genannt. Im Innern der zylindrisch geformten, circa zehn Mikrometer kleinen Nesselkapsel ist ein langer Schlauch aufgerollt. Das ist der Grundbauplan der Nesselkapsel – von ihm ausgehend hat die Natur sehr viele, zum Teil sehr komplexe Nesselkapseln gebildet, die alle zum Beutefang und zur Verteidigung dienen.Die Funktionsweise der Nesselzellen ist außerordentlich bemerkenswert. Wird eine Nesselzelle von außen mechanisch gereizt, etwa von einem Beutetier, entlädt sie sich innerhalb kürzester Frist: Der in der Kapsel aufgerollte Schlauch schießt wie eine Harpune heraus, durchdringt die Außenhaut des Opfers oder umwickelt dessen Körper. Unsere Hochgeschwindigkeitsanalysen haben gezeigt, dass die gesamte Entladung selbst bei den komplexesten Kapseltypen in weniger als drei Millisekunden abgeschlossen ist; die kritische Phase der Entladung läuft sogar im Nanosekundenbereich ab. Dabei werden Beschleunigungen erzielt, die mehr als das 5 000 000fache der Erdbeschleunigung ausmachen – die Nesselkapselentladung zählt damit zu den schnellsten Prozessen in der Biologie. Auf molekularer Ebene kann die Entladung als Wechselspiel von hohem Druck und elastisch gespannter Kapselwand erklärt werden. Der hohe Druck resultiert aus der hohen Konzentration von Poly-Gamma-Glutamat (zwei Mol) und assoziierter Kationen (Innendruck mehr als 150 bar). Als wesentliche Strukturproteine der elastischen Kapselwand haben wir in den letzten Jahren eine Familie ungewöhnlich kleiner Kollagene („Minikollagene”) sowie eine neue Proteinfamilie (NOWA) charakterisiert. Wenn die Kapsel innerhalb eines „riesigen” Bläschens, das Teil der zellulären Proteinsynthesemaschinerie ist, gebildet wird, liegen diese Proteine in löslicher Form vor und schließen sich zunächst zu einer vorläufigen Struktur zusammen, aus der anschließend durch eine Polymerisierungsreaktion die endgültige Kapsel hervorgeht. Das Proteom einer Nesselzelle, also die Gesamtheit aller in der Zelle vorhandenen Proteine, umfasst circa 200 Proteine, deren Struktur und Funktion derzeit in einem eigenen Proteom-Projekt identifiziert werden. Im Zentrum unserer Arbeiten im Heidelberger Institut für Zoologie steht die Frage, wie sich Nesseltiere entwickeln. Ein unerwartetes Ergebnis der vergleichenden Entwicklungsbiologie und Genomforschung ist, dass tierische Organismen offenbar schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Evolution über ein erstaunlich großes Repertoire von Genen verfügten, mit dem sie die Entwicklung des Körperbaus steuern. Auf der Suche nach solchen Genen haben wir die Nesseltiere als wichtigste Vertreter einfacher vielzelliger Organismen ausgewählt, deren gestaltbildenden Gene untersucht und mit denen höher entwickelter Tiere verglichen.Eine Schlüsselrolle spielen die so genannten Wnt-Gene. Bei diesen Genen handelt es sich um eine Gruppe von Entwicklungsgenen, die bei allen Tieren dafür verantwortlich sind, dass sich eine Körperachse ausbildet und die jeweiligen Organe sowie das Nervensystem heranreifen. Die Gene liefern mit Zucker bestückte Signalmoleküle (Glykoproteine). Diese Moleküle beauftragen ihre Zielzellen, sich in eine bestimmte Richtung zu entwickeln. Millionenjahre alte GengruppenBei der Seeanemone Nematostella vectensis fanden wir zwölf Wnt-Genfamilien, was in mehrfacher Hinsicht erstaunlich ist: Die einfachen Nesseltiere besitzen damit mehr Wnt-Entwicklungsgene als manch höher entwickelte Tiere, etwa Insekten