Wie Klont Man Tiere?

Wie Klont Man Tiere
Was versteht man unter Klonen von Tieren ? – Klonen ist eine Form der Reproduktion. Die am häufigsten verwendete Methode ist der so genannte somatische Zellkerntransfer. Dabei wird eine genetische Kopie eines Tiers durch Ersetzen des Kerns einer unbefruchteten Eizelle durch einen Zellkern einer Körperzelle (somatischen Zelle) des Tiers erzeugt, um einen Embryo zu erhalten.

Wie wird man geklont?

Beim Zellkerntransfer wird der Kern einer Spenderzelle entnommen und in eine zuvor kernlos gemachte, unbefruchtete Eizelle übertragen. Die Eizelle entwickelt sich dann als genetischer Klon der Spenderzelle weiter, da sie deren Erbgut in sich trägt.

Kann ein Mensch geklont werden?

Der geklonte Mensch Archiv Koreanische Forscher berichten im amerikanischen Fachmagazin “Science” wissenschaftlich wasserdicht über den ersten geklonten menschlichen Embryo und seine Zerstörung zur Gewinnung von Stammzellen. Eine Ersatzleber züchten, frische Knorpel heranziehen – all das erscheint jetzt machbar.

Durchbruch beim therapeutischen Klonen – Wissenschaftler reagieren sehr unterschiedlich auf den Erfolg koreanischer Forscher. Offiziell verkündet haben die koreanischen Forscher am vergangenen Donnerstag in Seattle, bei einer Pressekonferenz zum Auftakt der Jahrestagung der amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft.

  1. Von Ralf Krauter Ich kann heute bekannt geben, dass es uns gelungen ist, embryonale Stammzellen aus einer geklonten menschlichen Blastozyste abzuleiten.
  2. Mit diesen knappen Worten hatte der koreanische Forscher Woo Suk Hwang von der Universität Seoul am Donnerstag jene Pressekonferenz eröffnet., deren Bilder in alle Welt übertragen wurden.

Der Durchbruch im fernöstlichen Biolabor – tags darauf war das die Titelstory der New York Times. Mittlerweile hat sich die mediale Aufregung zwar wieder etwas gelegt, doch die Debatte um das Für und Wider des Klonens geht weiter. Wer sich unter den 5000 Wissenschaftlern umhört, die sich zur AAAS-Konferenz in Seattle eingefunden haben, bekommt die unterschiedlichsten Meinungen zu hören.Die einen sind aus ethischen Gründen gegen die umstrittene Forschung mit embryonalen Stammzellen, weil dafür Zellhaufen vernichtet werden, die das Potenzial hätten sich zu einem Menschen zu entwickeln.

Die anderen sagen, dass der mögliche Nutzen dieser Art von Forschung weit größer ist, als die möglichen Risiken und stützen sich dabei auf Zahlen, wonach allein in den USA rund 128 Millionen Menschen von neuen Therapie gegen Krankheiten wie Parkinson, Diabetes und Alzheimer profitieren könnten. Und solche Therapien könnte das therapeutische Klonen nach Meinung seiner Befürworter einmal möglich machen.

Ich glaube es ist eine gute Idee, weil es eine Menge medizinischer Anwendungen verspricht. Andererseits weiß ich ehrlich gesagt gar nicht so genau, worin eigentlich der Unterschied zwischen dem Klonen von Menschen und dem Klonen von Stammzellen besteht.

Dabei könnte sich genau dieser Unterschied in Zukunft als wichtig erweisen, um zwischen dem vielen als so viel versprechend erscheinenden therapeutischen Klonen zu medizinischen Zwecken und dem Klonen ganzer Menschen zu trennen. Was die Techniken angeht, ist dieser Trennlinie allerdings tatsächlich sehr dünn.

Die koreanischen Forscher selbst geben unumwunden zu, dass die von ihnen entwickelten Verfahren auch für das Klonen zu Fortpflanzungszwecken taugen. Die Wissenschaftler haben damit zwar nichts am Hut, zumal es in Korea, wie in vielen anderen Ländern strikt verboten ist.

Trotzdem: War es klug von Wissenschaftsmagazin Science, dieses Rezept zum Klonen von Menschen, überhaupt zu veröffentlichen? Chefredakteur Don Kennedy hält dagegen. Diese Arbeit ist kein Rezept zum Klonen. Eine Anleitung zum Fangen von Schildkröten ist ja auch nicht das Gleiche wie ein Rezept für Schildkrötensuppe.

Das jetzt ist wirklich nur ein allererster Schritt. Und jeder der diese Technik verwenden will, um Menschen zu klonen, muss noch eine Menge Hürden überwinden. Don Kennedy und andere hochrangige Vertreter der amerikanischen Wissenschaftlergemeinde sind strikt gegen das reproduktive Klonen.

  • Ihr Argument: Weil die damit verbundenen Risiken derzeit völlig unkalkulierbar sind, wäre jeglicher Versuch in dieser Richtung absolut unverantwortlich.Aber was das therapeutische Klonen angeht, da würde man eigentlich schon gerne mitspielen.
  • Weshalb denn auch mancher Forscher forsch für eine Lockerung der bestehenden Gesetze in den USA plädiert.

Nach derzeitiger Rechtslage dürfen entsprechende Versuche, bei denen ja menschliche Embryonen zu Forschungszwecken getötet werden, in den USA nämlich nicht mit öffentlichen Geldern gefördert werden. Im Klartext heißt das: Wenn die Koreaner ihre Experimente in den USA gemacht hätten, säßen sie jetzt im Gefängnis.

Für führende US-Wissenschaftsvertreter bedeutet das eine klare Behinderung. Ihre Befürchtung: US-Forscher könnten auf einem so viel versprechenden Gebiet wie der embryonalen Stammzellforschung international den Anschluss verlieren. Alan Leshner, der Chef der amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft, sieht deshalb dringenden politischen Handlungsbedarf.

Ich würde der Regierung raten, sich die Fakten genau anzusehen und dann Wege zu finden, das reproduktive Klonen mit dem Ziel Babys zu zeugen zu verhindern. Das beste wäre, man würde das einfach per Gesetz verbieten und unter Strafe stellen. Gleichzeitig sollte man aber klare Regeln aufstellen, die es ermöglichen, das therapeutische Klonen voranzutreiben.

Ich bin fest überzeugt, dass es möglich ist, beides voneinander zu trennen. Und diese Unterscheidung sollte nicht nur in unseren Köpfen geschehen, sondern auch in den Gesetzen berücksichtigt werden. So wäre es zum Beispiel denkbar, meint Alan Leshner, die Einpflanzung geklonter menschlicher Embryonen in eine Gebärmutter zu verbieten, was bis auf Weiteres das Aus für das reproduktive Klonen bedeuten würde.

Die Bioethikerin Lorie Zoloth von der Northwestern University sieht das Ganze ähnlich und plädiert dafür, die bahnbrechende Arbeit aus Korea als Anlass zu nehmen, das Für und Wider der Forschung mit embryonalen Stammzellen genau abzuwägen. Im Prinzip sind sich alle Verantwortlichen einig, dass das Klonen von Menschen verboten werden muss.

Und dieses Verbot brauchen wir, um das Viel versprechende therapeutische Klonen weiter machen zu können. Im Licht dieser neuen Ergebnisse müssen sich alle Lebensschützer, Juristen und Politiker überlegen, wie wir bei all diesen widerstreitenden Interessen und Argumenten einen vernünftigen Kompromiss finden.

Wissenschaftler, Experten aber auch jeder einzelne Bürger müssen sich fragen, welche Antwort auf diese komplizierten ethischen Fragen die richtige ist. Stammzellforschung und Klonen sind durch die Experimente jetzt in den Bereich des Möglichen vorgerückt.

Wohin dieser Weg uns führen wird, ist noch völlig unklar. Klar ist aber: Heute sind wir auf ihm einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Nach Meinung einer der Teilnehmerinnen der AAAS-Konferenz ist dieser entscheidende Schritt zu früh gekommen. Die Wissenschaft ist nun zwar soweit, aber die Gesellschaft ist es nicht.

Als die Koreanischen Wissenschaftler der Welt von ihrem Forschungserfolg berichteten, lieferten sie die Versprechungen für zukünftige Anwendungen gleich mit. Krankheiten wie Parkinson, Diabetes oder Arthritis könnten in Zukunft mit ihrem Klonverfahren besser behandelt werden.

Sie feierten ihren Erfolg nicht nur als Meilenstein für die Forschung, sondern auch als Fortschritt für die Medizin. Diese Versprechungen wurden schon mehrfach gemacht. Aber wie realistisch sind sie? Von Michael Lange Schon als vor sieben Jahren die Nachricht vom Klonschaf Dolly um die Welt ging, wurden die ersten Versprechungen gemacht.

Die Klonmedizin könnte ganz neue therapeutische Möglichkeiten eröffnen, hieß es. Auch Dollies Schöpfer, Ian Wilmut vom Roslin-Institut, sah und sieht den wichtigsten Nutzen der Klontechnik in ihrer zukünftigen medizinischen Anwendung. Ein Mensch geht in eine Klinik, der Arzt nimmt ihm etwas Blut ab, und dann machen wir im Labor aus seinen Blutzellen Nervenzellen, so wie sie gebraucht werden, um die Parkinson-Krankheit zu behandeln.

  • Wenn Sie so etwas vor zehn Jahren behauptet hätten, wäre das vollkommen lächerlich gewesen.
  • Die Leute hätten gelacht.
  • Aber jetzt könnte all das möglich werden.
  • Das Besondere an der Klontechnik besteht darin, dass ein Embryo aus einer Körperzelle geschaffen wird, die vom Patienten selbst stammt.
  • Dazu wird der Zellkern der Körperzelle in eine Eizelle verpflanzt.

Deren Erbgut wurde zuvor entfernt. Durch diesen Kerntransfer entsteht ein geklonter Embryo. Embryonale Stammzellen aus diesem Embryo haben das gleiche Erbmaterial wie der Patient, und die gleiche Zelloberfläche. Das bedeutet: Für das Immunsystem des Patienten handelt es sich um körpereigene Zellen.

  1. Sie werden nicht abgestoßen, und könnten im Körper des Patienten die unterschiedlichsten Aufgaben erfüllen: als Nervenzellen im Gehirn, Muskelzellen im Herz und so weiter.
  2. Die Zielsetzung ist natürlich, Zellen vom jeweiligen Organismus selbst herzustellen, und genetisch identische Zellen zu schaffen, zu klonieren.

Oliver Brüstle, Stammzellenforscher von der Universität Bonn. Was man aber auch sehen muss, ist die Effizienz. Das ist in einer Phase, in der dieses Verfahren sicherlich nicht eingesetzt werden kann, um routinemäßig von beliebigen Patienten genetisch identische Zellen zu schaffen.

  • So weit ist es sicherlich nicht.
  • Aber das ist ein beträchtlicher Schritt in diese Richtung.
  • Würde das Verfahren mit dem gleichen Erfolg wie jetzt in Südkorea in einem Krankenhaus eingesetzt, bräuchte ein Arzt für die Behandlung eines Patienten 16 Eizell-Spenderinnen und 242 Eizellen.
  • Das ist aufwendig und teuer, außerdem für die Frauen belastend und nicht ohne Risiko.30 Embryonen müssten geklont werden.

Und noch mehr Argumente sprechen gegen das Klonen in absehbarer Zeit. In meinen Augen ist das Hauptproblem der therapeutischen Nutzung von embryonalen Stammzellen nicht unbedingt deren Gewinnung, sondern die gezielte Ausreifung dieser Zellen, die Veränderung dieser Zellen derart, dass sie auch therapeutisch eingesetzt werden können.

Wer embryonale Stammzellen verpflanzt, erzeugt damit möglicherweise Krebs. Denn die embryonalen Stammzellen sind äußerst teilungsfreudig. In Tierversuchen entstanden aus ihnen immer wieder Tumore. Bevor sie in irgendeinen Patienten gelangen, müssen die Zellen so verändert werden, dass sie vielseitig bleiben, ihre Teilungsfreude jedoch verlieren.

Bis heute ist das nicht gelungen. Aber viele Wissenschaftler arbeiten daran. Noch grundsätzlicher ist ein anderes Problem: Und das ist das Klonen selbst. Die Eizelle stellt die Lebensuhr im ausgereiften Zellkern wieder auf Null. Sie gaukelt ihm vor: Du bist jetzt keine Blut- oder Hautzelle mehr.

  1. Du bist ein Embryo.
  2. Diesen Prozess nennen die Wissenschaftler Reprogrammierung.
  3. Ein altes Erbgut wird wieder jung.
  4. Das ist bisher nur durch Klonen möglich.
  5. Aber bei diesem Prozess treten jedes Mal Fehler auf.
  6. Studien an Mäusen, aber auch Geburtsfehler und Totgeburten beim Klonen verschiedener Tierarten haben das immer wieder gezeigt.

Etwaige fehlerhafte Reprogrammierungen können nicht identifiziert werden, bevor solche Zellen zum Einsatz kommen. Und das ist meiner Meinung nach ein wichtiges Indiz dafür, dass man wahrscheinlich solche Kernreprogrammierungsverfahren, so atemberaubend sie auch sein mögen, als Instrument einsetzen wird, um die Mechanismen zu identifizieren, die diese Reprogrammierung bewirken.

  1. Aber nicht den Kerntransferprozess selbst einsetzen wird, um Zellen zu gewinnen für therapeutische Zwecke.
  2. Zellen aus einem geklonten Embryo in einen Patienten zu verpflanzen, wäre ein großes Risiko und überhaupt nicht zu verantworten.
  3. Heute nicht, in nächsten Jahren nicht, und möglicherweise auch niemals.

Therapeutisches Klonen gibt es also nicht, und niemand weiß, ob es das jemals geben wird. Die Rückschläge bei der Entwicklung einer Klonmedizin, lassen sich heute schon erahnen: Keine Heilung; Entstehung von Tumoren, unberechenbares Gewebe. Aber für einige Forscher ist die Vision so stark, dass sie es trotzdem versuchen werden.

  • Klonen – eine Chronik
  • Von Grit Kienzlen
  • Unser Ziel ist, dass wir innerhalb der nächsten anderthalb bis zwei Jahre lebensfähige menschliche Embryonen klonen, die implantiert werden können.

Das ist sie. Dolly, das Klon-Schaf. Eine Archivaufnahme, denn Dolly ist inzwischen eines natürlichen Todes gestorben. Im Februar 1997 informierte ihr Schöpfer Ian Wilmut vom Schottischen Roslin Insitut die Welt über die Existenz Dollys; des ersten Wirbeltiers, dessen Erbgut mit dem eines ausgewachsenen Tieres praktisch vollkommen übereinstimmte.

  1. Dolly ist aus einer entkernten Eizelle und der Euterzelle eines erwachsenen Schafes hervorgegangen; ausgetragen von einem Schaf anderer Rasse.
  2. Damit widerlegte Ian Wilmut ein Dogma in der Biologie: Das Dogma, erwachsene Zellen könnten nicht mehr in ihren jugendlichen Zustand zurückversetzt werden.
  3. Er zeigte, dass auch reife Zellen mit speziellen Funktionen wie etwa Euterzellen rückprogrammierbar sind zum Punkt null, an dem das Leben beginnt.

Bald folgten noch andere Tierarten, die geklont wurden. Rinder, Ziegen, Kaninchen, Mäuse, Jahre später auch das Schwein, die Katze, das Pferd, die Ratte.Der amerikanische Physiker Richard Seed war im Februar 1998 der erste, der öffentlich verkündete, Menschen Klonen zu wollen.

  • Seed besaß nicht das notwendige Know How dazu, und wurde daher wenig ernst genommen, aber er machte die Welt mit der Idee vom Klonmenschen vertraut.
  • Seine geistigen Nachfolger Severino Antinori und Panos Zavos, diesmal nicht Physiker, sondern Fortpflanzungsmediziner aus Italien und den USA verkündeten ihre Klonpläne im Januar 2001 und die klangen sehr konkret.Alle Warnungen von Fachleuten, die Kinder würden Fehlbildungen haben wie die Mehrzahl der Klontiere, wischten Zavos und Antinori zur Seite.

Klonen sei ein Geschäft wie jedes andere; In-Vitro-Fertilisation oder einen Mercedes reparieren. Es gebe einfach gute und schlechte Mechaniker.Sich selbst zählt Panos Zavos selbstredend zu den guten Mechanikern. Trotzdem lancierten andere die erste in einer Reihe falscher Meldungen vom ersten geglückten Klonexperiment.

  1. Es sind im November 2001 Mitarbeiter der amerikanischne Biotech-Firma ACT.
  2. Ein menschlicher Embryo sei geklont worden, meldeten nahezu alle Nachrichtenprogramme der westlichen Welt als die Meldung am Wochenende publik wurde.
  3. Doch die so genannten Embryonen von ACT hatten sich in Wirklichkeit nur ein oder zwei Mal geteilt und waren im Stadium von vier beziehungsweise sechs Zellen abgestorben.

Es schien doch nicht so leicht zu sein, die Klontechnik beim Menschen anzuwenden. Für Insider war der Bluff der Raelianer Sekte im Dezember 2002 deshalb recht leicht zu durchschauen. Wo andere schon am Embryo gescheitert waren, berichtete die Sektenbischöfin Brigitte Boissellier gleich von einem ganzen gesunden Klonbaby, das geboren worden sei:Eva heiße das Mädchen, erklärte die Raelianerin.

Aber zu seinem eigenen Schutz könne sie weder seinen Aufenthaltsort noch die Leihmutter nennen. Auch den genetischen Nachweis für die Klon-Identität des Kindes blieb sie bis heute schuldig. Vermutlich ist es Brigitte Boissellier zu verdanken, dass allen ähnlichen Meldungen über werdende Klonbabies, die etwa der Italiener Severino Antinori in die Welt setzte, forthin wenig Glauben geschenkt wurde.

Gleichzeitig kam eine internationale Debatte um ein weltweites Klonverbot in Gang, die allerdings keinen Beschluss brachte. Das Problem schien im Herbst noch nicht ganz so dringlich. Im April 2003 hatte der Gynäkologe Gerald Schatten aus Pittsburgh im Fachmagazin nature von seinen gescheiterten Versuchen berichtet, Rhesus-Affen zu klonen.

  • In Primaten könne die Klonprozedur aus technischen Gründen kaum gelingen, resümierte Schatten.
  • Harry Griffin, Direktor am Schottischen Roslin Institut wies noch im letzten Mai darauf hin, dass die Techniker beim Klonen jeder neuen Tier-Art und so auch des Menschen mit anderen Schwierigkeiten zu rechnen hatten.

Das können auch fundamentalere Probleme sein wie beim Rhesusaffen, wo beim Zellkerntransfer offenbar die molekularen Mechanismen zur Zellteilung gestört werden. Wir können also nie wissen ob es beim Menschen nicht wieder irgendeinen Kniff gibt, der den Erfolg beim Klonen schmälert oder gar die Entwicklung des geklonten Embryo beeinflusst.

  1. Man hat das vorsichtig herausgequetscht – so muss man das wohl sagen – mit einem Verfahren, wo man das durch gedrückt hat und offenbar das dadurch besser intakt gehalten hat als wenn man da herumgesaugt hat.
  2. Was mir aufgefallen ist, ist dass in dieser ganzen Presseerklärung, aber auch in dem Paper – also ich habe das sorgfältig gelesen – an keiner Stelle von einem Human Embryo die Rede ist, sondern dass eigentlich immer nur von Blastocysten die Rede ist, das heißt da wird auch Sprachpolitik betrieben, da bin ich sehr sicher, dass die da sehr sorgfältig darauf geachtet haben, dass diese Blastocyste keine Anklänge daran erweckt, dass das ein Mensch im Frühstadium seiner Entwicklung sein könnte.
  3. Klonen weltweit
  4. Von Volkart Wildermuth

Und auch die Presseleute vom Fachmagazin Science, das diese Woche von den geklonten menschlichen Embryonen berichtet, haben von den gescheiterten und angeblichen Klonversuchen gelernt, wie die Hamburger Bioethikerin Regine Kollek süffisant bemerkte.Korea – Forschungsstart im rechtsfreien RaumVor zwei Monaten verabschiedete das koreanische Parlament sein Klongesetz.

Lonen zu Reproduktionszwecken ist danach klar verboten, Klonen für die Forschung eigentlich auch. Doch die führenden Stammzellenforscher im Land erwarten Ausnahmeregelungen für ein bis zwei Institute. Die Stammzellenforschung wird vom koreanischen Staat schon seit einigen Jahren mit acht Millionen Dollar jährlich gefördert.

Die jetzt publizierten Klonexperimente begannen im Februar 2003, als es noch keine gesetzlichen Regelungen dazu gab.Japan – strikte Gesetze mit großer HintertürJapan hat seinen Umgang mit dem Klonen zügig geregelt. Schon im Spätherbst 2000 beschloss es ohne große öffentliche Debatte ein Gesetz, dem zufolge jede Form des Klonens verboten ist.

Wer einen geklonten Embryo in eine Gebärmutter implantiert, dem drohen bis zu 10 Jahren Haft. Allerdings hat sich die Regierung eine große Hintertür offen gelassen. Das Verbot des Reproduktiven Klonens hat Gesetzescharakter, das Verbot des Forschungsklonens ist eine Richtlinie, die die Regierung innerhalb weniger Wochen und ohne Parlaments-Zustimmung ändern kann, wenn die weltweiten Entwicklungen dies opportun erscheinen lassen.China – auf der Suche nach seinem WegImmer wieder ist über Klonversuche auch in China berichtet worden.

Doch anders als die koreanische Forschergruppe haben Chinesen ihre Ergebnisse nie in einem angesehenen Journal veröffentlicht. Wie Korea engagiert sich auch China stark auf dem Gebiet der Stammzellenforschung, in der Hoffnung dort Märkte für die Zukunft zu entwickeln.

Reproduktives Klonen ist per Gesetz verboten. Im Oktober hat das Gesundheitsministerium einen weiter gehenden Gesetzentwurf vorgestellt, der viele Formen von Experimenten mit Embryonen und auch das Forschungsklonen untersagt. Um den Entwurf gibt es einen innerpolitischen Streit mit dem Forschungsministerium, das China die Option zum Forschungsklonen offen lassen möchte.Großbritannien – die liberalsten in EuropaDie Gesetze in Großbritannien räumen klar die Möglichkeit zu Klonexperimenten – nicht zur Schaffung von Menschen, aber für die Forschung – ein.

Die Zuständige Behörde, die HFEA hat bislang jedoch keinen entsprechenden Forschungsantrag genehmigt. In einem solchen Antrag müsste die besondere Notwendigkeit, “exceptional need” der Forschung begründet werden. Noch ist unklar, wann eine solche besondere Notwendigkeit gegeben wäre.

  • Doch die HFEA begrüßt auf ihrer Homepage den “Durchbruch” der koreanischen Forscher.
  • Deutschland – klare Aussagen im EmbryonenschutzgesetzIn Deutschland ist jeder Form des Klonens durch Artikel 6 im Embryonenschutzgesetz klar untersagt.
  • Darauf steht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.USA – aus Prinzip immer noch ohne RegelungEinen Gesetzentwurf, der jede Form des Klonens verbietet, hat das republikanisch dominierte Repräsentantenhaus inzwischen zwei Mal verabschiedet.

Er erhielt dann aber keine Mehrheit im Senat, in dem die Demokraten stärker sind. Sie favorisieren eine Regelung, die nur das Reproduktive Klonen verbietet. Weil sich das Repräsentantenhaus aus Prinzip nicht auf eine Minimallösung einigen wollte, gibt es zum Klonen noch immer gar kein Gesetz.

Vereinte Nationen – die verpasste Chance Ganz analog verliefen im Herbst die Verhandlungen bei den Vereinten Nationen. Obwohl Einigkeit darüber besteht, dass das Reproduktive Klonen weltweit verboten werden sollte, gab es dazu keinen Beschluss. Denn eine Gruppe von Staaten wollte die Forschung vom Klonverbot ausschließen, während eine zweite ihre Zustimmung nur zu einem kompletten Verbot gegeben hätte.

: Der geklonte Mensch

Wie viel kostet es ein Tier zu Klonen?

1400 geklonte Hunde – Inzwischen gibt es mehr Klontiere auf der Welt als man vielleicht denkt, sagt Biologe Mario Ludwig. Die genaue Zahl zu schätzen, ist schwer. Aber allein eine koreanische Firma hat nach eigenen Angaben bisher über 1400 Hunde geklont, sagt er.

Auch in Deutschland soll es zwei Tiere geben, die geklont sind – beides Hunde. Verboten ist es nicht, aber nach wie vor teuer, rechnet Mario Ludwig vor. Für einen Hund zahlt man rund 50.000 Euro; für eine Katz rund 32.000 Euro. “Im Augenblick liegen die Preise fürs Klonen bei 50.000 Euro für einen Hund.

Für eine Katze muss man 32.000 Euro berappen.” Mario Ludwig, Biologe Wer selbst mit dem Gedanken spielt, sein verstorbenes Tier klonen zu lassen, muss ein paar Dinge beachten. Wichtig: Man sollte nach dem Tod nicht zu lange warten. Klonfirmen empfehlen, Körperzellen noch am lebenden Tier oder unmittelbar nach dem Tod zu entnehmen.

See also:  Wie Sehen Tiere Farben?

Was ist Klonen und wie funktioniert es?

Ein Zellkern raus, ein neuer Zellkern rein. Das passiert kurzgesagt beim Klonen. So entstehen Kopien von Lebewesen. Und es lassen sich in Zukunft vielleicht auch Gewebe nachzüchten. Der Begriff “Klonen” kommt vom altgriechischen Wort für “Sprössling” oder “Zweig”.