oder Fadenwürmer (Nematoden), die nur über sieben Gruppen dieser gestaltgebenden Erbanlagen verfügen. Anders als bisher angenommen, scheint es also keinen direkten Zusammenhang zwischen der Anzahl der Gene und der morphologischen Komplexität tierischer Organismen zu geben. Säugetiere, der Mensch eingeschlossen, besitzen wie die Nesseltiere zwölf Wnt-Gengruppen, wobei bei Säugern mindestens eines der Entwicklungsgene während der Evolution verlorengegangen und durch ein neues ersetzt worden ist. Bei Protozoen, die nur aus einer einzigen Zelle bestehen, und bei Organismen, die wie Schleimpilze zwar Zellkolonien bilden, sich aber nicht zu echten Vielzellern entwickeln, sind bisher kein Wnt-Gene nachgewiesen worden. Das Auftreten dieser Gene vor rund 650 Millionen Jahren dürfte die Voraussetzung für das Entstehen von Vielzellern gewesen sein. Die derzeit erfolgenden Erbgutvergleiche machen mehr und mehr deutlich, dass sich Nesseltiere und höher entwickelte Wirbeltiere (Vertebraten) sehr viel ähnlicher sind als man bislang glaubte. So ist die Vielfalt der von tierischen Organismen bekannten Signalwege bereits im Erbgut der Nesseltiere angelegt. Die neuen genetischen Daten unterstreichen zudem unsere Entdeckung, dass in manchen Tiergruppen viele dieser alten Gene verlorengegangen sind; umgekehrt belegen die Daten, wie bedeutend diese Gene für die rasche Expansion des genetischen Repertoires während der Evolution und für das Entstehen der Vielzelligkeit gewesen sein müssen. Wie die genetische Komplexität während der Evolution der morphologischen Komplexität vorangeschritten ist, zeigt das Beispiel der „mesodermalen” Gene. Dabei handelt es sich um Erbanlagen, die während der Entwicklung des Embryos dafür sorgen, dass sich ein mittleres Keimblatt, das so genannte Mesoderm, ausbildet. Nesseltiere besitzen lediglich zwei Keimblätter: ein äußeres schützendes Ektoderm und ein inneres, der Verdauung dienendes Entoderm. Ein Mesoderm, aus dem bei höheren Lebewesen das Gefäßsystem und die Muskulatur hervorgehen, besitzen Nesseltiere nicht. Nichtsdestotrotz verfügen Nesseltiere über den kompletten Katalog mesodermaler Gene, die bei ihnen für das Heranreifen der so genannten Epithelmuskelzellen zuständig sind – das sind Zellen, die sich im äußeren Ektoderm finden und die mit muskelzellähnlichen kontraktilen Fasern ausgestattet sind. Die Gene für die Embryonalentwicklung und das Heranreifen von Zellen zu bestimmten Zelltypen mit besonderen Aufgaben, etwa zur Muskelzelle, reichen also bis in die Frühzeit der Evolution zurück. Wie es dazu kam, dass die Natur im Laufe der Evolution immer wieder die gleichen Signalketten in neuen Zelltypen, Strukturen und Organen verwendet hat, ist noch gänzlich unverstanden und wird zurzeit intensiv erforscht. Das Phänomen der „Regeneration” ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie tief basale Entwicklungsprozesse im Stammbaum des Lebens verankert sind. Bestimmte Vertreter der Nesseltiere, die Süßwasserpolypen (Hydrozoen), sind die „Champions der Regeneration” im Tierreich, was sich eindrucksvoll zeigen lässt, schneidet man einen Süßwasserpolypen in 100 Teile: Nach wenigen Tagen sind daraus 100 neue, wohlgeformte Polypen entstanden. Dass aus wenigen Zellen wieder vollständige Körper entstehen können, erscheint wie ein Wunder. Doch nicht nur Polypen, auch Plattwürmer, Seesterne und Salamander sind dieses Wunders fähig und regenerieren Gliedmaßen