  • Von einer Pflanze oder einem Tier entsteht durch Klonen ein Nachkomme, der exakt das gleiche Erbgut hat.
  • Diese Methode der Fortpflanzung hat aber nicht der Mensch erfunden: Bakterien, die sich über Zellteilung vermehren, sind natürliche Klone – ebenso eineiige Zwillinge.
  • Auch wer Stecklinge im Garten setzt, klont im Prinzip.

Klonen im Labor Im engeren Sinne meint Klonen aber meist die künstliche Erzeugung eines Organismus oder wesentlicher Teile davon. Im Labor sind zwei Verfahren denkbar, um Lebewesen zu klonen: das therapeutische und das reproduktive Klonen. Beide Verfahren starten gleich: Sie entnehmen dem zu klonenden Organismus eine Zelle und isolieren deren Zellkern und damit praktische die gesamte Erbinformation.

Dieser Zellkern wird dann in eine unbefruchtete Eizelle eingesetzt, deren Zellkern zuvor entfernt wurde. Per Elektroschock oder in einem chemischen Bad wird die Zelle angeregt, sich zu teilen. Aufgrund der neuen Erbinformation entwickelt sie sich dann zu etwas ganz anderem, als sie es sonst getan hätte.

Therapeutisches Klonen Beim therapeutischen Klonen wird der sich bildende Embryo nach wenigen Teilungszyklen zerstört, wenn er erst aus wenigen Zellen besteht. Die einzelnen Zellen – die Stammzellen – sind das Ausgangsmaterial, um aus ihnen Organe oder Gewebe zu züchten.

Denn diese Stammzellen sind biologisch noch nicht auf bestimmte Funktionen geeicht. Nach Vorstellung der Wissenschaftler könnte man in Zukunft zum Beispiel eine Niere nachzüchten und müsste nicht befürchten, dass sie vom Körper abgestoßen wird. Denn sie hätte ja den gleichen genetischen Code wie ihr Empfänger.

Auch Diabetes oder Parkinson sollen sich irgendwann mit diesem Verfahren heilen lassen. Gegner der Methode verweisen aber darauf, dass dafür ein Embryo getötet werden muss. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich in den gezüchteten Organen leicht Krebsgeschwüre bilden, da es in der Natur der Stammzellen liegt, leicht zu entarten und zu wuchern. Wie Klont Man Tiere Beim reproduktiven Klonen entstehen ganze Lebewesen – wie das Klonschaf Dolly Beim reproduktiven Klonen geht darum, dass aus der Eizelle mit dem neuen Zellkern ein Lebewesen geboren wird. Im Reagenzglas entsteht ein Embryo, der später in eine Leihmutter implantiert und von ihr ausgetragen wird.

Ist das Klonen von Tieren erlaubt?

Moralisch höchst umstritten – Nun stellt sich die Frage: Dürfen wir so etwas überhaupt? Gesetzlich ist dies in Deutschland nämlich verboten und das mit gutem Grund. “Fast immer müssen hunderte Klone sterben, ehe ein Tier lebend zur Welt kommt. Tiere, die zunächst überleben, sind oft krank und sterben früh”, mahnt der Deutsche Tierschutzbund auf seiner Webseite.

Sind Klone wirklich identisch?

Klone sind genetisch identische Nachkommen, die natürlich oder künstlich erzeugt werden und nicht durch geschlechtliche Fortpflanzung entstehen. Klone dienen bei einzelligen Lebewesen wie Bakterien, bei Pflanzen und bei wenigen niederen Tieren der ungeschlechtlichen Fortpflanzung.

  • Höher entwickelte Tiere haben durch die zunehmend komplexe Struktur des Organismus sowie durch auf wenige Funktionen spezialisierte (ausdifferenzierte) Zellen diese Fähigkeit verloren.
  • Hier kann nur durch gentechnische Eingriffe (das Erzeugen eines ‘neuen’ Organismus aufgrund einiger weniger Zellen eines lebenden Tieres) ein Klon erzeugt werden.

Dieser ist dann mit dem Spender identisch. Während das Klonen bei Bakterien ihnen eine quasi unbeschränkte Lebensdauer ermöglicht und Pflanzen sich damit selbst ‘verjüngen’ können, sind Klone von höheren Tieren nur begrenzt lebensfähig. Eineiige Zwillinge entstehen, wenn sich die befruchtete Eizelle so teilt, dass zwei Embryonalanlagen entstehen.

  • Die entstehenden Embryonen besitzen dann denselben Genotyp,
  • Bei Pflanzen gibt es ein ähnliches Phänomen, die sogenannte Polyembryonie.
  • Hier entwickeln sich mehrere genetisch nicht identische Embryonen aus mehreren Zygoten (polyzygotische Polyembryonie), von denen im Schnitt der kräftigste Embryo überlebt.

Dieser teilt sich oftmals wiederum in zwei genetisch identische Embryonen (monozygotische Polyembryonie), von denen sich ebenfalls nur der kräftigste durchsetzt. Diese ‘archaische’ Form der Embryonalentwicklung tritt vor allem bei den evolutionsgeschichtlich älteren Gymnospermen (u.a.

Welcher Mensch wurde als erstes geklont?

Im Jahre 2008 implantierte der amerikanische Fruchtbarkeitsspezialist Samuel H. Wood eigene Hautzellen in Embryos, zerstörte diese jedoch anschließend. Obwohl die Pluripotenz dieser Zellen nicht untersucht wurde, gilt er damit als der erste Mensch, der sich geklont hat.

Was ist das Problem beim Klonen?

Probleme und Visionen – Einerseits ist die Euphorie beim Klonen gebremst. Denn es werden nicht nur sehr viele Embryonen benötigt – Kritiker sagen: getötet –, sondern auch die entstandenen Klone haben ihre Probleme. Viele Klontiere kommen mit einem zu großen Körpergewicht zur Welt.

Wenn sie die Geburt überleben, sterben sie oft wenig später an schweren Missbildungen wie fehlerhaft entwickelten Lungen, einem vergrößerten Herz oder einem geschwächten Immunsystem. Außerdem wird die innere Uhr des Klontieres bei seiner Geburt nicht auf “Null” gestellt. Das genetische Alter des Babys entspricht schon bei der Geburt dem des Spendertiers.

Frühe Alterskrankheiten sind die Folge. Dennoch scheinen manche Wissenschaftler einen ganz besonderen Gentraum zu träumen: das Klonen bereits ausgestorbener Tierarten. À la Jurassic Park möchten sie beispielsweise Mammuts wieder zum Leben erwecken. Diese urtümlichen Riesen starben vor etwa 300.000 Jahren aus.

Doch Wissenschaftler fanden einige sehr gut erhaltene Exemplare im Eis. So gut erhalten, dass sogar noch Haare vorhanden waren. In diesen Haaren ist die Mammut- DNA enthalten, die allerdings durch die lange Zeit im Eis stark zerstückelt ist.2018 wurde die Mammut- DNA tatsächlich nahezu vollständig entschlüsselt.

Doch jetzt gehen die Probleme erst richtig los: Kennt man die Reihenfolge der Genbuchstaben, muss die gesamte Mammut- DNA künstlich nachgebaut und dann in künstliche Zellkerne gesteckt werden. Dieses Verfahren hat bisher schon einmal funktioniert: bei einem Bakterium.

Ist Klonen strafbar?

§ 6 Klonen (1) Wer künstlich bewirkt, daß ein menschlicher Embryo mit der gleichen Erbinformation wie ein anderer Embryo, ein Foetus, ein Mensch oder ein Verstorbener entsteht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Warum ist es verboten Menschen zu Klonen?

Zehn Jahre Klon-Verbot Archiv Schaf Dolly erblickte 1996 als das erste geklonte Säugetier das Licht der Welt. Es wurde wegen einer schweren Lungenkrankheit eingeschläfert. Sein Hersteller Ian Wilmut setzte sich energisch gegen das Klonen von Menschen ein: Es sei “schlimm genug, wenn fehlentwickelte Tiere sterben, aber noch entsetzlicher, wenn Sie ein abnormales Kind zur Welt bringen und es dann stirbt”. Früher oder später wird es ihn wohl geben: den ersten geklonten Menschen. Ein genetischer Doppelgänger wie Dolly, das erste geklonte Säugetier. Als das Klonschaf Mitte 1996 geboren wurde, reagierte die Welt erschrocken. Horrorvisionen von geklonten Menschen machten die Runde.

  • Politiker beteuerten, solchen Experimenten einen Riegel vorschieben zu wollen.
  • Immerhin, in Deutschland war durch das Embryonenschutzgesetz aus dem Jahre 1990 das Klonen von Menschen schon verboten.
  • Dazu der damalige Bundesforschungsminister Jürgen Rüttgers:”Jeder, der mit dem Gedanken spielt, Menschen zu klonen, muss wissen, dass er schon für den Versuch bestraft wird.

Niemand kann sich darauf berufen, dass er statt gleicher nur fast gleiche Embryos kloniert.”Ein nationales Klon-Verbot wirkte aber nur begrenzt. Darüber war sich auch Wolfgang Frühwald, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, im Klaren:”Ethisch ist ein solches Verfahren in seiner Anwendung beim Menschen nicht zu rechtfertigen.

Es verstößt in der Tat gegen die Würde des Menschseins. Und es ist dringend eine internationale Vereinbarung anzustreben, damit international die Klonierung beim Menschen verboten ist.”International reagierte nach dem Dolly-Schock zuerst die UNESCO, die Organisation für Wissenschaft und Kultur der Vereinten Nationen.

Sie stellte im November 1997 fest:”Praktiken, die der Menschenwürde widersprechen, wie reproduktives Klonen von Menschen, sind nicht erlaubt.”Es war ein bloßer Appell – ohne juristische Wirkung. Der Europarat kämpfte schon seit längerem für den Schutz der Würde des Menschen bei der Anwendung moderner Biologie und Medizin in seinen Mitgliedsstaaten.

In einem ergänzenden Protokoll zur “Bioethik-Konvention” vom April 1997 wurde ausdrücklich untersagt, Embryonen zu klonen, um sie zu Menschen heranwachsen zu lassen: “Verboten ist jede Intervention, die darauf gerichtet ist, ein menschliches Lebewesen zu erzeugen, das mit einem anderen lebenden oder toten menschlichen Lebewesen genetisch identisch ist.” Zur Begründung konstatierte der Europarat, dass ” die Instrumentalisierung menschlicher Lebewesen durch die bewusste Erzeugung genetisch identischer menschlicher Lebewesen gegen die Menschenwürde verstößt und somit einen Missbrauch von Biologie und Medizin darstellt.” Alle Vertragsstaaten, die dieses Protokoll ratifizierten, verpflichteten sich, das Klon-Verbot in nationales Recht umzusetzen.

Am 12. Januar 1998 sollte der Text zur Unterzeichnung freigegeben werden. Tage vorher zeigte sich, wie sehr die Zeit drängte. Der US-Mediziner Richard Seed erklärte, mit dem Klonen von Menschen beginnen zu wollen:”Ich will hier im Großraum Chicago eine Klinik für das Klonen von Menschen aufbauen.

Wenn sie Gewinn abwirft, will ich sie an zehn oder zwanzig Orten im ganzen Land duplizieren. Und vielleicht an fünf oder sechs Orten im Ausland.”Das war zwar nur eine leere Drohung. Doch sie machte den Ernst der Lage bewusst. Ein Radioreporter berichtete von der entscheidenden Sitzung des Europarats in Paris:”Knapp die Hälfte – 18 der 40 Mitgliedsländer des Europarats – hatte definitiv zugesagt, das Abkommen zu unterzeichnen, als Frankreichs Präsident Chirac am Vormittag die Tagung des Bioethik-Ausschusses eröffnete.

Bestimmte Praktiken in einem Land zu verbieten, sei keine Lösung, so Jacques Chirac, wenn Forscher und Ärzte dieses anderswo entwickeln könnten. Der Europarat setzt darauf, hier eine Vorreiterrolle zu spielen.”Die Chance, die europäische Initiative zum Verbot des Klonens weltweit fortzuschreiben, wurde verpasst.

  1. Zwar haben die meisten europäischen Staaten das Protokoll des Europarats mittlerweile ratifiziert.
  2. Aber: Noch immer gibt es keine internationale Regel, nach der reproduktives Klonen von Menschen verboten wäre.
  3. Entsprechende Vorstöße scheiterten daran, dass sich keine Einigkeit im Hinblick auf das so genannte “therapeutische Klonen” erzielen ließ, bei dem menschliche Embryos erzeugt werden, um daraus die begehrten Stammzellen abzuzweigen.

Unterdessen wurde bekannt, dass zwischen 2003 und 2005 eine Frau und vier Männer offenbar versucht haben, sich in den USA von dem österreichischen Reproduktionsmediziner Karl Illmensee klonen zu lassen. Zu einer Schwangerschaft kam es nicht. Doch schon morgen könnte es soweit sein.

Wie lange lebt ein Klon?