und innere Organe unmittelbar nachdem das Original abhanden gekommen ist. Bei Süßwasserpolypen und weiteren regenerierenden Tieren konnten in den letzten Jahren Gene, Proteine und Signalwege identifiziert werden, die zu dieser erstaunlichen Regenerationskraft verhelfen. Auch wir Menschen besitzen grundsätzlich noch die Gene, mit deren Hilfe sich einfache Tiere regenerieren – die Kluft zwischen diesen Organismen und dem Menschen ist also geringer als gedacht. Regenerierende Organismen ersetzen verlorene oder beschädigte Körperteile und Organe mithilfe von Stammzellen: Süßwasserpolypen etwa verfügen zeit ihres Lebens über eine Population von Stammzellen, die sie bei Bedarf mobilisieren und nutzen können, um die verschiedensten Teile des Körpers aus ihnen entstehen zu lassen. Andere Organismen, etwa Molche und Fische, wandeln bereits ausgereifte („differenzierte”) Zellen, die sich also bereits zu Haut-, Muskel- oder Nervenzellen spezialisiert haben, wieder in Stammzellen um, ein Vorgang, der „Dedifferenzierung” genannt wird. Auch Menschen besitzen in vielen Geweben Stammzellen. Die Möglichkeit dieser „erwachsenen” (adulten) Stammzellen, bestimmte Zelltypen zu regenerieren, ist allerdings begrenzt. In allen Fällen gilt es zu verstehen, woher die regenerierenden Zellen ihre Anweisungen erhalten und welche Gene, Proteine und Signalwege für die Regenerationsfähigkeit verantwortlich sind. Beim Süßwasserpolypen konnten wir zeigen, dass die Produkte (die Proteine) der Wnt-Gene nicht nur während der Embryonalentwicklung oder der Knospung entstehen. Sie entstehen auch dann, wenn ein Süßwasserpolyp, der seinen oberen Körperteil, seinen „Kopf”, verloren hat, mit der Regeneration beginnt. Wir wollten wissen: Wie viele Zellen sind erforderlich, damit ein neuer Kopf entstehen kann? Um diese Frage zu beantworten, haben wir die regenerierende Spitze des Polypen in einzelne Zellen zerlegt und diese Zellen zunächst zu Gruppen unterschiedlicher Größe heranwachsen lassen. Gibt man diese Zellnester zu Ansammlungen von Körperzellen, kann man herausfinden, wie vieler Zellen es für die Kopfbildung bedarf. Das Ergebnis: Nur etwa zehn Zellen sind dafür erforderlich.Neben den Wnt-Molekülen sind noch weitere signalgebende Moleküle und regulatorische Proteine an der Regeneration des Süßwasserpolypen beteiligt – ausnahmslos Gene, die auch während der Entwicklung höherer Tiere, einschließlich der der Säugetiere, aktiv sind. Wir gehen daher davon aus, dass es einen gemeinsamen Mindestsatz von Genen gibt, der für die Musterbildung und das Wachstum von Gliedmaßen und Organen komplexer Tiere benötigt wird. Wir stehen erst am Anfang unserer Arbeiten – dennoch sind schon heute faszinierende Anwendungsmöglichkeiten vorstellbar. Die Forschung an Süßwasserpolypen und anderen einfachen Entwicklungssystemen könnte aufdecken, wie entwicklungssteuernde Gene und Proteine in der Regeneration an- und wieder ausgeschaltet werden könnten. Dieses Wissen wäre vielleicht nutzbar, um die Regeneration von verletztem oder erkranktem Gewebe gezielt zu veranlassen – auch das des Menschen.
Prof. Dr. Thomas W. Holstein leitet seit 2004 die Abteilung für Molekulare Evolution und Genomik und ist geschäftsführender Direktor des Instituts für Zoologie der Universität Heidelberg. Zuvor arbeitete er an den Universitäten Darmstadt und Frankfurt und hatte eine Gastprofessur für Molekulare Entwicklungsbiologie an der Universität Wien inne.