Geklonte Schafe können normal altern. Sie erleiden nicht zwangsläufig dasselbe Schicksal wie Klonschaf Dolly, das früh Gelenkbeschwerden bekam und im Alter von sechs Jahren wegen einer Lungenentzündung eingeschläfert werden musste, Rund 20 Jahre nach der Geburt von Dolly untersuchten die Wissenschaftler 13 geklonte Schafe im Alter von sieben bis neun Jahren.

Das entspricht einem Menschenalter von etwa 60 bis 70 Jahren. Vier der Tiere namens Debbie, Denise, Dianna und Daisy stammen aus derselben Zelllinie wie Dolly, besitzen also das gleiche Genmaterial. Sinclair und seine Kollegen machten mit den 13 Schafen einen Gesundheitscheck. So wollten sie feststellen, ob diese besonders an Alterskrankheiten leiden.

Die Forscher untersuchten unter anderem deren Bewegungsapparat, Stoffwechsel und Blutdruck. Röntgenbilder aller Gelenke gaben Hinweise auf Gelenkentzündungen, die sogenannte Osteoarthritis, an der Dolly litt. Die Ergebnisse verglichen sie mit einer Gruppe gleichalter, normal gezeugter Schafe.

  • Trotz ihres fortgeschrittenen Alters zeigten die Schafe, die wie Dolly mithilfe des sogenannten somatischen Zellkerntransfers (SCNT) geklont worden waren, keine Zeichen frühzeitigen Alterns.
  • Sinclair und seine Kollegen berichten lediglich von einigen leichten Fällen von Osteoarthritis.
  • Diese seien jedoch dem Alter der Tiere entsprechend normal.

Die Gesundheit von Klontieren im Alter sei bisher nicht angemessen untersucht worden, sagt Sinclair. Die vorliegende Studie belege, dass die hier untersuchten Schafe ihrem Alter angemessen gesund seien und geklonte Tiere ein langes und gesundes Leben führen könnten.

  • Es sei jedoch noch ein langer Weg, ehe das Klonen mit SCNT ganz ausgereift sei, betont Sinclair.
  • Beim somatischen Zellkerntransfer (SCNT) wird aus einer Eizelle der Kern entfernt und durch den Kern einer Körperzelle ersetzt.
  • Die umfunktionierte Eizelle wird anschließend in einer Nährlösung zur Teilung angeregt und einer Ersatzmutter eingepflanzt.

Eines Tages könne SCNT vielleicht dazu dienen, Stammzellen für Therapien für Menschen herzustellen, sagt Sinclair. “Ich denke, es ist schon lange bekannt – wenn auch nicht so systematisch dokumentiert wie in der Studie von Kevin Sinclair und Kollegen – dass es klinisch gesunde Klontiere bei verschiedenen Arten gibt”, bewertete Eckhard Wolf vom Genzentrum der Ludwig-Maximilians-Universität in München die Veröffentlichung.

Wolf hat als erster Wissenschaftler in Deutschland ein Säugetier geklont. Klonkalb Uschi wurde 1998 geboren und ist inzwischen mehrfache Großmutter. “Nach unserer Erfahrung und auch nach Erfahrung anderer Arbeitsgruppen ist die verwendete Zelllinie ein wesentlicher Faktor, der über den Klonerfolg und den Gesundheitsstatus der Nachkommen entscheidet”, so Wolf weiter.

“Im Einzelfall ist das aber immer noch nicht vorhersehbar.” “Die Studie über die Klonschafe beinhaltet umfangreiche Untersuchungen und ist zweifellos sehr sauber durchgeführt, eine generalisierte Aussage über den Gesundheitszustand von Klontieren erlaubt sie meines Erachtens aber nicht”, ergänzte Wolf.

Wie lange lebt ein geklonter Hund?

Wenn man einmal Daten gefälscht hat, wie kann man da sichergehen, dass das kein zweites Mal passiert? ( Hans Schöler, Molekularbiologe) – Es ist jedoch ein offenes Geheimnis, dass die Hunde vor allem seine wissenschaftliche Autorität wiederherstellen sollen, um so den Boden für ein längerfristiges Ziel zu bereiten: “Ich bin mir sicher, dass Hwang die Absicht hat weiter zu gehen: zum menschlichen Klonen”, sagt sein ehemaliger Mitarbeiter Ryu.

  1. Noch heute behauptet Hwang Woo-suk immer wieder felsenfest, dass seine damalige Errungenschaft echt war: Er habe tatsächlich Stammzellen aus einem geklonten Embryo gewonnen.
  2. Sollte ihm eine zweite Chance zugebilligt werden? Oder versucht hier ein egomanischer Wissenschafter, die Öffentlichkeit erneut zu blenden? “Wenn man einmal Daten gefälscht hat, wie kann man da sichergehen, dass das kein zweites Mal passiert?”, äußerte sich vor Kurzem der renommierte Molekularbiologe Hans Schöler, der das Max Planck Institut in Münster leitet.

Einst galt er als Bewunderer Hwangs, wandte sich jedoch nach den Fälschungsvorwürfen von ihm ab. Wissenschaft beruhe nun einmal zuallererst auf Vertrauen, und dieses habe sein südkoreanischer Kollege nachhaltig zerstört. In Sooam wird jedoch rund um die Uhr daran gearbeitet, das Vertrauen Schritt für Schritt wieder aufzubauen.

Seit 2006 haben die Forscher über 50 Publikationen in Fachjournalen platziert, Patente angemeldet und sich erfolgreich um staatliche Forschungsgelder beworben. Die Lizenz für menschliche Stammzellenforschung ist Hwang Woo-suk jedoch bislang verwehrt geblieben, zwei Anfragen haben die koreanischen Behörden bereits abgeschmettert.

Vor drei Jahren soll Sooam gar Kontakt zum Übergangsrat in Libyen aufgenommen haben, um dort weiter an menschlichen embryonalen Stammzellen forschen zu können – doch selbst wenn das gelänge, wäre es doch ein steiniger Weg, all die Entwicklungen der letzten Dekade aufzuholen.

Wie viele geklonte Tiere gibt es?

Klonen: Viel zu teuer und ineffektiv für gewöhnliche Tiere – Auch wenn Ian Wilmut, der „Schöpfer” Dollys, und das Roslin-Institut ihren Durchbruch feierten, blieben noch viele Fragen offen. Bald stellte sich heraus, dass das Erbgut der noch jungen Dolly dem alter Tiere glich.

Und tatsächlich hatte das Schaf eine verkürzte Lebensdauer: Im Februar 2003 wurde Dolly im Alter von sechs Jahren eingeschläfert, da sie an einem durch Viren ausgelösten Lungentumor und an Arthritis litt. Schafe können sonst bis zu zwanzig Jahre alt werden. Nun ist das ausgestopfte Klon-Schaf im schottischen Royal Museum in Edinburgh ausgestellt.

Nach Dolly folgte eine Vielzahl von Klonversuchen mit der Roslin-Technik, bis heute wurden mehr als zwanzig verschiedenen Säugetierarten erfolgreich geklont. Vor allen in den ersten Jahren gab es häufig Fehlschläge. Der „Verbrauch” an Embryos und Zellen war hoch, die geklonten Tiere oft krank und anfällig.

2001 erblickte die erste geklonte Katze das Licht der Welt, ein paar Jahre später folgte der erste geklonte Hund. Inzwischen bieten Unternehmen in USA, Südkorea und China gut betuchten Kunden an, ihre geliebten Haustiere zu klonen und so als Kopien „unsterblich” werden zu lassen.100.000 Dollar soll es kosten. Sooam Biotech, eine koreanische Firma, klont talentierte Drogenspürhunde, die etwa an Flughäfen eingesetzt werden, um Drogen zu erschnüffeln. Die geklonten Hunden müssen vor ihrem ersten Einsatz nicht mehr so lang und aufwändig trainiert werden. Vom Aussterben bedrohte Tierarten könnten durch Klonen für die Nachwelt erhalten werden. So ist es in USA geglückt, einen Schwarzfußiltis aus der Zelle eines bereits verstorbenen Wildtieres zu klonen. Dadurch wird die noch verbliebende kleine Population, in der alle Tiere miteinander verwandt sind, genetisch aufgefrischt.

Außerhalb Europas, vor allem in den USA und China, hat das Klonen in der Rinderzucht inzwischen auch eine kommerzielle Bedeutung. So bringt die US-Firma Trans Ova Genetics jährlich rund 100 geklonte Kälber zur Welt, identische Kopien erfolgreicher Top-Zuchtbullen.

Man kann davon ausgehen, dass der Nachwuchs dieser Klone über die ganze Welt verteilt ist. Ein Rückverfolgen der Herkunft dieser Tiere ist nahezu unmöglich. Das Unternehmen bietet auch das Klonen von Schweinen, Ziegen, Schafen und Pferden an. In der chinesischen Hafenstadt Tianjin soll Berichten zufolge eine Anlage gebaut werden, um dort massenhaft Rinder-Klone für den chinesischen Fleischmarkt zu produzieren.

Im Januar 2008 bewertete die US-Lebensmittelbehörde FDA ( Food and Drug Administration ) Produkte von geklonten Kühen, Schweinen und Ziegen als sicher für die menschliche und tierische Ernährung und ließ sie für den Verkauf zu. Fleisch und Milch von geklonten Tiere und deren Nachkommen seien genauso sicher und ungefährlich für die Ernährung wie traditionell gezüchtete Tiere.

Welche Tiere können sich selbst Klonen?

Evolution : Ein Krebs, der sich selbst klont – 5. Februar 2018, 18:49 Uhr Die ausschließlich weibliche Population der Marmorkrebse vermehrt sich durch Klonen – und erobert immer neue Lebensräume, auch in Deutschland. (Foto: Ranja Andriantsoa/dpa)

  • Der Marmorkrebs kann sich alleine, ganz ohne Partner fortpflanzen.
  • Forscher sequenzierten sein Genom und vermuten nun, dass alle Exemplare der jungen Art auf ein einziges weibliches Tier zurückzuführen sind.
  • Der Krebs widerspricht mit seiner Fortpflanzungsstrategie einer wichtigen Aussage der Evolutionstheorie.

Von Kathrin Zinkant Es passiert dem eingefleischten Aquaristen nicht oft, dass ihm in seinem durch und durch geplanten Wassertank ein blaues Wunder geschieht. Der Marmorkrebs aber lässt selbst Kenner staunen: Als Einzeltier ins Becken gesetzt, fängt er plötzlich an, sich zu vermehren.

  1. Lange Zeit war nicht klar, wie das Krebstier das bewerkstelligt.
  2. Eine neue Genomanalyse beweist jedoch, dass hier die sprichwörtliche Jungfrau zum Kinde kommt.
  3. Wie Biologen des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg jetzt in Nature Ecology and Evolution berichten, betreibt der Marmorkrebs Procambarus virginalis als einzige bekannte Krebsart ausschließlich Parthenogenese, Jungfernzeugung.

Die Eizellen der durchweg weiblichen Tiere werden nicht befruchtet, sondern entwickeln sich direkt zu vollständigen Nachkommen. Das von den Heidelbergern sequenzierte Genom des Tieres legt sogar nahe, dass alle Exemplare der jungen Art auf ein einziges weibliches Tier zurückzuführen sind.

Können geklonte Tiere sich fortpflanzen?

Was geschah mit Dolly? – Dolly führte ein verhätscheltes Leben im Roslin Insitut. Sie paarte sich und gebar auf normalem Wege Nachkommen, was zeigte dass geklonte Tiere sich fortpflanzen können. Nachdem sie am 5. Juli 1996 geboren war wurde sie im Alter von sechs ein halb Jahren am 14.

Februar 2003 eingeschläfert. Schafe haben eine Lebenserwartung von bis zu 11 oder 12 Jahren, aber Dolly litt unter Arthritis im Gelenk eines Hinterlaufes und an Schaf-Lungen-Adenomatosis, ein Lungen Tumor, der durch ein Virus ausgelöst wird und häufig bei Schafen vorkommt, die im Haus gehalten werden.

Die DNS ist im Zellkern zu Chromosomen zusammengefaltet, die sich bei jeder Replikation der Zelle etwas verkürzen. Das bedeutet, dass die Chromosomen von Dolly ein bisschen kürzer als die von anderen Schafen ihres Alters waren. Ihr frühes Altern könnte widerspiegeln, dass sie aus dem Zellkern eines 6 Jahre alten Schafes gezüchtet wurde.

Welche Nachteile hat Klonen?

bdw-Analyse Klonen. Das Kopieren von Lebewesen ist in der Natur normal, auch der Mensch tut es seit vielen Jahren mit Pflanzen und Tieren. Die neue bdw-Analyse erläutert alle Techniken und ihre Anwendungen, erklärt, warum das Klon-Schaf Dolly neue Dimensionen eröffnet hat und stellt zur Diskussion: Soll oder kann es Grenzen geben? Das erste „Bäh” des schottischen Klon-Schafs Dolly löste bei vielen Menschen einen Abwehr-Reflex aus: Wissenschaftler, Politiker, Philosophen und Journalisten der ganzen Welt blökten aufgeschreckt zurück, daß man nun alles tun müsse, um das absehbare Klonen von Menschen zu verbieten.

See also:  Welches Tier Steht Für Tod?

Inzwischen ist das Echo verhallt, das Nachdenken hat eingesetzt. Die Öffentlichkeit nahm erstaunt zur Kenntnis, daß bestimmte Klon-Praktiken bei Pflanzen und Tieren seit Jahren Alltag sind. Und es werden immer mehr Stimmen laut, die das Klonen des Menschen nicht nur als zwangsläufige Folge des jetzt Machbaren sehen, sondern die es im Dienste optimaler medizinischer Betreuung sogar fordern.

Zur Erinnerung: Am 23. Februar trat der schottische Genetiker Prof. Ian Wilmut mit einem vierbeinigen Wollknäuel vor die Kameras – dem Produkt eines Versuches, bei dem das Erbgut eines Schafs in die Eizelle eines zweiten Schafs gespritzt wurde. Ein drittes Schaf wurde damit geschwängert und brachte das Lamm Dolly zur Welt.

  1. Der Name belegt britischen Humor: Die Genspende stammt aus einer Euterzelle.
  2. Bei der Taufe machten die Forscher die menschliche Mega-Milchdrüsenträgerin Dolly Buster zur Patin.
  3. Die Verwendung eben dieser Euterzelle war die eigentliche Sensation.
  4. Die prinzipielle Klon-Methode, bei der ein Zellkern in eine andere Eizelle gebracht wird, funktioniert seit zehn Jahren.

Allerdings hat man dazu bisher embryonale Zellen verwendet, aus denen sich prinzipiell noch der ganze Organismus entwickeln kann. Bis zur Geburt Dollys waren sich die Experten einig, daß dies mit einer ausgereiften Zelle nicht mehr möglich ist, weil darin die meisten genetischen Programme stillgelegt sind (siehe „Fokus Klonen”, Seite 64).

Wilmut dagegen behauptet: „In zwei Jahren können wir das auch beim Menschen.” Viele Fragen sind aber noch offen: Die Schotten konnten bisher nicht sicher ausschließen, daß sie anstelle der Euterzelle nicht doch vielleicht eine embryonale Stammzelle bei dem Versuch erwischt hatten. Wissenschaftlich anerkannt ist das Experiment auch erst, wenn es mindestens in einem anderen Labor der Welt wiederholt werden kann.

Auch die Tatsache, daß es neben Dolly gleichzeitig 276 Fehlschläge in Wilmuts Labor gab, dämpfte die Euphorie. Von Routine kann beim Klonen also keine Rede sein. Meldungen aus aller Welt zeigen das große Interesse, die neue Technik serienreif zu machen: Die Japaner experimentieren mit Klon-Kühen, in den USA sollen im Dezember die ersten Klon-Kälbchen aus Hautzellen geboren werden, die Araber versuchen, Rennkamele zu kopieren, die ersten Klone von Rhesusaffen – wenn auch noch aus embryonalen Zellen – sind schon zehn Monate alt.

Gibt es überhaupt noch Grenzen, wenn schon nicht des Denkbaren, so doch des Machbaren? Pflanzenzucht Felder voller grüner Klone Was bei Dolly einen Dammbruch in der Tierzucht bedeuten könnte, ist bei der anderen Hälfte der Lebewelt, den Pflanzen, gang und gäbe. Genetisch gleiche Organismen entstehen bei ihnen ständig, wann immer sie sich durch Ableger vermehren.

Alle Kartoffeln, die bei uns auf den Tisch kommen, stammen von wenigen Individuen ab. Alle Erdbeeren sind Klone. Weintrinker genießen das Produkt gepfropfter, also erbgleicher Reben. „Der Sinn dieser Technik ist, daß die Pflanzen gleichzeitig blühen und reifen, und daß die Früchte einfacher geerntet werden können”, sagt der Stuttgarter Pflanzengenetiker Prof.

  1. Hartwig Geiger.
  2. Natürlich erhöht die Gleichförmigkeit der Individuen auch die Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge”, räumt Geiger ein.
  3. Daher sind die Züchter immer auf der Suche nach neuen Varianten.” Manche Sorten von Äpfeln und Kartoffeln halten sich nur drei bis vier Jahre, andere dagegen zwanzig oder mehr.

Einen Schritt weiter als die Kultivierung von Ablegern geht die Züchtung von Sorten aus Zellkulturen. Auch das ist bei Pflanzen recht einfach. Grundlage ist die „Totipotenz” pflanzlicher Zellen: Nahezu alle ihrer wachsenden Gewebe können durch Behandlung mit Hormonen dazu gebracht werden, eine komplett neue Pflanze zu bilden.

  • Warum dies bei Pflanzen funktioniert, bei höheren Tieren dagegen nicht, ist noch ein Rätsel. Laut Dr.
  • Ruth Wingender vom Institut für landwirtschaftliche Botanik der Universität Bonn werden Erdbeeren, Soja, Erbsen, Raps, Sonnenblumen und – seit Anfang dieses Jahrzehnts – Getreide, Maniok und Palmen aus Zellkulturen gezüchtet.

Am häufigsten greifen Zierpflanzenzüchter auf diese Methode zurück. Ruth Wingender: „Wenn Sie heute ein Usambaraveilchen, eine Gerbera oder eine Orchidee kaufen, dann stammt diese mit Sicherheit aus Zellkulturen.” „In Deutschland werden jedes Jahr von etwa 30 Firmen knapp 20 Millionen Pflanzen im Reagenzglas gezüchtet – alles Klone”, berichtet Dr.

  1. Walter Preil von der Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen.
  2. In den Niederlanden sind es noch viel mehr, allein etwa 22 Millionen Farne und 25 Millionen Lilien im Jahr.” Der Biologe Michael Blanke von der Universität Bonn sieht die Reagenzglastechnik zumindest für den Obstbau allerdings mit Skepsis.

„Das Klonen hat die Erwartungen nicht erfüllt. Bei vielen Nutzpflanzen treten Variationen auf, die von Züchtern und Verbrauchern nicht akzeptiert werden. Vor etwa fünf Jahren sind daher eine ganze Reihe von Zuchtlabors bankrott gegangen.” Kernverpflanzung wie beim Klon-Schaf Dolly spielt dagegen bei der kommerziellen Pflanzenzucht keine Rolle.

  1. Nur ein paar Forscher testen, ob man damit gewünschte genetische Veränderungen besser im Erbgut von Pflanzen verankern kann.
  2. Vorteile: Synchrone Blüh- und Reifezeit, identische Zierpflanzen, Früchte von gleicher Größe und gleichem Aussehen.
  3. Nachteile: Genetische Verarmung, erhöhte Anfälligkeit gegenüber Schädlingen und Krankheiten.

Ethik: Das Klonen von Pflanzen ist weitgehend akzeptiert. Gesetzliche Beschränkungen: Keine Tierzucht Vierbeinige Pharmafabriken In den USA ist der Kerntransfer beim Rind üblich, in Europa sind Stationen mit dieser Klon-Technik erst im Aufbau. Ähnlich sieht es bei der Herstellung eineiiger Zwillinge und Mehrlinge aus, dem Embryonen-Splitting (siehe „Fokus Klonen”, Seite 64).

Obwohl die Technik seit gut 15 Jahren bei landwirtschaftlichen Nutztieren praxisreif ist, hat sich das Embryonensplitting hierzulande bislang nicht durchgesetzt”, meint Prof. Heiner Niemann vom Institut für Tierzucht und Tierhaltung der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Mariensee. „Wenn man es überhaupt einsetzt, dann um nach einer Befruchtung im Reagenzglas mehreren tierischen Leihmüttern je einen Ableger des Wunschembryos einzupflanzen.” Die Zeugung im Labor macht bei Rindern kaum noch Probleme, ihre Embryonen können tiefgefroren, transportiert und wieder aufgetaut werden.

Schwierig ist dagegen der Transfer der Embryonen in die Gebärmutter eines künstlich für die Schwangerschaft präparierten Rindes. Viele der mühsam hergestellten Embryonen gehen wieder verloren. Standard in der Rinderzucht ist die künstliche Besamung. Prof.

  • Hermann Geldermann vom Institut für Tierhaltung und Tierzüchtung der Universität Hohenheim: „90 Prozent aller Geburten bei Rindern sind heute das Ergebnis dieser Technik.
  • Bei Schweinen sind es 40 Prozent, Tendenz steigend, bei Pferden schnellte die Rate innerhalb der letzten zehn Jahre von 0 auf 50 Prozent.” Aber bislang ist beispielsweise eine Bullenprüfung recht aufwendig.

Um zu erfahren, ob ein Stier als Samenspender wirklich taugt, muß man zunächst seinen Samen gewinnen, dann Rinder damit befruchten und abwarten, bis der Nachwuchs herangewachsen ist. Nur wenn dieser ähnliche Fleischleistungen wie der Vater bringt – erkennbar nach vier bis fünf Jahren -, kommt der als Zuchtbulle in Frage.

  1. Die Wartezeit könnte mit Klon-Techniken ê la Dolly verkürzt werden.
  2. Die sexuelle Vermehrung wäre überflüssig, ein Klon aus der Hautzelle eines Hochleistungstiers liefert die gleiche Menge Fleisch, Milch oder Wolle.
  3. Das Hauptinteresse an der Klon-Forschung haben derzeit Unternehmen, die aus der Milch transgener Tiere pharmazeutische Wirkstoffe gewinnen wollen.

PPL Therapeutics, jene schottische Firma, die am Roslin Institute die Entwicklung von Dolly finanziert hat, ist einer der Vorreiter beim „Pharming” (Kunstwort aus „Pharmaproduktion mit Farmtieren”). Mit der Firma Genzyme Transgenics aus den USA ist sie derzeit im Wettlauf um die Zulassung des weltweit ersten Medikaments aus transgenen Tieren.

PPL gewinnt aus der Milch transgener Schafe das Enzym Alpha-1-Antitrypsin, das Mukoviszidose-Patienten helfen soll. Seit kurzem ist das Präparat in der klinischen Prüfung. Bei den Konkurrenten aus den USA steckt menschliches Antithrombin III, ein Wirkstoff gegen Blutgerinnsel aus der Milch transgener Ziegen, bereits in einer fortgeschrittenen Phase der Prüfung.

PPL hat auch transgene Schafe gezüchtet, die menschliches Serumalbumin herstellen – zur Heilung bei schweren Verletzungen wie Verbrennungen. Zudem stehen Kühe als Lieferanten des Milcheiweißes Alpha-Lactalbumin bereit – für Babynahrung und Gesundheitskost.

  • Genzyme hat auch einen Vertrag mit der Fresenius AG aus Bad Homburg geschlossen.
  • Die Amerikaner wollen ebenfalls menschliches Serumalbumin aus transgenen Kühen liefern.
  • Genzyme gibt an, derzeit mehr als 25 verschiedene Proteine mit transgenen Tieren herstellen zu können, weltweit sollen es 43 sein, darunter Insulin und Wachstumshormone.

Andere Firmen – zum Beispiel Alexion aus New Haven, Connecticut – arbeiten an der gentechnischen Humanisierung von Schweinen, die einmal Organe für Transplantationen liefern sollen. Auch PPL hat ein ähnliches Vorhaben angekündigt. Vorteile: Schnelle Produktion von Tieren mit bekannter Veranlagung.

  1. Wenige Tiere könnten mit ihrer Milch den Weltbedarf mancher Pharmaka decken.
  2. Nachteile: Verarmung der Rassenvielfalt.
  3. Zum Nutzen des Menschen manipulierte Tiere hätten unter ähnlichen gesundheitlichen Folgen zu leiden wie die heutigen Inzuchttiere: labiles Immunsystem, häufige Entzündungen und andere Krankheiten.

Ethik: Klonen wäre die Einführung einer bei Säugetieren völlig widernatürlichen Fortpflanzungsart. Gesetzliche Beschränkungen: Keine. In Deutschland muß nur dem Tierschutzgesetz – artgerechte Haltung – Genüge getan werden. Artenschutz Recht auf Panda und Nashorn? Midori starb im April 1995.

  • Er war der letzte männliche in Japan lebende Japanische Ibis (Nipponia nippon).
  • Wissenschaftler konservierten Gewebeteile Midoris bei minus 196 Grad.
  • Sie hofften, eines Tages werde es möglich sein, DNA aus seinen Körperzellen in entkernte Eizellen eines anderen Vogels einzubringen.
  • Was vor zwei Jahren wie Science-fiction schien, ist heute möglich: Demnächst könnte Midori als „gefiederte Dolly” auferstehen und für weiteren Nachwuchs sorgen.

Technisch steht dem Klonen seltener Arten fast nichts mehr im Wege. Leihmütter müssen nicht einmal aus der gleichen Spezies stammen. Hauskühe trugen schon Kälber von Gaur-Büffeln aus, Pferdestuten warfen Zebrafohlen. Südafrikanische Artenschützer erprobten die Leihmutterschaft sogar bei Wildtieren: Sie übertrugen befruchtete Eier von Rappen- auf Oryxantilopen.