Welches Tier hört am höchsten?
Fledermaus – Experten im Bereich der hohen Frequenzen sind die fast blinden Fledermäuse, Die nachtaktiven Tiere können hochfrequentierte Töne bis zu 200.000 Hertz wahrnehmen. Zum Vergleich: Der Mensch hört bis zu einer Frequenz von 20.000 Hertz. Auf ihren Beutezügen stoßen Fledermäuse Laute im Ultraschallbereich aus.
Wie hört eine Katze?
Ohren wie ein Luchs Die Katze liegt im Körbchen und schläft, doch sobald Sie an ihr vorbeigehen, bewegen sich ihre Ohren in Ihre Richtung. Sie haben es bestimmt schon öfter gemerkt: Katzen haben ein sehr empfindliches Gehör. Wie gut es ist und warum Menschen Musik, die für das Gehör von Katzen komponiert wurde, nicht hören können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Lebewesen können von Natur aus unterschiedliche Frequenzen hören. Fragen Sie sich manchmal, warum Ihre Katze aufmerksam die Ohren spitzt, wenn Sie selbst überhaupt nichts hören? Der Grund könnte sein, dass Ihre Katze etwas hört, was außerhalb Ihres Hörbereichs liegt. Der Bereich, den Katzen hören können, ist etwa dreimal so groß wie der für Menschen hörbare Bereich.
Bei Menschen beginnt der hörbare Bereich schon bei sehr tiefen Tönen mit einer Frequenz von 20 Hertz. Katzen können diese nicht wahrnehmen, denn ihr hörbarer Bereich beginnt erst bei 60 Hertz. Bei den höheren Frequenzen sind Katzen uns dafür weit überlegen: Menschen hören grundsätzlich bis zu einer Frequenz von etwa 20.000 Hertz, allerdings lässt das Gehör mit dem Alter nach. Katzen haben ein sehr gutes räumliches Gehör. Das liegt daran, dass sie ihre Ohren auch unabhängig voneinander und gezielt bewegen können – und um fast 180 Grad drehen. Dadurch nehmen sie Geräusche aus verschiedenen Richtungen wahr und können dreidimensional hören.
Katzen können damit fokussiert lauschen, ohne ihre Körperposition zu verändern. Sie hören auch sehr gut, wie weit eine Geräuschquelle entfernt ist. Ein Geräusch aus etwa einem Meter Entfernung lokalisieren sie bis auf acht Zentimeter genau. Dies hilft Katzen bei ihrer Jagd, denn so können sie bewegungslos in einer Position verharren und wissen trotzdem, wo sich ihre Beute aufhält.
Rufen Sie Ihre Katze, wenn Sie sie füttern oder zurück ins Haus locken möchten? Dann wissen Sie wahrscheinlich: Katzen kennen ihren eigenen Namen. Wissenschaftliche Untersuchungen (Quelle: ) haben gezeigt, dass Katzen ihren Namen tatsächlich aus ähnlich klingenden Wörtern heraushören.
Manche Katzen erkennen auch die häufigsten Signale und Kommandos, die Sie einsetzen, wenn Sie sie oder ihnen beibringen. Auch die Stimme des Katzenhalters erkennen Katzen aus verschiedenen Stimmen heraus. Wissenschaftler untersuchten, wie Katzen auf die Stimmen von Menschen reagieren (Quelle: ), ohne sie gleichzeitig zu sehen.