Lediglich ein Wiedererwecken bereits ausgestorbener Arten ê la „Jurassic Park” scheint derzeit ausgeschlossen. Die DNA-Fetzen, die etwa in Museumspräparaten von Quagga-Zebras vorhanden sind, reichen dafür nicht aus. Doch würde man den Arten damit wirklich helfen? Ist es sinnvoll, den Panda oder den Kondor zu erhalten, wenn er keinen natürlichen Lebensraum mehr hat? Wie verändert sich das Verhalten der Tiere, wenn sie von Menschen oder artfremden Leihmüttern aufgezogen werden? Wissen sie um Überlebenstricks und Feinde? Sind genetisch identische Populationen nicht extrem anfällig für Krankheiten? Ähnliche Fragen trennen Gegner und Befürworter der Nachzucht in zoologischen Gärten.

Die Abkömmlinge solcher Programme haben mit Klonen viel gemeinsam: Sie kennen ihren natürlichen Lebensraum nicht und zeigen häufig ein verändertes Verhalten. Manche Gehege-Populationen sind genetisch verarmt, da sie oft nur von wenigen Elterntieren abstammen.

Doch immerhin 16 im Zoo gerettete Tierarten konnten bis heute erfolgreich ausgewildert werden (bild der wissenschaft 5/1994, „Tonis Minnefahrt”). Gegner dieser Form des Artenschutzes führen ins Feld, daß in den Zoos „Arten ohne Raum” heranwüchsen, da überall auf der Welt die Natur weiter zerstört wird.

Doch nach den Bevölkerungsprognosen der UNO wird die Zahl der Menschen in zirka 100 Jahren zu sinken beginnen. Mit Zoozucht, Embryonentransfer oder Klonen könnte die Spanne überbrückt werden, bis wieder mehr Lebensraum für Wildtiere zur Verfügung steht.

  1. Auch die genetische Verarmung ist kein zwingendes Argument: Die 150000 Exemplare des Nördlichen See-Elefanten, die sich heute an der Küste Kaliforniens tummeln, stammen von gerade einigen Dutzend Tieren ab.
  2. Mehr waren nach dem massenweisen Abschlachten im 18. und 19.
  3. Jahrhundert nicht übrig geblieben.
  4. Auch andere Spezies haben solche genetischen Flaschenhälse hinter sich und leben munter weiter.

Im Zoo von Jersey in England steht neben dem Käfig des durch Zoozucht geretteten Mauritiusfalken ein Schild mit der Frage: Ist es den Aufwand wert? Die Antwort prangt groß gleich daneben: Ja! Denn noch immer gilt Voltaires Satz, daß „sämtliche Professoren der gelehrten Akademie keinen einzigen Käfer fabrizieren können”.

  • Zum Erhalt des Ökosystems Erde und zur Sicherung unseres eigenen Überlebens benötigen wir keinen Ibis, keinen Panda und kein Java-Nashorn.
  • Doch die Akropolis und den Petersdom brauchen wir dafür ebenfalls nicht.
  • Es ist eine kulturelle Entscheidung, ob Arten gerettet werden sollen.
  • Vorteile: Extrem rare Arten könnten erhalten werden.

Nachteile: Interessengruppen könnten die Technik als Argument mißbrauchen, Natur weiter zu zerstören. Ethik: Wenn man Tiere essen darf, ist es auch erlaubt, sie zu klonen. Gesetzliche Beschränkungen: Keine Medizin Organe aus dem Kopierer Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Nach Schätzungen der Deutschen Stiftung Organtransplantation werden in Deutschland mindestens doppelt so viele Organe benötigt, wie derzeit jährlich transplantiert werden können.

  • Für die USA weisen die Statistiken der Health Resources und Services Administration noch ungünstigere Zahlenverhältnisse aus: Ende 1994 standen nach 11000 Nierentransplantationen noch beinahe dreimal so viele Patienten auf der Warteliste.
  • Mit dem Fortschritt in der Transplantationsmedizin wird der Bedarf weiter steigen.

Ist es da nicht naheliegend, in geklonten Lebewesen, die als Organbanken dienen, einen Ausweg zu sehen? Aufgrund recht ähnlicher Anatomie und Physiologie setzen vor allem britische Wissenschaftler ihre Hoffnungen auf das Schwein als Organspender für den Menschen.

Um die akute Abstoßungsreaktion des Körpers gegenüber dem artfremden Organ zu vermeiden, werden die Spendertiere gentechnologisch mit Teilen menschlicher Zellen „humanisiert”. Bei der Übertragung solcher Schweineherzen auf Affen gibt es erste Erfolge. Gelänge es, die Humanisierung zu perfektionieren und solche Schweine nach dem Dolly-Prinzip zu klonen, könnten Transplantationsmediziner zweifellos aus dem Vollen schöpfen – wenn da nicht noch andere Gefahren wären, beispielsweise die Übertragung von Viren.

Daß krebsauslösende Viren aus Schweinen menschliche Zellen infizieren können, ist erwiesen. Virologen zufolge besteht damit das Risiko, daß Schweineviren aus übertragenen Organen den Menschen schwer schädigen, ähnlich wie der in Menschenaffen harmlose HI- Virus beim Menschen Aids auslöst.

  • Diese Probleme ließen sich umgehen, könnte man auf menschliche Klone zurückgreifen.
  • Im embryonalen Zustand könnten sie tiefgefroren aufbewahrt werden, um im Notfall Blut, Knochenmark, Haut oder Hirnzellen zu liefern.
  • Eine weitere Option wären Eigenklone: Für jeden Menschen könnte ein hirntoter Klon als Organkonserve auf Vorrat gehalten werden.

Aber der Aufwand für Pflege und Aufzucht des Torsos als Lieferant ausgereifter Organe – Nieren, Herz, Bauchspeicheldrüse, Leber, Lunge, Magen und Darm – wäre sicher nur für wenige Reiche zu bezahlen. Vorteile: Genug transplantierfähige Organe durch geklonte „humanisierte” Tiere.

  1. Eine Abstoßungsreaktionen bei Blut, Knochenmark und anderen Gewebszellen aus Eigenklonen.
  2. Nachteile: Übertragung gefährlicher Viren bei der Verpflanzung von Organen geklonter Tiere.
  3. Handel mit Organen speziell für diesen Zweck geklonter Menschen.
  4. Ethik: Der Mensch und sein Körper wird zur Ware.
  5. Eine Minderheit könnte die Unsterblichkeit anstreben, während jährlich Millionen von Menschen verhungern oder an prinzipiell leicht kurierbaren Krankheiten sterben, weil sie die Behandlung nicht bezahlen können.

Gesetzliche Beschränkungen: Keine für das Klonen von Tieren und die Nutzung von tierischem Gewebe. Durch das Embryonenschutzgesetz ist das Klonen von Menschen in Deutschland verboten, nicht aber in den meisten angelsächsischen Ländern (USA, Kanada, Australien).

  1. Maß-Menschen Abschied vom Prinzip Zufall „Was gibt es denn?” „Es wird ein Mensch gemacht.
  2. Wie sonst das Zeugen Mode war, erklären wir für eitle Possen.
  3. Wenn sich das Tier noch weiter dran ergetzt, so muß der Mensch mit seinen großen Gaben doch künftig höhern Ursprung haben.” So wird Mephisto im zweiten Teil von Goethes Faust-Tragödie von Wagner belehrt, der soeben im Labor den Homunculus schafft.

Das gleiche Argument hört man heute in der Klon-Debatte: Gerade dadurch würde sich künftig der Mensch vom Tier unterscheiden, daß er die Fortpflanzung nicht mehr dem Sex mit seiner zufälligen Verteilung von Erbanlagen überläßt. Ausgewählte Zellen mit Genen aus dem Katalog werden zum gewünschten Zeitpunkt aus dem Gefrierschrank geholt, kopiert und in die Gebärmutter einer Frau verpflanzt.

  • Das könnte die wirkliche Zukunft des Klonens von Menschen sein, nicht das Kopieren beliebig vieler Albert Einsteins oder Michael Schumachers.
  • Was nicht heißt, daß man mit geeignetem Erbgut nicht besonders gute Sportler züchten könnte.
  • Ein Klon von Boris Becker würde bei optimaler Betreuung und Förderung vielleicht ebenfalls ein guter Tennisspieler, aber eben nicht Boris II.

Er würde anders reden, anders denken und anders handeln. Soviel hat sich inzwischen herumgesprochen: Die Gene allein machen den Menschen nicht aus, Erziehung, Umwelt, selbst die Ernährung beeinflussen Charakter und Persönlichkeit. Ein Staat allerdings, der nur den Prestigewert von Medaillen im Auge hat, könnte daran denken, ein entsprechendes Programm anlaufen zu lassen.

  1. Auch wird wohl niemand, der sich eine Kopie von aktuellen Schönheitsidealen wie Naomi Campbell oder Nastassja Kinski wünscht, Wert auf deren Charakter oder IQ legen.
  2. An die genetischen Informationen für das Äußere kann jeder kommen: Jedes benutzte Papiertaschentuch und jeder ausgespuckte Kaugummi enthalten verwertbare menschliche Zellen.

Es gibt beliebig viele weitere Szenarien, in denen die Persönlichkeit des kopierten Menschen keine Rolle spielt. Ethische Bedenken rücken oft in den Hintergrund, sobald die medizinischen Aussichten erörtert werden. Dann scheint es geradezu in der Verantwortung des Menschen zu liegen, die Möglichkeiten zu nutzen.

Das Klonen wäre nur Mittel zum Zweck der Gentherapie. Auch hier haben sich die Voraussetzungen in diesem Frühjahr gewaltig verändert – mit dem geglückten Nachbau kompletter Chromosomen. Bisher ist es eher Glückssache, wenn man es schafft, eine Erbkrankheit dadurch zu kurieren, daß man das defekte Gen an der richtigen Stelle des Erbguts durch eine funktionierende Einheit ersetzt.

Trotzdem wird es weltweit derzeit bei 2000 Menschen versucht, die unter anderem an Muskeldystrophie, Bluterkrankheit, Mukoviszidose und ererbten Krebsarten leiden. Dieses nachträgliche Reparieren würde bei künftigen Generationen mit der Technik des Mediziners Prof.

  • Huntington Willard und seines Kollegen John Harrington aus Cleveland, Ohio, überflüssig.
  • Sie machten vor, wie man mehrere Gene zu funktionierenden Chromosomen zusammenfügt, die sich ordentlich teilen und die notwendigen Informationen der Zelle zur Verfügung stellen.
  • Anfangs würde man damit vielleicht nur Paaren mit defekten Keimzellen helfen.

Man könnte den Embryo reparieren, einige Exemplare auf Vorrat kopieren und einen Klon austragen lassen. Niemand müßte mehr mit dem Risiko leben, ein krankes Kind zur Welt zu bringen. Der nächste Schritt wäre, gewünschte Erbanlagen zu Gen-Paketen zusammenzustellen, damit befruchtete Spender-Eizellen auszustatten und die Embryonen tiefgekühlt auf Vorrat zu halten.

So wie heute bereits Samenbanken mit Spermien von Nobelpreisträgern und Olympiasiegern existieren, würde es dann Klonbanken geben. Der Unterschied wäre, daß die Klone aus dem Katalog mit viel größerer Wahrscheinlichkeit zum Wunschkind führen als der zufällige Genmix bei der Befruchtung selbst mit ausgesuchten Spermien.

In Deutschland steht das Embryonenschutzgesetz solchen Vorhaben noch im Wege, in anderen Ländern ruft man nach entsprechenden Verboten – aller Erfahrung nach vergebens. Erst 19 Jahre sind seit der heiß debattierten Geburt von Louise Brown vergangen, dem ersten Retortenbaby.

  1. Inzwischen gebären Großmütter ihre eigenen Enkel, eine Leihmutter in Italien geht gleichzeitig mit zwei Kindern verschiedener Eltern schwanger – wegen des doppelten Verdienstes.
  2. Auch das Lager derer, die sich positiv über das Klonen ausspricht, wächst von Tag zu Tag.
  3. Vorteile: Die Menschheit kann sich von vielen Krankheiten befreien und für spezielle Arbeiten spezielle Klone züchten.

Nachteile: Die Toleranz gegenüber „Unperfektem” nimmt vermutlich ab. Ethik: Ein Klon ist ein Mensch wie jeder natürlich Geborene, wie ein eineiiger Zwilling oder ein Retortenkind. Gesetzliche Beschränkungen: In Deutschland verboten, in den meisten anderen Ländern nicht geregelt.

Sie haben das Wort Zugegeben – es fällt schwer, sich beim Thema Klonen eine Meinung zu bilden, was der Mensch darf oder soll. Ist es etwas anderes, einen Erdbeer-Ableger herzustellen, als aus einem Embryo acht identische Kälber zu machen? Darf man zwar klonen, was die zufällige Vermischung von Keimzellen ergibt, aber Schafe und Kühe nicht so manipulieren, daß sie im Dienste des Menschen zu lebenden Pharmafabriken werden? Soll es erlaubt sein, erbkranke Embryonen des Menschen zu reparieren und davon Kopien anzulegen – eventuell sogar als Organspender -, nicht aber, Kinder nach Klon-Katalogen auszusuchen? Was sagen Sie? Schreiben Sie uns, faxen oder E-mailen Sie Ihre Ansicht.