Dabei stellten sie fest, dass die am Experiment teilnehmenden Katzen jeweils die größte Reaktion wie Ohrenspitzen oder Kopfheben zeigten, wenn sie die Stimme des Katzenbesitzers hörten. Zum Schutz Ihrer Persönlichkeitssphäre ist die Verknüpung mit dem Video-Streaming-Dienst deaktiviert. Per Klick aktivieren Sie die Verknüpfung. Wenn Sie das Video laden, akzeptieren damit Sie die Datenschutzrichtlinien des Video-Streaming-Dienstes. Weitere Informationen zu den Datenschutzrichtlinien des Video-Streaming-Dienstes finden Sie hier:
Für ein gutes Gehör sind die Ohren der Katze entscheidend. Katzen reinigen ihre Ohren beim Putzen von außen mit ihren Pfoten. Die meisten Katzen haben keine weiteren Probleme mit ihren Ohren. Deshalb müssen Sie Ihre Katze nur unterstützen, wenn sie sich am Ohr verletzt hat, etwa als oder wenn die Ohren entzündet sind.
Reinigen Sie dann die Innenseiten der Ohren mit einem weichen Tuch. Wichtig: Verwenden Sie keine Wattestäbchen und reinigen Sie nicht den Gehörgang der Katzenohren, da dies zu Verletzungen führen könnte. Und das nächste Mal, wenn Sie am Körbchen Ihrer schlafenden Katze vorbeigehen, achten Sie doch einmal auf ihre Ohren.
: Ohren wie ein Luchs
Wie hören Hunde Menschen?
Fazit – Unsere geliebten Vierbeiner hören präziser als der Mensch und sie nehmen auch höhere Schallfrequenzen wahr. Sie sind auch in der Lage gewisse Geräusche auszublenden oder gar manche Geräusche aus einer lauten Kulisse herauszufiltern. Fakt ist, sie hören deutlich besser als der Mensch.
Wer sind die klügsten Tiere der Welt?
Wir dressieren oder jagen sie. Dabei sind manche Tiere uns in Sachen Intelligenz durchaus ebenbürtig. Wie pfiffig sind Waldi, Charly und Co. wirklich? Wir verraten es Ihnen!
Platz 10: Der Hund. Wissenschaftler glauben, dass Hunde in etwa die geistigen Fähigkeiten eines zweieinhalbjährigen Kindes haben. Damit hätten sie auch ein einfaches “Ich-Bewusstse, in”, könnten bis zu 250 Wörter lernen, rechnen und betrügen. Noch intelligenter als der Hund. Quelle: dpa-tmn
, ist der Papagei (Platz 9). Einige Forscher setzen seine Intelligenz mit der eines vierjähringen Kindes gleich. Sie können zielgerichtet bestimmte Aufgaben lösen. Einige sind so, gar in der Lage, erlernte Strategien zu ändern. Doch das ist noch gar nichts gegen. Quelle: dpa
, die Elefanten (Platz 8). Sie erkennen Menschen, die ihnen gefährlich werden könnten. Dabei unterscheiden sie Alter, Geschlecht und die Sprache möglicher Feinde. Forscher gehen, davon aus, dass sie erst im Laufe ihres Lebens lernen, Menschen besser einzuschätzen. Quelle: dpa
Platz 7: Die Biene. Die Lebensweise der Biene fordert allgemein sehr viel Intelligenz. Sie zeigen uns, wie einfache Regeln sehr komplexe Ergebnisse produzieren können. Noch schlaue,r. Quelle: dpa
, ist die Ameise (Platz 6). Sie hat – genauso wie die Bienen – eine sogenannte Schwarmintelligenz. Dabei hält das Gedächtnis der Ameise gerade mal zehn Sekunden. Trotzdem herrsch, t in einer Ameisenkolonie eine Effizienz, die jeder Wirtschaftskonzern vor Neid erblassen lässt. Vom Winzling Ameise kommen wir nun zu einem wahren Giganten, Quelle: pa/Arco Images G/Arco Images GmbH
, der Meere. Wale (Platz 5) zeigen akrobatisches Spielverhalten und können rasch menschliche Gebärdenkommandos in eigene Handlungen umsetzen. Trotzdem können sie nur sehr schwer, abstrahieren. Etwas, das andere Meeresbewohner besser können. Quelle: dpa/epa efe