See also:  Was Ist Gentechnik Bei Tieren?

Eine Auswahl der Briefe wird in einer der nächsten Ausgaben veröffentlicht. Je kürzer der Brief, um so größer ist die Chance auf einen Abdruck. Unter allen Einsendern verlosen wir zehn Bücher des neuen Bestsellers aus der Edition bild der wissenschaft: „Das Rätsel von Leib und Seele”.

In welchen Ländern ist das Klonen erlaubt?

7. Ethische Aspekte: Das Klonen von Menschen ist verboten Das Klonieren von Genen ist heute kaum mehr umstritten. Die Technik ist alltäglich und bietet viele Vorteile, zum Beispiel die gentechnische Herstellung von Medikamenten. Auch das Klonen (Veredeln) von Pflanzen in der Landwirtschaft wird seit Jahrhunderten angewendet.

Ganz anders sieht es beim reproduktiven Klonen von Menschen aus: Es wird beinahe einhellig und eindeutig als unethisch und medizinisch unverantwortlich abgelehnt. Gemäss nationalen und internationalen Regelungen ist das Klonen zur künstlichen Erzeugung eines Menschen verboten. In der Bundesverfassung in Artikel 119 steht: Alle Arten des Klonens und Eingriffe in das Erbgut menschlicher Keimzellen und Embryonen sind unzulässig.

Gegen das reproduktive Klonen von Menschen sprechen gesellschaftliche, ethische, wissenschaftliche und juristische Gründe. Würde man einen Menschen klonen – beispielsweise einen herausragenden Fussballer – um seine Fähigkeiten zu erhalten, so wäre es zumindest fraglich, dass aus diesem Klon tatsächlich erneut ein Fussballstar würde.

  1. Denn wir sind mehr als die Summe unserer Gene.
  2. Auch die Umwelt redet bei unserer Entwicklung mit: In welchem familiären Umfeld wachsen wir auf? Vielleicht verunmöglicht eine Krankheit unseren eingeschlagenen Weg.
  3. Das Verhalten eines Menschen lässt sich nicht klonen.
  4. Das zeigen Untersuchungen an eineiigen Zwillingen.

Zudem würde ein solcher Klon instrumentalisiert, er wäre nicht mehr frei geboren, sondern zu einem bestimmten Zweck. Vom reproduktiven Klonen zu unterscheiden ist das therapeutische Klonen. Es handelt sich dabei um ein Verfahren zur Züchtung von Gewebe mit körpereigenem Erbgut.

Einer Eizelle wird der Zellkern entnommen und durch den Kern einer Zelle der Person ersetzt, für die genetisch identisches Gewebe erzeugt werden soll. Die Eizelle teilt sich im Reagenzglas und wächst so zu einem frühen Embryonalstadium heran. Nach einigen Tagen können embryonale Stammzellen entnommen werden.

Sie können sich zu jedem Gewebetyp (z.B. Leberzellen, Nierenzellen etc.), nicht aber zu einem Menschen entwickeln. Mit diesen Stammzellen erhofft man sich die Heilung verschiedener Krankheiten (siehe Kapitel ). Das therapeutische Klonen ist heftig umstritten.

  • Darf der Mensch in die Eizelle eingreifen, wenn dadurch kranke Menschen geheilt werden können? Ist es aus religiösen Gründen unverantwortbar, Embryonen zu gewinnen und wieder zu zerstören? Die Forschung zum therapeutischen Klonen steht erst am Anfang.
  • Sie ist in einzelnen europäischen Staaten, beispielsweise in Grossbritannien, Schweden und Belgien, sowie in den USA und in vielen asiatischen Ländern erlaubt.

Ob das therapeutische Klonen jemals zu einer medizinischen Behandlung kommt, kann heute noch nicht abschliessend beurteilt werden. In der Schweiz sind derzeit alle Arten des Klonens verboten. Auch Eingriffe in das Erbgut menschlicher Keimzellen und Embryonen sind untersagt.

Was war das erste geklonte Tier?

Das Schaf Dolly – Das erste geklonte Säugetier der Welt wird geboren Archiv Zu Lebzeiten galt “Dolly” als berühmtester Bewohner Schottlands. Das Schaf war der erste Klon eines Säugetiers, entstanden aus einer Körperzelle. Die Nachricht von der Geburt des Tieres am 5. Juli 1996 erzeugte Hoffnungen auf neue Heilmethoden – es gab auch viele Warnungen und Befürchtungen. Von Michael Lange | 05.07.2016 Wie Klont Man Tiere Das Klonschaf Dolly steht im Schottischen National Museum. (dpa/picture alliance / Daniel Kalker) Timothy King: “Well, they are expecting to be fed, because of the green bucket, so they are excited,” In Gummistiefeln betritt Timothy King den Schafstall des Roslin-Institutes – ein landwirtschaftliches Forschungszentrum in der Nähe von Edinburgh in Schottland.

  1. In der Hand hält der Tierarzt einen grünen Futtereimer.
  2. Das Gebäude besitzt eine Alarmanlage und vor der Tür patrouilliert ein privater Wachdienst.
  3. Denn einige der Schafe, die hier leben, sind wertvolle Klone.
  4. Dolly ist als erstes geklontes Säugetier der Welt das bekannteste von allen.
  5. Das Schaf steht mit zwei kleinen Lämmern vor dem Stall und läuft freundlich blökend auf jeden Besucher zu.

Entstanden war Dolly 1996 als genetische Kopie eines bereits geschlachteten Tieres. Ihr Erbmaterial stammte aus einer Euterzelle vom Schlachthof. Den Zellkern dieser Körperzelle haben Wissenschaftler in eine Eizelle verpflanzt. Deren Erbgut hatten sie zuvor entfernt.

Bill Richie ist irgendwie Dollys Vater So entstand ohne biologische Befruchtung im Labor ein Embryo mit dem Erbgut des geschlachteten Tieres. Eine Schafsleihmutter trug ihn aus. Und am 5. Juli 1996 kam Klon Dolly zur Welt. Der Embryologe Bill Richie vom Roslin-Institute erinnert sich an die Aufregung, die die Geburt seinerzeit hervorrief und zeigt ein Foto: “Dolly richtet sich an ihrem Gatter auf und betrachtet die etwa 50 Fotografen.

Einer von ihnen hat die Szene von hinten aufgenommen. So war das.” Bill Richie ist gewissermaßen Dollys Vater. An die nervenaufreibende Arbeit im Labor kann er sich auch Jahre später gut erinnern. “In diesem Labor wurde Dolly geschaffen. Mit diesem Equipment haben wir die Mikromanipulation durchgeführt.” Nachricht um geklontes Schaf ging um die Welt Der Embryologe blickt durch ein Mikroskop.

  1. Mit kleinen Rädchen und einer Art Joystick kann er feinste Instrumente exakt bewegen.
  2. So hat er in unzähligen Versuchen Eizellen und Körperzellen zusammengebracht.
  3. Es ist wie ein Spiel.
  4. Man braucht jede Menge Konzentration.
  5. So viel kann schief gehen.
  6. Ich bin immer wieder überrascht, dass aus einem so winzigen Zellkern, den wir so grob behandeln, ein neues Lebewesen entstehen kann.

In diesem Kern steckt die gesamte Information, um ein neues Tier aus altem Erbmaterial zu erschaffen, wenn Sie so wollen.” Einige Monate später ging die Nachricht vom geklonten Schaf um die Welt. Die Titelseiten nahezu aller Tageszeitungen zierte ein Schafskopf.

Viele Kritiker äußerten die Befürchtung, dass bald auch Menschen geklont werden könnten. Selbst die Fachwelt reagierte überrascht. Denn in der Wissenschaft galt das Dogma: Eine ausgereifte Körperzelle kann nicht verjüngt werden. Aus ihr kann niemals ein neues Lebewesen entstehen. Markstein der Wissenschaft Die Existenz des geklonten Schafes brachte dieses Dogma zum Einsturz, erinnert sich Tierzüchter Heiner Niemann vom Institut für Tierzucht und Tierverhalten in Mariensee bei Hannover.

Heiner Niemann: “Das ist ein Markstein der Wissenschaft. Und ich denke mal, zusammen mit den wenige Jahre später beschriebenen humanen Stammzellen hat das die Biologie in dramatischer Weise verändert.” Sofort entstand die Idee, dass aus geklonten Körperzellen gesunde Gewebe oder gar Organe im Labor heranreifen könnten.

  1. Sie könnten die Transplantationsmedizin revolutionieren, hieß es.
  2. So entstand der Begriff vom “therapeutischen Klonen”.
  3. Das bedeutet: Aus Körperzellen eines Patienten und gespendeten Eizellen entsteht im Labor ein Embryo als Quelle für embryonale Stammzellen.2004 verkündete der Stammzellenforscher Hwang Woo Suk aus Südkorea einen angeblichen Durchbruch.

Vision von geklonten Organen ist ausgeträumt Hwang Woo Suk: “Wir haben Zellen von Patienten mit unheilbaren Krankheiten entnommen und daraus durch Klonen embryonale Stammzellen gewonnen.” Die Begeisterung war groß, aber nach zwei Jahren stellte sich heraus, dass die Ergebnisse gefälscht waren.

Erst zehn Jahre später gelang es tatsächlich, menschliche Zellen zu klonen. Der Traum von geklonten Organen für die Transplantationsmedizin blieb jedoch weiterhin unerfüllt. Dolly lebte über sechs Jahre im Roslin-Institute in Schottland. Dann musste das Schaf wegen einer schweren Lungenkrankheit eingeschläfert werden.

Normalerweise werden Schafe bis zu zwölf Jahre alt. Ob der frühe Tod eine Folge des Klonens war, konnte nicht geklärt werden. Dollys Körper wurde ausgestopft und ist im schottischen Nationalmuseum in Edinburgh zu besichtigen. : Das Schaf Dolly – Das erste geklonte Säugetier der Welt wird geboren

Wie Dolly geklont wurde?

Herkunft – Dolly war das erste Tier, das durch ein Klonierungsverfahren gezeugt wurde, bei dem ausdifferenzierte, adulte Zellen als Spender der Erbinformation dienen. Beim „Klonen” von Dolly am 8. Februar 1996 im Roslin-Institut nahe Edinburgh in Schottland wurden 277 Eizellen von Spendertieren der Rasse Scottish Blackface, die zuvor entkernt worden waren, mit Zellkernen aus den Euterzellen des Spendertiers der Rasse Finn Dorset geimpft.

  • Daraus entstanden 29 Embryonen, von denen einer, Dolly, überlebte.
  • Die das Lamm austragende Leihmutter war ebenfalls ein Scottish-Blackface-Schaf.
  • Als geistiger Vater Dollys galt zunächst der britische Embryologe Ian Wilmut, dessen Forschungsergebnisse am 27.
  • Februar 1997 in der Zeitschrift Nature erstmals präsentiert wurden.

Tatsächlich ist jedoch Keith Campbell der Erzeuger des Schafes Dolly, was Ian Wilmut im Jahre 2006 auch zugab. Der Zellbiologe und damalige Mitarbeiter in dem Klon-Projekt hätte somit eigentlich als Erstautor genannt werden und die finanziellen Ressourcen und Preise für die prominente Veröffentlichung erhalten müssen.

Ungefragte Namenspatin ist Dolly Parton, Die Wissenschaftler, die die Countrysängerin aufgrund ihrer üppigen Oberweite ausgewählt hatten, wollten damit auf die Herkunft der Spenderzellen aus einem Schafseuter anspielen. Streng genommen handelt es sich bei Dolly nicht um einen richtigen Klon, da die Gene der Mitochondrien ( Endosymbiontentheorie ) nicht vom Spendertier, sondern von den Eizellen mit übernommen wurden.

Somit wurde keine hundertprozentige genetische Übereinstimmung mit dem Ausgangstier erreicht. Im Laufe seines Lebens bekam das Schaf Dolly mehrere Lämmer, alle wurden auf natürliche Weise geboren.

Was wurde aus Schaf Dolly?

London – Wie das Roslin Institute heute in London weiter mitteilte, wurde das Schaf eingeschläfert, nachdem eine fortschreitende Lungenerkrankung bei ihm diagnostiziert wurde. Die normale Lebenserwartung für Schafe beträgt etwa zwölf Jahre. Schottischen Wissenschaftlern war es 1996 gelungen, das Schaf aus einer Euterzelle zu klonen.

Vor einem Jahr war Dollys “Schöpfer”, Prof. Ian Wilmut, bereits durch eine Arthritis im linken Hinterbein des Tiers aufgeschreckt worden. Er selbst wertete diese typische Alterserkrankung bei dem noch relativ jungen Tier als Indiz dafür, dass die derzeitigen Klon-Techniken “ineffizient” seien. “Wir sind sehr enttäuscht und werden Dolly sehr sorgfältig beobachten müssen”, sagte der Genetiker.