Platz 4: Die Krake. Kraken sind wahre Superhirne auf acht Beinen. Erst seit kurzem ist bekannt, dass die Weichtiere wirklich schlau sind. Sie zeigen Spielverhalten und können durch, Beobachtungen lernen – Oktopusse sogar auch ohne Vorbild. Für sie ist es zum Beispiel kein Problem, einen Schraubverschluss zu öffnen, um an sein Futter zu kommen. Quelle: picture alliance / blickwinkel/H
Wie schlau Kraken wirklich sind, zeigte Krake Paul. Bei der Fußball-WM 2010 sagte er nicht nur den Ausgang der sieben deutschen Spiele voraus, sondern auch das Finale zwischen Span, ien und den Niederlanden. Quelle: dpa
Platz 3: Der Rabe. Für Raben und Krähen sind komplexe Labortests kein Problem. Sie können überleben, weil sie gut improvisieren können: Autos sind für sie willkommene Nussknacker,, Drähte dienen als Futterangel. Diese Denke ist auch für Platz 2 kein Problem: Quelle: pa/Bildagentur o/dpa
Auch der Affe (Platz 2) kann mit Hilfe von Stöckern an sein Futter kommen. Außerdem verblüffen sie die Forscher immer wieder mit ihren geistigen Leistungen. Neben viel Köpfchen, ha, ben die Affen auch ein besonders großes Herz – soziale Intelligenz – und können sich in andere einfühlen und ihre Absichten erkennen. Schlauer als der Affe ist nur noch. Quelle: MAXPPP/dpa/pa
, der Delfin (Platz 1). Er steht dem Menschen an Intelligenz kaum nach. Ihr Gehirn ist dem des Menschen sogar ebenbürtig. Sie kennen positive und negative Empfindungen, Emotionen,, Selbstbewusstsein und sind in der Lage, ihr Verhalten zu steuern. Delfine empfinden Zuneigung für einander, gehen planmäßig vor und lösen komplexe Aufgaben. Quelle: Getty Images/Image Source
Kann ein Tier lachen?
Hunde- und Katzenbesitzer wissen es längst – ihre Vierbeiner können nicht nur grinsen, sondern auch richtig lachen. Damit sind sie in der Tierwelt nicht allein. Viele Tierarten sind nachgewiesenermaßen dabei beobachtet worden, dass sie in bestimmten sozialen Situationen ganz spezifische Laute oder Rufe von sich geben.
Die Studie von Primatenforscherin Sasha Winkler und Kommunikationsforscher Greg Bryant der UCLA (University of California) nennt 65 verschiedene lachende Tierarten. In ihrer Liste finden sich sehr viele Säugetiere, darunter Kühe, Hunde, Katzen, Füchse, Seehunde, Elefanten und Ratten. Auch und vor allem Primaten lachen wie zum Beispiel Gorillas, Schimpansen, Orang Utans, Bonobos und Totenkopfäffchen.
Dabei sind aber auch Spaßvögel – der Kea aus Neuseeland, eine Papageienart, der Flötenkrähenstar oder Australian Magpie sowie Wellensittiche. Die Studie von Winkler und Bryant ist eine sogenannte Metastudie – das heißt, die beiden haben sich bestehende Arbeiten zum Thema angesehen und diese ausgewertet. Katzen können auch so.
Kann eine Spinne schreien?
0:03 Stridulationsgeräusch des Heimchens ( Acheta domesticus ) 0:18 Stridulationsgeräusch mehrerer Grashüpfer Stridulationsorgan beim Weibchen des Totengräbers Nicrophorus interruptus, links Ausschnitt Tergit mit den zwei Schrillleisten, rechts Ausschnitt der Unterseite der linken Flügeldecke im Bereich des Nahtwinkels, grün: Lage und Länge der Schrillkante A: Mecostethus gracilis, B: linker Vorderflügel. Die markierte Flügelader (C) wird zur Lauterzeugung verwendet. Als Stridulation wird eine spezielle Form der Lauterzeugung durch Reiben zweier gegeneinander beweglicher Körperteile bezeichnet, die vor allem bei Insekten und Spinnen zu beobachten ist.