An der Londoner Börse war der Kurs der Firma PPL Therapeutics, die seine Forschungsergebnisse vermarktet, daraufhin um 15 Prozent gesunken. Dolly war am 5. Juli 1996 im Roslin-Institut geboren worden, nachdem Wilmut die Euterzelle eines sechs Jahre alten Schafs entnommen und in eine zuvor entkernte Eizelle eingesetzt hatte.

  1. Damals sagte Wilmut, Dolly könne lange leben und mindestens zehn Jahre alt werden.
  2. Wichtig ist, dass nicht nur wir, sondern alle, die geklonte Tiere produziert haben, deren Gesundheit während der gesamten Lebensdauer beobachten”, sagte er.
  3. Doch schon im Mai 1999 stellten die Forscher fest, dass Dollys Erbgut ungewöhnlich alt aussah.

Es sei typisch für ein älteres Tier, teilten sie mit. Dolly hatte demnach kürzere Telomere als gleichaltrige, nicht geklonte Schafe. Als Telomere bezeichnet man die Enden der Chromosomen, der Träger des Erbgutes. Sie beschäftigen die Wissenschaft seit langem, da sie möglicherweise den Alterungsprozess beeinflussen.

Wer war der stärkste Klon?

„Bly”, ein Klon-Marschall-Kommandant. Klon-Marschall-Kommandant war ein hochrangiger Klon-Kommandant und der höchste Rang, den ein Klonkrieger innerhalb der GAR während der Klonkriege erreichen konnte. Ein Klon-Marschall-Kommandant befehligte gemeinsam mit einem Jedi-General ein komplettes Korps mit 36.864 Soldaten.

Was braucht man um zu Klonen?

Was versteht man unter Klonen von Tieren ? – Klonen ist eine Form der Reproduktion. Die am häufigsten verwendete Methode ist der so genannte somatische Zellkerntransfer. Dabei wird eine genetische Kopie eines Tiers durch Ersetzen des Kerns einer unbefruchteten Eizelle durch einen Zellkern einer Körperzelle (somatischen Zelle) des Tiers erzeugt, um einen Embryo zu erhalten.

Ist Klonen schädlich?

Klonen verletzt die biologische Integrität der Eizelle und des Nukleus und verursacht Fehlfunktionen der vererbbaren Zelleigenschaften und weitere Störungen auf der Ebene des Genoms und der Zellregulierung. Diese Effekte lassen sich nicht auf klar definierte Ursache-Wirkungs-Beziehungen zurückführen.

Was braucht man um zu Klonen?

Was versteht man unter Klonen von Tieren ? – Klonen ist eine Form der Reproduktion. Die am häufigsten verwendete Methode ist der so genannte somatische Zellkerntransfer. Dabei wird eine genetische Kopie eines Tiers durch Ersetzen des Kerns einer unbefruchteten Eizelle durch einen Zellkern einer Körperzelle (somatischen Zelle) des Tiers erzeugt, um einen Embryo zu erhalten.

Wo wird heutzutage geklont?

Klonen: Viel zu teuer und ineffektiv für gewöhnliche Tiere – Auch wenn Ian Wilmut, der „Schöpfer” Dollys, und das Roslin-Institut ihren Durchbruch feierten, blieben noch viele Fragen offen. Bald stellte sich heraus, dass das Erbgut der noch jungen Dolly dem alter Tiere glich.

Und tatsächlich hatte das Schaf eine verkürzte Lebensdauer: Im Februar 2003 wurde Dolly im Alter von sechs Jahren eingeschläfert, da sie an einem durch Viren ausgelösten Lungentumor und an Arthritis litt. Schafe können sonst bis zu zwanzig Jahre alt werden. Nun ist das ausgestopfte Klon-Schaf im schottischen Royal Museum in Edinburgh ausgestellt.

Nach Dolly folgte eine Vielzahl von Klonversuchen mit der Roslin-Technik, bis heute wurden mehr als zwanzig verschiedenen Säugetierarten erfolgreich geklont. Vor allen in den ersten Jahren gab es häufig Fehlschläge. Der „Verbrauch” an Embryos und Zellen war hoch, die geklonten Tiere oft krank und anfällig.

2001 erblickte die erste geklonte Katze das Licht der Welt, ein paar Jahre später folgte der erste geklonte Hund. Inzwischen bieten Unternehmen in USA, Südkorea und China gut betuchten Kunden an, ihre geliebten Haustiere zu klonen und so als Kopien „unsterblich” werden zu lassen.100.000 Dollar soll es kosten. Sooam Biotech, eine koreanische Firma, klont talentierte Drogenspürhunde, die etwa an Flughäfen eingesetzt werden, um Drogen zu erschnüffeln. Die geklonten Hunden müssen vor ihrem ersten Einsatz nicht mehr so lang und aufwändig trainiert werden. Vom Aussterben bedrohte Tierarten könnten durch Klonen für die Nachwelt erhalten werden. So ist es in USA geglückt, einen Schwarzfußiltis aus der Zelle eines bereits verstorbenen Wildtieres zu klonen. Dadurch wird die noch verbliebende kleine Population, in der alle Tiere miteinander verwandt sind, genetisch aufgefrischt.

Außerhalb Europas, vor allem in den USA und China, hat das Klonen in der Rinderzucht inzwischen auch eine kommerzielle Bedeutung. So bringt die US-Firma Trans Ova Genetics jährlich rund 100 geklonte Kälber zur Welt, identische Kopien erfolgreicher Top-Zuchtbullen.

  • Man kann davon ausgehen, dass der Nachwuchs dieser Klone über die ganze Welt verteilt ist.
  • Ein Rückverfolgen der Herkunft dieser Tiere ist nahezu unmöglich.
  • Das Unternehmen bietet auch das Klonen von Schweinen, Ziegen, Schafen und Pferden an.
  • In der chinesischen Hafenstadt Tianjin soll Berichten zufolge eine Anlage gebaut werden, um dort massenhaft Rinder-Klone für den chinesischen Fleischmarkt zu produzieren.

Im Januar 2008 bewertete die US-Lebensmittelbehörde FDA ( Food and Drug Administration ) Produkte von geklonten Kühen, Schweinen und Ziegen als sicher für die menschliche und tierische Ernährung und ließ sie für den Verkauf zu. Fleisch und Milch von geklonten Tiere und deren Nachkommen seien genauso sicher und ungefährlich für die Ernährung wie traditionell gezüchtete Tiere.

Wo ist das Klonen von Menschen erlaubt?

Hintergrund: Therapeutisches Klonen und Stammzellen Berlin (20.05.2005, 13:28 Uhr) – Forscher in Südkorea haben menschliche Embryonen geklont und daraus maßgeschneiderte Stammzellen gewonnen. Solche Stammzellen wollen Mediziner in Zukunft in verschiedene Gewebe umwandeln und damit zerstörte Organe heilen.

  1. Beim therapeutischen Klonen wird ein Embryo eigens hergestellt, um später Stammzellen daraus zu gewinnen.
  2. Ziel ist es, neues Gewebe mit dem Erbgut eines Patienten zu züchten, das nicht vom Immunsystem abgestoßen wird.
  3. Die südkoreanischen Forscher hatten erstmals direkt von Patienten Erbmaterial entnommen und in entkernte Eizellen gespritzt.

Diese teilten sich mehrfach. Nach einigen Tagen wurden daraus Stammzellen entnommen, die das Erbgut des jeweiligen Patienten enthielten. Solche Stammzellen wollen die Forscher später so programmieren, dass sie Gewebearten wie Herzmuskeln oder Nerven bilden.

Während Großbritannien und Südkorea das therapeutische Klonen ausdrücklich erlauben, ist in Deutschland jedes Klonen menschlicher Embryonen verboten. In den USA ist das Klonen von Embryonen zwar erlaubt, wird aber nicht mit nationalen Mitteln gefördert. Embryonale Stammzellen können auf zwei Weisen gewonnen werden: Durch therapeutisches Klonen oder direkt aus einem Embryo, der bei der künstlichen Befruchtung übrig geblieben ist.

Die Forscher lassen den Embryo in beiden Fällen einige Tage heranwachsen, um dann Stammzellen zu entnehmen. Die embryonalen Stammzellen können sich unbegrenzt weiter teilen und im Körper zu mehr als 200 verschiedenen Gewebearten heranwachsen. Das südkoreanische Team machte bereits 2004 mit einem menschlichen Klonembryo weltweit Schlagzeilen, aus dem es Stammzellen isolierte.

Im Labor gingen daraus sogar Vorläuferzellen von Nerven, Muskeln, Bindegewebe und Knorpel hervor. Adulte Stammzellen gelten als ethisch unbedenklich. Diese Zellen kommen in vielen Organen vor, lassen sich aber nur bedingt zu anderen Zelltypen wandeln. Erste erfolgreiche Versuche gab es in Deutschland beispielsweise beim Einsetzen von Stammzellen aus dem Knochenmark in erkrankte Herzmuskel.

Rechtslage in Deutschland : In Deutschland dürfen Wissenschaftler zwar keine Stammzellen aus menschlichen Embryonen gewinnen, wohl aber in Ausnahmefällen importieren. Nach dem Gesetz dürfen nur vor dem 1. Januar 2002 durch künstliche Befruchtung gewonnene und in Laboren in Kulturen gelagerte Stammzellen importiert werden.

Wie lange lebt ein Klon?

Geklonte Schafe können normal altern. Sie erleiden nicht zwangsläufig dasselbe Schicksal wie Klonschaf Dolly, das früh Gelenkbeschwerden bekam und im Alter von sechs Jahren wegen einer Lungenentzündung eingeschläfert werden musste, Rund 20 Jahre nach der Geburt von Dolly untersuchten die Wissenschaftler 13 geklonte Schafe im Alter von sieben bis neun Jahren.

  • Das entspricht einem Menschenalter von etwa 60 bis 70 Jahren.
  • Vier der Tiere namens Debbie, Denise, Dianna und Daisy stammen aus derselben Zelllinie wie Dolly, besitzen also das gleiche Genmaterial.
  • Sinclair und seine Kollegen machten mit den 13 Schafen einen Gesundheitscheck.
  • So wollten sie feststellen, ob diese besonders an Alterskrankheiten leiden.

Die Forscher untersuchten unter anderem deren Bewegungsapparat, Stoffwechsel und Blutdruck. Röntgenbilder aller Gelenke gaben Hinweise auf Gelenkentzündungen, die sogenannte Osteoarthritis, an der Dolly litt. Die Ergebnisse verglichen sie mit einer Gruppe gleichalter, normal gezeugter Schafe.

Trotz ihres fortgeschrittenen Alters zeigten die Schafe, die wie Dolly mithilfe des sogenannten somatischen Zellkerntransfers (SCNT) geklont worden waren, keine Zeichen frühzeitigen Alterns. Sinclair und seine Kollegen berichten lediglich von einigen leichten Fällen von Osteoarthritis. Diese seien jedoch dem Alter der Tiere entsprechend normal.

Die Gesundheit von Klontieren im Alter sei bisher nicht angemessen untersucht worden, sagt Sinclair. Die vorliegende Studie belege, dass die hier untersuchten Schafe ihrem Alter angemessen gesund seien und geklonte Tiere ein langes und gesundes Leben führen könnten.

  1. Es sei jedoch noch ein langer Weg, ehe das Klonen mit SCNT ganz ausgereift sei, betont Sinclair.
  2. Beim somatischen Zellkerntransfer (SCNT) wird aus einer Eizelle der Kern entfernt und durch den Kern einer Körperzelle ersetzt.
  3. Die umfunktionierte Eizelle wird anschließend in einer Nährlösung zur Teilung angeregt und einer Ersatzmutter eingepflanzt.

Eines Tages könne SCNT vielleicht dazu dienen, Stammzellen für Therapien für Menschen herzustellen, sagt Sinclair. “Ich denke, es ist schon lange bekannt – wenn auch nicht so systematisch dokumentiert wie in der Studie von Kevin Sinclair und Kollegen – dass es klinisch gesunde Klontiere bei verschiedenen Arten gibt”, bewertete Eckhard Wolf vom Genzentrum der Ludwig-Maximilians-Universität in München die Veröffentlichung.

  • Wolf hat als erster Wissenschaftler in Deutschland ein Säugetier geklont.
  • Lonkalb Uschi wurde 1998 geboren und ist inzwischen mehrfache Großmutter.
  • Nach unserer Erfahrung und auch nach Erfahrung anderer Arbeitsgruppen ist die verwendete Zelllinie ein wesentlicher Faktor, der über den Klonerfolg und den Gesundheitsstatus der Nachkommen entscheidet”, so Wolf weiter.

“Im Einzelfall ist das aber immer noch nicht vorhersehbar.” “Die Studie über die Klonschafe beinhaltet umfangreiche Untersuchungen und ist zweifellos sehr sauber durchgeführt, eine generalisierte Aussage über den Gesundheitszustand von Klontieren erlaubt sie meines Erachtens aber nicht”, ergänzte Wolf.