Sie dient der innerartlichen Kommunikation. Bei anderen Klassen ist Stridulation nur selten anzutreffen. Unter den Säugetieren verständigen sich beispielsweise die Streifentenreks im unübersichtlichen Urwald durch Aneinanderreiben spezieller Stacheln. Unter den Höheren Krebsen ist bei der Westatlantischen Reiterkrabbe ein Aneinanderreiben der Beine zu beobachten, die ein raspelndes Geräusch von sich geben.
Die Sandrasselottern sind ein Beispiel für Reptilien, die durch Aneinanderreiben ihrer seitlichen Schuppen stridulieren. Bei den Vögeln zeichnet sich die Keulenschwingenpipra ( Machaeropterus deliciosus ) durch speziell beschaffene Flugfedern aus, die beim schnellen Flügelschlag aneinander reiben.
Kann man ohne Ohrmuschel noch hören?
Ohrmuschelrekonstruktion Archiv Gelegentlich kommen Kinder mit einer fehlgebildeten oder nur rudimentär angelegten Ohrmuschel auf die Welt. Die Hörleistung ist meist nicht eingeschränkt. In seltenen Fällen kann auch ein Unfall oder ein Tumor dazu führen, dass eine Ohrmuschel fehlt. Sie kann mit verschiedenen Materialien rekonstruiert werden. Von Veronika Bräse | 22.05.2007 Die Ohrmuschel an sich ist für das Hören nicht so wichtig. Dafür sind vor allem Mittel- und Innenohr verantwortlich. Bevor also am äußeren Ohr operiert wird, stellen die Mediziner sicher, dass der meist sehr kleine Patient, der ohne Ohrmuschel zur Welt kam, gut hören kann.
- Gibt es da Probleme, wird zuerst sein Hörvermögen hergestellt.
- Aber in den meisten Fällen ist zumindest eines der Ohren vollkommen intakt”, sagt der Direktor der Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik München, Professor Alexander Berghaus.” Meistens ist das einseitig, Gott-sei-Dank, so dass die Kinder auf dem anderen Ohr normal aussehen erstens Mal und aber auch normal hören, was sehr wichtig ist.
Denn das Hören ist ja für die ganze weitere Entwicklung eines Säuglings und Kleinkinds von enormer Bedeutung. “Es muss also zumeist nur eine Ohrmuschel rekonstruiert werden. Unter Chirurgen gilt es bis heute als besonders schwierig, das Ohrrelief in seiner Feinheit nachzubilden.
Sie haben schon verschiedene Materialien eingesetzt: ” Man hat da über Jahrzehnte Rippenknorpel verwendet von den Patienten und wenn man dann so eine OP der Herstellung einer Ohrmuschel mit dem Rippenknorpel des Kindes macht, dann braucht man relativ viel von dem Rippenknorpel. “Bei einem Vorschulkind muss man zuerst einen relativ großen Teil seines Rippenknorpels entfernen, um damit die Ohrmuschel nachbauen zu können.
Das entstellt den kindlichen Brustkorb, der nie mehr ganz nachwächst. Aus Chirurgensicht hat der Rippenknorpel weitere Nachteile: er ist brüchig, lässt sich schlecht biegen und behält manchmal nicht seine Ausgangsform. Außerdem ist erst mal eine Operation notwendig, um den Knorpel zu gewinnen:” Deswegen habe ich vor vielen Jahren schon überlegt, ob man nicht statt des Rippenknorpels Kunststoff als Implantat hernehmen kann und habe ein Polyethylen-Material darauf hin untersucht und das hat sich als sehr brauchbar erwiesen.
Dieses poröse Polyethylen ist sehr gewebeverträglich und lässt sich hervorragend bearbeiten. “Also ähnlich wie Silikon. Auch damit hat man Ohrmuscheln geformt, musste aber feststellen, dass Silikon häufig Infektionen auslöst. Dieses Problem zeigt sich bislang nicht bei dem Kunststoff, den Berghaus einsetzt.
Er ist indes genauso gut modellierbar wie Silikon:” Man kann dem genau die gewünschte Form einer Ohrmuschel geben, also wenn jemand auf einer Seite noch eine normale Ohrmuschel hat, dann kann man spiegelbildlich der anderen Seite recht genau diese Form auch geben.
“Es ist aber nicht so, dass der Patient dann mit einem wohlgeformten Plastikohr herumlaufen muss. Das Kunststoffgerüst wächst sich schnell in die Haut ein. Auf der relativ offenen, porösen Oberfläche verankert sich die Haut besonders leicht. Ein weiterer Vorteil: Polyethylen kann dauerhaft im Körper bleiben, weil es gut verträglich ist.
Probleme gab es jedoch bei den ersten Operationen: ” In der Anfangszeit haben manche Kollegen die Erfahrung gemacht, dass so ein Kunststoffgerüst auch mal gebrochen ist, da war es einfach etwas zu dünn, inzwischen sind die Gerüste, die wir verwenden, kräftiger und da passiert das nicht mehr.
“Mittlerweile haben Alexander Berghaus und seine Kollegen 60 Operationen mit dem porösen Polyethylen durchgeführt. Manchmal weist die Haut über dem Kunststoff später noch kleine Lücken auf. Dann wird nachgebessert. Das Resultat kommt einem echten Ohr sehr nahe. Mit kleiner Einschränkung: ” Es wird vielleicht in den Details der Ausformung nicht ganz so präzise sein wie das auf einem normal gewachsenen Ohr der Fall ist, da müssen wir gewisse Abstriche schon machen, das ist aber bei der Verwendung von Rippenknorpel ganz genauso.
” Nach der Operation müssen Patienten noch eine Woche lang einen Kopfverband tragen. So kann die Haut über dem Kunststoff gut festwachsen. : Ohrmuschelrekonstruktion
Welche Tiere sind taub?
Frosch – Frösche haben ein besonders raffiniertes Hörsystem: Ihr Gehirn reagiert nur auf die Laute anderer Frösche und ihrer Fressfeinde. Gegenüber für sie unwichtigen Geräuschen sind sie taub.
Kann man ohne Ohren noch hören?
Manche Tiere und Insekten hören anders – Alles, was du hörst, ist Schall. Der Schall kommt in deine Ohren. Im Ohr ist der Hörnerv, er leitet den Schall weiter ins Gehirn. Ohne deine Ohren kannst du nicht hören. Manche Tiere und Insekten hören aber ohne Ohren. Wie geht das?
Welches Tier hört mit den Beinen?
Tierischer sechster Sinn: „Mit den Ohren sehen und den Beinen hören” von Dezsö Varju Viele Tiere sind Orientierungskünstler – etwa Wasserläufer auf einem Teich oder Küstenseeschwalben bei ihren Pol-zu-Pol-Zügen. Deszö Varju, emeritierter Tübinger Physiker und Biologe, beschreibt die phantastischen Sinnesleistungen, die sie dabei erbringen: Sie können „mit den Ohren sehen und den Beinen hören”.
- So finden Wasserläufer ihre Beute mit Hilfe der Wellen, riechen Schmetterlinge sich mit ihren Antennen zum Ziel, jagen Eulen im Blindflug, orten Fledermäuse ihre Umgebung mit Ultraschall und richten sich Vögel nach Erdmagnetfeld und Sternen.
- Varju erklärt die Funktionsweise der Sinne und ihre Erforschung.
Der Leser braucht allerdings physikalisch-biologisches Hintergrundwissen, um nicht an den vor allem in der ersten Hälfte des Buches eingestreuten, oft frustrierend wissenschaftlich gehaltenen Passagen zu verzweifeln. Immerhin helfen zahlreiche Abbildungen und ein ausführlicher Index bei der Orientierung.